Die drei ??? (203) "Tauchgang ins Ungewisse"

  • Welche Note gebt ihr? 5

    1. 1 (0) 0%
    2. 2 (1) 20%
    3. 3 (2) 40%
    4. 4 (1) 20%
    5. 5 (1) 20%
    6. 6 (0) 0%

    Und achtwöchentlich grüßt das Murmeltier: Wieder einmal wird eine möglicherweise passable Story an die Wand gefahren, weil alles, was Action verspricht, nur rückblickend erzählt wird. Das grundlegende literarische Rüstzeug des "Show don't tell" wird bis zur Peinlichkeit standhaft ignoriert. Die Folge heißt "Tauchgang ins Ungewisse", aber getaucht wird nur formell. Justus und Peter geraten unter Wasser in Gefahr, weil ein Fischer - mutmaßlich nicht ganz zufällig - während ihres Tauchgangs Tang aberntet, aber geschildert wird das Ganze aus der Perspektive des beobachtenden und eher unaufgeregten Bob. Später kommt dann in mittlerweile typischer ???-Redundanz noch einmal eine leicht ausgeschmückte Schilderung der beiden betroffenen Protagonisten hinzu. Selbiges Prozedere noch einmal gegen Ende der Folge: Überfall, Gefangennahme und Befreiung von Justus und Peter werden erzählend vorgetragen, nachdem alles vorbei ist. Inhaltlich und atmosphärisch bleibt da nur dialogübertünschte Leere. Das einzige Highlight ist Lilith Gebauer in ihrer Rolle als altkluge und burschikose Jorunn Grey, die angesichts der lieblos-routinierten Hörspielumsetzung umso wehmütiger an den jungen Justus bzw. an Allie Jamison erinnert. Dass ich mich an Jorunns Onkel, einen offenbar schon mehrfach aufgetauchten Gangster namens William Grey aus der Feder von Autorin Kari Erlhoff, aber mal so gar nicht erinnern kann und ihn erst recherchieren musste, mag an mir liegen, oder Bände sprechen.

  • Studio Körting verkackts am laufenden Band. Da will man ihnen nicht einmal ein paar Cent fürs Streamen geben.
    Man kann wohl echt nur noch die Bücher lesen und sollte sich die Hörspiele schenken. Das Buch ist sicher spannender und funktioniert besser.
    Beim Hören vom Mann ohne Kopf kam mir der Gedanke, okay Story Müll, Overacting, aber es gibt Action. Man nähert sich immer mehr dem Niveau auf dem TKKG schon seit 20 Jahren hängt.


    Danke für das Teilen deiner Erfahrung. Liest du eigentlich noch die modernen Bücher?


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    Beim kleinen a 4,4 Sterne bei 30 Bewertungen :uglylol:

  • Ein paar der neueren Bücher habe ich gelesen, ja. "... und der schereinde Nebel" von Buchna fand ich großartig, hatte ich in ein paar Stunden durch. Die Umsetzung im Hörspiel reichte daran nicht mal ansatzweise ran. "Im Zeichen der Schlangen" habe ich mir dann geholt, weil ebenfalls von Buchna und weil Buchna auch bei "MindNapping" mal mitgemischt hat. Das Buch fiel aber meiner Meinung nach gegenüber "... und der schreiende Nebel" deutlich ab, obwohl immer noch sehr sauber recherchiert und mit einigermaßen authentischem amerikanischen Flair. "Stadt der Vampire" ließ sich jedenfalls deutlich besser lesen als hören. Ansonsten erinnere ich mich nur noch (mit Grausen) an die als Box veröffentlichten nachgereichten Übersetzungen von "High Strung" und Co, für die mal wieder irgendwelche Leute genommen wurden, "die auch Englisch können" - aber eben von Tuten und blasen keine Ahnung haben, wenn's um Übersetzen geht.

  • Ist das nicht schon seit Jahren so? Das ist ja keine neue Erkenntnis. Wohlfühlfaktor, Unschlafbegleitung, Nostalgie... da wollen die Fans doch gar nix anders und man gibt ihnen das, was die Mehrheit wohl gerne hätte. Ich finds auch dämlich, aber dafür gibts ja zum Glück auch andere Hörspiele.


