Volker Kutscher - Der nasse Fisch (Argon)

  • Gereon Rath ist ein junger und ehrgeiziger Kommissar im Berlin des Jahres 1929. Nachts kommt es zu einem Zwischenfall, ein Russe stattet Gereon einen ungewollten "Besuch" ab und will in die Wohnung eindringen, was ihm auch gelingt. Dort randaliert er und scheint irgendwas zu suchen, bis der Polizist ihn endlich vertreiben kann. Was steckt dahinter? Rath nimmt die Ermittlungen auf und dabei wirbelt er eine ganze Menge Staub auf und scheint mitten in ein Wespennest gestochen zu haben. Dieser Fall wird brisant und gefährlich!


    - Meinung -


    Der erste Fall von Gereon Rath, dem sympathischen Berliner Kommissar, der in der Prä-Nazi-Zeit Berlins ermittelt und die ungemütlichen Fragen stellt, sich im Polizeiapperat nach oben arbeitet und einen gefährlichen Fall lösen muss. Volker Kutschers "Kreation" hat es jedenfalls in sich, bietet viel Potential und der Fall an sich ist spannend und sehr kurzweilig, man verschlingt ihn regelrecht und mit dem Berlin des Jahres 1929 wird mal ein anderes Setting geboten, denn das dürfte man nicht unbedingt als gängig betrachten. Das bringt Abwechslung in den Krimialltag, bietet gleichzeitig neue Möglichkeiten und Szenarios. Alles in allem ein interessanter Fall, der zu keinem Zeitpunkt langweilig wird und von Anfang bis Ende der 6 CDs zu unterhalten versteht.


    Daran dürfte Sylvester Groth alles andere als unschuldig sein, denn seine erstklassige Performance ist einer der Hauptgründe, warum diese Produktion so wunderbar funktioniert. Facettenreich und mit viel Spiel in der Stimme versehen geht er hier zu Werke und er untermauert einmal mehr, warum er so ein Könner vor dem Mikro ist. Die Betonungen könnten nicht besser sein, er variiert stimmlich gekonnt und man findet sich mühelos in der Handlung zurecht, die Charaktere kann man ebenfalls ohne jedes Problem auseinander halten. Eine starke Darbietung, daran gibt es nichts auszusetzen!


    Deshalb ist es auch kein Problem, dass es keine Untermalung gibt, damit lässt sich leben. Die Atmosphäre entsteht vornehmlich durch die packende Story und den erstklassigen Einsatz von Sylvester Groth, so dass auch auf Musiken oder Geräusche verzichtet werden kann.


    Ein sehr empfehlenswerter Krimi der anderen Art und der Fall spielt vor einer Kulisse, die noch nicht abgenutzt ist, sozusagen frischer Wind aus vergangen Tagen. Das funktioniert bestens, wird grandios vorgetragen, einfach eine durch und durch gelungene Sache!


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