• Was mich interessieren würde:
    Gibt es hier noch Leute, die ganz normal wieder einsteigen würden, wenn es mit Gabriel Burns nun weiterginge?
    Oder sind jetzt alle vorsichtiger geworden und würden nur wieder einsteigen, wenn sich auch bei den Rahmenbedingungen etwas veränderte?
    Oder sind am Ende alle ehemaligen Freunde der Serie für alle Zeiten vergrätzt?

    Ich bin raus. Gabriel Burns ist lange meine Lieblingshörspielserie gewesen (auch über Folge 14 hinaus), aber auf den ganzen Hickhack, die ständige monatelange Ungewissheit, ob es noch weitergeht und die Veröffentlichungspolitik (einfach mal Hörbuch in die Serie reingeknallt) habe ich keinen Bock mehr.

  • Ich wär schon noch dabei und würde es begrüßen, wenn man nach dem zweiten großen Schweigen ein echtes Ende nach Folge XX in Aussicht stellt. Mir haben die Folgen auch nach der 14 zumeist gut gefallen, aber so langsam läuft sich das dann doch irgendwie tot und ich hätte gerne ein Ende.

  • Gabriel Burns war so ziemlich die letzte Hörspielserie, die ich noch verfolgt habe und Experiment Stille habe ich regelmäßig konsultiert. Beteiligt habe ich mich dort selten, denn Kritik war dort nicht immer gerne gesehen, nicht nur von den Machern sondern auch von den Fans. Ok, es ist eine Fanseite (gewesen) und klar versammeln sich da Leute, die Gabriel Burns kritiklos super finden. Aber meine Sache ist kritikloses Fantum nicht, ebenso nicht die Devotheit der Seitenbetreiber gegenüber Sassenberg und Decision Products. Aber insgesamt war die Seite sehr gut gemacht und informativ und dass sie jetzt so plötzlich verschwunden ist, ist schon unter aller Sau. Zumindest hätte man das Forum vorerst geöffnet lassen können. Ich kann aber verstehen, dass auch die Betreiber irgendwann die Schnauze voll hatten. Wenn ich mich da nur an "Sassenbergs Sprechstunden" erinnere, in denen (trotz immer recht patzigem Unterton und selbstgerechtem Gehabe) verlautbart wurde, dass ja mit der Serie jetzt alles in Butter wäre... und dann erschien und erscheint plötzlich keine Folge mehr und es gibt kein Lebenszeichen der Produzenten.


    Ich habe Gabriel Burns immer gerne gehört und ich habe jede Folge mit Spannung abgewartet, allerdings sieht man im Nachhinein viele Dinge anders. Ich habe immer gesagt, dass ich so ca. die Folgen 1 bis 20 am liebsten gehört habe. Tatsächlich habe ich die Folgen danach nach dem ersten Hören selten ein zweites Mal zur Hand genommen. Die ganz alten Folgen lege ich immer wieder mal gerne ein, denn die sind wirklich top, von der Story, den Sprechern, dem Setting, der Inszenierung und Dramaturgie, der Atmosphäre, der Dichte und dem Sound her. Insbesondere die erste Folge, "Experiment Stille", "Nebelsee", die Kuppel-Folgen und "Die Kommission" höre ich mir immer wieder gerne und mit Genuss an. Hier schreiben jetzt einige, dass die Folgen 1-14 die besten waren... Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt nicht (mehr) auf dem Schirm, dass da mal ein Raimon Weber abgegangen ist und dass es da schon einen Bruch in der Serie gab. Aber wie gesagt, im Nachhinein und in der langen Zeit ohne neue Folgen ist mir das auch ganz intuitiv aufgefallen. Zwar habe ich im ersten Moment die späteren Folgen auch gerne gehört, aber unbewusst habe ich immer nur gehofft, dass die Qualität aus der Anfangszeit zurückkehren würde.


    Gabriel Burns hat bei der Produktion immer dick aufgetragen. Allerdings ist eben von der dicken Produktion bei den späteren Folgen oft nur noch der hollywoodeske Bombast oder aber Langatmigkeit übrig geblieben, echter Tiefgang und eine plausible Story blieben auf der Strecke. Persönlich hat mir v.a. dieses Gedöns mit den "Zauberern" (fand ich albern) eigentlich überhaupt nicht gefallen. Am Anfang der Serie hatte man dagegen eine unheimlich gute Mischung aus Horror, Mystery, Action, Spannung, ohne dass es irgendwie albern wurde oder aufgesetzt war. Für mich war da am Anfang viel Akte-X und Twin-Peaks-Feeling dabei, verwoben mit ungewöhnlichen Schauplätzen und Hintergründen (Vancouver, Bohrinsel, Bukarest, Ceaucesku-Diktatur in Rumänien, Arktis...) Da war viel Tiefgang da, sowohl in der Story als auch in der Vertonung: der Sound von den grauen Engeln, die Beschreibung... man konnte den Moder förmlich riechen beim Hören, einfach genial und einmalig und nie wieder erreicht. So gut gegruselt hatte ich mich glaube ich nicht mehr, seitdem ich mit 12 mal heimlich zum ersten Mal Alien (den ersten Teil, von Ridley Scott) gesehen hatte.


