Team Undercover Nr. 1 - Der Fluch des Anubis (Contendo Media)

  • Anne, Freddy und Nick (Tatjana Auster, Christoph Piasecki und Tobias Diakow) wollen eigentlich nur dem Archäologischen Museum von Rheinburg einen Besuch abstatten, genau wie zwei Dutzend geladene Gäste. Doch dann passiert es, ein Diebstahl hält alle auf Trab, die feierliche Eröffnung wird durch diesen Vorfall empfindlich gestört. Doch die Suche nach dem Dieb gestaltet sich als äußerst schwierig, denn plötzlich gesellt sich auch noch der Totengott Anubis zu ihnen und wirkt höchst lebendig. Ist das die echte Gottheit oder wird hier nur ein ausgeklügeltes Spiel getrieben? Die drei Kids vom Team Undercover wollen Licht ins Dunkel bringen!


    - Meinung -


    Mutig, mutig, was Contendo Media hier versucht. Man begibt sich mit einer Jugendserie auf den hart umkämpften Hörspielmarkt, dazu feiert man sein Debüt mit einer Serie, die sich in einem der härtesten Genres der Branche beweisen möchte. Serien im Jugend- und Kindersektor haben es verdammt schwer, die großen Serien wie TKKG, DDF und Co. haben da eindeutig die Nase vorn. Hier geht man die Sache aber eher anders an, denn beim Hören der ersten Folge fühlte ich mich an "3 Freunde ermitteln" erinnert. Das liegt zum einen daran, dass die Fälle in Deutschland spielen und die Inszenierung recht dezent ausfällt und deshalb auch nostalgisch wirkt. Einen richtigen Background haben die drei Hauptcharaktere noch nicht, was wiederum an die großen Vorbilder erinnert, dort ergab sich das auch immer erst im Laufe der Zeit, was hier wahrscheinlich auch passieren wird, was aber auch in Ordnung geht. So gibt es kein langes Drumherum, sondern es geht direkt zur Sache, die Hörerschaft und das Team Undercover befinden sich direkt mitten im Fall und dieser lässt sie bis zum Ende nicht mehr los. Ägypten, Anubis, ein Museum, einige Verdächtige, das sind gute Zutaten für einen ordentlichen Jugendkrimi und von der inhaltlichen Seite und von der Bearbeitung her haben Christoph Piasecki und Tatjana Auster im Prinzip alles richtig gemacht. Denn auch wenn die Spielzeit doch recht üppige 66 Minuten beträgt, so kam mir keine Szene zu lang oder gar langweilig vor und deshalb kann man mit der Handlung und dem Skript zufrieden sein.


    Die Sprecherriege könnte bunter nicht zusammengesetzt sein, denn zum einen mischen die Macher der Serie hier selber mit, dazu gesellen sich hoffnungsvolle Talente und ein paar bekannte Profis und Routiniers. Die Hauptrollen werden von Tatjana Auster, Christoph Piasecki, Tobias Diakow und Martin Sabel gesprochen, letzterer ist der Erzähler. Alle vier machen ihre Sache soweit ganz ordentlich, wobei man Tobias Diakow die jugendliche Rolle noch am ehesten abimmt, die anderen beiden klingen noch etwas zu angestrengt, aber vielleicht kommt das noch mit den nächsten Folgen, wenn die beiden weiter in ihre Rollen wachsen, was meiner Meinung nach auch notwendig ist. Martin Sabel macht seine Sache als Erzähler sehr routiniert und recht gekonnt, da muss man sich keine Sorgen machen. Weitere bekannte Namen sind Claudia Urbschat-Mingues, Karen Schulz-Bobach, Ulrike Stürzbecher, Juliane Ahlemeier, Robert Missler, Michael Deffert und Patrick Bach. Von denen versteht auch jeder sein Handwerk, da fällt keiner negativ auf und sprechertechnisch befindet sich diese Folge schon mal in guten Händen und das zieht sich auch durch bis in die kleinsten Nebenrollen. Sven Matthias vom Hörspielprojekt mischt hier übrigens auch als Polizist mit und liefert ebenfalls eine ordentliche Leistung ab. Eine Sache sollte aber geändert werden, nämlich die Interaktion der Sprecherinnen und Sprecher bzw. die Darbietung der einzelnen Aufnahmen, stellenweise wirkt nämlich alles sehr abgehackt und blockartig, was vor allem bei den Museumsgästen aufgefallen ist. Da durfte jeder seinen Satz sagen, da griff nichts ineinander oder überlagerte sich mal, wie es in Wirklichkeit halt mal ist, so kommt das angeblich Durcheinander nicht rüber.


