Die drei ??? - Folge 170 - Straße des Grauens [EUROPA]

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    5. Note 5 (1) 10%
    6. Note 6 (2) 20%

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    Zitat


    Ex-Kommissar Reynolds wurde entführt! Justus, Peter und Bob machen sich sofort auf die Spur des Täters. Der verbietet ihnen jeglichen Kontakt zur Polizei, schickt ihnen ein Paket mit fragwürdigem Inhalt und lässt ihnen seltsame Hinweise zukommen. Durch die glühende Hitze der Wüste jagen die drei ??? ihren ruchlosen Gegner. Und dann verschwindet auch noch Bob! Wie weit werden die Detektive gehen, um ihre Freunde zu retten?


    Die drei ??? bekommen von Mitch Palmer (Micheal Lott) telefonisch den Auftrag, mit ihm ein "Spiel" zu spielen. Wenn es ihnen gelingt ihn mit Hinweisen -die er ihnen gibt- zu finden, bekommen sie ihren Kommissar Reynolds wieder. Als Hinweise bekommen sie ein Paket mit gefälschten Ausweisen und Waffen (Ja, echte Waffen!). So geht es auf eine Reise.
    Die drei Detektive sind mal wieder unterwegs, aber diesmal brechen sie diverse US-Gesetze. Sie werden vor die Frage gestellt: Wie viele Gesetzesübertretungen sind vertretbar, um ein unschuldiges Leben zu retten? Auch verkehren die Jungs in zahlreichen Etablissements, die man in Amerika erst ab 21 Jahren besuchen darf (zum Beispiel einen Nachtclub).
    Ungewöhnlich erwachsen präsentiert sich die Folge unserer drei Freunde. Zwar wird auf diverse altbewährte Zutaten zurückgegriffen (was bei 170 Folgen ja nicht ausbleibt,), es wird aber auch viel Neues ausprobiert. Das ist meiner Meinung nach bisher das beste Werk von Kari Erlhoff.
    Die Bearbeitung des Hörspiels ist diesmal ziemlich gut geworden. Es geht sofort los, ohne viel Gerede geht es ans Ermitteln. Zwar ist die Folge mit fast 80 Minuten Laufzeit ziemlich an der Grenze der CD-Kapazität, da aber keine Langeweile aufkommt, ist dies auch vertretbar. Auch wird uns nach langer Zeit mal wieder ein richtiger Song präsentiert (Living on Third Street von J.F.Conrad). Justus Jonas (Oliver Rohrbeck) greift mal wieder auf seine Schauspielerfahrung zurück in dem er einen Polizisten mimt. Zu den Kürzungen kann ich nichts sagen, da ich das Buch nicht gelesen habe.


    Fazit: Ungewöhnlich Erwachsen präsentiert sich der Fall, der mal so gar nicht in den Trott der letzten Folgen passen will. Keine Verniedlichungen, teilweise sehr abstruse „Ermittlungsmethoden“ machen diese Folgen zu einem „Highlight“ der neueren Folgen.
    Note:1


    Sprecherliste:


    Erzähler: Thomas Fritsch
    Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
    Peter Shaw: Jens Wawrczeck
    Bob Andrews: Andreas Fröhlich
    Tante Mathilda: Karin Lieneweg
    Kommissar Reynolds: Wolfgang Draeger
    Mitch Palmer: Michael Lott
    Dimitri: Manou Lubowski
    Roy: Gosta Liptow
    Boss: Henry König
    Cindy: Konstanze Ulmer
    Mike: Oliver Böttcher
    Wirt: Peter Lakenmacher
    Rockford: Christian Senger
    Casino-Besucher: Robin Bosch
    Casino-Besucherin: Brigitte Böttrich
    Rezeption 1: Dorothea Lott
    Rezeption 2: Marco Spina
    Fernfahrer: Tilman Madaus
    Putzfrau: Maria Baptista

  • Inhalt:
    Ex-Kommissar Reynolds wurde entführt! Justus, Peter und Bob heften sich sofort auf die Spur des Täters, doch dieser verbietet ihnen jeden Kontakt zur Polizei. Stattdessen lässt er ihnen ein Paket mit gefälschten Ausweisen, Pistolen und seltsame Hinweise zukommen. Durch die glühende Hitze der Wüste Nevadas jagen die drei ??? ihren ruchlosen Gegner, der sie zwingt, ihre Grenzen zu überschreiten. Und dann verschwindet auch noch Bob! Wie weit werden die drei Detektive gehen, um ihren Freund zu retten?