    Ich höre grad noch das weiße Grab (bisher nicht sooo schlecht, aber ich bin auch erst bei der Hälfte und es kommen auch schon wieder die ersten Blödsinnigkeiten :D) und danach stream ich mir auch mal hier die 203 und werde berichten. :)

  • So jetzt bin ich auch durch. Ich musste den Gangster Grey auch nachschlagen. In Botschaft aus der Unterwelt und Straße des Grauens kam er vor. Dafür müsste ich beide nochmal hören.
    Zur Folge, also das Mädel alias die Auftraggebern ist niemals 9. Wäre sie ein Teenie wäre natürlich die Kindermädchen Story absurdum, aber das ganze Verhalten passt nicht zu einer neunjährigen. Das die Tauchszene nacherzählt wird wo sie doch den Titel trägt ist absoluter Käse. Ansonsten finde ich die Geschichte an sich schwach und viel zu konstruiert. FBI, Maulwurf usw.
    Das die drei einfach es so hinnehmen, dass jemand sie abdrängt und das Auto beschädigt ist auch nicht glaubwürdig. Dazu viel zu viel verschachtelt.
    Vom Aufbau ist das für mich mehr eine TKKG Geschichte. Werde sie nicht noch einmal anhören. Ich gebe auch 4,4 wie Amazon, eine schwache Note 4.
    Cover und Titel sind das Beste am Buch. Wahrscheinlich Kari Erlhoffs schwächstes Buch. Sie wollte da zuviel reinpacken.

  • Das Problem ist für mich nicht, dass in die Geschichte zu viel reingepackt wurde, sondern, das der angebotene Inhalt nicht übernommen wird. Man hat Pi mal Daumen gegenüber früher die doppelte Spielzeit, reduziert aber den aus den Buchvorlagen übernommenen Inhalt.

  • Das Problem ist für mich nicht, dass in die Geschichte zu viel reingepackt wurde, sondern, das der angebotene Inhalt nicht übernommen wird. Man hat Pi mal Daumen gegenüber früher die doppelte Spielzeit, reduziert aber den aus den Buchvorlahen übernommenen Inhalt.


    Das ist ja immer der Fall seit 95 Folgen. Mich hat die Story an sich absolut nicht überzeugt dieses Mal. Wenn ich das Buch lese steigt die "Wut" auf das Studio Körting sicher noch mehr und ich sage wieder wie immer 90% ist das Drehbuch schuld. Das gute am Stream ist dass ich mir dieses schlechte Hörspiel nicht ins Regal stellen muss :D

  • bzw. man übernimmt anscheinend wohl eher eher unwichtige Sache oder weniger wichtige Sachen.


    Richtig, wobei das dann aber auch zwangsläufig ist. Die übriggebliebenen Lapalien werden dann mangels Alternative ausgewalzt bis zum Gehtnichtmehr - im Falle dieser Folge der dann eigentlich doch nicht weiter schlimme Autounfall, im Falle von "... und die sprechenden Puppen" (exemplarisch genannt, weil mir besonders negativ im Gedächtnis geblieben) etwa das Trara um die Riesenspinne im Waschbecken.

  • Hab gestern auch gehört und fand das auch anfangs gar nicht so schlimm. DIe Zehnjährige ist tough, ist aber ja anscheinend in einer Mafia-Großfamilie aufgewachsen und sehr speziell. Ob sie jetzt 10, 11, 12 oder wasauchimmer ist, fand ich jetzt weniger dramatisch. Sicher, man hätte sonst diese Mähr mit dem Robben-Wesen weniger glaubhaft vermitteln können. Äh, wo genau ging es jetzt um einen Tauchgang? Ah, stimmt, es wird davon erzählt. Von einem Random-Tauchgang, bei dem man sich diese Tangwald Geschichte und dem Fabelwesen spontan einfallen lässt. Schon sehr strange. Viel schlimmer ist aber diese ganze FBI-Klamotte. Ich hab aber auch anfangs den Einbruch bei der Auto-Abdrängerin schon nicht nachvollziehen können. Also irgendwie alles beim alten: zu konstruiert, die viele Schwafeldialoge bei denen nix rum kommt und am Ende brauchts ne elends lange Aufklärung, um halb wegs verstehen zu können, was denn da jetzt Sache war.