Schnuffel und Schnuffelienchen

  • Mich würde mal eure Meinung interessieren. Habe gerade den Wahnsinn der Woche des Captains gelesen und kann seine Meinung nicht wirklich teilen. Habe das "Werk" mit meiner Frau zum Einschlafen gehört und wir waren uns einig, dass es sich, zugegeben um sehr einfache Kost für die junge Hörerschaft handelt, die man mal eben weghören kann. Die Geschichte besticht natürlich nicht durch Einfallsreichtum ist aber dennoch interessant und vor allem der Witzfaktor kommt nicht zu kurz. Gerade bei der Darbietung von Jörg Schwedler als Diddi Dreckschwein musste ich des öfteren herzhaft lachen (der nervige Brummer is och da).
    Aus meiner sicht etwas, was man sich durchaus nebenbei mal geben kann.

  • Schnuffelienchen (Karin Ernst) entdeckt eine sprechende Möhre (Ines Rüchel), doch wie kann das sein? Sie folgt ihr und gemeinsam mit Schnuffel und der Hummel Brummi (Julian Kalthoff und Kai Hohage) findet sie heraus, dass das Möhrchen eigentlich ein verwandeltes Zauberbärchen ist, dem ein Zauberspruch mißlang. Können sie dem Bärchen zu seiner alten Gestalt verhelfen oder machen Muffel und Diddi Dreckschwein (Kai Hohage und Jörg Schwedler) den Freunden einen Strich durch die Rechnung?


    - Meinung -


    Es musste ja so kommen, der nervige Hase aus der Werbung hat den Weg in die Hörspielwelt entdeckt, was aber kein Wunder ist, denn auch da lässt sich noch der eine oder andere Euro machen. Das dürfte auch das einzige Anliegen dieser Serie sein, nämlich Geld scheffeln und dabei den jungen Hörer nichts vermitteln, weder Wissen, noch moralische Werte. Die ganze Handlung, die ohnehin schon sehr dünn und dazu auch noch vollkommen lächerlich ist, basiert einfach nur auf dem Hype und Werberummel rund um den Hasen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Charakter wie Schnuffelienchen absolut unausstehlich ist und dieser negative Eindruck wird noch kräftig untermauert, indem sie andauernd auf ein Geschenk zum Geburtstag pocht. Materialistischer geht es nicht, aber heutzutage ist das anscheinend vollkommen normal, wenn so gedacht wird. Inhaltlich habe ich schon kaum etwas erwartet, da hier ja eine junge Zielgruppe erreicht werden möchte, aber dass selbst die extrem geringen Erwartungen noch unterboten werden, ist schon ein Schlag in die Magengrube.


    Die Sprecher und Sprecherinnen haben vor dieser Serie vermutlich noch nichts im Hörspielbereich gemacht, sie sind mir jedenfalls gänzlich unbekannt. Was sie hier abliefern geht aber weitestgehend in Ordnung, auch wenn da nicht zu knapp technisch nachgeholfen wurde, aber unter der Regie von Kai Hohage, der hier fast alles im Alleingang gemacht und auch zwei Rollen spricht, liefern seine Kollegen und Kolleginnen gute Arbeit ab. Lediglich in der Rolle als Brummi nervt Hohage persönlich ziemlich, aber das dürfte auch vornehmlich an dem Charakter der Hummel liegen, eine wahre Quasselmaschine.


    Auch die Musik stammt von Kai Hohage, der hier zum einen das übliche Gedudel vom Stapel lässt, dass man mit Schnuffel verbindet, halt zuckersüsse Klänge mit dünnen Texten, damit sich die Kinder diese leicht merken und mitsingen können. Was mich aber gestört hat sind die Musiken der beiden "Gegner", Diddi und Muffel müssen natürlich rappen, was sie automisch zu bösen Jungs macht, also eine sehr klischeebeladene Angelegenheit.


    Eine extrem schwache und absolut schrottige Geschichte, die nicht mal ansatzweise irgendwas vermitteln kann, aber relativ solide produziert, doch für meinen Geschmack scheitert dieses Machwerk eindeutig beim inhaltlichen Teil. Seelenlose Unterhaltung, die auf den schnellen Euro aus ist, gibt es heutzutage zuhauf und eigentlich auch genug, von daher ist für Schnuffel herzlich wenig Platz.


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  • Ich habe Schnuffel nicht gehört und das werde ich auch nicht, jedefalls nicht freiwillig.
    Ich denke allerdings wenn #dickeBacken# der Inhalt gefallen hätte, würde es auch so in seiner Rezi stehen, aber das jetzt nur so am Rande.


    Es ist immer schwierig sich nicht vom Etikett leiten zu lassen. Ich bin bekennender Bibi und Tina und Barbie von Europa Fan. Warum? Weil (bis auf einige Ausfälle in beiden Serien) ich die Hörspiele, also den Inhalt geil finde! Ich kenne viele Leute die allein wegen der Tatsache dass es sich um ein Barbie Hörspiel handelt sagen, das ist Scheiße! Dabei sind es tolle Kinder und Jugendstories aus der Feder von Franciskowsky, Horst Naumann als Erzähler und die Besetzungen waren bei Europa so gut wie immer Top.


