Hell-Patrol Horror-Trip zum Leubner-Hof

  • Hell–Patrol Horror-Trip zum Leubner-Hof


    Klappentext:


    Es ist Nacht und sie haben sich verfahren. Nur knapp entgehen sie einem Unfall, als ihnen jemand vor den Bus springt. Und dann entdecken sie auch noch den geschrotteten Wagen ihres Freundes in einem Maisfeld. Kein guter Start für einen erfolgreichen Gig der Band Hell-Patrol. Aber es wird noch seltsamer, denn plötzlich springt der Bus nicht mehr an und man muss sich zu Fuß auf den Weg machen. Der Vollmond bricht durch die Wolken und mit ihm bricht eine furchterregende Gestalt aus dem Mais heraus. Jetzt heißt es nur noch: „Rennt um euer Leben!“


    Meinung/Kritik:


    Cover/Titel/Klappentext:
    Cover und Titel wissen zu gefallen, obwohl ich mich bei der Betrachtung des Bildes schon gefragt habe, ob es sich hierbei wohl um ein Comedywerk handelt. Der Klappentext führt vortrefflich in die anstehende Handlung ein.


    Sprecher:
    Der hier vorzufindenden Cast wird wohl den meisten aus anderen Hörfabrik-Produktionen bekannt sein. So finden wir z.B. Chef Horst Kurth als Daniel Lykan oder Melissa Kumpmann als Denise. Durchweg keine Profis, die aber allesamt hörenswert sind. Skriptschreiber Marcus Görner bekommt hier auch eine der Hauptrollen. Ein Fehler? Diese Frage muss mit einem klaren „nein“ beantwortet werden. Man merkt ihm zwar an, dass er kein Profi ist, doch tut dies ja keinen Abbruch. Er macht seinen Job sehr ordentlich. Super gefallen hat mir Marco Damm als Ossi-Polizist. Der Dialog zwischen ihm und Christopher Albrodt als Oliver hat mich persönlich köstlich amüsiert. Auch sehr brillant Lars Bernecker als zugekiffter Max, dessen Kommentare immer wieder zum Lachen animieren. Beide Dinge passen einfach in dieses Hörspiel.


    Story/Inhalt:
    Ein anstehender Gig der Band Hell-Patrol entwickelt sich zum Horror-Trip – zum Horror-Trip zum (im) Leubner Hof.
    Nachdem man sich erstmal gnadenlos verfahren hat springt einem auch noch ein „Tier“ vors Auto. Die Freunde müssen anhalten und entdecken zu allem Überfluss auch noch den kaputten Wagen eines anderen Bandmitglieds im Maisfeld. Damit aber immer noch nicht genug. Ein unheimliches „Knurren“ durchdringt die Nacht und plötzlich springt der Wagen nicht mehr an. Die Freunde flüchten durchs Maisfeld und erreichen das Gebäude, indem sich die übrigen aufhalten. Schließlich taucht ein weiterer Flüchtling auf. Gemeinsam nehmen sie den Kampf an…


    Ein weiteres Gruselabenteuer dachte ich mir und schob die CD in den Player. Die Story fesselte mich wirklich und gerade der Beginn ist perfekt in Szene gesetzt. Wenn einem schon „Scheiße“ passiert dann aber richtig mit Schwung.
    Was hier geboten wird ist eine nette Mischung aus Horror-, Mysterie- und Comedyhörspiel. Tiefgreifendes darf man nicht erwarten – aber dies wird wohl auch nicht Ziel des Abenteuers gewesen sein. Längen bietet dieses Hörspiel erfreulicherweise keine. Die Handlung wird immer temporeich vorangetrieben.


    Fazit:
    Marcus Görner, der den meisten wohl vom „Hörspielmaniac“ bekannt sein dürfte, hat das Skript zu diesem Hörspiel geschrieben und gleich auch noch ne Hauptrolle bekommen. Meine Gratulation dafür. Beides war durchweg in Ordnung und hat wirklich gefallen.
    Musik und Sound werden gut in Szene gesetzt und passen ins Hörspiel. Am Ende gibt es noch zwei Bonustracks von „Alvarez“ und „Neverless“. Meinen Geschmack treffen sie zwar nicht, doch dies tut der Beigabe ja keinen Abbruch.
    Wer auf ein wenig Gruselunterhaltung gepaart mit Comedy steht darf gerne zugreifen. Ich für meinen Teil habe es nicht bereut.

