Nebenherhören, oberflächliche Rezensionen und derlei mehr

  • Ich greife die letzte Debatte aus dem Thread "Die Gefahr des Illegalen" (http://www.hoerspiel-freunde.de/thread.php?threadid=5159) mal nochmals auf, da es dort in der Tat etwas Off-Topic geworden ist und es in einem eigenen Thread mutmaßlich besser aufgehoben ist. Manch einer mag vielleicht jetzt schon mit den Augen rollen, weil damit die Debatte von neuem losgeht, aber irgendwie muss ich doch noch ein wenig Senf zu dem Thema loswerden. Und immerhin sind wir ja hier um zu diskutieren, egal ob nun einer Meinung/Ansicht oder nicht.


    Da ja zum Teil Schlagworte "wie optisch fixiert" oder "entgangene Details" gefallen sind, zum Einstieg mal der Link zu einer aktuellen TV-Werbung: http://www.youtube.com/watch?v=a_s8rY7HYiw


    Als Produzent weiß ich natürlich ganz genau, was ich, wie, wo, warum genau dort einsetze (zumindest sollte man das wohl wissen). Beim Hörer kommt aber in erster Linie ein Gesamtprodukt an, wo der Fokus zuallererst nicht auf den ganzen Details liegt. Vieles dürfte man unterbewusst wahrnehmen ohne das nachher alles ganz konkret benennen zu können. Wenn sich aber ein rundes Gesamtbild ergibt, ist das allerdings durchaus ein Zeichen, dass da sauber gearbeitet wurde und dem Hörer eben nichts negatives, störendes, fehlendes explizit aufgefallen ist.


    Ich denke mal, die wenigsten, die Hörspiele einfach als Hobby, Zeitvertreib und Unterhaltung hören, tun dies, um das Ding möglichst weit zu zerlegen und analysieren. Bei vielen Hörspielen lohnt sich das auch nur bedingt, da Effekte und ähnliches nicht das entscheidende Stilmittel sind, sondern andere Qualitäten im Vordergrund stehen.


    Von Kritikern erwartet man natürlich eine intensivere Auseinandersetzung - ganz klar. Da kann ich mich durchaus auch mr. wong anschließen, dass es manchmal enttäuschend ist, was man in den Rezensionen so zu lesen bekommt. Da kann ich mich aber auch nicht unbedingt immer ausnehmen. Ich handle den Aspekt Effekte/Musik durchaus auch gerne mal schnell ab, wenn er mir nicht als so bedeutsam in einem Hörspiel erscheint, oder sich große Worte aus meiner Sicht eher erübrigen. Für manche, die den Fokus eher auf diesen Bereich legen, vielleicht etwas enttäuschend, für mich zählt der inhaltliche Teil, sowie das Gesamtbild aber einfach deutlich mehr. Ein Hörspiel das gut unterhält, muss nicht unbedingt in allen Punkten mit der perfektesten Akkustik aufwarten. Das ist zumindest meine Meinung. Sehe ich auch ganz ähnlich im Filmbereich. Ein tolles Effektfeuerwerk auf der Leinwand macht noch lange keinen guten Film.


    In diesem Zusammenhang: andernorts ist mir die Meinung entgegengeschlagen, dass man ein Hörspiel erst so richtig beurteilen kann, wenn man es mehr als einmal hört. Jetzt würde mich schon interessieren, wie die Statements dazu hier so ausfallen.

  • Ab wann man ein Hörspiel "so richtig" beurteilen kann, lasse ich mal dahingestellt. Ich persönlich fände es ob des Aufwands, der in einem Hörspiel steckt, und den bewanderte Leute wie du, DRY, oder eben Mr. Wong & Co. schon beschrieben haben, einfach *unfair*, ein Hörspiel nach nur einmaligem Hören abschließend zu beurteilen. Ich maße mir nicht an, sämtliche Aspekte eines Hörspiels auf einmal erfassen zu können.
    Aber wie ich im ursprünglichen Thema schon geschrieben habe: Ich packe auch nicht immer alles in eine Rezension rein, was mir auch auffällt. Ich meine, natürlich fällt mir auf, dass bei der "Flüsternden Mumie" (Folge 10 der ???) die Granitkugel per Stereoeffekt von rechts nach links läuft und ich werte das auch als der Atmosphäre zuträgliches liebevolles Detail, aber würde ich auf jedes dieser Details eingehen, würde jede Rezension zum Epos.

