Insignium Nr. 3 - Das schwarze Reich (Maritim)

  • Diesmal führt ein Auftrag Sante della Vigna und Don Aurelio (Dietmar Wunder und Florian Halm) nach Deutschland, denn der mysteriöse Tod eines katholischen Bischofs zur Zeit des Zweiten Weltkriegs soll untersucht und am besten auch aufgeklärt werden. Doch was die beiden dann erwartet, hätten sie sich wohl nicht mal in ihren schlimmsten Albträumen ausmalen können, denn sie entkommen knapp einem Attentat und dann finden sie auch noch heraus, worum es bei ihrem neuesten Fall wirklich geht! Werden Sante della Vigna und Don Aurelia mit ihrem Leben davon kommen können oder ist dies ihr letzter Auftrag?


    - Meinung -


    Licht und Schatten werden hier in Sachen Inhalt präsentiert, wobei ersteres zwar überwiegt, denn die Folge ist in Summe recht spannend, temporeich und unterhaltsam und für mich der bisher beste Einsatz für Sante delle Vigna und Don Aurelio, da es diesmal schneller zur Sache geht, es kaum Geplänkel gibt und diesmal die Geschichte nicht so schleppend präsentiert wird, wie es zuvor der Fall war. Der Schatten setzt sich aus Ascan von Bargens dürftiger Recherche zusammen, jedenfalls in Sachen Nazis und deren Aussehen, denn die tragen natürlich alle Lonsdale-Pullis und haben eine Glatze, Klischee ick hör dir trapsen! Tut mir leid, aber das ist doch auch so ein armes Vorurteil, dass man Nazis gleich an der Frisur und der Kleidung festmacht, denn dann wären ziemlich viele Leute Nazis auf diesem Planeten, die definitiv keine sind. Mag sein, dass sich einige rechte Dummköpfe so kleiden, aber gleich alle Menschen, die so aussehen, in einen Topf mit den Nazis zu werfen, halte ich für falsch und bessere Recherche wäre in Zukunft wünschenswert, Oberflächlichkeit steht der Serie nicht. Wie dem auch sei, sieht man von diesem Patzer ab, so wird hier eine unterhaltsame und spannende Story geboten und die Jagd nach der Heiligen Lanze konnte mich überzeugen, so darf es gerne weitergehen.


    Sieht man von der teilweise recht schleppenden Erzählweise Dietmar Wunders ab, die schon fast nervig wirkt und man den Eindruck bekommt, dass er sich in seiner eigenen Stimme suhlt, so kann man mit diesem Bereich doch zufrieden sein. Glücklicherweise fährt Wunder diese langsame Schiene nur am Anfang, der Rest des Hörspiels wird von allen Sprechern normal vorgetragen und es werden auch überzeugende Leistungen geboten. Das Duo Dietmar Wunder und Florian Halm passt gut in die Hauptrollen, sie tragen diese gut vor und auch die restliche Sprecherriege liest sich sehr namhaft. Bernd Vollbrecht macht einmal mehr einen sehr ordentlichen Job als intriganter Drahtzieher diverser Verschwörungen, Helmut Krauss gibt als Kardinal wieder mal eine erstklassige Vorstellung ab und auch die weiteren Rollen werden ziemlich gut präsentiert. Gut, Andreas von der Meden kauft man den Nazi Wotan nur bedingt ab, dafür aber Gertie Honeck die fanatische Greta Wolff umso mehr, ein beeindruckender Auftritt. Mit Michael Habeck, Torsten Münchow, Peter Groeger, Ole Pfennig und Co. sind weitere prominente Stimmen zu hören, in der Hinsicht kann man also gut mit der Produktion leben.


    Soundtechnisch soweit ganz gut, die Geräuschkulisse kann man als gelungen bezeichnen, auch den Großteil der eingesetzen Musiken überzeugt. Lediglich beim drittletzten Track kommt ein Musikstück zum Einsatz, das wie "Rammstein für Arme" klingt und inhaltlich und auch musikalisch nicht so wirklich zur Handlung passen will, solche Experimente sollte man in Zukunft besser unterlassen.


    Wie gesagt, unterm Strich empfand ich diese Folge schon als recht gut, jedenfalls besser als die vorherigen beiden, aber es gibt immer noch einiges an Arbeit für die Macher, um die Abenteuer von Sante della Vigna und Don Aurelia vollends auf den Weg zu bringen, was hoffentlich bald der Fall sein wird. Es steckt zweifelsohne Potential in der Serie, es muss nur richtig ausgeschöpft werden. Für Fans von Illuminati und Co.!


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