Mark Brandis (23): Triton-Passage


  • Mark Brandis (23): Triton-Passage
    Nach dem Roman von Nikolai von Michalewsky


    — PRODUKTIONSINFOS:


    Manuskript: Balthasar von Weymarn
    Musik & Sounddesign: Jochim-C. Redeker
    Aufnahme: Sven-Michael Bluhm, Manuel Mendes Teixeira, Tommi Schneefuß
    Produktion, Regie & Schnitt: Jochim-C. Redeker & Balthasar von Weymarn
    Artwork: Alexander Preuss
    Layout/ Satz: Jürgen Straub
    Product Management: dp
    INTERPLANAR Produktion GbR / Folgenreich, 2013


    Sprecher:
    Michael Lott, Mira Christine Mühlenhof, Roman Kretschmer, Claudia Urbschat-Mingues, Gerhart Hinze, Nao Tokuhashi, Wolf Frass, Anastasia Conze, Urs Remond, Bettina Zech, Stefan Peters, Hongyu Zhu, Dorothea Anna Hagena, Rüdiger Evers, Hartmut Breuer, Anne Elsen, Isabel Grünewald, Henning Schäfer.


    Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    2133: Mark Brandis ist seit 240 Tagen als Gastpilot auf einem neuen Schiff unter dem Kommando von Cmdr. Elmar Busch. Statt eines Testfluges verharrt die EXPLORATOR jedoch regungslos im Weltraum, um den möglicherweise bevorstehenden Ausbruch des Sterns Eta Carinae in eine Hypernova zu beobachten. Eine ereignislose Schicht löst die andere ab. Als Mark Brandis durch VEGA-Direktor John Harris von einem gestrandeten Republikenschiff im Orbit des Planeten Neptun erfährt, gerät er in ein moralisches Dilemma – denn der offizielle Befehl ist unmissverständlich: um keinen Preis darf das Schiff die Beobachtungsposition verlassen!



    — MEINE MEINUNG:


    Es geht also doch wieder: Kaum bringt man ein Abenteuer auf einer CD raus, hat sich das Problem mit den Längen erledigt. Die Handlung wird in den knapp 80 Minuten keine Minute langweilig; Füllszenen sucht man vergebens. Das bindet das Interesse des Hörers wesentlich besser als breit ausgewalzte und hin und wieder sehr langatmige Szenen.


    Ein weiteres mal ein klarer Beleg dafür, daß die Gleichung “länger = besser” nur in einigen qualitätsresistenten Köpfen funktioniert, aber nichts mit der Realität zu tun hat.
    Hier bekommt man Brandis wieder in uneingeschränkt empfehlenswerter Erzählweise – daß zudem die Geschichte an sich noch zur besten der bisherigen Reihe zählt, ist noch ein weiterer Pluspunkt.


    Viele neue Stimmen hat das All.


    Sprecher bei Brandis? Ok, ich fasse mich kurz: Wie immer. Also durchweg stark besetzt und durchweg starke Leistungen.
    Und nun die etwas längere Version: Diesmal hat es “Brandis” Michael Lott bis auf ein kurzes Videogespräch mit “Dr. Levy” Claudia Urbschat-Mingues mit einer völlig neuen Crew zu tun, die man von Anfang an mag. Ok, Roman Kretschmers ‘freundlichen’ Cmdr. Elmar Busch nicht so wirklich, aber das liegt a. an der Figur an sich, aber b. auch oder vor allem an Kretschmers wunderbarer Leistung in der Rolle dieses “harten Brockens”.


    Positiv sticht ebenfalls wieder die Besetzung der Republiken-Charaktere mit originären Sprechern: Nao Tokuhashi und Hongyu Zhu verleihen den asiatischen Figuren den authentischen Schliff.


    Und last, but not least: Mag man Roman Kretschmers Cmdr. Busch schon als “nicht sonderlich nett” empfinden, relativiert sich das im Verlauf der Folge. Durch und durch auf die Palme bringt einen allerdings Dr. Egon Mildrich, wunderbar von Rüdiger Evers gespielt. Wenn man einem Charakter, der nur kurz auftaucht, derart die Pest an den Hals wünscht, dann hat der Sprecher seine Sache nicht nur gut, sondern aussergewöhnlich erledigt. Mit Mildrich ist Rüdiger Evers dies gelungen.


    Soundeffekte nicht von dieser Welt


    Auch in der wortwörtlich ausgezeichneten Paradedisziplin lässt die “Triton-Passage” nichts anbrennen: Egal ob beim “normalen” Tagesablauf auf dem Beobachtungskreuzer, bei der Bergung eines havarierten Raumschiffs in der Atmosphäre des Neptun (die Akustik beim Betreten des “Geisterschiffs” hat schon was von “Event Horizon”), beim Notstart fast ohne Sauerstoff, ob es die unglaublich bedrohlich klingende Killerbrigade der Spzialeinheit der Republiken ist oder der gänsehauterzeugenden Bioreaktor der “Explorator”: Was Jochim-C. Redeker für “Brandis” immer wieder an akustischen Highlights zaubert, ist fast unglaublich. Und nichts, kein einziger Effekt klingt irgendwie “falsch” oder unpassend.


    Auch im Bereich Musik bleibt alles wie gehabt: Spitzenklasse. Von elegischen Analog-Synthiepassagen hin zu dramatischen Actionstücken: Brandis ist und bleibt auch hier unverwechselbar und großartig.


    FAZIT:


    Story: Top. Sprecher: Top. Effekte & Musik: Top.
    In allen Belangen überzeugt die “Triton-Passage” nicht nur, sie setzt einmal mehr Maßstäbe.
    Für mich ohne Frage eine der Top-Folgen der Serie, zudem mit einem hohen Wiederhörfaktor.
    Oder anders gesagt: “Mark Brandis: Triton-Passage” ist eine gute Definition des Begriffs “opulentes SciFi-Hörspiel”. Bitte mehr davon!


    (via hergehoert.de)