Wolf Haas Hörspiele auf CD ------- JETZT

  • Ich suche tapfere unterstützer, die wie ich die ORF-Hörspiele (nicht die LESUNGEN und nicht die MIESEN !!! VERLAGSADAPTIONEN) sondern die - ich wiederhole - die ORF Hörspiele von Wolf Haas hammerharten, ewiggeilen Brennerhörspielen als BOX-Release durchsetzen wollen


    Ich wäre zu Aktionen bereit, um den DAV zu ZWINGEN.


    Wir fordern;: Schicke Box wie bei Chandler, Highsmith, Simenon,. Mindestens.


    Wer ist an meiner Seite? Oder reite ich hier allein?!

  • Zwingen, schon klar! :lolz: Zwingen kann man niemanden. ;)


    Bitten schon eher, gerade bei solchen Dingen. Radiohörspiele kosten halt ein Schweinegeld, das ist leider so.


    Mir persönlich sagt Wolf Haas auf Anhieb GAR NICHTS. Wer soll das sein? Was kann der? Wieso, weshalb, warum?


    Ich sehe da keine guten Chancen, behaupte ich jetzt einfach mal.

  • musst Du lesen. "Komm süßer Tod", "Silentium", "der kNochenmann" sind mit Joseph HAder - sehr frei - verfilmt worden. Die bereits exisiterenden Hörspiele zu fast allen Brenner-Detektiv-Romanen (wurden immer als Hörspiel des JAhres in Ösi-Land gekürt). Tolle Sachen. Geil geschrieben. Dolle Hörspiele!

  • @ Captain: Bei Wolf Haas handelt es sich um Österreichs derzeit erfolgreichsten Kriminal-Schriftsteller, der sich vor allem mit seinen Krimis um den lakonisch-verstockten Privatdetektiv Simon Brenner einen Namen machte.


    In seinem ersten Roman Auferstehung der Toten verschlägt es Brenner nach Zell, wo er den Mord an einem steinreichen amerikanischen Ehepaar aufklären soll: man fand das Ehepaar tiefgefroren in der kältesten Nacht des Jahres im Sessellift nach dem Motto: In Hamburg wird abgeknallt, in Österreich wird tiefgefroren.


    In seinem zweiten Roman: Der Knochenmann - verschlägt es Brenner nach Klöch in die Oststeiermark, wo man unter Hühnerknochen Menschengerippe gefunden hat.


    3. Roman - Komm süßer Tod: Brenner hat genug vom Leben als Ex-Bulle und Detektiv und heuert deshalb in Wien bei den Rettern des Roten Kreuzes an, zu einer Zeit, als man auf der Straße ein küssendes Paar erschießt und sich die zwei führenden Rettungsvereine in Wien bis aufs Spenderblut bekriegen.


    4. Roman: SILENTIUM! - Brenner wird nach Salzburg beordert, wo er sich um die Gerüchte rund um einen angehenden Bischofskandidaten kümmern soll, der vor 28 Jahren angeblich einen Knaben sexuell missbraucht haben soll. Denjenigen, der die Gerüchte aufbringt, kann er jedoch nicht mehr fragen, da dieser fein säuberlich zerstückelt im Tischfußballgerät des Knaben-Internats aufgefunden wird.



    5. Wie die Tiere: Brenner verschlägt es abermals nach Wien, wo er einem wahren Hundehasser das Handwerk legen soll. Dieser streut im Wiener Augarten mit Stecknadeln gespickte Hundekekse aus. (Hinweis: Dieser Roman erschien 2001 und wurde leider nicht vom ORF adaptiert. Ich denke eher, dass diejenigen, die für das TKKG-Hörspiel "Gefahr für Oskar" verantwortlich zeichnen, ordentlich bei Haas geklaut haben.)