  • Die Band Hell-Patrol landet mitten im Nirgendwo. Weit und breit keine Stadt, kein Dorf, kein Haus und dann springt auch noch irgendwas vor den Bus. Der Wagen will nicht mehr anspringen, der kommende Auftritt droht zu platzen. Wenn das doch nur das einzige Problem für die Band wäre, denn in den Maisfeldern geht irgendein Wesen um. Ist es nur ein tollwütiger Hund? Man schleicht sich zum Hof des Bauern Leubners (Bert Stevens), der auch nicht gerade einen vertrauenswürdigen Eindruck erweckt. Auf dem Hof trifft Hell-Patrol auf zwei vorgefahrene Mitglieder ihrer Band und die berichten ebenfalls von seltsamen Vorgängen. Was ist nur auf dem Leubner-Hof los?


    - Meinung -


    Der Hörspiel-Maniac Marcus Görner hat nun auch ein Hörspiel gemacht und dabei kam die Hell-Patrol raus. Eine Band erlebt ein Mystery-Abenteuer, dazu ein paar coole Sprüche und nette Gags, die aber vor allem für Insider interessant sein dürften. Wie sieht es mit dem Gruselfaktor aus? Nun ja, das sollte man nicht so eng sehen, vorhanden ist der nicht wirklich, aber erwartet habe ich das auch nicht. Ich habe mit leicht schräger, lustiger Unterhaltung gerechnet und die wurde auch geboten, dazu natürlich der Mystery-Einschlag, fertig ist das erste Abenteuer der Hell-Patrol. Das Ganze hat irgendwas von Scooby Doo, nur halt ohne Hund bzw. schon mit Hund, aber nicht auf der Seite der Guten. Die Story an sich wird aber flott vorgetragen, das Tempo ist hoch und für Langeweile kein Platz, dafür kassiert Görner schon mal Lob, denn sein Erstling überzeugt sowohl inhaltlich, als auch von der Bearbeitung her. Die Charaktere und das Konzept an sich haben eine Menge Potential und ich würde sogar sagen, dass aus der einen Folge eine Serie gemacht werden sollte, aber dann bitte mit ausgeprägterem Comedy-Faktor, das steht der Serie besser als ernste Themen, davon gibt es gerade bei der Hörfabrik schon genug von.


    Sagen wir mal so, die übliche Hörfabrik-Crew ist hier am Start, was ja nicht verkehrt sein muss. Die Leistungen sind annehmbar bis gut, auch von den Laien. Marcus Görner spricht hier auch eine der Hauptrollen und das bringt er relativ gut über die Bühne. Sicherlich hört man ihm und seinen Mitstreitern an, dass sie keine Profis sind, doch dafür machen sie ihre Sache ordentliche. Mit Oliver Theile als Erzähler, Horst Kurth als Daniel Lykan und Christopher Albrodt als Oliver hat man ein paar Leute an Bord, die den Job schon öfter gemacht haben und schon sowas wie Routine mitbringen. Mit Bert Stevens hat man dann hier schon einen etwas größeren Namen am Start, der als Rüdi Leubner wirklich sehr gut rüberkommt. Wie gesagt, auch hier bin ich mit der Gesamtleistung doch ziemlich zufrieden.


    Musikalisch ist das eine zwiespältige Angelegenheit. Die Stücke von Alvarez und Neverless kommen im Hörspiel richtig gut und sorgen für eine Menge Power und Tempo, sie bringen eine wuchtige Atmosphäre rein. Seltsamerweise ist der Sound dort auch besser, als bei den Bonussongs, was mich verwundert hat. Geärgert habe ich mich aber bei den eingespielten Atmos, denn hier hat man völlig einfallslos auf die hinterletzten 08/15-Stücke zurückgegriffen, die bei Sinclair schon rauf- und runtergenudelt worden sind. Gibt es keine anderen Stücke auf diesen verdammten Archiv-CDs? Wie dem auch sei, Geräusche und Effekte kommen auch gut rüber und bis auf die erwähnten Problemchen wurde in diesem Bereich des Hörspiel auch ganz gut gearbeitet.


    Wie bereits erwähnt, von den Bands Alvarez und Neverless gibt es am Ende jeweils einen Bonussong, die ganz nett anzuhören, aber auch nicht die Welt sind.


    Marcus Görners Erstling kann sich durchaus hören lassen und der "Hörfabrik-Standard" kann locker gehalten werden, was für eine Einstandsproduktion alles andere als verkehrt ist. Ich gehe mal so weit und ziehe den seltsamen Vergleich "Scooby Doo meets A.D.F." herbei, was aber als Kompliment gemeint ist. Wer mit beiden etwas anfangen kann, der wird mit der Hell-Patrol viel Spass haben.

