Ich habe 'Die drei ??? (7) ...und der unheimliche Drache' gehört und finde es... 2
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Ungleich humoriger als im Vorgänger, "Der sprechende Totenkopf", geht es hier zu. Nach der doch ansatzweise tragischen Nr.6 sehen sich die drei Detektive hier nun nicht nur einem Spaßvogel gegenüber, der Spaß an allerlei technischen Spielereien hat, sondern einem Drachen, der in einem verlassenen Tunnelsystem unter eines kleinen Küstendörfchens umhergeht.
Die Story
Die Story von Nick West ist durchgehend spannend, dennoch an einigen Punkten zu fantastisch um als glaubwürdig durchzugehen. Wenn etwa nur um eines Bankraubes Willen ein komplettes unterirdisches Tunnelsystem mit verschiebbaren Felswänden und ähnlichen Spielereien ausgestattet und ein Unterseeboot als Drache konstruiert wird, nur um damit nach dem Raub zu flüchten, dann ist das schon ein "wenig" übertrieben. Dem Hörspaß an sich tut dies jedoch kaum weh - zumal die illusteren Charaktere doch noch recht echt herüberkommen. Doch schafft hier lediglich der Charakter des verrückten Spaßvogels Mr Shelby den Sprung aus der Eindimensionalität; alle anderen Personen bleiben trotz genialer Sprecherleistungen sehr flach. Insgesamt also eine eher durchschnittliche Story - erst recht, mißt man sie an Folgen wie "Karpatenhund" oder "Gespensterschloß".
Die Sprecher
Zu den Hauptsprechern muß man nicht viel sagen: Waren perfekt - sind perfekt in ihren Rollen! Erwähnenswert ist dennoch Peter Pasettis etwas ausgeweiteter Part, denn hier tritt er nicht nur als Erzähler, sondern wieder einmal als Hitchcock höchstpersönlich in Erscheinung und steht den drei ??? zur Seite. Zu den Nebenrollen: Werner Cartano als H.H. Allen ist ein Glücksgriff. Er bringt den alternden Freund Hitchcocks überzeugend-energisch rüber und potenziert dadurch sogar noch die anfangs unbekannte Bedrohung unterschwellig, da er einen rüstigen Mann spricht, den so leicht nichts beängsitgt. Richard Lauffen als Mr Shelby kann ebenfalls vollkommen überzeugen, denn den verrückten Bastler mit dem ausgefallenen Sinn für Humor kauft man ihm sofort ab - auch nach seiner "Enttarnung". Er bringt den Spagat zwischen Übertriebenheit und gelungener Darstellung des seltsamen Kauzes, dem es am Spaß an der Technik statt am eigentlichen Verbrechen geht, ohne Probleme hinter sich. Zueletzt ist sicherlich F.J. Steffens erwähnenswert. Kurzer, aber auf den Punkt perfekter Auftritt des Herren mit der Donnerstimme; bei seiner Darbietung des aggressiven Mr Carter vergisst man gänzlich, daß der gute Mann lediglich vor einem Mikrofon stand.
Die Musik
Wie in den vergangenen Folgen: Superb. Passende Untermalung der ruhigen, wie Gefahrszenen, atmosphärisch dicht - so wie sich eine gelungene musikalische Untermalung anhören sollte. Die Folge funktioniert in dieser Beziehung auch in der neuen Fassung sehr gut, doch (nicht nur) für Nostalgiker ist die Originalmusik von Carsten Bohn auf der alten Fassung des Hörspiels selbstredend nicht zu ersetzen.
Die Effekte
Meist glänzend eingesetzt, doch wenn es darum geht, das Husten des Drachens zu vermitteln -oder seine im Gegensatz zu Filmdrachen erwähnte Heiserkeit-, stieß man offensichtlich an die Grenzen, da der "heisere" Drache genauso röhrt wie ein "normaler" Drache. Das heisere Husten wird also lediglich von den Sprechern erwähnt - von den Effekten her wird dies nicht getragen.
Fazit
Gut gebrüllt, Drache! Trotz einer etwas zu übertrieben anmutenden Story und einer nicht ganz gelungenen Effektuntermalung kann die Folge überzeugen - was einmal mehr auch durch die unerreichten Sprecherleistungen dieser Zeit, die gelungene Atmosphäre und Musik erreicht wurde.