Professor van Dusen Nr. 2 - Das sicherste Gefängnis der Welt (Folgenreich)

  • Professor van Dusen (Friedrich W. Bauschulte) ist immer der Meinung, dass nichts unmöglich ist, auch nicht der Ausbruch aus dem schwerbewachten Gefängnis von Direktor Ransome (Georg Corten). Schnell schließen die beiden Gentlemen eine Wette ab, der Professor ist nämlich der felsenfesten Überzeugung, dass er den Gefängnismauern entfliehen kann. Wird es ihm tatsächlich gelingen oder hat sich in diesem Fall selbst die Denkmaschine übernommen?


    - Meinung -


    Eine sehr interessante Ausgangslage und eigentlich kein Kriminalfall an sich, dennoch eine sehr spannende Angelegenheit. Professor van Dusen geht eine ungewöhnliche Wette ein und die Hörerschaft fiebert mit, ob sich die Denkmaschine tatsächlich aus dem Gefängnis befreien kann. Im Prinzip kommt hier also auch wieder das Feeling eines Kammerspiels auf, was die Abenteuer des Professors eigentlich auch ausmacht und auf engstem Raume geht es hochspannend zur Sache. Kann sich van Dusen auch aus dieser Lage "rausdenken"? Natürlich, gar keine Frage, nur fällt diesmal das Mitraten schwer, da die Ausgangslage eine gänzlich andere ist. Dennoch ist dies hier storytechnisch mit eine der besten Folgen der gesamten Serie und einfach erstklassige Unterhaltung.


    Friedrich W. Bauschulte und Klaus Herm sind natürlich wieder als Professor van Dusen und Hutchinson Hatch im Einsatz und ich kann mir nach zwei Folgen schon keine anderen Besetzungen für das Duo vorstellen. Neben den beiden, die in ihren Rollen sowieso wieder voll und ganz aufgehen, vor allem Bauschulte liefert wieder eine rundum überzeugende Glanzleistung ab, kommen nur vier weitere Sprecher zum Zuge. Das ist aber nicht weiter verwunderlich, denn das große Rollenaufkommen gibt es in dieser Umgebung nun mal nicht und den Großteil des Hörspiels verbringt van Dusen alleine in seiner Zelle. Witzig sind aber die Dialoge mit seinem Wärter, vor allem die Bestechungsversuche sind absolut köstlich und alle Beteiligten liefern hervorragende Leistungen ab, da gibt es nicht mal ansatzweise etwas zu meckern.


    Wie schon bei der vorherigen Folge geht es in Sachen Untermalung eher dezent und ruhiger zu, aber was soll auch ein großes Soundspektakel in einer Gefängniszelle? Ab und zu gibt es passende und stimmungsvolle Musiken, die sich aber im Rahmen halten und vornehmlich die Geräuschkulisse kommt zum Einsatz und die schafft es ohne Probleme, die passende Stimmung zu erzeugen. Recht beklemmend geht es zu, so muss das auch bei einem derartigen Setting sein.


    Noch ein Stück besser als die vorherige Folge und die fand ich schon ziemlich stark. Krimifans, die auch mal ungewöhnliche Fälle mögen, die etwas von der Norm abweichen, die sind hier herzlichst eingeladen, Professor van Dusens Abenteuer dürften genau ihr Ding sein. Einfach empfehlenswert!


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  • Mein erster van Dusen und der hat mir gut gefallen.
    Hätte mir evtl. noch eine verzwicktere Lösung, so in Richtung: "Da wäre ich niiieee drauf gekommen" gewünscht, aber was solls.
    Ich freu mich auf den Rest der Reihe. :)


    Dafür dürfte die Vorlage wohl einfach zu alt sein, denke ich. Sicher, es basiert nicht immer alles vollständig auf Furtrelles Vorlagen, aber ich denke, dass da schon die grobe Story übernommen worden ist. Zu der Zeit, auch zur Zeit der Hörspieladaption, war man wohl noch nicht so weit mit total abgefahrenen Auflösungen. ;)