  • Irgendwo im Nirgendwo. Gestrandet auf einer einsamen Landstraße - die Mitglieder der Band Hell-Patrol. Der Vollmond beleuchtet die unheimliche Szenerie, welche sich dort in den nächsten Stunden abspielen soll. Alles beginnt damit, dass eine scheinbar wilde Bestie am Straßenrand in Erscheinung tritt. Ein von der Straße abgekommener Wagen gibt zunächst einiges an Rätsel auf. Spurlos verschwunden sind die Insassen, welche den Freunden bereits bestens bekannt sind, handelt es sich doch um die bereits vorausgefahrenen Band-Mitglieder Peter und Max. Doch wo sind diese nur abgeblieben? Als sie zu ihrem eigenen Wagen zurückkehren, erwartet sie eine böse Überraschung. Der Motor will nicht mehr anspringen und so bleibt ihnen zwangsläufig nichts anderes übrig als sich zu Fuß auf den Weg zum nahegelegenen Leubner-Hof zu machen. Da taucht die Bestie erneut auf...


    Ein weiterer Eintrag für das bereits reichlich beackerte Grusel-Genre. Angekündigt wird ein Mystery-Jugend-Hörspiel und diese Bezeichnung darf man als treffend bezeichnen. Der Mystery-Aspekt ist nicht nur eine leere Phrase, sondern kommt gerade zu Beginn prima zum tragen. Was geht in der Dunkelheit rund um den Leubner-Hof vor sich? Und was für ein Wesen treibt sich im Licht des Vollmonds herum? Ein geschickt gewähltes Szenario sorgt dabei für stetige unterschwellig vorhandene Spannung. Statt wie man möglicherweise anhand von Titel und Cover vermuten könnte ein Trash-Feuerwerk zu zünden, lässt man es eher mysteriöser und stimmungsvoller angehen. Das beweist, dass auch trotz der Tatsache, dass das Genre schon reichlich ausgeschöpft wurde und man eigentlich kaum mehr etwas wirklich Neues geboten bekommt, noch immer Hörspiele das Licht der Welt erblicken, welche tatsächlich so etwas wie echtes Gänsehautfeeling bieten. Prima gelingt Marcus Görner der Spagat zwischen dem Stil von Jugendabenteuern und einer unheimlichen Gruselgeschichte. Großartige Innovationen darf man zwar nicht erwarten, aber die Story wird gelungen vorangetrieben und lässt dabei kaum Zeit für Längen oder gar Langeweile und weiß damit gut zu unterhalten. Nett sind zudem auch einige am Rande eingebaute Seitenhiebe auf diverses aus der Hörspiel-Welt.


    Skriptschreiber Marcus Görner findet sich auch in einer der Hauptrollen wieder. Ob das tatsächlich eine glückliche Idee ist? Nun, nach den ersten Trailerausschnitten sah ich mich meiner Skepsis anfangs durchaus bestätigt. An einigen Stellen wirkt Marcus Görner etwas zu blass und man merkt, dass er noch nicht die ganz große Erfahrung hat. Allerdings kann ich nach mehrmaligem Durchlauf sagen, dass er sich trotz einiger kleinerer Schwächen insgesamt dann doch überraschend gut schlägt. Einen Totalausfall muss man hier also nicht befürchten. In weiteren Rollen findet man einige Sprecher, die man auch sonst hauptsächlich von der Hörfabrik her kennt: Christopher Albrodt als Oliver, Melissa Kumpmann als Denise, André Gerhardt als Peter oder Labelchef Horst Kurth als Daniel Lykan. Zwar nicht die ganz großen Namen, doch liefern alle einen überzeugenden Job ab und dahingehend steht dem Hörgenuss eigentlich nichts im Wege. Zwei Besetzungen habe ich bis dato außen vorgelassen. Oliver Theile als Erzähler und Marco Damm als Polizist. Beginnen wir mit letzterem. Ich muss sagen, dass mich der Dialekt Marco Damms köstlich amüsiert hat, obgleich auch eine kleine Tendenz hin zur Albernheit besteht. Aber das lässt sich hier eigentlich ganz gut verkraften. Zu Oliver Theile - ein sehr begabter Sprecher, doch bin ich mir nach wie vor nicht ganz so sicher, ob seine Besetzung als Erzähler hier die idealste ist. Er holt aber das Maximum aus sich heraus und da kann man ihm absolut keinen Vorwurf machen. Nur hätte ich mir für dieses Hörspiel eher einen Erzähler gewünscht, der schon in seiner Stimme die Bedrohung deutlicher zum Ausdruck bringt.


