Der Held kann immer alles... jederzeit

  • Man kennt das ja aus Film, Fernsehen und Hörspielen:
    die Angebetete, Kinder, Rentner, Katzen und Hunde sind in Gefahr und just im richtigen Moment kommt Mr. Superheld um die Ecke geflogen und richtet mit seinen Superduper-Megahyperkräften die Situation zum Besten.
    Das ist wie mit den bekannten Shootouts, in der eine Walther Faustfeuerwaffe schnell mal zum Universal-MG mit eingebautem Ammo-Cheat mutiert: Unterhaltsam, aber nicht für ewig und schon gar nicht dazu angedacht, mit dem Helden "mitzuzittern" - oder doch?
    Mich interessiert mal eure Meinung zum Thema "(Haupt-)Charaktere". Können die wie beispielsweise Donnie Darko, Steven Burns, Bruce Wayne oder Peter Parker auch ruhig mal _richtige_ persönliche Probleme haben, oder sollte es doch lieber so sein, daß man weiß, daß der Hauptakteur nie scheitern kann?
    Und wie sollte das dann im Bezug auf Hörspiele umgesetzt werden?
    Bei mir immer noch im Hinterkopf: Grüsse aus Gehenna. Der Hauptcharakter soll ja angeblich schon viele Jahre an Depressionen leiden, benimmt sich aber zu keiner Sekunde so (ja, ich weiß auch, daß solche Leute nicht den ganzen Tag nur in der dunklen Kammer sitzen und permanent down sind...), aber DAS war dann eben nicht sonderlich glaubwürdig; diese permanente Sprücheklopferei, das Verhalten - irgendwie passte das nicht (obwohl die Hörspiele an sich gut bis sehr gut sind!).
    Also, lasst euch mal aus? Lieber "Aggro-Tims", die schon mit 13 oder 14 Jahren selbst 4 oder mehr bewaffnete Verbrecher und Terroristen auf's Kreuz legen und überhaupt alles können? Oder doch ein wenig kredibler? :)

  • Tim ist ja leider ein krasses Beispiel, den will ja wohl keiner, oder?
    Früher fand ich es immer beknackt, wenn ein Held nicht immer richtig funktionierte - z. B. fand ich bei den Superhelden nur die auch wirklich gut, die keine mentalen Durchhänger hatten.
    Heute darf es da ruhig etwas eckiger und kantiger zu gehen. Allerdings muss es auch ins Bild passen und die Story nicht überfordern bzw. -frachten. Wenn diese "Macken" da sind, muss die Story auch darunter "leiden", wenn es keinen Einfluss hat, braucht's das auch nicht.

  • Ich finde die Helden von heute toll!


    Reduziert auf das Nötigste.
    Nackt bis auf einen Gürtel - der Rest kommt von alleine!
    ...und die kann auch immer und überall
    :D


    Cheers
    The Authority

  • Tim ist schon ein gutes Beispiel, dass man es mit dem Heldentum auch übertreiben kann. Sicherlich ist es hin und wieder ganz schön, wenn man sich darauf verlassen kann, dass alles wieder in Ordnung kommt, sobald unser Held auftritt. Genauso schön ist es aber doch irgendwie, wenn ein Held an seinen eigenen Problemen zu scheitern beginnt. Dennoch aber nicht gleich die Finte ins Korn wirft. Siehe Burns oder auch Fox Mulder (Akte X).

  • Eigentlich hatte ich noch nie ein Faible für unverwundbare Superhelden.Ich fand's eher langweilig,weil ziemlich vorhersehbar.Deshalb fand ich als Kind (und heute wieder) sowas wie die 7-Millionen-Dollar-Frau viel interessanter,weil die eben nicht unverwundbar war,die hatte Schwächen wie normale Menschen auch.Da konnte ich mich viel eher mit identifizieren als mit Wonderwoman oder She-Ra und wie sie alle hießen.Klar wußte man,daß sie am Ende doch gewinnt,sonst wäre nach ein paar Folgen ja auch alles vorbei gewesen,aber das war doch meistens nicht mit einem Fingerschnippen getan.Meine Superheldin war sie trotzdem (oder gerade deshalb).
    Und genau sowas will ich auch in Hörspielen zu hören kriegen.Tim nimmt mit seiner Draufdrescherei ja mittlerweile keiner mehr ernst.Steven Burns ist da meiner Meinung nach auf dem besten Weg.