    Story:
    Bisher war Kari Erlhoff bekannt dafür, ältere Charaktere der Original-Serie wieder ins Spiel zu bringen und dadurch zumindest im Ansatz ein Gefühl wie „früher“ entstehen zu lassen. Bei Folge 170 feiert dann eine Figur aus der jüngsten Vergangenheit ihr Comeback. Auch ansonsten ist Erlhoff bemüht neue Wege zu beschreiten, denn „Straße des Grauens“ präsentiert sich quasi als Roadmovie, in dem Justus, Peter und Bob von einer Station zur nächsten unterwegs sind. Soweit vermag mir die Idee auch zu gefallen, was mir persönlich aber gar nicht schmecken will ist der Umstand, dass hier stellenweise mit einigen „Rahmenbedingungen“ der ??? gebrochen wird. So bedient man sich der gefälschten Ausweise, um damit einen Wagen zu mieten und handelt auch sonst gern nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“. Stellenweise fühlte ich mich dadurch auch an die wenig ruhmreiche „Crimebusters“-Ära erinnert. Inhaltlich wirkt die Folge wesentlich erwachsener als man es zuletzt von den ??? gewohnt war und Parallelen zu amerikanischen TV-Serien darf man hier und da mal ziehen. Grundsätzliche finde ich die Ideen auch alle gar nicht schlecht, aber in Summe schießt man nach meinem Ermessen weit über das Ziel hinaus, so dass zumindest bei mir fast so gar kein ???-Feeling mehr aufkam. Aus meiner Sicht ist dieses Experiment jedenfalls nicht gelungen und die Geschichte konnte mich in keiner Weise überzeugen, leider.


    Sprecher:
    20 Sprecher treten an, um den Hörer in ihren Bann zu schlagen. Leider will dies zumindest bei mir nicht völlig gelingen. Mit der Leistung von Michael Lott als Mitch Palmer werde ich einfach nicht warm. Ich weiß nicht genau wieso, aber stellenweise erinnert er mich an den Joker aus Rudi Leubners „Batman“-Hörspielen. Wirklich ernst zunehmen finde ich diesen Charakter leider nicht. Dem gegenüber trägt man bei den Schlägertypen im Club eine Spur zu dick auf, so dass sie klingen wie Ganoven in einem Kinderhörspiel, sprich zu überzeichnet sind. Selbst Oliver Rohrbeck willl mir diesmal nicht zu 100% gefallen, was aber sicherlich auch der inhaltlichen Vorlage geschuldet ist. Justus benimmt sich arrogant und überheblicher denn je, was ich schon unschön finde. Wirft man dies nun alles in die Waagschale, so können die Sprecher bei dieser Folge nicht in dem Maße überzeugen, wie man es eigentlich von Hörspielen aus dem Hause EUROPA gewohnt ist. Schade, denn hier wäre sicherlich einiges mehr drin gewesen.


    Musik und Effekte:„Ich hasse Discofälle“ brüllt Justus gegen die lautstarke Musik im Club an. Oh ja … der letzte Discofall war der „Mann ohne Kopf“ und der war wirklich übel. Ganz so schlimm ist es dann hier mit der musikalischen Untermalung nicht, im Gegenteil: Die Disco- bzw Clubszene ist nur kurz und sogar ansprechend umgesetzt. Ansonsten gibt es hier die gewohnte Kost aus dem Hause EUROPA, wie man sie seit Jahren oder gar Jahrzehnten kennt. Die Musik ist selten aufdringlich und wird dezent und auch durchaus passend eingesetzt. Die Effekte präsentieren sich ebenso zweckdienlich, wie man es eben kennt. Hier bleibt man solide.


    Fazit:
    Es ist sicherlich nicht leicht, nach mehr als 165 Folgen eine Geschichte erzählen zu wollen, die einerseits neue Akzente setzt, aber gleichzeitig auch die „Rahmenbedingungen“ einer Serie aufrechterhält. Kari Erlhoff hat diesen Versuch hier unternommen uns ist nach meinem Empfinden dabei leider gescheitert, da sie stellenweise arg weit übers Ziel hinausgeschossen ist. Justus, Peter und Bob agieren hier und da doch arg „out of character“, was dafür sorgt, dass keine echte ???-Stimmung bei mir aufkommen konnte. Leider sind dann da auch noch die Sprecher, die nicht den Standard halten können, den man normalerweise bei Produktionen aus dem Hause EUROPA gewohnt ist. Die Palette reicht hierbei von unglaubwürdig/albern bis zu überzogen und selbst Oliver Rohrbeck vermag mich nicht völlig zu überzeugen. Einzig Musik und Effekte bieten gewohnt Kost, doch das reicht in meinen Ohren dann nicht aus, um dieses Hörspiel vor der Kategorie „schwach“ zu retten. Ich finde das schon schade, denn der Ansatz der Geschichte hat mir gefallen, aber in Summe ging mir vieles einfach zu weit und meine Motivation das Hörspiel nochmals oder gar regelmäßig zu hören ist sehr gering.


    ** / *****


    © Hörspiel-Maniac 2014


    ... und zur Umfrage: Note 5