    Bei der Musik setzt man auf eine Mischung aus Metal-Klängen und eher unheilschwangeren und düsteren Stücken. Eine Mischung, die genau die richtige Stimmung entstehen lässt und mir hier recht gut gefallen hat. Gelungen werden ebenso die Effekte eingesetzt. In dieser Beziehung also ebenfalls keine Ausfälle. Am Ende stehen dann noch zwei Bonus-Songs der Bands "Alvarez" und "Neverless".


    Fazit: Wer von Gruselhörspielen noch nicht die Nase voll hat, der kann hier durchaus mal hineinschmecken. Positiv ist, dass man weniger ein Trash-Feuerwerk abbrennt, sondern stattdessen versucht eine unheimliche Stimmung vor allem mithilfe eines geschickten Plotaufbaus und einem gut gewählten Setting entstehen zu lassen. Damit es dabei aber dann doch nicht zu düster wird, sorgen die einzelnen Band-Mitglieder und die eingesetzte Rockmusik immer wieder für ein wenig Auflockerung. Eine Mischung, die mich gut unterhalten hat, auch wenn man letztlich natürlich nichts wirklich Neues vorgesetzt bekommt.


    Note 2

  • Inhalt: Es ist Nacht und sie haben sich verfahren. Nur knapp entgehen sie einem Unfall als ihnen jemand vor den Bus springt. Und dann entdecken sie auch noch den geschrotteten Wagen Ihrer Freund in einem Maisfeld. Kein guter Start für einen erfolgreichen Gig der Band Hell-Patrol. Aber es wird noch seltsamer, denn plötzlich springt der Bus nicht mehr an und man muß sich zu Fuß auf den Weg machen. Der Vollmond bricht durch die Wolken und mit ihm bricht auch eine furchterregende Gestalt aus dem Mais heraus. Jetzt heißt es nur noch: "Rennt um euer Leben!"


    Story: Ein starkes Einzelhörspiel bekommt der Hörer zu hören, denn hier ist alles drin, was ein gutes Hörspiel beinhaltet: Eine spannende und temporeiche Geschichte, die zwar Gruselig, aber nicht zu hart ist. Der Hörer kann während des Hörens mitraten, wer denn nun der Täter ist. Das Ende dürfte nicht jedem gefallen, mir hat es aber, denn so kann man die Geschichte als abgeschlossen bezeichnen, aber zugleich auch bei gutem Erfolg ein weiteres Hörspiel über die Band Hell Patrol produzieren. Die spannende Geschichte ist an keiner Stelle langweilig und die 60 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug. Ich hoffe, dass wir in Kürze ein weiteres Abenteuer aus der Feder von Marcus Görner hören werden!


    Sprecher: Da es sich bei der Hörfabrik um ein kleineres Label handelt, ist es nicht verwunderlich, dass man hier fast nur unbekannte Sprecher hört. Dies heißt jedoch nicht, dass die Sprecher allesamt schlecht sind, denn das Gegenteil ist hier der Fall, denn bis auf Lars Bernecker können hier alle Sprecher mit guten Leistungen überzeugen. Neben ihm hört man in diesem Hörspiel noch Marcus Görner, der gleichzeitig der Autor der Geschichte ist, Melissa Kumpmann, Christopher Albrodt, Andre Gerhardt, Mareike Möller, Horst Kurth, der auch der Produzent dieses Hörspiels ist, Bert Stevens und Marco Damm. Erzähler dieses Hörspiels ist Oliver Theile, der seine Rolle gut rüberbringt, leider jedoch ein wenig zu jung als Erzähler wirkt.
    Musik und Effekte: Die Musik ist in dieser Folge sicherlich Geschmackssache, da es hier mehr Punk Musik hört, was nicht jeder gut findet, ich aber fand die Musik spitze, die die Bands Alvarez und Neverless hier für das Hörspiel komponiert haben. Es ist einfach mal was anderes, da man so was nicht oft in Hörspielen vorfindet. Auch bei den Effekten gibt es nichts zu kritisieren, da haben sich die Produzenten Horst Kurth und Marcus Görner wirklich Mühe gegeben. Man schafft zwar nicht eine Atmosphäre wie bei großen Serien wie Edgar Allan Poe oder Gabriel Burns herzuzaubern, aber das kann man von einem kleineren Label ja auch nicht erwarten.