    Auch bei Karussell 'Scotland Yard' könnte man erst denke, billig zusammen geschustertes Hörspiel um auf den Zug des erfolgreichen Brett-Spiels aufzuspringen.
    Wahrscheinlich ist es auch so, aber es wohl eine der besten Jugendhörspielserien wo gibt!


    Ich kann mich da auch noch gut an eine Diskussion erinnern über das 'drei ???' Buch "SMS aus dem Grab" wo gesagt wurde, das Buch kann nur Scheiße sein wenn es so einen Titel trägt, ich allerdings halte es für eins der besten ??? Bücher der letzten Jahre.


    Jüngstes Beispiel ist 'Twilight Mysteries'. Als Thomas Birker mir die CD in die Hand drückte und ich auf das Cover schaute wusste ich das will ich nicht hören! Bin in den letzten Jahren genug von ... (an der Stelle nenne ich lieber keine Namen *gg*) genervt worden, warum jetzt schon wieder so ein mysterie, unsterblich, es kann nur einen geben generve. Birker band mich an einem Stuhl fest, knebelte mich und setzte mich direkt vor seine Anlage und tatsächlich, ich war begeistert.


    Kurz gesagt, bei Schnuffel könnte ich :kotz:
    Aber vielleicht ist der Inhalt ja gar nicht schlecht, ausprobieren werde ich es trotzdem nicht, da höre ich lieber Barbie! :lolz:

  • Ich finde den Hype um Schnuffel, der ja vor allem wg. der Klingelton-Werbung entstanden ist, auch ziemlich nervig.
    Das muss aber natürlich lange noch nicht heißen, dass man da nicht ein nettes Hörspiel gezaubert hat. Ich habe es heute bekommen und werde es wohl auch heute noch hören. Dann sehen wir weiter und ich lasse euch wissen, wie es mir zugesagt hat.

  • Ihr schreckt aber auch vor gar nix zurück, oder?


    Ich hab mich ja schon durch manchen hörspieltechnischen Abgrund gequält, aber bei Schnuffel hört's endgültig auf. Da könnte Koppelmann Regie führen, Kaminski und Wawrczeck die Hauptrollen sprechen, Albrecht und Pflug gemeinsam die Musik komponieren, allein wegen der zum Himmel stinkenden Idee dahinter, käme mir das Ding nicht ins Haus.

  • Zitat

    Original von freiwild
    ...welch weisen Worte.
    Also da hört's bei mir auch dann auch mal auf, aber sowas von.
    Ein dicken Haufen Stuhl auf diese Produktion und die Geldgeier dahinter. :fucku:


    Dies sind wirklich weise Worte und ich ziehe meine virtuellen Hut!!! Nicht gehört, aber trotzdem seinen Senf dazu geben und dann in dieser Form - klasse!


    Was hat der Werbehype oder sonstiges denn bitte mit dem Hörspiel zu tun?! Wie DRY auch sagte, es handelt sich um keinen bahnbrechenden Inhalt - aber man stelle sich die Frage, ob dies denn das Ziel des Hörspiels ist.

  • Zitat

    Original von T-Rex
    Was hat der Werbehype oder sonstiges denn bitte mit dem Hörspiel zu tun?! Wie DRY auch sagte, es handelt sich um keinen bahnbrechenden Inhalt - aber man stelle sich die Frage, ob dies denn das Ziel des Hörspiels ist.


    Das Ziel ist es das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne irgendwas zu vermitteln und das halte ich nicht für unterstützenswert.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Das Ziel ist es das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne irgendwas zu vermitteln und das halte ich nicht für unterstützenswert.


    Dies ist das Ziel eines jeden Unternehmens, da es in allen Bereichen um Gewinnmaximierung geht. Schnuffel zielt auf ein junges Publikum und es handelt sich um eine absolut wertfreie Unterhaltung, die zudem nett und lustig gemacht ist. Waren es denn nicht einmal deine Worte, dass nicht immer etwas vermittelt werden muss?!

  • Zitat

    Original von T-Rex


    Dies sind wirklich weise Worte und ich ziehe meine virtuellen Hut!!! Nicht gehört, aber trotzdem seinen Senf dazu geben und dann in dieser Form - klasse!


    Was hat der Werbehype oder sonstiges denn bitte mit dem Hörspiel zu tun?! Wie DRY auch sagte, es handelt sich um keinen bahnbrechenden Inhalt - aber man stelle sich die Frage, ob dies denn das Ziel des Hörspiels ist.


    Ist aber die Frage, wie man was aufzieht. Ich hab nix dagegen, wenn man eine Geschichte zu erzählen hat, dass man diese auch erzählt. Wenn ich aber nur einen Hasen mit alberner Stimme habe, ist mir das zu wenig. Und ja, ich kann diese Meinung haben, ohne es gehört zu haben

  • T-Rex : So ist es ja auch, es muss nicht immer etwas vermittelt werden, dennoch muss da mehr an Inhalt kommen und nicht auch noch das Gegenteil versucht werden, nämlich Kinder zu verblöden. Ich kann aber auch nicht verstehen, wie man als erwachsener Mensch auf so eine Gülle abfährt. Egal, muss ich auch nicht.