  • Wenn ich eine Rezi lese, dann will ich letztendlich Antworten darauf finden, ob das Hoerspiel gut ist oder nicht. Das hilft mir dann bei der Entscheidung, ob ich mir das Hoerspiel kaufen soll oder nicht. Dabei ist eine subjektive Meinung eines anderen (des Rezensenten) eine grosse Hilfe.


    Dabei stimme ich Dry zu, es zaehlt der Gesamteindruck. Ich brauche keine wissenschaftliche Analyse jeder Kleinigkeit :klugscheiss:. Das wuerde den Rahmen voellig sprengen :bomb: und kaum einer wuerde das lesen. Ausserdem wuerde das auch viel zu viel verraten. Will ich denn alles vorher wissen? Der Gesamteindruck zaehlt, und der wird dann anhand von wenigen Teilaspekten begruendet (Sprecher, Musik, Effekte, Umsetzung, Geschichte etc.). Wer fuer eine Rezi mehr als eine (Desktop)-Seite schreibt, hat meiner Meinung nach schon zu viel Information enthalten. :schnarch:


    Im Rahmen dieses Gesamteindruckes bringt mir eine detailierte Teil-Analyse in tausend EInzelteile gar nichts. Welche bestimmte Aufnahmetechnik oder welcher neue technische Schnickschnack bei der Aufnahme benutzt wurde, mag fuer manche interessant sein, mich interessiert das nicht. Ich will nur wissen, wie das Hoerspiel dem Rezensenten gefallen hat. Haben die Musik und die Effekte gefallen oder nicht? Werden sie haeufig oder selten eingesetzt? Da brauche ich keine Doktorarbeit ueber musikalische Aufnahmetechnik. Ob da nun eine Kugul in D-Moll von links oben nach rechts unten nun in Dolby Surround 2.0 oder Dolby Digital 5.1 daherkommt ist dabei nebensaechlich fuer mich. Ob sich die Effekte fuer den Rezensenten insgesamt gut angehoert haben und ob sie realistisch klingen, ist da weit interessanter und aufschlussreicher, egal wie un-wissenschaftlich diese Verallgemeinerung auch sein mag. 8)


    Eine objektive Analyse eines Hoerspiels zu schreiben ist eine Illusion und die wuerde wohl auch kaum einen interessieren. Jede Rezi ist letztendlich zum groessten Teil subjektiv. Das sollte der Rezi-Leser wissen und dann kann man damit gut umgehen. Man liest dann halt Rezis von Rezensenten, deren Meinung sich im Laufe der Zeit als aehnlich herausgestellt hat. Das heisst, dass der Rezensent und der Rezi-Leser aehnliche Erfahrungswerte beim hoeren des Hoerspiels machen.


    Rezis werden fuer Rezi-Leser geschrieben. Da gibt es sicherlich eine Bandbreite an Meinungen, wie Rezis gestaltet sein sollten. Ich denke wenn man sich an Dry's oder Captain Blitzs Rezis Stil haelt, bekommt man wohl einen guten Eindruck, was die Masse der Rezi-Leser lesen will, da beide schon Preistraeger der letzten Jahre fuer die beste Hoerspielseite waren oder sind. Pop's Stil ist auch sehr gut. Da ist wohl grosse Zustimmung zu diesem Stil verbreitet, und dem stimme ich auch zu. Genug enthalten, was ich wissen will, aber kein Rezi-Epos.


    Ob man nun ein Hoerspiel x-mal gehoert haben muss, um es bewerten zu koennen, wage ich zu bezweifeln. Der Rezensent sollte eine Meinung schreiben, wenn er meint, dazu in der Lage zu sein. Meistens wird das nach dem ersten Hoeren sein. Bei einigen wenigen vielleicht nach dem zweiten. Jetzt aber nun von Rezi-Schreibern zu verlangen, dass sie ein Hoerspiel x-mal hoeren, bevor sie es bewerten, halte ich fuer illusorisch. Wenn sie es nach dem ersten hoeren fuer verwirrend halten, dann sollte das auch in der Rezi drinstehen. Wenn man beim ersten hoeren, ein paar wenige Special Effects oder andere Aspekte nicht mitbekommen hat, dann werden die halt bei der Bewertung nicht beruecksichtigt. Das ist aber auch gut so, denn anscheinend waren diese speziellen Effekte nicht unbedingt im Vordergrund und es gibt guten Grund anzunehmen, dass andere Hoerer die dann auch nicht mitbekommen.


