Jan Tenner (46) Mimo, der Rächer


  • Inhalt:
    Bei einem Weltraumgefecht können Jan Tenner und seine Freunde ein kleines fremdes Raumschiff retten. Zu ihrer Überraschung finden sie Mimo, den verloren geglaubten Bordcomputer, in dem Schiff. Doch Mimo war in Zweisteins Händen. Hat der Wahnsinnige den kleinen Computer umprogrammiert, um Westland zu vernichten?


    Story:
    Elf Jahre musste die Hörerschaft auf die angekündigte 46. Folge der Kult-Serie „Jan Tenner“ warten. Als sie dann endlich erschienen war, gestaltete es sich auch alles andere als leicht in den Besitzt der Folge zu kommen, doch die Verlagsgruppe Hermann hat ein Einsehen und das „vergessene“ Abenteuer so bereits relativ früh der hungrigen Hörerschaft zugänglich gemacht. Rein inhaltlich merkt man kaum, dass mehr als eine Dekade zwischen „Mimo, der Rächer“ und dem Vorgänger „Zweisteins Rückkehr“ liegen. Man ist direkt in der gewohnten Umgebung und fühlt sich problemlos in seine Jugend zurück versetzt. Natürlichen fallen einem als erwachsenen Hörer diverse „Löcher“ innerhalb der Geschichte auf, aber diese kleinen Macken werden problemlos von einer großen Portion Charme überdeckt, die diese Serie einfach ausstrahlt. Das Sci-Fi-Element ist diesmal nicht ganz so hoch, wie es in den letzten Folgen war, dafür geht es diesmal stärker in die emotionale Ebene, denn schließlich hat die Geschichte schon einen relativen „harten“ Aufhänger für eine Serie die für die jüngeren Hörer (Ab 8 Jahren) konzipiert ist. Wie dem auch sei: Wer die vorherigen 45 Abenteuer Jan Tenners mochte, der wird auch bei der abschließenden Episode auf seine Kosten kommen und seinen Spaß haben!


    Sprecher:
    Bei der Geschichte fällt die große zeitliche Differenz wenig bis gar nicht auf, doch auf der Seite der Sprecher muss man schon mit einigen kleinen Einschränkungen leben. Elf Jahre hinterlassen eben doch ihre Spuren und gerade Heinz Giese (General Forbett) und Klaus Nägelen (Professor Futura) klingen schlicht alt. Gut … die beiden Herren sind auch alles andere als jung, aber es fällt schon auf, dass General Forbett eben nicht mehr ganz so laut lospoltert wie gewohnt oder Professor Futura hier und da ein wenig „müde“ klingt. Sei’s drum, denn Lutz Riedel und Marianne Groß klingen dafür so, als wären eher Elf Wochen als denn Jahre verstrichen. Eine kleine Umbesetzung muss man noch verschmerzen können, denn leider ist Klaus Miedel verstorben und somit wird die Rolle „Zweistein“ hier von Eberhard Prüter übernommen, der auch eine sehr überzeugende Arbeit leistet. Insgesamt betrachtet gehen alle Leistungen als wirklich gut durch und es ist erfreulich, dass fast das komplette Team von damals noch antreten konnte um die Serie zu Ende zu führen.


    Musik und Effekte:
    Bei der Musik hat sich natürlich rein gar nichts getan. Es gibt wieder dieselben Melodien zu hören, die uns schon durch die anderen 45 Folgen begleitet haben. Man muss froh sein, dass es bei einer KIDDINX-Serie (ehemals bekanntermaßen KIOSK) überhaupt Musik zwischen den Szenen gibt und was hier vor die Ohren des Hörers kommt mag manchmal etwas trashig klingen, aber es ist schlicht und ergreifend Kult und gehört zu Jan Tenner wie der blaue Schriftzug auf dem Cover. Was ebenfalls ein wenig altbacken wirkt sind diverse Effekte, die Schlachten im Weltraum oder Alarmsignale symbolisieren sollen. Mit den heutigen Mitteln sind ohne Frage ganz andere Geräusche möglich, doch man hat den Geist der Serie bewahrt und ist betont „oldschool“ geblieben, was für die alten Fans der Serie sicherlich die richtige Entscheidung war. Alles in allem kann man also sagen, dass man sicherlich nicht auf der Höhe der Zeit war (auch anno 2000 nicht), aber sich selbst treu geblieben ist und das verdient Respekt.


    Cover und Layout:
    Beim Layout hat man sich an den Vorlagen der alten Hörspiel-Kassetten orientiert, was überaus löblich ist. Schade ist allerdings der Fakt, dass man auf den „eingestanzten“ Schriftzug verzichten muss und einem das Logo „nur“ als Schrift entgegenleuchtet. Was bei dieser Folge weiteren Anlass zur Diskussion bietet ist das eigentliche Titelbild, denn es ist unscharf und verschwommen, wodurch das Layout insgesamt ein wenig billig erscheint.


