Ich weiß grad gar nicht so richtig, wo ich das hinpacken soll, also verschiebt (oder löscht) es wie ihr Lust habt.
Wisst ihr was mich ungemein ankotzt? Das man in der deutschen Hörspielszene entweder Recht oder Unrecht hat. Es gibt nix dazwischen, entweder, etwas gefällt allen oder keinem und wenn man sich erlaubt, eine gegenteilige Meinung zu haben, ist man entweder gar nicht in der Lage, "professionell" zu urteilen, oder man wird in Grund und Boden geschrieben, mit dem eventuellem Ausgang, dass das Wort "Totschlagargument" oder Ähnliches fällt und damit die Diskussion zu Ende ist. Dieses ist Forum voll mit Beispielen dieser Art, der Grundton ist ungemein aggressiv und sobald den "Machern" ein Themenpunkt und dessen Entwicklung nicht passt, zieht der Großteil die Köpfe ein. Dabei gibt es so rein keine Experten, die veröffentlichen. Mir ist jedenfalls keiner bekannt. Es kam mal das Argument, dass nur diejenigen akzeptable Rezensionen schreiben dürfen, die wissen, wie man das rezensierte Produkt auf die Reihe bekommt. Und wisst ihr was? Genauso ist es! Man nimmt Filmrezenssionen von Regisseuren ernster als die von Leuten, die noch nie hinter einer Kamera gestanden haben. Bücher werden mit Empfehlungen anderer Schriftsteller versehen in den Handel gebracht, Theaterstücke schmücken sich mit den Lobhymnen von Fachmagazinen, deren Beiträge von Regisseuren und Schauspielern stammen. Und diese Medien haben einen wesentlich längeren Lebenslauf hinter sich, haben sich wesentlich mehr Zeit damit gelassen, Experten herauszufiltern. Warum sollte ausgerechnet der Hörspielmarkt eine Ausnahme sein? Warum ist das so, warum gibt es keine Bewertungen von Machern über Macher? Ist man von all den Möchte-gern-Profis schon so eingeschüchtert, oder hat man einfach resigniert? Wenn ich in der (einzigen) Hörbuchzeitschrift eine Rezension von einem "Captain Blitz" wieder finde (über Rhetorik und Ausdruck dieses Menschen lass ich mich jetzt lieber nicht aus) könnt ich kotzen. Anscheinend ist der Markt wirklich so klein, dass alle kuschen. Die "Hörbücher" hat die Rubrik "von Sprechern empfohlen" ja auch schon wieder rausgenommen. Ich wünschte, diese ganzen "Fachmenschen" im Internet würden einfach mal für eine Zeit lang die Klappe halten und aufhören, ihre "Vormachtstellung" geltend zu machen, damit man sehen kann, wie alle anderen denken. Wahrscheinlich ist es der Fluch des Internets, dass jeder seine Meinung kundtun und sich mit genügend Webpräsenz und Unverschämtheit hervortuen kann.
Ein ganz spezielles Beispiel möchte ich noch anbringen, und zwar den "Hörspieler". Eine der wohl ältesten Seiten im Internet über das Thema überhaupt, mit wirklich interessanten Beispielen, Interviews und Features. Dieser Hörspieler erdreistete sich einst, dass Hörspiel "Adams van Ghoot" für gut zu befinden und wurde danach von allen belächelt, weil gewisse "Autoritäten" meinten, dass Hörspiel sei Scheiße. Wisst ihr was? Mir hat es gefallen. Aber ich hab ja auch nix zu sagen, ich habe keine Homepage, ich schreibe keine "Rezensionen", ich bin ganz einfacher Konsument und damit unmündig. Ich bin nur dankbar, dass ich mir noch immer erlaube, in dieser Hinsicht selbst zu denken.