Die drei ??? Kids (41) Insel der Haie

  • Inhalt:
    Auf Shark Island, einer kleinen Insel vor der Küste Kaliforniens soll ein Piratenfilm gedreht werden. Die drei ??? Kids sind mit dabei, doch plötzlich ist Peters Vater verschwunden. Sofort machen sich Justus, Peter und Bob auf die Suche nach ihm und entdecken dabei einen unterirdischen Gang, der sie in ungeahnte Tiefen des Meeres und in eine verkehrte Welt führt.


    Story:
    Wie die großen Originale haben auch „Die drei ??? Kids“ immer alle Hände voll zu tun und lösen hier schon ihren 41. Fall. Man bleibt dem bisherigen Konzept der Serie treu und alles ist natürlich etwas kindgerechter. Bei diesem Fall kann man fast sogar sagen, dass er für die Serie eher untypisch ist, denn die Handlung hätte gefühlt eher zu den Fünf Freunden gepasst, denn das Erforschen von seltsamen Gängen am Strand ist doch deren Metier. Das macht aber herzlich wenig aus, denn die Geschichte wird spannend erzählt und steigert sich nach etwas längerer Einleitung schnell und auch dramatisch, so dass man mit den Protagonisten mitfiebert. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass der Realitätsbezug der Folge nicht besonders hoch ist. Gut … es ist und bleibt ein Hörspiel für Kinder und da darf man gern mal ein Auge zudrücken, aber ab und an fühlte ich wie mittendrin in einem Indiana Jones für Kinder. Das mag nun negativer klingen, als es eigentlich gemeint ist, denn (wie schon geschrieben) für Kinder wird hier spannende Unterhaltung geboten, die auch einen erwachsenen (junggebliebenen) Hörer durchaus in ihren Bann schlagen kann. Ich für meinen Teil habe innerhalb dieser Serie schon schlechtere inhaltliche Vorlagen gehört und kann insgesamt sagen, dass mich die Geschichte gut unterhalten konnte.


    Sprecher:
    Wenn man, wie ich, etliche Folgen der Serie zwischendurch verpasst hat, so mag man hier einen kleinen Schock bekommen. Warum? Nun ... wie Kids klingen die Sprecher der drei Hauptfiguren schon lange nicht mehr und wenn man ehrlich ist, taten sie das zu Beginn der Serie auch nicht wirklich. Die Ausnahme war damals in meinen Ohren immer David Wittmann, der Bob spricht. Vor allem bei ihm fällt die Veränderung der Stimme deutlich auf, denn nun tönt auch er sehr tief und maskulin. Man verstehe mich nicht falsch, die Leistungen der drei Sprecher bleiben wirklich super, aber sie klingen nun wirklich zu alt, um als Kinder durchzugehen und vielleicht wäre hier eine Neubesetzung eine Überlegung wert. Wer sich mit diesem Umstand arrangieren kann (konnte ich nach kurzer Eingewöhnung auch), der bekommt ordentliche Leistungen geboten und darauf kommt es letzten Endes ja an. Neben Erzähler Johannes Steck wirkt auch Oliver Schmitz als Mr. Shaw mit. Der Bösewicht der Folge (Jack Wolfe) wird laut Booklet von Lutz Mackensy gesprochen, was ich aber nicht recht glauben kann. Fehler in der Sprecherliste? Egal … insgesamt werden überzeugende Leistungen geboten, die den Hörspaß steigern.


    Musik und Effekte:
    Zwar erscheinen „Die drei ??? Kids“ unter dem Banner EUROPA, aber man hört den Produktionen doch sehr deutlich an, dass sie nicht von dem gleichen Team produziert werden, das auch für „Die drei ???“, „TKKG“ oder „Fünf Freunde“ verantwortlich ist. Akustisch klingen die Produktionen anders, aber dadurch nicht schlechter. Besser würde ich aber auch nicht unbedingt sagen. Das akustische Erscheinungsbild kann man in meinen Ohren am besten als „solide“ und „unaufdringlich“ bezeichnen, was dem Rahmen der Serie absolut angemessen ist. Szenen am Strand klingen ebenso „echt“, wie die Szenen in Höhlen oder Schiffen. Was ab und an in meinen Ohren gut täte, wären leichte Variationen bei den verwendeten Musiken, da man sich oft wiederholt. Hier bleibt also ein Punkt, bei dem sicherlich noch ein wenig Luft nach oben wäre, nichtsdestotrotz wird man als Hörer nicht enttäuscht.


    Fazit:
    Wer die Abenteuer der „??? Kids“ mochte, der wird auch mit „Insel der Haie“ wieder auf seine Kosten kommen. Allerdings gibt es ein paar Dinge, auf die man sich einlassen muss. Die Geschichte geht hier und da doch etwas an der Realität vorbei, wird aber dennoch kindgerecht erzählt. Die Sprecher klingen für ihre Rollen mittlerweile definitiv zu alt, aber dennoch liefern sie solide Leistungen ab. Kann man sich mit diesen Umständen arrangieren, bekommt man ordentliche Unterhaltung für die etwas jüngere Hörerschaft geboten. Alles in allem hat mir die Folgen trotz der angesprochenen kleinen „Probleme“ gut gefallen und ich vergebe das Prädikat GUT, allerdings mit einem Minus dahinter.


    **** / *****


    © Hörspiel-Maniac 2015