    Der Knackpunkt ist meiner Meinung nach die Abteilung Sound, denn hier kann noch ordentlich nachgelegt werden, hier herrscht schon akuter Nachholbedarf. Die Soundkulisse wirkt so ziemlich von Anfang bis Ende eher flach und es klingt alles nach Konserve, daran muss gearbeitet werden. Man weiß stellenweise nicht, wo sich die handelnden Charaktere gerade befinden, was passiert und alles in allem will die Untermalung einfach nicht platisch genug wirken, jedenfalls in Hinblick auf die Geräusche. Musikalisch kann man dagegen mit der Produktion leben, eine Mischung aus eigens angefertigten Stücken und Archivmaterial, das Ergebnis kann sich hören lassen. Daraus bezieht das Hörspiel auch nicht gerade selten einen gewissen Anstrich "alter Schule", der erneut an die "3 Freunde" erinnert oder auch an Werke von Hans-Joachim Herwald. Wie dem auch sei, es muss sich noch was tun, in diesem Bereich ist noch mächtig Luft nach oben vorhanden.


    Auch an der Aufmachung muss noch ein wenig geschraubt werden, wobei das Cover nicht schlecht ist und von Anfang an seinen eigenen Stil hat. Vor allem die Idee mit der Lupe und dem eigentlichen Cover jeder Folge dahinter gefällt mir ziemlich gut. Dennoch wirkt die Aufmachung noch etwas steril und sehen wie mit dem Baukasten gebastelt aus, da muss noch ein wenig was für die eigene Note getan werden, aber auch da bin ich mir sicher, dass das mit der Zeit sicherlich noch passieren wird.


    Der Auftakt ist nur halbwegs gelungen, in manchen Bereichen wirkt die erste Folge holprig und es muss in Zukunft nachgebessert werden. Eines darf man aber nicht vergessen werden, das hier ist der Erstling von Contendo Media und sobald Erfahrung Routine da sind, werden auch die Hörspiele besser. Wer einer neuen Jugendserie eine Chance geben möchte und wer derartige Hörspiele mit einem Touch "alter Schule" mag, der sollte mal ein Ohr riskieren!


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  • Captain Blitz hat das schon sehr schön zusammengefasst, für mich ein gutes Hörspiel mit kleinen Schwächen. Bei der Musik sehe ich das nicht so kritisch, ansonsten könnte noch ein wenig an den Sprechern und dem Zusammenspiel (z.B. Szenen in Menschenmengen) gearbeitet werden.
    Für mich ist die Serie eines der positiven Highlights des Jahres. Eine Jugendserie nach alter Machart mit einem sehr hohen Wiederhörfaktor bei mir. Ich habe die ersten beiden Folgen in der letzten Woche sehr oft gehört und bin immer noch sehr angetan von den Hörspielen.

  • Hab es gerade gehört und als arg durchschnittlich bis unterdurchschnittlich empfunden.


    Allergrößtes Übel: Die HAUPTsprecher. Das geht in meinen Ohren mal gar nicht. Das sollen Kinder sein und keiner, aber wirklich KEINER der drei klingt auch nur ansatzweise so. Vorallem klingen alle drei total steif. Es fehlt wirklich JEGLICHE Natürlichkeit in den Dialogen. Das klingt einfach aneinander gereiht.


    Und dann die Umsetzung an sich: Man, Leute, die sind alle in einem Museum eingeschlossen, aber man meint nicht selten, die würden mal eben in der großen Pause durchs Schulgebäude dackeln. Keinerlei Dynamik.


    Ganz übel sind mir auch die Geräusche aufgefallen. Da gab es kaum welche. Oder lag das daran, dass ich sie mit 128 kbit/s eher schlecht ins MP3-Format konvertiert habe?


    Was ich wirklich herausheben möchte, war die Musik. Sehr stimmungsvoll und angenehm.


    Bei ner Rezi auf meiner Seite würde ich wohl zu *** / ***** und der Schulnote Ausreichend greifen. Muss mir echt mal überlegen, ob ich mir weitere Folgen zulegen werde.


