Anne auf Green Gables Nr. 2 - Verwandte Seelen (Titania Medien)

  • Anne (Marie Bierstedt) möchte endlich eine Freundin haben, mit der sie spielen und sich unterhalten kann. Kann Diana (Uschi Hugo) endlich die lang ersehnte Freundin sein? Anne hofft es jedenfalls sehr und fiebert dem Tag entgegen, an dem sich die beiden endlich mal begegnen. Bahnt sich hier etwa eine Freunschaft fürs Leben an? Ausserdem geht es in der Schule hoch her, es sind also aufregende Wochen angesagt!


    - Meinung -


    Die zweite Folge beschäftigt sich vornehmlich mit Annes Suche nach einer "Busenfreundin" und alleine der übermäßige Einsatz dieses Wortes lässt die Serie ganz schön schmalzig wirken. Aber so ist das nun mal bei Annes Erlebnissen, es geht schnulzig zu, Anne redet immer noch zuviel und "Action" sucht man hier vergeblich. Da ist ein wenig Alkohol schon gleich DER Aufreger schlechthin. Man muss die Serie wohl mit einem zwinkernden Auge so nehmen, wie sie ist und wenn Anne mal wieder "spinnt" und von "schwarzen Pocken" spricht, dann ist das schon der humorige Aspekt der Serie. Die Reihe ist und bleibt inhaltlich einfach etwas für Frauen jeden Alters.


    Die Besetzung ist einfach hervorragend, ein bekannter Name folgt dem anderen und mit Lutz Mackensy hat man schlicht und ergreifend den perfekten Erzähler für diese Serie gefunden. Es mag sich auch seltsam anhören, aber Marie Bierstedt ist ebenfalls die perfekte Sprecherin für die Rolle der Anne, denn sie kriegt diesen schwülstigen und nahezu nervigen Ton bestens hin, man hört richtig die Motivation, Mühe und Leidenschaft für diese Rolle heraus. Aber auch sonst liest sich die Besetzungliste sehr gut und die Leistungen stimmen bei allen Sprechern und Sprecherinnen von Anfang bis Ende. Regina Lemnitz, Dascha Lehmann, Dennis Schmidt-Foss, Simon Jäger und wie sie alle heissen, sie liefern erstklassige Arbeiten ab.


    Hier kommt die Musik besser zur Geltung und schon ist die Atmosphäre noch präsenter und überzeugender. Es sollte keinem Hörer schwer fallen, sich die Gegend um Green Gables vorzustellen. Viele Wiesen, Blumen, Bäume und mittendrin Anne und ihre Freundin Diana, die mit den Tücken des Alltagas zu kämpfen haben. Die Kombination aus passender Musik und den richtigen Geräuschen ergibt somit das richtige Flair, dass man der Serie absolut nicht abstreiten kann und man fühlt sich durchaus auch an die eine oder andere Jugendserie aus den 70ern und 80ern erinnert.


    Technisch wieder einwandfrei, inhaltlich natürlich eher was für Mädchen und Frauen, die mit Anne mitfiebern können. Titania Medien überzeugt mit gewohnter Qualität, doch die Geschichten haben wohl eher nur ein bestimmtes Publikum, an die sie sich richten. Die männliche Hörerschaft sollte besser erstmal probehören.


    Amazon.de

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Die zweite Folge beschäftigt sich vornehmlich mit Annes Suche nach einer "Busenfreundin"


    ?( Kann ich nicht so stehen lassen, es geht um:


    - Die Suche nach der Busenfreundin
    - Erste Anährungsversuch eines Jungen
    - Mißverständnisse ("Diebstahl" / "schlechter Umgang")


    Die 2. Folge bietet deutlich mehr Begebenheiten und ist gar nicht mal sooooo schmalzig, wie sich das bei dir herausliest. Das Anne sich, sagen wir mal, "gehoben" ausdrückt, ist nunmal ihre Eigenart. Wer "Action" in einer Kinderreihe von 1908 sucht, ist sowieso nicht mehr zu retten! ;)


  • Dem stimme ich voll und ganz zu. Man darf einfach den historischen Background nicht außer Acht lassen, in der diese Geschichte spielt. Für uns kaum noch vorstellbar, dass der Geschmack von Eiscreme ein Kind so ins Schwärmen bringen kann. Damals war das sicherlich ein Luxusartikel, den es nicht jeden Tag gab.

    Lerne denken in dem Sinne, daß Du das Denken nicht spielst sondern wirklich denkst, also jede Sicherheit aufgibst!

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Ihr meint wohl auch, dass ich doof bin, was? :D


    Himmel 8o wie kämen wir denn nur auf solch eine absurde Idee : :]

    Lerne denken in dem Sinne, daß Du das Denken nicht spielst sondern wirklich denkst, also jede Sicherheit aufgibst!

