Dorian Hunter (21): Herbstwind

  • Dorian Hunter (21): Herbstwind
    Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner - nach Motiven von Jason Dark und Ernst Vlcek.



    — Produktionsinfos:


    Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
    Skript, Regie, Tonproduktion: Marco Göllner
    Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
    Gary Stack im Studio Konterfei, Berlin
    Musik: MoorlandMusic
    Titelmusik: Joachim Witt
    Illustrationen: Mark Freier
    Layout: Sebastian Hopf
    Product Management: dp
    Label: Folgenreich



    Sprecher:
    Thomas
    Schmuckert, Frank Glaubrecht, Jürgen Prochnow, Peter Woy, Gerlinde
    Dillge, Evelyn Gressmann, Manfred Liptow, Frank Felicetti, Evamaria
    Bath, Maria Mägdefrau, Uwe Hügle, Gudo Hoegel, Carla Becker, Marianne
    Bernhardt.



    Inhaltsangabe des Verlags:


    — Meine Meinung:


    Was
    passiert, wenn die zwei wohl bekanntesten Dämonenjäger Deutschlands im
    gleichen Fall ermitteln? Serien- und Verlagsübergreifend?
    Genau diese
    Frage beantworten Lübbe Audio mit “John Sinclair” und Folgenreich mit
    “Dorian Hunter”, indem sie ihren Geisterjäger sowie den Dämonenkiller
    zusammen in einen Fall schicken.


    Das Experiment beginnt mit der
    Geschichte: Ist es möglich, daß zwei Figuren wie Dorian Hunter und John
    Sinclair in einem Fall funktionieren? Um es kurz zu machen: Ja, es
    funktioniert.
    Und gleich im Anschluss: Funktionieren die beiden Folgen auch für sich? Auch hier ein klares Ja!


    Crossover: Ja. Aber mit starker Story.


    Die
    Geschichte an sich ist eine lupenreine “Hunter”-Story, in die der
    Sinclairsche Geisterjäger geschickt eingearbeitet wurde. Ohne Spoiler:
    Man hat hier eine vollwertige “Dämonenkiller”-Geschichte, die Sinclair
    sehr gut einbindet, ohne daß der Mann vom Yard wie ein aufgesetztes,
    aber sinnloses Extra wirkt. Die Szenen zwischen Hunter und Sinclair
    bieten dann auch nicht nur etliches an Spannung und Action, sondern vor
    allem Humor. Humor indes, der die wirklich fast erdrückend-düstere
    Grundatmosphäre der Folge passend auflockert und nicht deplatziert
    wirkt.


    Da beide Figuren zudem wunderbar miteinander
    funktionieren, bleibt auf Grund des vorliegenden Ergebnisses nur die
    Hoffnung, daß es eventuell noch mal zu einer Zusammenarbeit zwischen
    Scotland Yard und Secret Service kommt.



    Fiesling voraus: Prochnow an Bord.


    Bei
    den Sprechern fällt neben den ohnehin schon starken Namen der regulären
    Sprecher sicherlich Jürgen Prochnow als erstes auf. Ich denke nicht,
    daß es ein Spoiler ist, wenn man sagt, daß Prochnow einen wunderbaren
    Bösewicht abgibt. Seine Stimme ist bereits in Filmen äußerst markant –
    ohne Bild jedoch wird das noch verstärkt und auch hier bleibt die
    Hoffnung, daß der Mann noch weitere Ausflüge in den Bereich des
    kommerziellen Hörspiels unternimmt.


    Die weibliche “fiese Fratze”,
    Blanche Everett, spielt Gerlinde Dillge und ja, man merkt ihr an, daß
    sie Spaß an der nicht ganz sauberen Dame zu haben scheint. Sehr schön
    gemacht.


    Stark spielen auch die beiden “alten Damen”, Evamaria
    Bath, die als Diane Coleman Dorian Hunter zu Beginn fast vors Auto läuft
    und Evelyn Gressmann als Johns “Tante” – beiden kauft man ihre Figuren
    absolut ab. Die eine überzeugend hin- und hergerissen zwischen
    scheinbarer Demenz und Willensstärke, die andere eine alte, dennoch
    resolute Lady.
    Auch der Rest des Ensembles überzeugt und liefert durchweg gute Leistungen ab.



    Surreale Klangrealität.


    Beim
    Sounddesign gibt man sich erneut keine Blöße: Dorian Hunter war und ist
    eine Vorzeigeproduktion. Die charakteristische Verschmelzung aus
    Musiken, Perkussion und Geräuscheffekten bietet auch hier wieder eine
    unglaublich dichte Atmosphäre, die für mich die perfekte Melange aus
    surrealer Fantastik und intonierter Realität ist.



    Mein Fazit:


    Eine richtig
    starke Folge! Packende Story, die auch für sich allein gehört werden
    kann, eine unglaublich dichte und düstere Atmosphäre, dazu ein paar
    Actioneinlagen und wunderbar funktionierender Humor. Gespielt von einem
    großartigen Ensemble, bei dem vor allem Thomas Schmuckert, Jürgen
    Prochnow, Gerlinde Dillge, Evamaria Bath, Evelyn Gressmann und Frank
    Glaubrecht herausstechen. Dazu das gewohnt starke Sounddesign – fertig
    ist eine “Dämonenkiller”-Folge, die für mich in der Tat herausragend
    ist, Dauergast im Player wird – und hoffentlich, hoffentlich, nicht das
    letzte Crossover der Herren Sinclair und Hunter gewesen ist.