    Fazit: Dieses Hörspiel ist wirklich jedem zu empfehlen, der auf spannende Hörspiele steht. Die Geschichte ist spannend und wird von guten Sprechern vorgetragen. Die Musik ist anders, als man es von den meisten anderen Hörspielen kennt, mir hat sie aber sehr gut gefallen. Als Bonus gibt es noch je einen Track der Bands Alvarez und Neverless am Ende der CD. Wer spannende Hörspiele mag, der sollte bei dieser CD ohne zu zögern zugreifen, es lohnt sich!


    Note 1-

  • ACHTUNG (leider zu spät) SPOILER-Warnung. Ich fasse den Inhalt ziemlich genau zusammen. Wer sich also die Spannung nicht vermiesen lassen will, der lese vorsichtig weiter.


    Ein kleiner Lieferwagen fährt nachts einsam auf einer von den Landstrassen, auf denen man sich immer verirrt, wenn man von der Autobahn abfährt. Nur ab und zu zeigt der Vollmond sein bleiches Antlitz und beleuchtet die unheimliche Szenerie. An Bord befinden sich die beiden Musiker Raffael und Oliver, 50% der Jugend-Rockband Hell Patrol, die unterwegs zu einem Auftritt im Bikerlokal Roadstop sind. Mit dabei ihre beiden Freundinnen Denise und Julia, die vergeblich gegen männlichen Stolz ankämpfen, nämlich lieber unbeirrt in die Irre zu fahren als nach dem Weg zu fragen. Selbst das Lesen der Straßenkarte bringt kaum Klarheit in dieser Nacht. Doch schlussendlich siegt die weibliche Intuition und Oliver versucht seine Kollegen Peter und Max, die schon vorausgefahren sind, auf dem Handy zu erreichen. Doch es ertönt nur die Mailbox. Plötzlich huscht ein Schatten über die Fahrbahn und Raffi kann gerade noch das Steuer herumreißen. Mit einer Taschenlampe leuchten sie den Bremsweg ab, doch von der Gestalt (oder war es ein Tier?) fehlt jede Spur.


    Dafür finden sie im Maisfeld an der Strasse etwas anderes: den weißen Ford von Max. Doch die beiden Jungs sind nicht mehr im Wrack. An der Beifahrertür sind merkwürdige Kratzspuren. Und auf einmal haben die 4 das Gefühl, nicht mehr allein im Maisfeld zu sein. Zu allem Überfluss springt auch noch Raffis Lieferwagen nicht mehr an. Zuviel Zufall für eine Nacht. Es bleibt nur mehr eine Alternative: Aussteigen und zu Fuß weitergehen, in der Hoffnung, hier in der Pampa auf Hilfe zu treffen. Ein Schild mit der Aufschrift „Leubner-Hof“ verspricht Rettung. Doch ein tollwütiger Hund verleiht ihren Füssen Flügeln und sie erreichen mit knappem Vorsprung das Bauernhaus. Wo sie auch zu ihrer Überraschung Peter und Max antreffen. Max liegt verletzt auf einem Sofa, eine Wunde am Bein, die ihm der Hund zugefügt hat. Peter berichtet, dass sie den Bauern, Rudi Leubner, getroffen habe, der seinen Hund erschiessen wollte. Doch als er das Tier stellen will, hören sie nur noch seine Schmerzensschreie. Als Hell Patrol und die beiden Groupies beschließen, sich bis zum Tagesanbruch im Leubner-Hof zu verschanzen, hämmert jemand wie wahnsinnig an die Tür. Ein Mann stürzt erschöpft ins Wohnzimmer. Er nennt sich Daniel Lykan und ist scheinbar auch ein Opfer des Hundes geworden. Doch etwas scheint mit Daniel nicht zu stimmen: eine unheimliche Aura geht von ihm aus und seine Sinne sind übernatürlich geschärft. So bemerkt er auch als erster, dass es dem Hund gelungen ist, sich durch den Keller Zutritt zum Haus zu verschaffen. Mit Rudi Leubners Gewehr wollen sie dem Biest den Garaus machen, aber im dunklen Keller genau zielen ist schwer. Wieder kommen Daniels besondere Fähigkeiten der Hell Patrol zu gute. Am nächsten Morgen ist Daniel verschwunden und hat nur einen Abschiedsbrief mit sonderbarem Inhalt hinterlassen. Als die 6 zu Peters Auto zurückkehren, sehen sie dass eine Kralle im Metall der Autotür zurück geblieben ist. Auch scheint Peter die unheimliche Gestalt gerammt zu haben, eine Beule im Kotflügel beweist es. Und plötzlich dämmert es den Freunden: fehlte nicht auch an Daniels Hand ein Fingernagel und hatte er nicht eine unerklärliche Kopfwunde, wie von einem Zusammenstoß?