  • Die zweite Folge hat mir insgesamt besser gefallen als die erste - Folge 1 war für meinen Geschmack ein wenig theatralisch und rührseelig. Hier hat sich die gute Anne schon eingelebt und ist auf Green Gables schon ein wenig zu Hause.
    Die Themen die hier angeschnitten werden find ich allerdings doch recht abwechlungsreich und innerhalb der Geschichte passiert ganz schön viel.


    Anne findet endlich ihre heißersehnte Busenfreundin nur um diese dann beinahe wieder zu verlieren, sie wird unschuldig verdächtigt, macht die Bekannschaft eines gewissen jungen Mannes (ich bin ja mal gespannt wie das weitergeht - ich wage mal zu behaupten Anne bleibt nicht so sturr wie sie gerade tut... :D ) und ganz nebenbei wird sie auch noch Lebensretterin. 8o


    Wenn die Serie auf dem Niveau weiterläuft ist ihr der Platz in meinem Regal sicher.


    P.S. Mein Tipp -> die ersten beiden Folgen am Stück hören! Dann wirkt sich das leicht schmalzige Getue von Anne aus Folge 1 nicht so stark aus und man hat nicht das Gefühl die Geschichte hört mittendrin auf . :O

  • Fande sie ebenfalls gelungen und als Hörspiel für zwischendurch toll geeignet. Top produziert ist es auf jeden Fall. Allein die Darbietung von Marie Bierstedt ist ein Highlight.


    Mit Sicherheit geht es um mehr Themen, aber ich finde auch, dass das Kernelement ihre neue Busenfreundin ist - was ein geiles Wort. Action wird wohl auch keiner erwarten.

  • Zitat

    Original von Dirk
    Ich suche auch noch nach (m)einer Busenfreundin! :D


    Wirklich tolle Hörspiele! Besonders die Sprecher, die Atmo und die Musik (also alles?!) sind empfehlenswert!


    Das Klingt so schön
    Ich will auch endlich hören man ich Liebe diese seri und ich muss immer am längst warten. ;(


    So was aber auch. :rolleyes:

    Captain Blitz meinte ,an einem Freitag, Marianne finde alles Unheimlich ausser wen Andreas Fröhlich dabei ist. Damit hat er gar nicht so unrecht.Das hier darf nicht fehlen :)



    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Swetty ()

  • Nur wenige Wochen nach ihrem Einzug auf Green Gables, ist für die Cuthberts das Leben ohne die kleine Anne fast gar nicht mehr vorstellbar. Recht schnell findet sich das vor Fantasie nur so strotzende Mädchen in der neuen Umwelt zurecht. Wirkt ihr Verhalten auf die Erwachsenen bisweilen noch etwas sonderbar, schließt sie mit gleichaltrigen schnell Freundschaft. Insbesondere Diana hat sie ins Herz geschlossen. Die Zeit verfliegt und damit auch die Sommerferien. Die Schule steht an, und obgleich Anne wahrlich keine schlechte Schülerin ist, entwickeln sich schnell die ersten Probleme.


    Obgleich Anne durch ihre Plappereien und ihren Sturkopf schon unglaubliches Nervpotential besitzt, kommt es dennoch nicht dazu, dass man nicht mehr weiterhören könnte. Vielmehr befindet man sich in der ganz gleichen Situation wie die Erwachsenen Protagonisten dieser Serie. War Folge eins noch sehr gemählich, schreitet das zweite Hörspiel doch etwas zügiger voran. Vor allem deshalb, da sich Anne so einige Probleme aufhalst, sei es in der Schule, bei der Mutter ihrer besten Freundin oder mit ihren eigenen Adoptiveltern. Zu viel in Bezug auf das Inhaltliche darf man allerdings auch nicht erwarten, der Erzählstil ist weiterhin eher ruhigerer Natur, was bei dieser Serie aber treffend ist. Die inhaltlichen Fortschritte sorgen ohne Zweifel dafür, dass man noch ein wenig leichter in das vorliegende Hörspiel eintauchen kann als beim Erstling.
    Über eines muss man sich bei dem ganzen im klaren sein. Anne ist in erster Linie eine Serie für jüngere Mädchen und zudem bereits 100 Jahre alt - entsprechend fließt auch der Kitsch aus allen Ecken und Kanten.


