Weiblich, ledig, untot - Mary Janice Davidson

  • Betsy Taylor hat einen schlechten Tag. Zuerst wird ihr aufgrund der Rezession ihr Job als Sekretärin gekündigt und dann kommt sie bei einem Autounfall ums Leben. Doch das ist noch nicht schlimm genug, als sie wieder aufwacht, findet sie sich in einem Sarg mit pinkem Innenfutter und sie hat billige hässliche Schuhe an, ein absoluter Albtraum. Stinksauer geht sie zum Haus ihres Vaters um ihre Stiefmutter Ant zur Rede zu stellen. Dort trifft sie auf ihren todtraurigen Vater und ihre verheulte beste Freundin. Betsy scheint nicht richtig tot zu sein, doch was ist passiert? Haben etwa die fünf Typen, die sie vor fünf Wochen überfallen haben, damit zu tun? Und so stellt sie fest, dass ihre Sinne auf einmal übermenschlich gut sind, sie riecht besser als vorher. Doch ein Problem gibt es: Betsy Taylor lispelt in ganz bestimmten Situationen, ihre Eckzähne werden dann auch länger. Sollte sie wirklich ein Vampir sein? Und dann wollen ganz merkwürdige Typen etwas von ihr, doch niemand ist so merkwürdig wie der selbsternannte König der Vampire – Nostro – und genau diesen macht sich die forsche Betsy umgehend zum Feind und gerät zwischen die Fronten von Nostro und seinem Kontrahenten Eric Sinclair...Betsy Taylor muss noch einiges lernen in ihrem neuen Vampirdasein, wobei ihr niemand besser helfen kann als der heiße Eric Sinclair...


    Wer zur Zeit einen Buchladen betritt, kommt an den zahlreichen Vampirbüchern nicht vorbei, die dank dem Argon Verlag, nun auch die Hörbuchregale füllen. Sollten diese alle so munter vorgetragen werden wie von Nana Spier, wird dieses Genre sicherlich noch zahlreiche neue Fans finden! Mary Janice Davidson hat mit „Weiblich, ledig, untot“ den ersten Teil der Betsy Taylor-Reihe geschrieben, die sehr erfolgreich läuft und wunderbar humorvoll geschrieben ist. Fans von „Sex and the city“ und „Shopaholic“ lernen nun das Leben einer shoppingsüchtigen Neu-Vampirin kennen – und lieben.

    „Weiblich, ledig, untot“ wird so erfrischend von Nana Spier gelesen, dass man 212 Minuten durchhören muss, so gefesselt wird die Hörerin hier. Die minimalen Kürzungen gegenüber dem Buch straffen die Geschichten und tun dieser so sehr gut. Spier findet die richtige Sprachmelodie und haucht der Geschichte so Leben ein. Sie verleiht jedem Charakter eine ganz eigene Stimme und überzeugt so auf der ganzen Linie. Nana Spiers Lesung verspricht ein vampirisches Hörvergnügen und bietet ganz nebenbei einen garantierten Lachmuskeltrainer auf drei unterhaltsamen CDs -
    was will man mehr?


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  • Elizabeth "Betsy Taylor" verliert zunächst ihren Job, was ja eigentlich schon schlimm genug ist, doch dann verliert sie noch etwas viel wichtigeres, nämlich ihr Leben. Nach einem Autounfall müsste sie ja eigentlich tot sein, doch weit gefehlt, sie ist plötzlich untot! Es kommt außerdem erschwerend hinzu, dass Betsy nun von einem ausgeprägten Blutdurst geplagt wird. Kann es noch schlimmer werden? Natürlich! Sie wird von ihren neuen Freunden für die lange prophezeite Königin der Vampire gehalten, doch auf diesen Job hat die gute Betsy keinen Bock. Wäre da nicht der verführerische Vampir Sinclair...


    - Meinung -


    Eine weitere Vampir-Serie, die nun bei Argon erscheint, doch Mary Janice Davidson geht dieses Thema gänzlich anders an, nämlich mit viel Humor und in gewisser Weise auch mit einer Portion "Sex and the City". Das Konzept geht voll und ganz auf, schräg, ungewöhnlich, sexy, so würde ich diese Geschichte beschreiben, wobei man aber auch sagen sollte, dass dieses Werk vornehmlich etwas für die weibliche Hörerschaft sein sollte. Männer haben einfach nicht diesen Zugang zu ach so tollen und verdammt teuren Designerschuhen, das ist eher eine Sache, die Frauen begeistern dürften, dazu noch die angesagte Vampir-Thematik und einen Schuss Erotik, perfekt. Inhaltlich eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Angelegenheit, in der Hinsicht kann diese Produktion schon mal punkten.


    Sprechertechnisch ebenfalls, denn Nana Spier ist hier anscheinend voll und ganz in ihrem Element und haut eine starke Leistung raus. Sie lacht, sie quietscht, sie grunzt, sie singt, einfach klasse. Das hier dürfte eine der besten Darbietungen sein, die ich bisher von Nana Spier zu hören bekam und man hört ihr entweder den Spaß deutlich an, den sie bei den Aufnahmen hatte oder sie hatte mit Johanna Steiner eine sehr fordernde Regisseurin, die sie in die Spur gebracht hat. Ich denke, dass es eine Mischung aus beidem ist, eine gut aufgelegte Nana Spier, eine gelungene Regie, klasse.


    Die Untermalung fehlt, aber man kann auch so ganz gut ohne Musik und Geräusche mit dieser Produktion wunderbar leben, was an der Story und der Erzählerin liegt, damit wird nämlich schon eine starke Basis geliefert und diese beiden Bereiche sorgen schon für ausreichend Stimmung.


    Der Auftakt ist gelungen und auch wenn diese Geschichte im Prinzip vornehmlich für Frauen gedacht ist, so kann durchaus auch der eine oder andere Mann mal ein Ohr riskieren und sich gut unterhalten fühlen. Doch wie gesagt, das hier ist eher was für die weibliche Fraktion, für die Schuhfanatikerinnen und Vampirfreundinnen und die kommen voll und ganz auf ihre Kosten!