    6. Das ewige Leben: Brenner kehrt nach langer Zeit zurück in seine Heimat Graz/Puntigam. Hier findet man ihn eines Morgens mit einer Kugel im Kopf. Als er wieder aus dem Koma erwacht, will er allen glaubhaft machen, die Grazer Kripo will ihn aus dem Weg räumen.



    7. Der Brenner und der liebe Gott: Brenner heuert bei einem Münchner Baulöwen an. Er soll dessen Kind zwischen München und Wien, wo die Mutter eine Abtreibungsklinik betreibt hin und her chauffieren. Das Verschwinden der Kleinen löst eine Kettenreaktion aus, an deren Ende sieben Begräbnisse stehen...



    Fünf der bisher genannten Romane wurden vom ORF als Hörspiel adaptiert: Auferstehung der Toten / Der Knochenmann / Komm süßer Tod / Silentium / Das ewige Leben.



    Hier leihen Wolfram Berger dem plappernden Erzähler und Erwin Steinhauer dem dahingrantelnden Privatdetektiv Brenner, der entfernt an einen Philipp Marlowe erinnert ihre Stimmen.


    Nun mal zum Thema dieses Threats: Auch ich (ein bekennender Fan von Haas) wäre dafür, dass diese Hörspiele endlich auf CD erscheinen. Allerdings müsste, bevor dies geschieht, noch an der klanglichen Kulisse etwas gefeilt werden. So schön und liebevoll die Texte eingesprochen sind und so gut die Musik dazu ist, es mangelt leider an der Geräuschkulisse. Da ich ja Student im Fach Musikologie (also Musikwissenschaft) bin, hatte ich eines dieser Hörspiele (Der Knochenmann) als Projekt in einem Fach namens Sound-Design. Ich sollte diesem Hörspiel ein klanglich besseres Gesicht verpassen. Am Ende wurde mir gesagt: Veröffentlichen darf so etwas nur derjenige, der das Hörspiel auch produziert hat: In diesem Fall der ORF. Zum einen würde man niemald vom ORF die Veröffentlichungsrechte bekommen, zum anderen glaube ich kaum, dass der ORF diese Hörspiele jemals freiweg veröffentlichen wird...

  • Wie gesagt, bevor man diese Dinger in den kommerziellen Handel bringt, müsste noch an einigen Stellen an der Klangkulisse gefeilt werden, und das ist eine schöne Arbeit. Die reine Umgestaltung für den "Knochenmann" hat mich ein ganzes Projektmonat gekostet.:) Aber da ist mittlerweile was ganz schönes entstanden, was mir mittlerweile mehr zusagt als das Original.:D Sollte ich allerdings glaub ich nicht zu laut sagen, was ich da verbrochen hab, außer es interessiert wen.:D

  • @ Captain: Bei Wolf Haas handelt es sich um Österreichs derzeit erfolgreichsten Kriminal-Schriftsteller, der sich vor allem mit seinen Krimis um den lakonisch-verstockten Privatdetektiv Simon Brenner einen Namen machte.

    Maigret? :D

  • So ähnlich ja. Brenner ist ein Expolizist, zu Beginn 44 Jahre alt, wird natürlich mit jedem Roman älter. Flog wegen seiner Langsamkeit und seiner behäbigen ruhigen Art aus dem Polizeidienst, da sein Chef ihn weghaben wollte. Auch sonst ist er nicht der typische Superheld: er ist mehr untersetzt und hat einen richtigen Quadratschädel. Auffallend an ihm sind seine breiten Schultern und seine zwei Wangenfalten. Er ist auch nicht der Kriminalist, wie man ihn sich vorstellt. Seine Fälle löst er mehr oder weniger durch Unkonzentriertheit sowie Melodien von Oldie-Rockstars, die er entweder pfeift oder vor sich hin summt. So bringt ihn zum Beispiel in "Komm süßer Tod" die Matthäuspassion auf die Lösung seines Falles. Soviel mal zu Brenner. Ich kann dir zumindest schon mal die Bücher ans Herz legen. Nur aufgepasst: Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Haas hat bewusst so geschrieben wie die Leute in Österreich sprechen. Er schreibt also im Perfekt und Präsenz. Lässt hin und wieder Verben aus. Macht Halbsätze, Worte, die ihm nicht einfallen werden durch "ding" ersetzt, usw. Ist recht witzig zu lesen. Bei den Büchern selbst ist die Handlung mehr Hintergrund und es steht die Philosophie eines unsichtbaren Erzählers so wie dessen Sprahcstil im Vordergrund. Alles in allem sind die Bücher keine leichte Kost, da es auch von der Handlung her oft derbe zur Sache geht.