    Darüber hinaus habe ich bei den späteren Folgen zunehmend festgestellt, dass mir an Hörspielen generell etwas nicht mehr gefällt: Dass das Sprecher-Ensemble meist nicht mehr zusammen im Studio sitzt, sondern dass jeder Take einzeln aufgenommen wird und nachher zusammengeschnitten wird, was sicherlich eine Kunst ist das hinzubekommen. Ich möchte aber behaupten, dass ich jedenfalls das und diese Distanz zwischen den Sprechern stark spüre. Die Sprecher und ihre Figuren können sich z.B. nicht mehr richtig ins Wort fallen, usw. und manchmal wirkt sowas extrem steril. Speziell bei den Passagen mit Joyce meine ich das extrem bemerkt zu haben. Vielleicht hing das (falls es es so ist und ich nicht der einzige Irre bin, dem das so sehr augefallen ist), mit der extrem gedehnten Produktion mit den vielen Pausen und eventuell zeitlich weit auseinanderliegenden Aufnahmen zusammen, dass die Chemie da auch nicht mehr mit einem genialen Schnitt hinzubekommen war.


    Schade, dass es mit Gabriel Burns so ein unrühmliches Ende genommen hat. Ich hoffe nur noch, dass irgendwo mal noch eine Art Kurzgeschichte auftaucht, die das Ende von Gabriel Burns erzählt (ähnlich wie nach dem abrupten Ende von Ivar Leon Mengers Dodo "Freigegeben ab 6 Jahren oder 2 Promille" ;-) ). Aber da kann man wohl lange warten.

  • [...]Ich kann nur das sagen, was ich gehört habe und das war, dass die Produktion weiterlaufen wird und es nicht stimmt, was auf E-S zu lesen war. [...]


    Blitz, ich möchte zunächst sagen, dass ich dir glaube, wenn du das sagst. Du wirst deine Gründe haben, und nach meiner Erfahrung hier sagst du soetwas nicht leichtfertig.


    Nichtsdestotrotz steht dem die unfassbar lange Wartezeit gegenüber sowie die noch unfassbarere Kommunikationspolitik von Decision/Sassenberg. Was soll man also davon halten? Auf der einen Seite mehrere monatelange Durststrecken, auf der anderen dein Statement, dass es weitergehen würde (welches meines Wissens die erste konkrete Aussage zu GB seit über einem Jahr darstellt...).


    Versteh mich nicht falsch, du schreibst das, was du für richtig erachtest. Aber aus meiner Sicht als Hörspielmacherwelt-Außenseiter klingt das schon eigenartig, wenn die einzige Aussage zu GB NICHT von der Produktionsfirma, vom "Mastermind" dahinter oder sonstwem kommt, sondern von einem unbeteiligten Dritten (ich gehe Recht in der Annahme, dass du deine Hände bei GB nicht im Spiel hast? ;) ...).


    Ich würde weiter dabei sein, falls es weitergeht. Ich plädiere allerdings für ein nahes Ende (nach ca. 5 Folgen).

  • Also was man davon hält ist mir nicht unbedingt egal, aber ich kann mich nur wiederholen, ich kann nur das wiedergeben, was ich gehört habe: "Es wird weiter produziert und das was bei E-S steht, stimmt nicht!" Die Aussagen sind nicht von mir, man muss mir also nicht glauben. ;)


    Ich schreibe also nicht das was ich für richtig erachte, sondern was ich gehört habe.

  • @ Captain Falafel:


    Guter Beitrag, bezogen auf GB genau meine Meinung. Es ist einfach unfassbar schade, dass so eine Serie einfach so im Sande verläuft. Meiner Meinung nach war es eine Riesenchance, die man da verpasst hat. Man hätte mit einem (guten) Ende ein so monumentales Werk für die Ewigkeit schaffen können wie es das kein zweites Mal in der Hörspielwelt gegeben hätte. Einfach traurig so etwas Gutes zu versauen.
    Ich wäre schon zufrieden, wenn man nach 30 Folgen ein Ende gefunden hätte und nicht die Story so abstrakt aufbläst, dass man das nie wieder auflösen kann und sich langsam völlig jeder Konkreta entzieht.
    Natürlich will man, wenn etwas gut läuft, immer mehr Geld aus einem Projekt ziehen, das kann ich verstehen, aber wenn jemand wirklich den Anspruch eines Künstlers an sich hat sollte es meiner Ansicht nach einfach wichtiger sein, ein SCHÖNES, VOLLSTÄNDIGES Kunstwerk zu schaffen.
    Ich weiß ich überhöhe GB ein wenig, aber für mich ist GB einfach auch einzigartig in puncto Qualität von daher ist es eine komplette Enttäuschung für die ganze Hörspielwelt, dass man das so im Sande verlaufen lässt.

  • Captain Blitz
    Was stand denn auf E.-S., was nicht stimmt?
    (Von einer Einstellung der Serie stand und war da doch nichts zu lesen, oder?)


    Nochmal...es war NICHT MEINE Aussage. :D Also weiß ich auch nicht, was da stimmt und was nicht stimmt und ich halte mich da raus. Mir ist das sowieso herzlich schnurz, die Serie wurde vor die Wand gefahren.