  • Zitat

    Dafür dürfte die Vorlage wohl einfach zu alt sein, denke ich. Sicher, es basiert nicht immer alles vollständig auf Furtrelles Vorlagen, aber ich denke, dass da schon die grobe Story übernommen worden ist. Zu der Zeit, auch zur Zeit der Hörspieladaption, war man wohl noch nicht so weit mit total abgefahrenen Auflösungen. ;)

    So hab ich's mir auch erklärt und war zufrieden ^^

  • In Folge 17: Das Gefängnis des Grafen Dracula, gibts wieder fast das gleiche Szenario. Ob die Lösung bagefahrener war, weiß ich nicht mehr, dafür ist es zu lange her, dass ich den Fall gehört habe, aber ich gehe einfach mal davon aus, da Dracula van Dusens Tricks aus dem New Yorker Gefängnis kennt und das Gefängnis diesmal noch viel sichererer ist. :]

  • Mir hat Folge 2 von den vier veröffentlichten bisher auch am besten gefallen:


    "Können Sie Gefängnismauern wegdenken?"


    Eine kleine Runde sitzt gemütlich beim Abenddinner zusammen. Professor Van Dusen behauptet dort, dass einem wahrhaft intelligenten Menschen absolut nichts unmöglich ist. In diesem Zusammenhang kommt die Idee einer kleinen Wette auf, in der es darum geht, dass Van Dusen sich sicher ist, dass es ihm gelingen wird, aus der Todeszelle des sichersten Gefängnisses der Welt zu entkommen. Und so lässt sich der Professor noch am gleichen Abend von seinem Freund, dem Gefängnisdirektor einliefern. In sieben Tagen wollen sie sich erneut zum Abendessen treffen. Doch anfangs sieht gar nichts nach einem Erfolg des Professors aus...


    Eine reizvolle Idee, die Michael Koser für dieses Van Dusen-Abenteuer ersonnen hat. Im Prinzip äußerst simpel und trotzdem so spannend. Denn, dass es dem Professor gelingen wird, daran hegt man eigentlich keinen Zweifel. Die Frage ist nur: wie genau wird er es anstellen?
    Dabei gibt man dem Hörer allerlei Hinweise an die Hand, die zusammenzusetzen manch geübten Krimi-Hörer durchaus gelingen mag. Doch letztlich bleibt bis zum Schluss vieles offen, auch wenn ich gestehe, manches bereits so oder so ähnlich erahnt zu haben.


    Anfangs sind wir als Hörer noch direkte Zeugen von Van Dusens Gedankengängen. Dies wird mithilfe eines Selbstgespräches bei der Erkundung der Zelle bewerkstelligt. Ein Stilmittel, das mir persönlich in Hörspielen nicht ganz so zusagt, weil einem hier deutlich die Schwäche des Mediums vor Augen geführt wird. Später aber schwenkt man in die neutralere Perspektive des Gefängniswächters und -direktors sowie kurz auch zu Erzähler Hatchinson Hatch. Und da man dort ausschließlich mit Dialogen arbeitet, funktioniert dies auch gleich deutlich besser.
    Nebendem kommt erwähnter Hatch als Erzähler zum Einsatz, der oftmals die Zusammenfassung der Ereignisse in Zelle 13 übernimmt, die seitens neutraler Seite beobachtet werden. In die Pläne Van Dusens erhält man nach der ersten Erkundung der Zelle keinen direkten Einblick mehr.


    Der Sprechercast ist sehr überschaubar. Doch das tut dem Hörspaß keinerlei Abbruch. Zumal man schon mit dem Sprecherduo von Prof. van Dusen und Hutchinson Hatch einen qualitiativen Grundstein legt. Gerade Hatch ist als Erzähler sehr angenehm und Van Dusens ruhiges, aber selbstsicheres Auftreten macht ihn zu einer sehr interessanten Figur.


