Mitschnitt - Haus am See

  • Zitat

    Original von Dexter
    Für einen Psychopathen hat er aber:


    a) sehr viel Geduld....Nur 4 Morde (inkl. Jens und Freund) in 30 Jahren sind ja nun nicht...soooo viel...


    b)viel Grips: er hätte sie ja bereits beim ankommen im Haus erlegen können, hat er nicht getan...er hat daraus ein perfides Spiel gemacht.


    zu a) mehr dann in den Folgen Milchschnitte 11-15


    b) so bin ich

  • Zitat

    Original von The Authority


    zu a) mehr dann in den Folgen Milchschnitte 11-15


    Das ist dann Mitschnitt Jr. sozusagen, für die Kids.


    "Aufruhr in der Castingshow", "Komische Geräusche aus dem Schlafzimmer der Eltern", "Mama, der Hund ist weg!" etc., all sowas kommt da demnächst noch.

  • Ich hätte da noch eine Theorie.... :lolz:


    Man steigt jetzt nicht mehr aus, denn man wird jetzt ausgestiegen - ...und alles was du nicht brauchst muss genügen!

  • Ich greife mal die Debatte aus dem Thread "zuletzt gehört" auf mit der Bitte an dieser Stelle weiterzudiskutieren.


    Zitat

    Original von Dr. Watson


    Wo ist bei 2 Sprechern und einer Folge die von den Dialogen der beiden getragen wird der Aufwand? Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen aber verglichen mit anderen Serien wie z.B. PR, GB oder EAP fällt der Aufwand doch vergleichsweise gering aus, oder? Das soll jetzt alledings keine Wertung sein, also bitte nicht falsch auslegen!


    Zitat

    Original von Dr. Watson


    Naja gib mir ein halbwegs modernes Handy mit Camerafunktion und ich dreh Dir gleich nen ganzen Amateursplatterfilm. Ketchup hab ich grad erst ne neue Flasche aufgemacht :D


    Aber wie gesagt von Produktionstechnischen Dingen habe ich keine Ahnung und kann den Aufwand daher nur schwer einschätzen. Da vertrau ich mal deinen erfahrungen :tongue:


    Was das Geräuschdesign anbelangt, so dürfte das ganze in der Tat schon mit einem gewissen Aufwand verbunden sein (allerdings wohl auch nicht so viel mehr als Produktionen, die sich ebenfalls um einen hohen Grad an Realitätsgehalt beim Sounddesign bemühen). Mit immensen Kosten aber wohl eher nicht (darum gings ja ursprünglich). Und zumindest bei den Sprechern kann man durchaus sparen.
    Das heißt zwar im Umkehrschluss nicht, dass Mitschnitt unbedingt billig gewesen sein muss, aber ich denke auch, dass es im Vergleich zu anderen Produktionen eher kostengünstiger ausgefallen sein dürfte.

  • Zitat

    Original von DRY
    Das heißt zwar im Umkehrschluss nicht, dass Mitschnitt unbedingt billig gewesen sein muss, aber ich denke auch, dass es im Vergleich zu anderen Produktionen eher kostengünstiger ausgefallen sein dürfte.


    Das glaube ich wiederum nicht. Es dürfte bei der Serie halt deutlich intensiver und aufwändiger gearbeitet werden, als es bei anderen Serien der Fall ist.


    Ob man 10 Sprecher je eine Stunde im Studio hat oder 2 Sprecher je fünf Stunden, das käme auf das selbe hinaus. Okay, ein wenig überspitzt dargestellt, aber ich denke, dass es klar sein dürfte, was ich meine.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Das glaube ich wiederum nicht. Es dürfte bei der Serie halt deutlich intensiver und aufwändiger gearbeitet werden, als es bei anderen Serien der Fall ist.