    Hatte die Folge in einem Dreipaket gehört:
    Davor: Die Knickerbocker-Bande - Das Diamantengesicht
    Danach: Point Whitmark - Der Leere Raum
    ... da fiel direkt doppelt aus, wie unausgewogen diese Produktion war :(

  • Ganz so schlecht wie unser lord würde ich die Sache jetzt nicht einschätzen nachdem ich gestern abend den zweiten Durchgang gehört habe. Die Sprecherin der Anne ist mit etwas negativ aufgefallen, sie klingt etwas aufgesetzt in manchen Dialogen fast künstlich und spricht für ein Kind sehr gewählt, aber die anderen zwei waren okay. Das gilt auch für das Setting obwohl man da natürlich mit mehr und besseren Effekten noch einiges an der Spannung und Atmo hätte optimieren können. Unterm Strich befriedigend und mit der 3. Folge hat man ja schon gezeigt, dass es besser geht.

  • Sehe ich auch so, ganz so krass ist es dann nicht wirklich, wie der Lord es macht.


    Es ist ein Erstling, es gibt definiiv Luft nach oben und die kommenden Folgen beweisen meiner Meinung nach auch, dass man Schritt für Schritt besser wird.

  • Sehe ich auch so, ganz so krass ist es dann nicht wirklich, wie der Lord es macht.


    Für MICH ist es genau so, wie ich es geschrieben habe. PUNKT.
    Habe mir das Hörspiel nochmal angehört und empfinde es immernoch als arg durchschnittlich. Erstling hin oder her ... ich habe Gratis-Hörspiele gehört, die besser geschnitten und gemischt waren.

  • Für MICH ist es genau so, wie ich es geschrieben habe. PUNKT.
    Habe mir das Hörspiel nochmal angehört und empfinde es immernoch als arg durchschnittlich. Erstling hin oder her ... ich habe Gratis-Hörspiele gehört, die besser geschnitten und gemischt waren.


    Ist doch schön für dich, nicht gleich die beleidigte Leberwurst spielen oder rumrasten. ;) PUNKT. Die Meinung wird doch akzeptiert, ich verstehe dein Problem nicht.

  • Mit meinem Fazit bin ich ziemlich auf einer Linie mit der Meinung vom lord:


    Die Geschichte selbst ist gewiss alles andere als schlecht, die Inszenierung hat mich aber persönlich eher enttäuscht. Den Dialogen fehlt es am nötigen Feinschliff und der Zusammenstellung der einzelnen Takes an der nötigen Dynamik. Da sich diese eklatante Schwäche leider durch die gesamte Produktion zieht, kann ich nur von einem ausreichenden Start sprechen.


    (http://www.hoerspiel3.de/folgen.php?id=3771)

  • Ich bin im Prinzip ja auch der Meinung, dass das Hörspiel im Prinzip ausreichend bis gerade noch befriedigend ist, aber meiner Meinung nach lässt der Lord es eher mangelhaft bis ungenügend klingen.


    Ähem:


    Hab es gerade gehört und als arg durchschnittlich bis unterdurchschnittlich empfunden.


    Bei ner Rezi auf meiner Seite würde ich wohl zu *** / ***** und der Schulnote Ausreichend greifen. Muss mir echt mal überlegen, ob ich mir weitere Folgen zulegen werde.


    Und nochmal: Was mich stört, dass sind primär die drei Hauptsprecher und vorallem der Schnitt. Auf mich wirkt es so, als hätte man bei der Regie mehr wert darauf gelegt, dass alle Wörter klar und deutlich ausgesprochen werden. Dabei scheint man leider vergessen zu haben, dass auch Emotionen im Spiel vernehmbar sein sollten.


    Die Handlung an sich ist im Rahmen einer Jugend-Krimi-Serie durchaus in Ordnung, wenngleich ich es so empfinde, dass einige Figuren sehr seltsam agieren.

  • Das drunter ausreichend steht habe ich auch gelesen, aber im Text heißt es dass die Hauptsprecher garnicht gehen, die Dynamik in der Umsetzung vollkommen fehlt und die Geräusche ganz übel sind. Von daher hätte man eher auf mangelhaft schließen können. Positiv wurde nur die Musik erwähnt.

