Gruselkabinett Nr. 112 – Der Ebenholzrahmen

  • „Der Ebenholzrahmen“ nach Edith Nesbit ist wie die übrigen bisherigen Vertonungen ihrer Stoffe im Gruselkabinett gut aufgehoben. Wahrlich schöne Schauer-Romantik. Das atmosphärische Hörspiel besticht mit der romantischen Erzählweise, einer bzw. mehrerer Liebesgeschichten und einem Pakt mit dem Teufel. Es muss wohl typisch für die damalige Zeit sein, in verlassenen oder vererbten herrschaftlichen Häusern im viktorianischen Stil ein Geheimnis zu hinterlassen…
    Das Interessante an der Geschichte ist, dass es wahrlich nur für Schauer gereicht, es ist kein Horror. Außerdem scheint der Pakt mit dem Teufel, wie zwar schon manches Mal zuvor, nicht aus Boshaftigkeit geschlossen worden zu sein. Dadurch ergibt sich ein schöner innerer Kampf des Protagonisten. Für den nüchtern denkenden Menschen dürfte die Wahl ein No-Brainer sein. Dem rein emotional sicherlich auch. Es sind jedoch zwei verschiedene Seiten der Medaille. Und ehe klar wird, für welches Leben – im Guten oder Bösen – sich der Protagonist entscheidet, scheint ihm die Wahl abgenommen zu werden: Der Hörer erlebt den verzweifelten Kampf des Protagonisten um seine Zukunft und Vergangenheit.


    Herbert Schäfer ist ein großartiger Sprecher. Seine Stimme ist sehr kräftig und dominiert auffällig dieses Hörspiel. Ganz anders, als die oft eher zarter angelegten Stimmen. Mir gefällt diese Dominanz. Auffallend gut haben mir weiterhin Beate Gerlach als Jane und Eva-Maria Werth als Mrs. Mayhew sowie Daniela Bette gefallen. Sie verkörpern stimmlich ihre Rollen ganz hervorragend. Es macht Spaß ihnen zuzuhören.


    Das Cover ist erneut sehr schön geworden. Es verrät jedoch einmal mehr für meinen Geschmack zu viel. Mir gefällt es, wenn eine Farbe mit ihren vielen Nuancen das Covermotiv dominiert und dieses dadurch so schön eindringlich wirkt.


    Fazit
    Eine weitere rundum gelungene Vertonung nach Edith Nesbit, die ich bestimmt noch häufig hören werde.