    Dass da aufwändig gearbeitet wird und wurde, will ich auch beim besten Willen nicht bestreiten. Es soll zwar auch genug Produktionen geben, wo gerade dies nicht der Fall ist, aber doch genug, wo ich das Sounddesign als nicht minder detailliert sehe. Und im Vergleich zu letzteren, kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass Mitschnitt insgesamt teurer ausgefallen ist.


    Zitat


    Ob man 10 Sprecher je eine Stunde im Studio hat oder 2 Sprecher je fünf Stunden, das käme auf das selbe hinaus. Okay, ein wenig überspitzt dargestellt, aber ich denke, dass es klar sein dürfte, was ich meine.


    Ist nur die Frage, ob die 2 Sprecher insgesamt tatsächlich länger im Studio zugebracht haben als andere, die ebenfalls sehr umfangreiche Rollen sprechen. Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen.


    Der im Vergleich zu anderen Hörspielen höhere Preis von Mitschnitt lässt sich eher nicht durch die Produktionskosten rechtfertigen. Ich finde zwar trotzdem, dass das Hörspiel sein Geld absolut wert ist, aber darum solls mal nicht in erster Linie gehen.

  • Doch, war gut und wahnsinnig zum Schluß. Der ersten Hälfte halte ich komische Dialoge vor. Auch wenn die Sprüche und Ausdrucksart so in Echt vorkommen kann, hat mich das doch teilweise wieder aus der Atmosphäre gerissen. Klar, Auflockerung muss sein um die Spannung zu halten.... ?( Ich werds noch mal hören und dann wieder was schreiben. Gute Hörspiel und gutes Konzept allemal.


    Bis jetzt für mich im guten Zweier-Bereich. So, und jetzt mal die ganzen Spoiler checken ;)


  • Inhalt:
    Spannender als jeder Psychothriller erzählt dieses "Audiotagebuch" von dem Schicksal zweier junger Männer, die unter mysteriösen Umständen verschwunden zu sein scheinen.


    Story:
    Mit „Mitschnitt“ wird von floff eine neue Reihe auf die Welt der Hörspielfans losgelassen. Bei den Veröffentlichungen soll es sich angeblich um authentische Tondokumente aus den Archiven der Polizei handeln. Dies in Kombination mit dem Inhalt der ersten Folge lässt schnell Erinnerungen an den Film „Blair Witch Project“ aufkommen, denn auch dort wollte man dem Publikum verkaufen, das alles echt sei. Wie dem auch sei, was letzten Endes zählte, dass ist die Frage ob das vorliegende Werk den Hörer unterhalten kann und dies gelingt bei „Haus am See“ auf phantastische Weise. Zwei Studenten wollen das Wochenende im Titelgebenden Haus verbringen und einer der beiden schneidet das Wochenende (zumindest in Auszügen) auf seinem MP3-Player mit, um seiner neuen Freundin einen Einblick in ein echtes Männerwochenende zu verschaffen. Im Zeitalter diverser sinniger und unsinniger Podcasts erscheint die Idee durchaus nachvollziehbar und das erste Viertel des Hörspiels geht auch noch als lockerer und völlig ungezwungen wirkender Smalltalk über die Bühne. Zum einen werden im Laufe dieser Zeit die beiden Protagonisten vorgestellt und zum anderen wird der Background über das unheimliche Haus geliefert. Ist man dann am Ziel angekommen spitzen sich die Ereignisse schnell zu und bald liegen die Nerven der jungen Leute blank. Es wäre falsch zu sagen, dass es Spaß macht dem Geschehen zu lauschen, aber ich kann ruhigen Gewissens behaupten, dass es wirklich unter die Haut geht. Allerdings ist das Gebotene nichts für Zartbesaitete oder Leute mit schwachen Nerven, denn zum einen wird hier gerne ziemlich derbe geflucht und zum anderen liegt hier eine Art von Hörspiel vor, dass psychisch alles andere als leicht verdaulich ist. Ich habe aber relativ starke Nerven, hatte zwar (wie geschrieben) keinen Spaß, habe mich aber dennoch auf sehr innovative Weise phantastisch unterhalten gefühlt.


