Rückkehr der Klassiker – wäre bessere Qualität möglich gewesen!?

  • Es ist schon fast ein Jahrzehnt her, dass Larry Brent und Macabros in klassischer Form zurückgekehrt sind. Schon damals sorgte für Unmut, dass die Musikabmischung ab Brent 07 bzw. Macabros 06 schlecht war, weil man zwar die Musik, aber kaum noch Sprache und Geräusche hören konnte. Eine Frage stelle ich mir bis heute:


    Ist die Form, in der Larry und Björn veröffentlicht wurden, das Beste, was ohne Originalmusik möglich ist?


    Hätte man Geräusch- und Sprachspuren extrahieren können? Bei den James-Bond-Filmen hat man das gekonnt. Wäre das zu teuer für alte Hörspiele gewesen? Oder hat Europa den Weg des geringsten Widerstands/Aufwands gewählt?

  • Ich habe von Tontechnik keine Ahnung. Und die Tatsache, dass zig Leute das bemängelt haben, sagt noch nichts darüber aus, dass es auch tatsächlich besser gegangen wäre. Ein klares "ja" bestätigt, was ich befürchtet hatte :( .

  • Da sogar Filmstudios soetwas bei altem Material nicht können: NEIN ....das ist zu kostenintensiv. Unmöglich wäre es nicht, aber man muß schon das große ganze sehen. Vor allem weil es keine Rohbänder mehr gibt, reden wir hier von einer sehr komplizierten Restauration, wenn sie denn überhaupt möglich wäre...

  • Da sogar Filmstudios soetwas bei altem Material nicht können: NEIN ....das ist zu kostenintensiv. Unmöglich wäre es nicht, aber man muß schon das große ganze sehen. Vor allem weil es keine Rohbänder mehr gibt, reden wir hier von einer sehr komplizierten Restauration, wenn sie denn überhaupt möglich wäre...


    Filmstudios können das nicht? Was ist denn dann mit "M - Eine Stadt jagt einen Mörder"? Und wie die das können. Das können die sogar ganz hervorragend.


    Und "zu kostenintensiv" heißt doch nicht, dass man es nicht kann, sondern dass man es nicht WILL!

  • na,
    Heutzutage wäre eine Digitalisierung und Nachbearbeitung auf jeden Fall möglich
    und auch erfolgversprechend.
    Ein beredtes Beispiel ist das Spracherkennungssystem "Siri" vom
    I-Phone, wo entsprechende Algorithmen eingesetzt sind, um die
    Sprache von den Hintergrundgeräuschen zu trennen.


    Nur...
    Wer soll das bezahlen, bei dem zur Zeit maroden
    Hörspielmarkt?
    Interessiert sich die "Masse" der Hörer denn überhaupt noch
    für die angesprochenen Klassiker?

  • Och Bltizie..nicht schon wieder dieses Spiel "Ich les mal nur die hälfte und sag mal was..." ..das ist langweilig. Filme werden völlig anders restauriert als Serien oder gar Hörspiele. Siehe STAR TREK - TV -Serie ..keinerlei Aufbesserung der Tonspur möglich, selbst auf BluRay in Mono bei der dt. Tonspur, weil kein anderes Material vorliegt -> OTON 7.1 ..weil die US-Studios alles aufhoeben. Ähnlich ist es bei Studio-Körting. Es gibt nur die fertigen Materbände = Keine Verbesserung möglich. Jedenfalls nicht im realistischen Rahmen!

  • Wenn Du meinst.


    Ich bleibe dabei, man hätte es besser machen können, einfach nur mehr Mühe geben wäre schon mal ein leichter Anfang gewesen. :rolleyes: Als wenn man dieses völlig deplatzierte Technogeboller hätte einbauen müssen, das kann mir niemand erzählen.

  • Ein beredtes Beispiel ist das Spracherkennungssystem "Siri" vom
    I-Phone, wo entsprechende Algorithmen eingesetzt sind, um die
    Sprache von den Hintergrundgeräuschen zu trennen.

    Mir fallen da auch noch diese HiFi-Anlagen aus den 1990ern ein, die den Gesang teilweise herausfiltern konnten, damit man besser mitsingen konnte. Wenn man etwas in der Art eingesetzt hätte, um die Musik herauszufiltern, wäre vielleicht schon mal was 'drin' gewesen. Zumindest besser als die Friedhofsszene aus Macabros 8 oder die Houstonsaft-Szene aus Macabros 9 :pissed: .
    @ Captain Blitz: Ich muss gestehen, dass ich in den meisten Fällen sogar mit der Musikauswahl hätte leben können, wenn das Hörspiel noch zu verfolgen gewesen wäre :rolleyes: .

