Die Originale Nr. 61 - Old Firehand I + II (Europa)

  • Old Firehand I +II ist ein grandioses Original von 1975. Die Sprecherliste ist schier unglaublich. Jeder einzelne ist auch noch 10 Jahre später und noch länger häufig bei EUROPA zu hören. Viele Sprecher haben 1975 noch eine andere Stimmfärbung als von den vielen EUROPA-Hörspielen der 80er gewohnt. Dies trifft auf Franz-Josef Steffens zu, der herausragend Old Firehand spricht. Auch Karin Lieneweg hört man nicht sofort als Tante Mathilda von den drei ???. Reiner Brönneke war für mich nicht sofort raushörbar. Das finde ich sehr angenehm. Wolfgang Kaven kenne ich vornehmlich als TKKG-Erzähler. Bei vielen seiner neueren Auftritte als Sprecher und nicht als Erzähler, klang er für mich vielmals zu distanziert, zu erzählerisch. Vielleicht liegt das an meiner starken Assoziation. Bei diesem Hörspiel klingt seine Stimme etwas heller. Vielleicht viel es mir daher leicht, nicht an den TKKG-Erzähler erinnert zu werden. Konrad Halver ist für mich damals eine großartige Winnetou-Stimme. Heutzutage klingt seine Stimme viel heiserer und wäre nicht mehr so passend.


    Neben der tollen, schon zigmal gehörten Handlung (in diversen Vertonungen) reizen mich vornehmlich die Sprecher, die wie gesagt anders klingen als viele Jahre später. Außerdem ist die Musik eine andere, aber deswegen nicht weniger passend. Sie sind vergleichbar mit der aus vielen Kurt Vethake Hörspielen.
    Die Geräusche sind nicht sehr detailliert. Überwiegend konzentriert sich das Hörspiel auf die großartigen Sprecher und strahlt dadurch eine große Ruhe au. Es ist eine völlig andere Produktionsart als heutzutage mit, die ihren eigenen Reiz hat.


    Das Cover ist farbenfroh und sehr schön. Schade finde ich die Abweichung der Jewel Case Farbe. Bei den Folgen 1-60 war sie Transparent / Silber. Jetzt ist es Transparent / Weiß. Diesen Bruch finde ich unschön. Dieses Silber harmonierte schöner mit dem Schwarz der Vinyl-Optik.


    Fazit
    Es gibt bei diesem Hörspiel nichts auszusetzen. Grandiose Sprecher, eine tolle Inszenierung, fesselnde Unterhaltung.

  • Old Firehand (Franz-Josef Steffens) ist ein Westmann, wie er im Buche steht und gemeinsam mit seinen Freunden Winnetou und Old Shatterhand (Konrad Halver und Heinz Trixner) erlebt er ein aufregendes Abenteuer nach dem anderen. Doch wer ist dieser Old Firehand eigentlich? Gegen wen müssen er und seine Mitstreiter bestehen? Gemeinsam stellt man sich den Widersachern entgegen, es geht um einige Menge Geld und vieles mehr!


    - Meinung -


    Schön, dass es nun doch noch endlich mit den Originalen auf CD weitergeht, nachdem es die siebte Staffel nur in Downloadform gab. Weiter geht es dann auch gleich mit einer Vertonung eines Karl May Klassikers, dabei handelt es sich um eine Mischung aus "Winnetou II" und "Der Schatz im Silbersee", so könnte man die Abenteuer Old Firehands jedenfalls am besten beschreiben. Versatzstücke der beiden Werke Mays finden sich hier wieder, aber keine Sorge, es ist eine eigenständige Vertonung durch die Hand Heikedine Körtings. Kurz und knackig bekommt man hier zwei Geschichten zu hören, die in 71 Minuten erzählt werden, pro Folge also ungefähr um die 35 Minuten Spielzeit. Da ist kein Platz für Längen oder Geplänkel, spannend und kurzweilig geht es hier zu, sehr ordentliche Westernunterhaltung der alten Schule.


    Schön ist auch, dass man hier das Duo Konrad Halver und Heinz Trixner als Winnetou und Old Shatterhand zu hören bekommt, obwohl es sich hier nicht um eine Halver-Produktion handelt. Heikedine Körting hat das Duo ins Studio eingeladen und die beiden Herren brillieren auch diesmal wieder in ihren Paraderollen und das verleiht diesem Hörspiel natürlich einiges an Charme. Franz-Josef Steffens ist als Old Firehand in der Hauptrolle natürlich auch ein absoluter Gewinn, eine tolle Stimme, die man immer gerne hört und er steht auch ein wenig für das goldene Zeitlalter der Hörspiele. Doch nicht nur diese drei markanten Stimmen bekommt an hier zu hören, es mischen noch einige mehr mit, für ein sehr hohes Niveau ist also gesorgt. Karin Lieneweg, Peter Kirchberger, Wolfgang Kaven, Ernst von Klippstein, Horst Breiter, Wolfgang Kieling, Andreas von der Meden, Reiner Brönneke und wie sie alle heißen, ein wahres Stimmfest und dadurch eine schöne Reise in die Vergangenheit, einfach klasse.


    Sollten hier Musiken ausgetauscht worden sein, was mir nicht bekannt ist, so hat man bei der Neuauflage einen guten Job gemacht, denn das alte Flair ist erhalten geblieben und man bekommt einige Stücke aus der Zeit vor Carsten Bohn zu hören und ein paar Orchesterklänge bekommt man auch serviert, auch in dieser Hinsicht also eine feine Sache. Die Tonqualität ist nicht unbedingt die allerbeste, aber was hier geboten wird, geht schon in Ordnung, eine klinisch reine Akustik ist schließlich auch nicht im Sinne des Erfinders, von daher kann man mit dem Ton gut leben.


    Klare Sache, für May-Fans und Hörspielnostalgiker ein klares Muss und man sollte so oder so zugreifen, denn endlich sind die Originale wieder auf CD zu bekommen. Das sollte man unterstützen, denn nur so kann man sich sicher sein, dass auch weitere Klassiker neu aufgelegt werden und im Europa-Archiv befinden sich noch zahlreiche Perlen, die wieder in den Läden stehen möchten!


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