    Sprecher:
    Um die Illusion des authentischen Tondokuments zu wahren, gibt es keinerlei Angaben zu den agierenden Sprechern. Man hat auch nicht den Fehler gemacht und die Protagonisten mit bekannten Stimmen besetzt, so dass man direkt denkt: Hey, das ist doch der xxx, der den yyy synchronisiert. Ob bekannte Stimmen oder nicht sollte aber sekundär sein, denn entscheidend ist natürlich die Frage, ob die beiden Sprecher überzeugen können und dies kann ich klar bejahen. In überzeugender Umgangssprache mit gelegentlichen Verhasplern und einer großen Anzahl an Schimpfwörtern wird die Handlung vorgetragen. Gelegentlich klingt eine Phrase vielleicht doch ein wenig gekünstelt, aber im Großen und Ganzen bleibt die Illusion der Echtheit bestehen, da beide Sprecher mit hörbarem Engagement zu Werke gegangen sind. Das Ziel wurde somit erreicht und als Hörer kann man mit dem Gebotenen absolut zufrieden sein.


    Musik und Effekte:
    Musik gibt es bei dieser Produktion eigentlich gar nicht. Lediglich ein Stück ertönt immer wieder aus einem Radio, was auch Bedeutung für die Geschichte hat. Den Song gibt es am Ende nochmals als Hidden-Track, was ein sehr nett gemachter Gag ist, denn man nach dem Genuss des Hörspiels verstehen kann. Da ergibt der Text auch plötzlich einen ganz neuen Sinn. Was die Effekte angeht, so war dieser Bereich hier besonders gefragt. Die gesamte Tonqualität der Aufnahme wurde bewusst auf schlecht getrimmt, aber dennoch sind die Unterhaltungen gut zu verstehen. Alle Geräusche wirken oftmals sehr laut, was aber absolut gewollt ist, denn schließlich soll hier der Eindruck erweckt werden, einem waschechten „Mitschnitt“ zu lauschen und eben nicht einer perfekt ausbalancierten Aufnahme mit akribisch eingemischter Geräuschkulisse. Es mag sicherlich gewöhnungsbedürftig sein, doch wie schon beim Punkt Sprecher, so kann ich auch hier nur sagen, dass man seinen eigenen Anspruch an die Produktion sehr gut umgesetzt hat.


    Fazit:
    Mit der ersten Episode der neuen Reihe „Mitschnitt“ haben floff einen waschechten Knaller auf die Hörerschaft losgelassen. Dank einer geschickt eingefädelten Grundidee, zwei sehr authentische klingenden Sprechern und einer äußerst ungewöhnlichen Abmischung kann man sich als Hörer über die volle Distanz der Illusion hingeben einer unbearbeiteten Aufnahme aus den Archiven der Polizei zu lauschen. Man bekommt eine gute Stunde eine Mischung aus Thriller und Grusel geboten, die unter die Haut geht. Ich kann mich nicht erinnern bisher etwas Vergleichbares gehört zu haben und kann dieser Produktion nur das Prädikat TOP verleihen. Allerdings sollte man sich als Hörer schon auf einiges gefasst machen, denn der Slogan „Nichts ist verstörender als die Realität“ ist in diesem Falle mehr als nur ein plumper Marketing-Gag.


    ***** / *****
    Sehr Gut


    © 10.06.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Mir hat es auch sehr sehr gut gefallen! Authentisch, innovativ, gruselig, geheimnisvoll und auch brutal.


    Die Diskussion über das Ende war, meiner Meinung nach, völlig von den Machern gewollt. Genau dadurch spricht man darüber und es bleibt in Erinnerung. Der Raum für eigene Spekulationen regt gerade das an. *find*


    Top Hörspiel! :thumbsup:

    "Natürlich hat es schon perfekte Morde gegeben! Sonst wüsste man ja etwas von ihnen!"


    -A. Hitchcock-


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