  • Im Europa-Archiv scheint ziemliche Unordnung zu herrschen. Die haben ja durchaus bewiesen, daß sie eine technisch einwandfreie Neuabmischung beherrschen. Selbst gehört habe ich z.B. Die drei ??? (1) und der Superpapagei sowie TKKG (15) Ufos in Bad Finkenstein. Dort lag jeweils entweder der Rohschnitt oder ein Multitrack-Band vor. Bei Sherlock Holmes wurde die Folge 3 zunächst übersprungen, aber dann fand man doch noch ein Multitrack-Band, um eine saubere Neuabmischung zu machen. Bei z.B. der Gruselserie oder Perry Rhodan hatte man offenbar nur den fertigen Mix zur Hand, und das entsprechend suboptimale Ergebnis kennen wir ja.


    Und Sprachaufnahmen sauber zu extrahieren ist nur mit erheblichem Aufwand möglich und auch dann nie perfekt. Ein schönes Beispiel wäre die "Falco Symphonic"-DVD. Siehe dortiges Making-Of. Da ist wohl niemand bereit, so einen Aufwand für ein altes Hörspiel zu betreiben.
    Mit Spracherkennung ist es natürlich nicht getan. Das ist ein völlig anderer Anwendungsfall, wo die Tonqualität eher eine untergeordnete Rolle spielt.


    Allerdings noch weniger zu entschuldigen ist das zum Teil grottige Mastering. Manche CDs klingen durchaus gut oder sogar besser als die Original-MC, manche aber auch deutlich schlechter.


    Und wenn man das gekürzte MC-Master nimmt, wie bei Moby Dick, dann ist das auch ein Unding. Zum Glück ist das aber eher die Ausnahme als die Regel.


    Aber auch, daß immer wieder willkürlich einzelne Sätze oder Wörter rausgekürzt werden, die nicht im Zusammenhang mit der Musik stehen. Das ist so eine Europa-Unsitte, die sich praktisch durch alle Serien zieht.


    Auch die Gerätewartung schien bei Europa sowie im Miller-Kopierwerk nie eine hohe Priorität zu haben. Da habe ich schon oft Kassetten gehabt, wo z.B. Seite 1 dumpf und Seite 2 klar war, wo deutliche Verzerrungen zu hören waren, die durch falsche Bias-Einstellungen zu Stande kommen, starkes Grundrauschen, was durch eine defekte Vormagnetisierung passieren kann, verstellte Spuren, wo man den Tonkopf nachjustieren muß, um die Kassette sauber wieder zu geben, Übersprechen der hohen Frequenzen von der anderen Kassettenseite, was eigentlich nur durch mangelhafte Kabelschirmungen passiert sein kann. Solche Probleme hatte ich bei EMI, Kiosk oder Karussell nie.


    Mit etwas Sorgfalt könnte man in der Tat schon einiges besser machen, ohne daß es in enormen Aufwand ausufert. Angefangen mit Ordnung im Archiv, über Gerätewartungen, Neuabmischungen bis zum Mastering. Das mit dem Mastering ist allerdings so eine Sache, wo sich leider immer mehr Plattenfirmen mit schwer tun, immer nach dem Motto: Hauptsache laut.
    Nicht zu vergessen, daß die sich schon viel Ärger hätten sparen können, wenn die immer gleich einen vernünftigen schriftlichen Vertrag mit allen Beteiligten gemacht hätten.

  • Das mit den rausgekürzten Wörtern, Sätzen etc. ist eher eine Sony-Unsitte und wurde gemacht, um Kosten bei Tapes zu sparen.


    Was Wartung, Lagerung etc. betrifft, Hörspiele sind Wegwerfartikel, machen wir uns nichts vor. Die wurden nicht umsonst schon immer so günstig angeboten, ergo wandert da auch nicht so viel Sorgfalt rein und außerdem ging man auch nicht unbedingt davon aus, dass sich das alles so lange halten und auch heute noch Interesse daran bestehen wird.

  • Das mit den rausgekürzten Wörtern, Sätzen etc. ist eher eine Sony-Unsitte und wurde gemacht, um Kosten bei Tapes zu sparen.

    Als die Rückkehr der Klassiker kamen, hatte Sony doch noch gar nichts damit zu tun. Zudem sind die Kürzungen auch auf den CDs, wo die Laufzeit von den Kosten unabhängig sind.
    In den 70'ern, wo die Kassetten gegenüber den Vinylplatten teilweise um mehrere Minuten kürzer waren, da kann man wohl davon ausgehen, daß dies gemacht wurde, um am Tonband zu sparen. Bei den Europa-Hörspielen, die seit 1976 produziert wurden, hat man aber doch davon Abstand genommen und die Kassette nicht mehr als minderwertige Zweitauswertung abgetan.