    Hell Patrol ist eine gute Mischung aus Horror und Comedy und steht ganz im Zeichen der Hörfabrik-Tradition: mit professionellem Ernst ein Hörspiel auf die Beine zu stellen, in dem es nicht allzu ernst zugeht. Captain Blitzens Vergleich mit „Scooby Doo“ mutet zuerst ein wenig seltsam an, trifft aber die Grundstimmung ziemlich genau. Ich mußte aber eigentlich mehr an Point Whitmark denken; Kids, die eine nachvollziehbare Motivation haben, warum sie sich in Gefahr begeben (PW sind Amateurradioreporter und auf der Suche nach interessanten Stories, HP sind eine aufstrebende Band, die von einem GIG zum anderen fahren und dabei haarsträubendes erleben). Geister- und Dämonenjäger gibt’s ja schon en masse im kommerziellen Hörspielbereich. Aber die Idee, eine Jugendband unfreiwillig auf die Dämonenbrut loszulassen bringt mal wieder frischen Wind unter die angestaubten Jünger Van Helsings & Co. Wolfman Jacks einleitende Worte und sein Schlusswort erinnern mich an die Bastei-Gespenstergeschichten (Seltsam, aber so steht es geschrieben) und tragen ihren Teil zu der Stimmung bei. Die Story ist gut durchdacht und wartet mit einer kleinen Überraschung auf, auch wenn bereits der Name „Daniel Lykan(trophie)“ schon einen Vorgeschmack auf die Pointe gibt. Hier und da gibts mal Längen wenn die Kids sich ihre Erlebnisse erzählen, aber das wird wieder wettgemacht durch gut inszenierte Flashbacks.


    Die Musik passt zur Serie und gibt auch gleich das richtige Bandfeeling. Was mich allerdings ein wenig gestört hat, war, dass bei der Unfallszene gleich dreimal hintereinander dieselbe Spannungsmusik gespielt wurde. Alle Sprecher geben sich sehr viel Mühe, besonders Raffi und Olli alias Marcus Görner und Christopher Albrodt. Peter und Max haben sich in dieser Folge nicht so in meinem Ohr festgesetzt; liegt vielleicht auch daran, dass sie eher später hinzukommen. Womit ich am meisten Schwierigkeiten hatte, waren die beiden Mädels. Sie zu unterscheiden war dann doch recht schwierig, aber sie machen ihre Sache auch ganz gut. Was mich ein wenig erstaunt hat, war die Performance von Bert Stevens. Seit den „Freibeutern“, „Verzerrungen“ und auch in „Redemption“ hat er gezeigt, dass er wirklich alles spielen kann, von ernst bis psychopathisch. Nur als Bauer Leubner da hat er sich irgendwie zurückgehalten, fand ich irgendwie schade.


    Fazit: ein gelungener Auftakt der Höllenpatrouille und ihrer ersten Begegnung mit dem Werwolf. Warte mit Spannung auf den neuen GIG. :)

    Lerne denken in dem Sinne, daß Du das Denken nicht spielst sondern wirklich denkst, also jede Sicherheit aufgibst!

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  • Ich würde auch gerne meinen Senf dazu geben, denn Hell-Patrol gehört meines erachtens mit zum besten was 2007 erschienen ist (ich betone nochmal 'meines erachtens').


    Es ist nicht die perfekte Sprecherleistung, die zahlreich eingekauften Profisprecher die zwei Tage später nicht mehr wissen was sie überhaupt gesprochen haben oder die 1000 Dollar schwere Soundlibary, sondern hier hatte man Spaß beim schreiben, spaß beim einsprechen, spaß beim schneiden und wer weiß was für Spaß man noch hinter den Kulissen hatte!;) Und das hört man das ganze Hörspiel durch, genau nach meinem Geschmack, fern ab klinisch tot klingender Profi-Hörspiele.


    Ich fühlte mich beim hören super unterhalten und freue mich dass die Band auf Tour geht... nein in Serie geht!


    (Das wollte ich nochmal los werden, weil bei GIG 1 darf ich ja nichts mehr schreiben.):D