  • Die Inszenierung war schon gut. Die Sprecher waren auch on top. Anscheinend hat man jede Menge Mammon in eine gute Rege an Sprechern investiert, aber dann bei der geräuschmäßigen Aufmachung gespart. Das ist das einzige, was den Hörspielen negativ anzukreiden ist.s

  • "Komm, süßer Tod" habe ich mir damals angehört, zumindest den ersten Teil. Leider bin ich des Österreichischen nicht mächtig. Deshalb => kein Interesse.



    (Wenn Haas selber vorliest, verstehe ich alles, aber so... nicht ganz zu Unrecht wurde Josef Hader/ Alfred Dorfers "Indien" zeitweise hierzulande mit Untertiteln gesendet.)

  • Zum Nachhören:
    „Der Knochenmann“ wird am Samstag, den 6. März, in (oder auf?) Ö1 wiederholt.


    Ich selbst fand die Hörspiele, soweit ich sie im Radio mitbekommen habe, auch gut; nicht unbedingt so, dass ich sie auf jeden Fall haben müsste (zumal ich ein paar schon aus dem Radio aufgenommen habe), aber wenn sich der Preis in vernünftigen Grenzen hält, wär ich schon interessiert. Eine nachträgliche Verbesserung lehne ich jedoch strikt ab: Die Hörspiele sind, wie sie sind, und so sollten sie auch bleiben. Man muss nicht unbedingt jedes Hörspiel mit einem Overkill-Bombast-Sound à la Sinclair oder Burns zukleistern. Optionale Untertitel für Hörer nordwärts der Alpen wären allerdings diskutierbar. :D

  • Von einem bombastischen Over-kill-Sound alla Sinclair ist auch nicht die Rede. Fakt ist, dass es - im Falle einer nachträglichen Verbesserung - einiger Sounds bedarf, die das Hörspiel lebhafter machen. IM Fall des Knochnemann: drei Männer unterhalten sich auf einem Parkplatz. Man hört den Ich-Erzähler und eben besagte drei Männer, sowie nach getaner Unterhaltung ein wegfahrendes Auto. Es fehlt das Drumherum. So wie das momentan klingt, hört es sich zwar an, wie drei Männer die sich unterhalten, allerdings in einer schalldichten Aufnahmekabine. Was fehlt ist die Atmosphäre. Und dieser Faden nicht existenter Atmosphäre, die aber dazu gehören müsste, zieht sich durch das ganze Hörspiel. So klingt es wie eine von mehreren Sprechern inszenierte Lesung. Also wenns in den Handel kommen sollte, muss an der Kulisse - nicht mehr und nicht weniger - gefeilt werden. Ein anderes Beispiel, das ebenfalls einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt ist Mankells Falsche Fährte. Da wurde sowohl bei den Sprechern, die ihren Text nur schnöde ablesen, als auch bei nicht existenter Geräuschkulisse sowie bei einer passenden Musik gewaltig daneben gehauen. Von allen Mankell-Hörspielen, die es gibt, ist dies unangefochten das schwächste. IM Falle eines kommerziellen Vertriebs hat sich der Knochenmann genauso wie sein Vorgänger und seine Nachfolger eine Einreihung in ein derartiges Ranking nicht verdient und müssten nur geringfügig nachvertont werden.