John Sinclair Nr. 59 - Das Erbe des schwarzen Tods (Lübbe Audio)

  • Der schwarze Tod existiert nicht mehr, doch Ruhe und Frieden hat das Sinclair-Team immer noch nicht, denn nun bekommen sie es mit dem Erbe des schwarzen Tods zu tun, denn ein Dschinn (Jörg Hengstler) greift mit dessen Sense an. Wird es John Sinclair (Frank Glaubrecht) und seinen Freunden gelingen, diese Kreatur zurückzuschlagen? Zuvor erleben sie noch eine faustdicke Überraschung, denn Nadine Berger ist nicht tot, doch eine Menschenfrau ist sie auch nicht mehr. Ruhige Tage sehen für das Sinclair-Team jedenfalls anders aus!


    - Meinung -


    Mir persönlich ging es bei dem Kampf gegen den Dschinn ein wenig zu flott und für einen Erben des schwarzen Tods war der Kampf eigentlich nicht wirklich angemessen. Das gleicht sich aber durch die Rückkehr Nadine Bergers aus und es geht auf das große Finale mit der Mordliga zu, für kurzweilige und spannende Unterhaltung in ca. 50 Minuten ist also gesorgt. Langweilig wird es hier sowieso nicht, dafür ist einfach immer etwas los und es gibt einige tempo- und actionreiche, sowie düstere Szenen und Momente. Inhaltlich wird weiterhin das geboten, was man von der Serie kennt und erwartet, gute und unterhaltsame Groschengruselkost.


    Diese wird von einer großen und äußerst prominenten Sprecherriege präsentiert, aber auch das kennt man nicht anders von dieser Serie. Die Hauptrollen werden wie gehabt von Joachim Kerzel, Frank Glaubrecht, Detlef Bierstedt und Co. präsentiert und in den zahlreichen Nebenrollen bekommen wir Hochkaräter wie Susanna Bonasewicz, Peter Flechtner, Simon Jäger, Eberhard Prüter, David Nathan, Jan Spitzer, Ingo Albrecht, Oliver Kalkofe und viele weitere zu hören, in der Hinsicht wird also wieder mal mächtig aufgetrumpft, was aber auch nicht anders zu erwarten war. Durch und durch namhafte Besetzungen und die Sprecher erledigen unter Oliver Dörings Regie auch allesamt ihre Arbeit mehr als nur zufriedenstellend, alles in bester Ordnung.


    Die Untermalung hat mir richtig gut gefallen und regelrecht Spaß bereitet, denn es geht hier sehr düster zu und die Musiken sorgen für die richtige Stimmung und Atmosphäre und die bestens ausgewählten und eingesetzten Geräusche untermauern die ganze Angelegenheit noch weiter. Soundtechnisch ist das hier meiner Meinung nach mit eine der besten Folgen dieser Serie und das will was heißen.


    Eine rundum gute Folge, die Fans der Serie auf jeden Fall bestens unterhalten dürfte, da bleiben soweit keine Wünsche offen und man darf sich jetzt schon auf den kommenden Dreiteiler freuen, denn wenn der ebenfalls die hier gebotenen Qualität vorzuweisen hat, dann darf man gespannt sein. Hier wird jedenfalls das gewohnte Sinclair-Niveau geboten, ein empfehlenswertes Hörspiel!


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  • Kurz bevor man der hungrigen Hörerschaft den nächsten großen Dreiteiler des Sinclair-Kosmos präsentiert, gibt es eine Folge mit dem unheilschwangeren Titel "Das Erbe des schwarzen Tods". Da werden natürlich Erwartungen geweckt, war der schwarze Tod doch der erste wirklich gefährliche Gegner, mit dem sich Sinclair über einen längeren Zeitraum auseinandersetzen musste. Die Folge startet auch überaus vielversprechend und es kommt sogar kurzzeitig ein Hauch von Gruselstimmung auf. Leider zerschlägt sich aber fast alles im weiteren Verlauf der Geschichte, denn der "Erbe des schwarzen Tods" erweist sich letzten Endes als ziemliche Niete, den John und sein Team relativ schnell in nur einem Kampf aus der Welt schaffen und hierbei auch nach Schema F vorgehen. Eine gewisse Ernüchterung macht sich hier doch schon breit. Allerdings gibt es da noch zwei weitere Handlungselemente, die die Folge inhaltlich davor bewahren in der kompletten Belanglosigkeit zu versinken. Am wichtigsten dürfte in diesem Zusammenhang das Geschehen rund um einen gewissen Wolf und Nadine Berger sein. Dieser Teil der Geschichte hat also durchaus noch Relevanz für weitere Ereignisse innerhalb der Serie. Etwas anders gestaltet es sich da bei dem Strang um drei Schiffbrüchige, die das Versteck der Mordliga finden. Zwar ist auch dieser Teil der Handlung spannend erzählt und wie üblich imposant inszeniert, aber das Geschehen hätte man auch ohne Probleme nur als Information von Sir Powell dem Hörer vermitteln können. In Summe rettet sich die Folge also knapp noch in den durchschnittlichen Bereich und wird dem imposant anmutenden Titel in meinen Augen nicht wirklich gerecht. Schade, denn innerhalb der 50er-Folgen gab es zuletzt doch einige Episoden, die ein wenig vom Schema F abgewichen waren und interessante Ansätze zu bieten hatten. Das hier ist in meinen Ohren aber nicht mehr als Stangenware.


    Prinzipiell lohnt es nicht, noch großartig etwas über Sprecher, Regie oder technische Umsetzung zu schreiben, denn in diesen Bereichen überzeugt eine Sinclair-Produktion fast immer. So gönnt man sich auch hier keine Auszeit und inszeniert die verschiedenen Szenen und Situationen mit enormer atmosphärischer Dichte. Vor allem die Szenen auf dem Meer, oder Feuerland sind überaus imposant anzuhören und man wähnt sich als Hörer wirklich mittendrin in der Handlung.


    Fazit: Knackpunkt bei Sinclair-Abenteuern sind und bleiben die Geschichten, denn handwerklich gibt es relativ wenig an der Serie auszusetzen: Sie ist laut, knallig im positivsten Sinne "Popcorn-Kino für die Ohren". Leider gibt es aber auch viele Geschichten, die sich inhaltlich sehr ähneln, oder die zu wenig neue Akzente setzen. Eine solche Folge liegt hier vor. Trotz des tollen Titels erwartet einen hier "nur" eine recht magere Grundgeschichte, die aber durch einige Ereignisse im Bezug auf das Gesamtgeschehen der Serie doch ihre Existenzberechtigung hat. Fans der Serie können also zugreifen, sollten sich aber dessen bewusst sein, dass man hier nur einen „Standard-Sinclair“ bekommt. Insgesamt ein durchschnittliches Hörspiel der Marke "Kann man mal hören, muss man aber nicht", denn innerhalb der Serie gab es bereits Geschichten, die wesentlich packender waren und davon nicht wenige in den 50er-Folgen.


    *** / *****


    © 18.07.13 by lord gösel