Was haben die großen Labels zur Entwicklung des Mediums Hörspiel und der Hörspielszene in den letzten Jahren getan?

  • Analog zum "Nerven Euch Kleinlabel an?"-Thread eröffne ich mal ein zweites Spielfeld.


    Der Thread-Titel sagt ja eigentlich alles - was haben die "Majors" für das Hörspiel getan, was versteht ihr überhaupt unter Majorlabel vs. Kleinlabel, wer gehört dazu, wer nicht?
    Wer beherrscht den Markt, wer liefert Innovation, wie verhalten sich die Gegenpole (Major vs. Indie und Marktmacht vs. Innovation) zueinander?
    Wer hat die Hörspielwelt von 2010 zu dem gemacht, was sie heute ist?
    Das alles und noch viel mehr kann in diesem Thread diskutiert werden.
    Und bitte....

  • Puh, schwierig, schwierig.


    Wir haben hier einen Thread, da ging es darum, dass Lübbe im Prinzip auf dem Weg war, um das Europa der Neuzeit zu werden. Diese Entwicklung ist meiner Meinung eingeschlafen und da geht es eher zurück, als nach vorne, leider.


    Früher hat Lübbe viel getan, neue Serien gestartet, alles versucht, eine breite Produktpalette zu präsentieren und vor allem wurden Hörspiele gepusht. Das ist jetzt nicht mehr wirklich so.


    Im Moment versuchen Europa, Folgenreich und Maritim viel, um das Hörspiel nach vorne zu bringen, es werden neue Serien gestartet, Dauerbrenner werden häufiger veröffentlicht und und und.


    Die vier sind es meiner Meinung nach dann auch, die die heutige Hörspielwelt am meisten geprägt haben. Europa, Folgenreich, Lübbe, Maritim.


    Man darf aber natürlich nicht die kleineren Label und Indies vergessen, die auch viel für eine möglichst bunte Hörspielwelt gesorgt haben und was wären wir nur ohne Caine, Drizzt, Gruselkabinett, Anne, Dreamland Grusel, Schatzjägerin, Geister-Schocker und wie die Serien alle heißen?


    Jedes Label trägt seinen Teil zur Landschaft bei, das eine mehr, das andere weniger.

  • Also, ich stecke nicht so tief in den Strukturen drin um einen perfekten Überblick zu haben wer jetzt was macht. Aber ich habe NICHT den Eindruck, dass kleine Labels bei Hörspielen besonders innovativ sind. Das ist bedauerlich, aber wahr. Häufig ist es solide, aber dann doch mittelmäßige Sci-Fi- oder Gruselaction, oder halt etwas aus der Kategorie "nett" (siehe Hörplanet). Wenn ich mir anschaue was mir gefällt, steht da doch häufig z.B. luebbeaudio, hörverlag oder folgenreich drauf. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber für mich stehen die Großen dann am Ende des Tages doch für die Qualität, die die kleinen nicht bieten.

  • Wie konnte ich den Hörverlag vergessen? *schäm* Klar, Wupp!, die Wallanders, Val McDermid etc., das prägt den Markt natürlich auch deutlich.


    Aber wie gesagt, jeder trägt was auf seine Art und Weise zum Markt bei, der DAV z.B. vornehmlich mit CD-Versionen diverser Radiohörspiele.

  • Label wie Folgenreich und Lübbe sorgen mit entsprechenden finanziellen Mitteln dafür, dass hochkarätige Serien den Auftritt bekommen den sie verdienen und bieten den Machern zumindest über einen gewissen Zeitraum finanzielle Stabilität. Eine besondere Rolle hat für mich im vergangenen Jahr Folgenreich gespielt, die am Markt ein wenig die Spreu vom Weizen getrennt und einige gute Serien unter ihrem Dach vereint haben.

  • Was mich interessiert ist ja, in welchen Kategorien ihr überhaupt unterscheidet.


    Ich würde (analog zum Musikbiz) erst einmal in Major und Indie-Label trennen.


    Major wären dann die Labels, die zu einem Konzern gehören, der ihnen finanziell den Rücken stärkt, Produktionen vorfinanziern und Bugets für Promoaktionen bereit stellen kann.
    In die Kategorie gehören meines Wissens nach
    Universal (gehört dem französichen Medienmulti Vivendi, der im Sektor Musik, Fernsehen, Film, Verlagswesen, Telekommunikation und Internet aktiv ist)
    Europa (gehört dem japanischen Unterhaltungselektronikkonzern Sony)
    LübbeAudio (gehört zur Verlagsgruppe Bastei Lübbe GmbH & Co. KG)
    Kiddinx (gehört der Good Time Holding GmbH, einer früheren Kopierwerk für Tonbandkassetten!)
    Der Hörverlag (eine Gemeinschaftsgründung mehrerer großer Literaturverlage)


    [...hier können noch einige folgen, aber die wicjtigsten fdürften das wohl gewsen sein...]


    Inwiefern edel hier noch reingehört, bin ich mir nicht sicher, ich weiß gar nicht, ob die nicht nur Vertrieb für HSPs machen?!



    Maritim gehört demnach nicht zu den Majors, sondern ist ein Riesen-Indielabel. => Maritim wird in der Regel aber in einem Atemzug mit den großen Namen genannt. Hat Maritim für euch wirklich die gleiche Stellzung wie die oben genannten Firmen?


  • [...hier können noch einige folgen, aber die wicjtigsten fdürften das wohl gewsen sein...]


    DAV und EMI würde ich da noch hinzufügen.



    Maritim gehört demnach nicht zu den Majors, sondern ist ein Riesen-Indielabel. => Maritim wird in der Regel aber in einem Atemzug mit den großen Namen genannt. Hat Maritim für euch wirklich die gleiche Stellzung wie die oben genannten Firmen?


    Maritim gehört zur Verlagsgruppe Hermann und ich weiß gar nicht, was da so alles dazugehört. Ich würde Maritim als größeren Verlag sehen, ähnlich wie Lübbe, Hörverlag und DAV.

  • DAV nehme ich irgendwie nicht als so aktiv wahr. Wie gesagt, da gibt es wohl noch ganz viele "kleinere" Majors bzw. majorartige Labels.
    Und dass die EMI noch aktiv in Sachen Hörspiel ist, war mir echt nicht geläufig.


    Die "Verlagsgruppe Hermann Maritim Verlag" ist erst aus der "Maritim Studioproduktionen C. Herrmann" hervor gegangen, die ausschließlich für die Gründung des Labels Maritim gegründet wurde. Wenn ich mich da irre, korrigiert mich bitte. Aber ich sehe da keine finanzstarke Firma hinter dem Label, Carsten Herrmann hat das Moped aus eigener Kraft ans Laufen gebracht. Indie im besten Sinne des Wortes.

  • Genau das war ja meine Frage, Patrick. Wie unterscheidet ihr. Für mich ist Major = Major und Indie = Indie.
    Du unterscheidest eben in anderen Kategorien, offenbar nach Marktposittion, Verfügbarkeit oder so. Erklär es mir doch einfach. :)