    Egal, erstmal nachgucken, ob die Möhren im Kühlschrank nicht Zauberbärchen sind. Was für ein debiler Scheiss...


    Gerade dann, wenn Kinder noch formbar sind, sollte man sie auch fördern und ihnen eine gewisse Herausforderung bieten. Das geht mit Schnuffel sicherlich nicht.


    Und was die Gewinnmaximierung betrifft, so kann man auch Gewinn erwirtschaften, wenn gute Hörspiele präsentiert werden, aber krampfhaft Niveau unter Null zu präsentieren und das dann auch noch billig produziert, kann nicht Sinn der Sache sein.


    Ich glaube, ich muss auch mal so einen Müll produzieren, schlechter geht es nicht. Story? Braucht man nicht, lustige Tiere reichen ja und es wird sich schon wer finden, der das dann produziert, ohne dafür Unsummen zu verlangen.


    pops : Richtig, mehr wird da auch nicht geboten.

  • Im Hörspiel hat man allerdings nicht nur einen Hasen mit albernen Stimme, sondern durchaus ne für die Zielgruppe imho ganz nette Geschichte, die auch nicht schwächer ist als bspweise bei den Schlümpfen.


    Ich finde die Klingeltonwerbung persönlich auch sehr nervig - gar keine Frage. Das kann ich vom Hörspiel aber so gottseidank nicht behaupten.
    Ohne Frage ist man hier auf einen Zug aufgesprungen, der marketingtechnisch mehr ziehen dürfte als irgendein neuer Name, aber das allein ist ja noch kein K.O.-Kriterium für ein Hörspiel.

  • Oder "Nightmare on Schnuffel Street". 8-&


    Hier noch die Rezis zu den Folgen 2 und 3, sozusagen als Hilfe für eine Kaufentscheidung. :D


    Schnuffel (Julian Kalthoff) und seine Freunde bekommen Besuch von Prinzessin Jolina (Nina Schwabe) und vor allem Schnuffelinchen (Karin Ernst) ist total begeistert von ihr und eifert ihr nach, sie wäre schließlich auch so gerne eine echte Prinzessin. Währenddessen machen sich Schnuffel und Brummi (Kai Hohage) auf, um den verschwundenen Prinz John (Jeremiah Costello) zu finden. Wird man Prinz und Prinzessin wieder zusammenführen können?


    - Meinung -


    Es geht in die zweite Runde, Quatsch in Serie sozusagen. Sprechende Tiere, das ist und bleibt wohl der Renner für Kinder, doch ein wenig mehr Sinn und Niveau darf es dann doch gerne sein. Eine Prinzessin, ein verschwundener Prinz, nicht gerade innovativ, aber wenn man keine klischeebelandene Unterhaltung sucht, dann sollte man eh nicht zu Schnuffel und seiner Bande greifen. Wenn schon sprechende Tiere und kurzweilige Unterhaltung, dann lieber "Andi Meisfeld", da dürfte junge Hörerschaft eher auf seine Kosten kommen, denn Schnuffel ist eher auf Unterhaltung der Unterhaltung Willen aus, ohne Rücksicht auf Verluste und eine vermitteln will diese Serie sowieso nicht, was sie hier mal wieder beweist.


    Bei der Besetzung hat sich nichts geändert, vermutlich wurden die ersten drei Folgen eh in einem Rutsch aufgenommen. Bekannte Synchron- oder Hörspielsprecher sucht man hier vergebens, die hätten diesen Hörspiel gewordenen Stumpfsinn aber auch nicht erträglicher gestaltet. Gequietsche, Berlinern, Gegrunze, Gebrumme, eine ganze Palette Palaver wird hier aufgefahren und das klingt eher nach dem Motto "Je lauter, desto besser!" und das kann es einfach nicht sein. Etwas mehr Einfühlsamkeit und "gezielteres Sprechen" wären einfach sinnvoller als schriller Stimmterror. Nervig ist auch Jeremiah Costellos Auftritt als Prinz John, dessen Akzent mal so gar keinen Sinn macht, aber das passt dann auch ins Serienkonzept.


    Natürlich darf das Schnuffellied nicht fehlen, wenn wundert es und auch sonst geht es mit Kiddytechno der Marke "Überflüssig". Insgesamt kommt die Soundkulisse auch lieblos zusammengeschustert rüber, Baustein A wird an Baustein B geklatscht, hier und da ein Geräusch reingepackt, liebevoll wirkt das nicht gerade.


    Ein Label darf auch gerne mal mit gutem Beispiel vorangehen und einen Hype auslassen, vor allem so einen wie Schnuffel. Doch das Geld wird logischerweise gerne mitgenommen, der Inhalt spielt da scheinbar keine Rolle, Hauptsache es ist bunt, laut und möglichst flach. Schnuffel vereint all dies und deshalb gehört diese Serie zu denen, die meiner Meinung nach kein Mensch braucht!


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