Carlos Ruiz Zafón - Der Fürst des Nebels (Argon)

  • Max zieht mit seiner Familie in ein altes Haus am Meer, denn man befindet sich auf der Flucht vor dem Krieg und hofft nun in aller Ruhe und in Frieden leben zu können. Was aber als ein sicherer Zufluchtsort wirkt, beherbergt aber einen ganz anderen Schrecken, mit dem niemand gerechnet haben dürfte. Was hat es damit auf sich, dass der Sohn der vorherigen Bewohner des Hauses ertrunken ist? Was steckt dahinter? Eine unheimliche Macht geht um sich und greift auch nach Max und seiner Familie!


    - Meinung -


    Brauchte mir "Der dunkle Wächter" ein wenig zu lange, um in Fahrt zu kommen, so ist das diesmal nicht der Fall, denn es geht recht schnell zur Sache, es wird zügig klar, worum es hier überhaupt geht und es entsteht ziemlich früh Spannung, die sich bis zum Ende halten kann. Die Geschichte an sich ist ein klassisches Mysterywerk, zwar nicht unbedingt sonderlich innovativ, aber immerhin von Anfang bis Ende sehr kurzweilig, spannend und unterhaltsam. Zafón lässt seinen typischen Stil einfließen, es wird also sehr viel Wert auf Charakterisierung und Gefühlskino gelegt, die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet worden und wirken sehr lebendig, dazu aber der Mysteryanteil, der das Rad zwar nicht neu erfindet, aber seinen Zweck mehr als erfüllt. Eine gelungene Mischung und das vorherige Werk wird inhaltlich schon mal locker übertrumpft, die Grundlage fällt somit schon mal vielversprechend aus.


    Erfreulicherweise ist wieder Rufus Beck als Erzähler mit von der Partie und er hat ja schon beim vorherigen Werk sein Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Beck ist so oder so eigentlich immer eine Bank in Sachen Lesungen, vor allem dann, wenn er nicht so übertreibt, wie es für meinen Geschmack bei den Harry Potter Hörbüchern leider der Fall war, denn da hat er mir nur sehr bedingt gefallen. Hier macht er aber einen richtig starken Job, an dem es nichts auszusetzen gibt, die Betonungen sitzen, er reißt die Hörerschaft richtig mit und verleiht allen Charakteren einen eigenen Klang, mehr geht nicht.


    Da sprechertechnisch nicht mehr geht, wird der ganzen Angelegenheit noch das Sahnehäubchen durch Musiken und Soundeffekte aufgesetzt. So war es schon beim Vorgänger, diesmal wird auf dieses Hilfsmittel ebenfalls wieder zurückgegriffen, denn es hat sich bereits bewährt und auch diesmal verstärkt es die Atmosphäre nochmal deutlich, wirklich gut gemacht.


    Noch etwas besser als das vorherige Werk und absolut empfehlenswert. Mysteriös, stellenweise sogar gruselig, durchweg spannend und einfach rundum unterhaltsam. 347 Minuten sehr gute Unterhaltung, die ich bedenkenlos empfehlen kann!


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