    Fazit:
    Mit „Mimo, der Rächer“ findet eine der langlebigsten Sci-Fi-Hörspielserien ihren wohlverdienten Abschluss. Für Fans der Serie ohne Frage unumgänglich, da hier endlich die Geschehnisse vertont wurden, die am Ende der 45. Episode versprochen wurden. Inhaltlich und auch in allen sonstigen Belangen ist sich die Serie (trotz der Differenz von mehr als 10 Jahren) treu geblieben und das ist für die Fans der alten Tage das reinste Vergnügen. Wer also irgendeinen Bezug zu dieser Serie hat, der wird diese Folge mit Sicherheit ebenso lieben wie alle anderen Episoden. Wer auf Sci-Fi-Unterhaltung der modernen Art steht wird kaum verstehen, was den Charme und den Kult um diese Serie ausmacht, leider. Wie dem auch sei, die 46. Folge um den ewigen Studenten Jan Tenner ist jedenfalls eine hörenswerte Angelegenheit und ein eigenes kleines Stück Hörspielgeschichte, allein schon durch die Tatsache, dass diese Folge nach elf Jahren doch noch veröffentlicht worden ist. Eine GUTE Produktion, an der ich eine Menge Spaß hatte!


    **** / *****
    Gut


    © 06.01.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Mimo (Wilfried Herbst) ist Professor Zweistein (Eberhard Prüter) in die Hände gefallen und nun hat der Wahnsinnige ihm seinen Willen aufgezwungen. Mimo wird zu einer Gefahr für die gesamte Menschheit und die Freunde Jan Tenner und Laura (Lutz Riedel und Marianne Groß) wissen zunächst nicht weiter. Gibt es überhaupt noch eine Rettung oder wird Zweisten mit Mimos Hilfe bald doch über die Erde herrschen?


    - Meinung -


    Nach über 10 Jahren kommt es doch noch zum Abschluss des Zweiteilers, damit hat zunächst niemand gerechnet. Kiddinx gab dann den Fanaufrufen nach und produzierte mit dem nahezu selben Team der alten Folgen den Abschluss der Klassik-Reihe. Die Story und das Flair sind wie eh und je vorhanden und man gönnt der Serie einen würdigen Abtritt und zusätzlich einen Übergang in die neue Serie.


    Der Zahn der Zeit hat an den Sprechern genagt, das kann man leider nicht von der Hand weisen. Teilweise hören sich die Herren etwas leiernd an, Heinz Giese kommt als Forbett eher lahm rüber, nicht mehr so zackig wie man es sonst vom barschen General gewohnt ist. Klaus Nägelen klingt auch etwas müde, aber er ist immer noch Professor Futura, keine Frage! Lutz Riedel und Marianne Groß dürften noch am frischesten wirken, die klingen immer noch so, als hätten sie letzte Woche die ersten Folgen der Serie aufgenommen. Dies gilt ebenfalls für Wilfried Herbst und mit einem zugedrückten Auge auch für Ulli Herzog, der für diese Folge natürlich wieder den Erzähler gibt. Witzige Nebenrolle: Helmut Gauß als Oberst Taylor...er hat schon damals die militärischen Nebenrollen gesprochen und selbst nach all diesen Jahren hat sich daran nichts geändert. Einen Mann kann man aber leider nicht mehr hören, den unversetzbaren Klaus Miedel. Er stand leider nicht mehr als Professor Zweistein zur Verfügung und starb auch kurze Zeit später, seinen Platz nimmt für diese Folge Eberhard Prüter ein, der seine Sache zwar gut macht, aber nicht an den guten alten Zweistein von Miedel rankommt. Dies wird wohl niemand jemals schaffen, denn damit hat er sich selbst ein Denkmal gesetzt.


    Was soll sich schon in Sachen Musik getan haben? Man greift immer noch auf das selbe Repertoir zurück und das ist auch gut so, denn so kann man sicher sein, dass das alte Flair auch wirklich erzeugt wird. Die Effekte sind dann schon eine Nummer besser geworden und wirken einen Tick zeitgemäßer. Insgesamt hat man aber die typischen "Tenner-Atmosphäre" geschaffen in die der Hörer problemlos und gerne eintauchen kann.


    Eines stört mich an der CD-Auflage und das ist das Cover, denn das fällt furchtbar verschwommen aus. Hätte man da nicht sorgfältiger arbeiten können? Als "Ausgleich" und Bonus liegt der Folge noch ein Poster bei.


    Der Abschluss einer genialen Serie, zwar spät und mit leichten Abstrichen, aber immerhin. Mit dieser Folge tritt eine Generation von Sprechern ab und ebnet den Weg für jüngere Sprecher, doch eines ist sicher...Jan Tenners Abenteuer gehen weiter. Diese Folge sollte sich jedenfalls niemand entgehen lassen, zum einen haben die alten Sprecher es immer noch drauf, den Altfans der Serie wird nochmal richtig was geboten und hier erlebt man die Geburt der neuen Serie mit.


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