Clive Barker Mysteries Nr. 1 - Moloch Angst (Zauberstern Records)

  • Die beiden Studenten Steven und Quaid (Kim Hasper und Simon Jäger) lernen sich kennen und freunden sich miteinander an. Doch etwas scheint mit Quaid nicht zu stimmen, er benimmt sich seltsam, hat merkwürdige Ansichten und scheint ungewöhnlichen Forschungen nachzugehen. Zwischen den beiden steht Cheryl (Ulrike Stürzbecher), die Steven sehr erregend und anziehend findet, für Quaid scheint sie wiederum nur ein Forschungsobjekt zu sein. Doch wie sehen diese Forschungen und Experimente genau aus? Wird es ihm gelingen, den Moloch Angst zu finden?


    - Meinung -


    Nachdem diese auf den "Büchern des Blutes" von Clive Barker basierende Reihe angekündigt wurde, ging einiges an Zeit ins Land und nun hat Braintone ein Zuhause bei Zauberstern Records gefunden und kann diese Reihe nun endlich veröffentlichen. Was wird geboten? Titelgebende Mystery eher weniger, denn hier geht es nicht um übernatürliche Dinge, sondern eher um Charakter- und Verhaltensstudien, die schrecklich daneben gehen, deshalb würde ich schon eher zu Horror tendieren, halt typisch für die Werke Clive Barkers. Untypisch ist lediglich, dass es hier keine übernatürlichen Elemente gibt, doch gerade das macht diese Geschichte um einiges härter und beängstigender. Menschliche Abgründe werden thematisiert und Grenzen aufgezeigt, die hier wiederum überschritten werden. Harter, teilweise auch abgefahrener Stoff, der in der ersten Folge präsentiert werden und niemanden kalt lassen dürften. Die ganze Angelegenheit wird sehr kurzweilig und mitreißend erzählt, es geht sehr spannend zu und es lässt sich an der Story nichts aussetzen und auch an der Bearbeitung nur sehr wenig. Lediglich die gerne mal einsetzenden beschreibenden Monologe empfand ich als störend, zumal hier ein Erzähler im Einsatz ist, was seltsam erscheint. Doch das ist am Ende kein sonderliches Manko, sonder kann mit einem zugedrückten Auge durchgewunken werden.


    Eine erstklassige Sprecherriege und ebensolche Leistungen, das kann man nicht anders sagen. Unter Karl-Heinz Geisendorfs Regie trumpfen Könner wie Ulrike Stürzbecher, Simon Jäger, Kim Hasper und Erzähler Andreas W. Schmidt groß auf und liefern starke Performances ab, was vor allem bei einer derartigen Thematik äußerst wichtig ist. Sie müssen die Charaktere so rüberbringen, wie es der Autor auch angedacht hat, hier muss nicht einfach nur runtergesprochen, sondern auch viel gespielt werden und genau das ist auch der Fall. Tolle Auftritte aller Beteiligter, da gibt es nichts zu meckern, im Gegenteil, hier ist eine ganze Menge Lob fällig. Auch in den Nebenrollen wird bestens agiert, was bei Routiniers wie Julia Casper, Michael Bideller, Konrad Halver, Bert Stevens, Robert Missler und Co. auch kein Wunder ist. Dieser Bereich des Hörspiels hat mich rundum überzeugt!


    Auch der Sound ist top, sehr satt, aber nicht aufdringlich oder dröhnend, sondern genau richtig. Die Musiken werden gezielt eingesetzt und untermauern die Beklemmung der Geschichte bestens und auch die Geräuschkulisse kann sich hören lassen. Da hat Marc Trinkhaus einen sehr guten Job gemacht und ganze Arbeit geleistet.


    Hörspiele nach Clive Barker, hier wird für viele Fans ein Traum wahr, wobei Albtraum das treffendere Wort sein dürfte, denn so geht es hier zu. Abgründe der menschlichen Psyche tun sich auf und werden wie ein bizarrer und albtraumhafter Strudel präsentiert. Wer derartige Horrorhörspiele sucht, der sollte hier unbedingt zugreifen!


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