Samuel Shem - House of God (DAV)

  • Die erfolgreiche Ausbildung zum Arzt hat sich Roy Basch (Ulrich Noethen) doch ein wenig anders vorgestellt. Neben den doch recht lockeren Aufnahmebedingungen deuten sich noch mehr Überraschungen an, denn die Ideale, die man sich anfangs gesetzt hat, verfliegen doch schnell im House of God, dem Ausbildungskrankenhaus. Hier tummeln sich GOMERs (Get out of my Emergency Room!), denen man das Dasein des Patienten abstreitet, demente Menschen, die man nicht haben will. Man lässt sich Methoden einfallen, um diese in eine andere Abteilung abzuschieben, aber möglichst so das sie nicht mehr zurückkommen. Das ist nur eine der Praktiken, die im House of God zum Zuge kommen und Roy und seine Mitstreiter erleben noch einiges mehr!


    - Meinung -


    Zynisch, böse und gemein, ein düsterer Blick in ein Krankenhaus und hinter die Kulissen einer Arztausbildung. Ob es wirklich überall so zugeht bleibt dahingestellt, aber was der Hörer serviert bekommt ist beängstigend, auf der anderen Seite doch teilweise so überzogen, dass man sich ein Grinsen oder lautes Lachen nicht verkneifen kann. Vielleicht stimmt manchmal die Wortwahl nicht, da es doch sehr obszön und direkt zugeht, aber das Ergebnis zählt und das stimmt!


    Die Sprecher sind erstklassig und man hat wirklich eine großartige Cast für diese Produktion bekommen. Hier versucht einer den anderen zu übertreffen ohne zu übertreiben, denn die Stärke der Sprecher ist es immer noch natürlich rüberzukommen. Ulrich Noethen, Hans Peter Hallwachs, Katharina Palm, Jens Wawrczeck und Co. bieten außerordentliche Leistungen und vor allem Wawrczeck sorgt mit seiner Darbietung für die größten Lacher.


    Eine gute Untermalung sorgt auch in Sachen Musik für die richtige Stimmung, dezent im Hintergrund werden die Szenen passend begleitet. Insgesamt gibt es hier zwar keine besonderen Stücke, alles fällt eher zweckdienlich aus. Dennoch gibt man sich hier ebenfalls keine Böße.


    Wer mal einen Blick hinter die Kulissen eines Krankenhauses werfen will und krank wird, wenn er die übereifrigen Idealisten von "ER", "Chicago Hope" sieht, der sollte hier zugreifen. Der Preis geht mit 19,95 Euro für über 2 Stunden kurzweilige und gute Unterhaltung in Ordnung, denn die Aufmachung stimmt wie immer und es wird ein 12-seitiges Booklet mit vielen Informationen geboten.


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