    Sind denn die aktuellen Drei ???-Folgen auf Kassette kürzer als auf CD? Wenn das so ist, kann ich mir eher vorstellen, daß man das zum Abgewöhnen macht, um besser CD's und MP3's zu verkaufen. Die MC ist halt ein Nischenmarkt geworden von dem die Zielgruppe (im Gegensatz zu Vinyl) nicht bereit ist, die CD-Preise oder mehr dafür zu zahlen.

  • Sony, Bertelsmann etc., welcher Major das ist, dem das Label zu dem Zeitpunkt gehörte, ist ja wurscht. Aber das ist die Aussage, die ich zu hören bekam. Man nahm für spätere Neuauflagen Kürzungen vor, um im Prinzip nur einheitliche MC-Rohlinge zu benötigen, um so Kosten zu sparen.

  • Das mit den MC-Rohlingen ist doch mal wieder eine typische Europa-Ausrede. Wäre ja nicht das erste Mal, daß die ihre Fans für dumm verkaufen wollen. In einem MC-Rohling ist nämlich überhaupt noch gar kein Tonband drin. Im Kopierwerk gibt es so eine Maschine, mit der das Band geschnitten und die Kassetten befüllt werden: Tapematic Audio Cassette Winding machine
    Der fette Wickel wird von der Kopiermaschine angeliefert und enthält das Hörspiel so oft, wie es eben drauf passt (je nach Laufzeit und Bandstärke). Konfektioniert wird sozusagen während die Kassette mit Tonband befüllt wird.
    Diese Maschinen orientieren sich beim Schneiden am 7-Hz-Ton. Bei den Europa-Kassetten aus dem Miller-Kopierwerk ist das dieses Rumpel-Knack-Geräusch, welches man immer am Anfang und Ende von Seite 2 hören kann.

  • Man meint damit die leeren Tapes, die dann bespielt werden. Da wird dann wohl schon ein Tonband drin sein und man kauft eine bestimmte Menge gleich langer Bänder? Ich weiß es nicht und mir ist es auch nicht so wichtig. Der Zug ist eh schon lange abgefahren.

  • Das mit den MC-Rohlingen ist doch mal wieder eine typische Europa-Ausrede. Wäre ja nicht das erste Mal, daß die ihre Fans für dumm verkaufen wollen. In einem MC-Rohling ist nämlich überhaupt noch gar kein Tonband drin. Im Kopierwerk gibt es so eine Maschine, mit der das Band geschnitten und die Kassetten befüllt werden: Tapematic Audio Cassette Winding machine
    Der fette Wickel wird von der Kopiermaschine angeliefert und enthält das Hörspiel so oft, wie es eben drauf passt (je nach Laufzeit und Bandstärke). Konfektioniert wird sozusagen während die Kassette mit Tonband befüllt wird.
    Diese Maschinen orientieren sich beim Schneiden am 7-Hz-Ton. Bei den Europa-Kassetten aus dem Miller-Kopierwerk ist das dieses Rumpel-Knack-Geräusch, welches man immer am Anfang und Ende von Seite 2 hören kann.


    Der Vollständigkeit halber: Meines Wissens nach wurden die LP-Master geschnitten um eine gleiche Spieldauer auf beiden MC-Seiten zu gewährleisten. Dadurch wurde lästiges Spulen am Ende einer Seite vermieden.


    Dass eine Plattenfirma Sachen mutwillig rausschneidet, in der Hoffnung dass sich 30 Jahre später irgendwelche Nerds im Internet darüber ärgern, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. ;)

  • Der Vollständigkeit halber: Meines Wissens nach wurden die LP-Master geschnitten um eine gleiche Spieldauer auf beiden MC-Seiten zu gewährleisten. Dadurch wurde lästiges Spulen am Ende einer Seite vermieden.

    Das ist natürlich bekannt. Davon sind aber nur Hörspiele betroffen, die vor der MC-Einführung entstanden sind. Hier ging es aber doch um die "Rückkehr der Klassiker", was erst viel später war. Bis auf wenige Ausnahmen basieren die immerhin auch auf den Vinyl-Schnittfassungen, sofern vorhanden.
    Daß da immer wieder kleine Schnippsel fehlen wie bei TKKG 15 "Der Haardieb riecht also nach Knoblauch." oder in Perry Rhodan 9 "Was hast Du da für einen Zettel? Hast Du etwa ein Wörterbuch dabei?" "Ja, wenn Du nichts dagegen hast.", hat da sicher nichts mit zu tun.


    Und wenn man die Seitenlaufzeiten so exakt angleichen muß, kann man das natürlich am einfachsten mit der Musik machen. Bei der Gruselserie gehen die Folgen durch die recht langen Ersatzmusiken zum Teil sogar deutlich länger als die ursprünglichen Fassungen. So knausrig können die mit dem Tonband also gar nicht gewesen sein.