Die drei ??? Nr. 36 - ...und der Super-Wal (Europa)

  • Die drei ??? entdecken einen gestrandeten Wal und sie versuchen ihn wieder ins Meer zu schaffen. Eigentlich gelingt die Aktion, doch dann ist der Wal plötzlich verschwunden, lediglich Reifenspuren deuten darauf hin, dass jemand den Wal regelrecht entführt hat. Doch wer? Die Detektive wollen den Vorfall melden, doch in Ocean World weiss eine gewisse Constance anscheinend schon von der Sache. Später beobachten die Junior-Detektive Constance sogar dabei, wie sie den Wal trainiert. Was steckt hinter der ganzen Angelegenheit?


    - Meinung -


    Hmm, nicht gut, gar nicht gut, eher sterbenslangweilig und wahnsinnig weit weg vom Grundgedanken dieser Reihe. Schon ein Fall der Crimebusters? Möchte man meinen, doch dem ist nicht so, auch wenn alle Anzeichen eher in Richtung Agentenkrimi deuten, denn es gibt keine Rätsel zu lösen, einige zwielichtige Gestalten, einen sogenannten "Super-Wal" (der Titel an sich ist schon bescheuert genug!) und die Suche nach einem Wrack, in dem sich etwas befinden soll. Mögen sich die einzelnen Zutaten noch relativ gut anhören, so ergeben sie zusammen keine tolle Mischung, da es zu keinem Zeitpunkt spannend zugeht, eher gähnend langweilig. Ohne richtige Rätseleien macht diese Folge keinen Spass, es wird nur ein Wrack mit zweifelhaftem Inhalt hinterher gejagt und mittendrin noch ein Wal, na herzlichen Glückwunsch!


    Die Sprecher haben auch nicht gerade den besten Tag erwischt, immer wieder werden diverse Namen falsch ausgesprochen und es kommt zu Versprechern, somit wird hier auch nur durchschnittliche Kost geboten. Helmut Ahner kommt als Slater relativ gut rüber, Jürgen Thormann gibt sich kurz die Ehre und bringt etwas Starpower rein und am Ende feiert Horst Frank dann noch seinen Abschied aus der Serie, das war es dann aber auch schon mit den guten Leistungen. Die Hauptsprecher tun nur das Nötigste und Wawrczeck hat hier und da mal Probleme Namen richtig auszusprechen. Peter Pasetti rutscht auch mal die Zunge aus und somit kann man insgesamt nur von einer durchschnittlichen Gesamtleistung sprechen. Die Regie hat hier einfach zu oft gepennt, deshalb kann man hier kein Auge mehr zudrücken, die Fehler sind zu gravierend und auffällig.


    Die Musik ist bis auf wenige Ausnahmen stark, auch wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Reihe ohne Carsten Bohn auskommen muss. Die Neuauflage muss das zwar natürlich auch, doch es lässt mich das Gefühl nicht los, dass nachträglich ebenfalls nochmal nachgeholfen wurde. Dennoch kann sich die Untermalung der Neuauflage hören lassen, einige Orchesterstücke sorgen für die passende Atmosphäre, die dann doch noch als sehr dicht ausfällt und wenigstens versucht Spannung aufkommen zu lassen, auch wenn die Story an sich alles unternimmt, damit dies nicht geschieht. Effekttechnisch wieder ein sauberes Unterfangen, wie es auch nicht anders zu erwarten war.


    Ein Schuss in den Ofen, denn dieser Wal ist alles andere als super. Eine öde, zusammengeschusterte Story, die nicht so recht in die Reihe passen will und ausserdem auch noch ätzend langweilig ist. Diesen Wal möchte man einfach nur das Klo runterspülen oder in die Wüste schicken, aber hören möchte man ihn sicherlich nicht mehr. Ein dicker Ausrutscher und das schon relativ früh in diese Serie, rechnet man doch mit derartigen Ergüssen erst viel später in der Reihe, doch auch damals haben die amerikanischen Autoren schon bewiesen, dass sie Schund fabrizieren können, die deutschen Autoren eifern ihnen heute nur nach. Mit dieser Folge hat man wirklich gekonnt das Ende einer Ära eingeläutet, auch wenn es sich der eine oder andere Fan sicherlich gänzlich anders vorgestellt hat!


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  • Wir stimmen ja recht häufig überein, aber warum Super-Wal alle so scheiße finden konnte ich nie nachvollziehen, ich find sie großartig. Tolle Meeratmo, nette Story, Bohn Mucke, die guten alten Sprecher...
    Vielleicht liegt es auch daran dass ich TKKG Klassiker Hörer bin, Haha! :D

  • Wir stimmen ja recht häufig überein, aber warum Super-Wal alle so scheiße finden konnte ich nie nachvollziehen, ich find sie großartig. Tolle Meeratmo, nette Story, Bohn Mucke, die guten alten Sprecher...


    Also die Story und nett, ich weiß ja nicht.


    Aber Du sagst es, es finden fast alle die Folge beschissen, aber mir wollte heute jemand erzählen, dass die ja ganz toll sei und nur ich die schlecht finden würde und Heikedine Körtings Arbeit runtermachen würde, was totaler Humbug ist.