    Bei der Geräuschuntermalung hält man sich nicht gar so zurück wie "Eine Unze Radium". Den heutigen Standards wird man allerdings nicht gerecht. Doch das ist nicht allzu schlimm, da der Fokus dieser Produktion woanders zu suchen ist. Mit dem Einbinden von Geräuschen für Torklopfen, das Schlagen von Uhren oder auch der Darstellung der Todeszelle mit einem leichten Hall und dem sanften Tropfen von Wasser sorgt man jedenfalls für das nötigste.
    Daneben gibt es in der ersten Gesprächsszene sogar etwas Musik im Hintergrund.
    In diesem Bereich merkt man der Produktion ihr Alter jedenfalls am deutlichsten an, was aber am positiven Gesamteindruck nichts ändert.


    Fazit: Eine reizvolle Geschichte, die man uns hier präsentiert und die absolut zum miträtseln einlädt. Mit 40 Minuten ist das ganze entsprechend kurzweilig ausgefallen. Die Inszenierung vermag bis auf Kleinigkeiten ebenfalls zu überzeugen, so dass dem Hörspaß nichts im Wege stehen dürfte.

  • "Die Denkmaschine" im Gefängnis!



    Prof. van Dusen erklärt in einem Kreis von Freunden, dass für einen wahrhaft intelligenten Menschen nichts unmöglich sei. In einem eleganten Restaurant in New York speiste er gerade mit Dr. Charles Ransome, dem Direktor des Chisholm-Gefängnisses und dessen charmanter Gattin Vivian. Die kühne Behauptung führte zu der historischen Wette: Allein durch die Kraft des Geistes könne er sich aus der Todeszelle des Gefängnisses befreien. PVD wird in der Zelle 13, der sogenannten Todeszelle, des Chisholm-Gefängnisses untergebracht. Innerhalb von sieben Tagen muß der Professor seinen Ausbruch vollendet haben, denn bei einem gelungenen Ausbruch erwartet ihn eine Kiste Champagner – sein Lieblingsgetränk.



    Die Prof. van Dusen Hörspielserie gehört sicherlich zu den besten Hörspielserien in Deutschland. Ich kenne einige Folgen erst seit ungefähr zwei Jahren aus dem Radio. Die Serie ist charmant, witzig, pfiffig. Van Dusen löst die Kriminalfälle, die teilweise bizzar, häufig ungewöhnlich sind, meist auf geniale Art und Weise. Dabei wird er immer von Hutchinson Hatch begleitet, er ist Freund, Mitarbeiter und Chronist des Professors gleichzeitig. Die Kombination dieser beiden Figuren und die Ermittlungsmethoden des Professors erinnern an die Sherlock Holmes Geschichten. Allerdings sind die Kriminalfälle selbst des öfteren besser als bei Holmes!



    Nun endlich erscheint die Serie auf CD von Folgenreich und Highscoremusik. Die Restaurierung der alten Masterbänder ist hervorragend gelungen.
    Bei diesem Fall um das sicherste Gefängnis der Welt, handelt es sich um einen Sonderfall in der Serie: Es gibt für den Professor kein Verbrechen aufzuklären, sondern eine ungewöhnliche Wette zu gewinnen. Schafft er es, sich aus der Zelle eines Gefängnisses zu befreien? Für den Hörer gibt es eine ungewöhnliche, humorvolle – aber auch geniale Geschichte zu hören.



    Für einen erheblichen Teil des Hörvergnügens sind sicherlich die guten bis sehr guten Sprecher verantwortlich: Friedrich W. Bauschulte spricht die Denkmaschine Prof. van Dusen. Klaus Herm spricht den Hatch. Beide sind erstklassige Sprecher für ihre Rollen. Auch die zahlreichen Gastrollen sind sehr gute Sprecher. Eine Besonderheit sind die Anfangs- und Zwischenmusiken der Serie: Es handelt sich sowohl um Klassik, Jazz, Blues und Orchestermusik. Die jeweilige Auswahl ist meistens super, sowie auch bei dieser Folge.
    Im Anschluß an das Hörspiel gibt es wieder Bonusmaterial. Es gibt interessante Kommentare über Jacques Futrelle und die Besetzung.



    FAZIT: Auch diese Hörspielfolge der Prof. van Dusen – Serie ist ein Highlight geworden. Ich bin wieder begeistert! Sehr schön, dass es die Serie endlich auf CD gibt. 5 Sterne.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




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