    Wie immer legen die Titanen wert auf einen vorzüglichen Sprechercast. Zu den bereits in Folge eins in Erscheinung getretenen Personen gesellen sich beispielsweise Uschi Hugo, welche Annes Busenfreundin Diana Berry spielt, Simon Jäger als Klassenkamerad Gilbert, der immer wieder versucht sich Anne zu nähern, welche ihn aber partout ignoriert. In weiteren Rollen finden sich Dennis Schmidt-Foß als Lehrer Mr. Philips sowie Petra Barthel als Mrs. Barry wieder.
    Marie Bierstedt ist als Anne Shirley einfach die perfekte Besetzung. Sie versteht es vorzüglich sich so in die Rolle hineinzuleben, dass man irgendwann sogar gänzlich vergisst, es mit Marie Bierstedt zu tun zu haben. Lutz Mackensy passt als Erzähler ebenso wie die Faust aufs Auge. Mit Jochen Schröder und Dagmar von Kurmin hat man zudem wunderbare Stimmen für die Rollen der Cuthbert-Geschwister gefunden.


    Der Musikeinsatz fällt dezent, aber stimmig aus. An der ein oder anderen Stelle vielleicht nicht ganz so opulent, wie man es von Titania sonst vom Gruselkabinett her gewohnt ist, das dürfte aber einfach mit dem zugrunde liegendem Stoff zu tun haben. Jedenfalls hat man keine großen Probleme sich in die entsprechende Zeit zurückzuversetzen - eine der vorzüglichsten Fähigkeiten von Stephan Bosenius und Marc Gruppe.


    Fazit: Inhaltlich stärker als Folge eins und man kann durchaus behaupten, dass sich die Serie langsam aber sicher entwickelt und dadurch zunehmend interessanter wird. Der Sprechercast fällt exzellent aus und auch sonst wirkt hinsichtlich der Produktion alles stimmig.


    Note 2+

  • Oh, ich Schussel hatte vergessen, hier nochmal zu posten *ascheübermeinhauptstreu*


    Anne lebt nun schon seit einigen Wochen beim Geschwisterpaar Marilla und Matthew Cuthbert, alle drei haben sich sehr ins Herz geschlossen und können sich ein Leben ohneeinander nicht mehr vorstellen. Lediglich die berühmte „Busenfreundin“ fehlt Anne, eine Freundin, mit der sie über ihre Träume und Ängste reden kann, die sie mit in ihre Fantasiewelt nehmen kann. So fiebert sie dem Treffen mit Diana (Uschi Hugo) entgegen, die auf der Nachbarfarm Orchard Slope lebt und ihre Hoffnungen bestätigen sich – Diana ist wirklich die verwandte Seele, die zwei Mädchen werden schnell unzertrennlich. Doch dann passiert Anne ein fatales Missgeschick, statt Johannisbeersaft schenkt sie Diana Johannisbeerwein aus, woraufhin Dianas strenge Mutter jeglichen Kontakt verbietet. Für Anne bricht wieder einmal eine Welt zusammen, die erst wieder gerade gerückt werden kann, als Dianas kleine Schwester schwer erkrankt und nur Anne wirklich helfen kann. Das nächte Unglück naht mit Gilbert Blythe (Simon Jäger) im neuen Schuljahr. Er zieht sie wegen ihrer roten Haare auf, weil sie dem Mädchenschwarm die kalte Schulter. Grund genug für Anne ihm niemals zu vergeben. Doch kann Anne wirklich so hartherzig sein?


    Der zweite Teil der Hörspielreihe um Anne auf Green Gables ist noch schöner, noch atmosphärischer, noch spannender und gleichzeitig auch noch romantischer – 66 Minuten Hörspielvergnügen vom Feinsten. Der Anspruch, den man mittlerweile an Hörspiele aus dem Hause Titania Medien legt, wird übertroffen und so bleibt nur noch das Fieber auf Teil 3 und 4, die Mitte März erscheinen.
    Ein wenig schade ist die andere Melodie zu Beginn, das ist aber schon der einzige Kritikpunkt. „Verwandte Seelen“ bietet wieder eine Starbesetzung auf, Simon Jäger und Uschi Hugo kommen hinzu und ergänzen das Team hervorragend. Man merkt hier an jedem Ton, Wort und Geräusch, wie liebevoll Titania arbeitet, es sitzt einfach alles an der richtigen Stelle. Sie schaffen ein Ambiente, in das der Hörer sofort eingesogen wird und mittendrin ist auf Green Gables, mittendrin in einer nahezu perfekten Welt, direkt bei Anne und ihren Lieben.


    Hoffen wir, dass Teil 3 und 4 bald erscheinen...

  • Zitat

    Original von Bianca
    Hoffen wir, dass Teil 3 und 4 bald erscheinen...


    Die sind ja zwischenzeitlich und das sogar recht prompt nach Folge 1&2 raus. Auf die nächsten vier Folgen müssen wir jetzt erst mal wieder etwas länger warten.
    Ich freue mich jedenfalls schon jetzt drauf. Irgendwie hats mir die Serie doch angetan.