  • Das drunter ausreichend steht habe ich auch gelesen, aber im Text heißt es dass die Hauptsprecher garnicht gehen, die Dynamik in der Umsetzung vollkommen fehlt und die Geräusche ganz übel sind. Von daher hätte man eher auf mangelhaft schließen können. Positiv wurde nur die Musik erwähnt.


    Die Hauptsprechedr gehen für mich auch gar nicht. Außerdem schrieb ich auch, dass die ganzen negativen Aspekte doppelt auffallen, wenn man vorher Knickerbocker-Bande und danach Point Whitmark hört.


    Und ... nur mal als Denkanstoss: Die Definition der Note Ausreichend:
    Die Arbeit weist Mägel auf, aber es reicht noch aus. Auf Hörspiel umgemünzt: Ist noch hörbar. Anhören konnte ich es mir schon.

  • Mag ja sein, dass die Note das aussagt, aber wenn ich lese "Bam, bam, bam, das geht nicht, das geht nicht, das geht nicht, alles Mist, aber ausreichend!", dann ist das halt so eine Sache.


    Ein Grund, warum ich keine Notensysteme etc. verwende. ;)

  • Dafür gibt es die Rezension mit Argumenten an sich und ein abschließendes Fazit. Aber gut, gehört eigentlich nicht hier her.


    Weiss auch nicht, wem du damit einen reinwürgen wolltest. Bei mir gibt es immer Argumente und Fazit in sofern: Gehört nicht hierher.


    Irgendwie will mir nur eins nicht in den Kopf: Findet ihr, dass die Note Ausreichend was postives hat? Klar ... es ist keine 5 und keine 6, aber trotzdem. Es ist mit Mängeln behafter, aber gerade so noch okay. Das ist für mich das, was ich oben geschrieben habe: Die Sprecher gehen nicht, die Geschichte an sich ist okay, aber hier und da mal nicht bestens umgesetzt. Effekte gibt es nur sporadisch, kann auch am Setting liegen und die Musik ist gelungen.


    Kandidaten für ne 5 oder 6 sind da etwa:
    Mimi Rutherfurt
    Knikcerbocker-Bande von Junior :shock:

  • Ne ausreichend ist für die Folge ne faire Note und für mich positiv, aber deine Formulierungen mit geht garnicht und ganz Übel die verbinde ich nicht mit der Note ausreichend.


    Das würde sich im Kontext einer richtigen Rezension meinerseits sicherlich anders lesen ;)


    Ich habe hier einfach meine Eindrücke niedergeschrieben, nachdem ich die Folge gehört habe. Habe jetzt auch eine weitere Folge gehört und bin positiv überrascht ;)

  • So .. habe nun auf meiner Homepage eine Rezension zu der Folge veröffentlicht.


    Hier mal das Fazit:


    Zitat


    Der Auftakt für die Serie „Team Undercover“ gestaltet sich mit „Der Fluch des Anubis“ als überaus holperig. Pauschal kann man schon sagen, dass es in allen relevanten Bereichen reichlich Bedarf zum Nachbessern gibt. Die Geschichten müssen flüssiger werden und die Autoren sollten gezielter an Spannungsmomenten arbeiten. Das größte Fragezeichen zaubern mir ohne Frage die Hauptsprecher auf die Stirn. Die Stimmen klingen einfach viel zu alt für Kinder und nicht selten klingen die Beteiligten viel zu steif in ihren Rollen. Was sich ebenfalls als überaus dürftig erweist, ist die technische Umsetzung der Produktion. Die Effekte klingen recht dünn und an diversen Stellen kam es mir so vor, als würden sie auch schlicht und ergreifend fehlen. Der Schnitt wirkt auch sehr unglücklich, da man den Dialogen über weite Strecken klar anhört, dass sie zusammengechnitten wurden. Lediglich im Bereich der Musik kann diese erste Folge der neuen Serie überzeugen, was aus meiner Sicht aber schlicht zu wenig ist. Bei all dieser Kritik wäre eigentlich eine Wertung mit 2 Sternen und das Prädikat schwach fällig. Allerdings muss man auch beachten, dass es sich um eine Debüt-Produktion handelt und man trotz aller Kritik ein gewisses Potential bei der Serie erkennen kann. Somit vergebe ich an dieser Stelle 2,5 Sterne für ein Hörspiel, dass sich irgendwo zwischen den Noten Ausreichend und Mangelhaft bewegt.


    2,5 / 5


    Quelle: Hörspiel-Maniac