    Deshalb habe ich die Rezi mal hier geposted, danke für die Bestätigung, dass ich damit nicht alleine dastehe. :D

  • Hallo Hsp Freunde,
    Ich stehe voll bei Plotzka. Die Story ist gut, die Umsetzung gut bis sehr gut, die Atmo super. "Super-Wal" ist wohl eine Anlehnung an den Super Papagei. Da es um einen trainierten und talentierten Wal geht, finde ich die Bezeichnung angebracht. Heidi Schaffrath, hier als Constance, ist immer wunderschön anzuhören. Da einzige, was man dem Hsp ankreiden könnte, sind die Kürzungen gegenüber dem Buch. Es hätte ruhig noch ein paar Minuten länger gehen können. Aber sonst passt alles. 2+ in Schulnoten.


    lg nic

  • Bei dieser Folge bin ich hin- und hergerissen. Das Hörspiel wirkt etwas kühl und steril auf mich, untypisch für die damalige Ära.
    Und die Geschichte selbst ist jetzt nicht übermäßig spannend, aber immerhin originell und (bis heute) relativ einzigartig.


    Das zugehörige Buch hingegen fand ich extrem gut, insbesondere die Tauch-Szene.

  • Also nur falls es nicht so rüber gekommen ist, ich finde deine Rezi, Blitz schlüssig, nachvollziehbar und gut begründet, will sagen ich weiß warum du die Folge nicht so doll findest, haste ja geschrieben! :D
    Wollte nur sagen dass ich die echt dufte finde und jeder Zeit jeder Folge der letzten 25 Jahre vor ziehen würde...

  • Nö, also ganz so schlimm kann ich den Super-Wal auch nicht finden.
    Gut, der Titel ist bekloppt, das Cover nicht unbedingt Aigas Meisterstück, und die Story des wohl zurecht nicht allzu bekannt gewordenen ???-Autors Brandel sicherlich halbwegs schlank.
    Dennoch: das Hörspiel passt. Und das - wieder einmal - wegen der ungemein atmosphärischen Inszenierung. Da stören mich auch nicht ganz korrekt ausgesprochene Namen (ohnehin Standard bei den Klassikern, auch bei den besten) oder weniger komplexe Rätsel (die nach dem ersten Hören, seien sie noch so toll, ohnehin ihren Reiz verlieren) herzlich wenig. Was dieses Hörspiel - auch auf Dauer- ausmacht, ist die optimal umgesetzte Sommer-Wasser-Motorboot-Atmo. Allein die Tatsache, daß HK - aus welchen Gründen auch immer - hier noch ein letztes Mal zu den IMO unerreichten Stücken der 80er Bohn-Phase gegriffen hat und sich ein Ensemble großartiger Klassiker-Sprecher (Thormann, Steffens, Schaffrath, Rode) plus der Neuvorstellung Ahner (sehr gut) hier die Klinke in die Hand geben, hat die Folge für mich immer eher als Folge 19.5 oder 23.3 wirken lassen. Allein die Soundkulisse während des kurzen Ocean-World-Besuches ist hervorragend gelungen, ebenso die späteren Szenen am Pool und dann draussen an Bord. Daß Legende Horst "Samuel" Frank dann im Finale noch seinen letzten Auftritt hat, und auch Pasetti noch einmal seine aktive Rolle als interessierter Ratgeber Hitchcock zum Besten gibt, machen den Super-Wal nicht nur zum wirklich zaunpfahlwinkenden würdigen Abschluss der Hörspiel-Serie der ???, sondern auch zum Paradebeispiel des Klassiker-Potentials, aus bisweilen äusserst schwachen Buchvorlagen noch ein verdammt spritziges Hörspiel zu zaubern.

  • Also nur falls es nicht so rüber gekommen ist, ich finde deine Rezi, Blitz schlüssig, nachvollziehbar und gut begründet, will sagen ich weiß warum du die Folge nicht so doll findest, haste ja geschrieben! :D
    Wollte nur sagen dass ich die echt dufte finde und jeder Zeit jeder Folge der letzten 25 Jahre vor ziehen würde...


    Ist ja auch kein Problem und wenn man hingeht und sich heutige Folgen anhört und dagegen den Wal stellt...dürfte klar sein, worauf ich hinaus will, oder? :D


    So ist es doch auch mit dem gestohlenen Preis, der ist Grütze, aber ich höre ihn total gerne, aufgrund der alten Musiken, den TKKG-Sprechern und allen anderen Sprechern alter Schule, ich höre sie gerne zum Einschlafen etc., aber unter bestimmten Aspekten ist die Folge schrottig, genau wie der Wal.


    Aber wenn dann behauptet wird, dass ich nur Heikedine Körtings Arbeit runtermachen will, dann ist das mal ganz großer Quatsch. Die mache ich sicherlich nicht am Super-Wal fest.

  • ...und der Super-Wal war wohl meine erste Folge, bei der ich zuerst das Buch gelesen und dann das Hörspiel gehört habe. Das Buch hat mir eigentlich immer gut gefallen, es war jetzt nicht so packend wie beispielsweise das "Riff der Haie", aber noch längst nicht so schlecht wie vieles aus den 40ern, 50ern. Warum das Hörspiel nicht richtig zündet? Vielleicht waren die Sprecher wirklich nicht besonders motiviert, vielleicht hätten man die Meeresszenen packender rüberbringen müssen...

  • ,,,muss dem Cap hier recht geben, mich spricht die Folge mal so überhaupt nicht an ..eine der wenigen Folgen unter den ersten 50 die ich max. ein- dreimal gehört habe oder hören werde. einfach nur langweilig
    und ohne Wendepunkte, ferner nichts "mystisches" .... aber Geschmackssache ....