    Wenn Rezensenten bestimmte Aspekte eines Hoerspiels mitbewerten, die man erst beim dritten oder vierten hoeren mitbekommt, dann wuerde man die Rezi auch fuer die Leute schreiben, welche die Hoerspiele auch genau so oft hoeren. Ich erhebe nicht den Anspruch an Rezis, dass sie jedes kleine Geraeusch analysieren und mitbekommen. Ich erwarte nur, dass sie ein Hoerspiel hoeren und mir den Eindruck beim ersten hoeren schildern. Das hilft mir dann eine Entscheidung zu faellen, ob ich mir das Hoerspiel kaufen soll. Den Resteindruck mit allen Einzelheiten, mache ich mir dann selber.


    Es kommt letztendlich auf die Erwartungshaltung an. Je nachdem was man von einer Rezi erwartet, wird man entweder enttaeuscht oder man findet genau was man sucht (oder irgendwo dazwischen). Wenn ich Rezis faende, die einer 10 Seiten wissenschaftliche Abhandlung aehneln, dann waere diese Rezi-Seite nicht unter meinen Favoriten. :grins:

  • Ich schließe mich da weitestgehend Cherusker an.
    Ich war schon oft überrascht über Rezifazite...
    Ich hörte eine Produktion, fand sie gut oder sogar sehr gut, las danach die Rezension wo dann eher stand: "Durchschnittlich oder mäßig". Das wundert einen dann natürlich.
    Andersrum genauso, Dinge die ich als "naja" eingestuft hatte kamen da als "Kracher" daher.
    So sind die Meinungen. Ich lese unglaublich gerne Rezensionen und wenn man ein paar gelesen hat, weiß man auch ungefähr welcher Reziautor am ehesten den Geschmack trifft.


    Ich möchte aber auch keine Rezi Romane und ich denke, in dem Maß in dem z.B. die meisten hier (DRY, Blitz...) schreiben, ist es immer im Rahmen und das muss auch so sein.


    Ob nun der Rezensent das Teil nach einmaligem Hören bewertet hat oder sich 3 Durchgänge gegönnt hat, ist mir letztlich schnuppe. Man kann's ja auch übertreiben...
    Mir ist auch herzlich egal ob er beim Hören auf dem Klo saß oder gerade im ICE nach München war...


    Es geht ja auch darum teilweise verschiedene Rezis zu lesen. Sich auf einen stützen und sagen: "Der ist nunmal die völlige Erleuchtung und dem glaube ich alles..." Naja. Ruhig schonmal auf verschiedenen Seiten reinschnuppern.


    Letztlich ist's ein Hobby und Teil der Freizeit und wir sollten hier nicht anfangen uns über jeden Mist aufzuregen...is schon alles durchaus ok so... =)

  • Es geht mir wie Cherusker, mag ich es da eher kompakt. Taugt es was? Ist was besonders gut oder schlecht? Wie ist die Story, wie die Umsetzung - Strich drunter. So mag ich Rezis lesen, so schreib ich sie denn auch. Wobei ich mich immer ein wenig schwer tue, meinen Sermon "Rezi" zu nennen, weil man mit diesem Begriff schon einen bestimmten Stil erwartet, den ich oft, aber eben nicht immer zu Grunde lege. Daher nenne ich es gerne "Tipps", da es auch oft nicht mehr ist und auch gar nicht sein will.


    Ich höre Hörspiele grundsätzlich nur einmal - aber dann schon mit der entsprechenden Muße und nicht nur nebenbei. Anders wäre es zeitlich kaum machbar, denn ich möchte ja möglichst umfassend den aktuellen Hörspielbereich erfassen (dazu kommt bei mir ja auch noch der Radiobereich).


    Um möglichst viele der gehörten Produktionen auch auf meiner Seite Raum zu geben, bleibt - um das Ganze vom zeitlichen Aspekt noch als "Hobby" gelten zu lasen - kaum eine andere Möglichkeit, als sich auf's Wesentliche zu konzentrieren.


    Davon ab, viel Wesentlicher halte ich die Frage, ob das, was man da schreibt, aucht tatsächlich die nackte Meinung ist, oder ob da Dinge mitschwingen, die nicht in eine Rezi gehören. In der Recht kleinen Szene gibt es natürlich auch zu enge Kontakte zu den Labels und natürlich gibt es da auch Unterschiede in der Sympathie. Das außen vor zu lassen, ist nicht immer einfach, aber unabdingbar.
    Aber auch da kennt man sicherlich irgendwann seine rezischreibenden Pappenheimer.

  • Sehe ich auch so. Um die Details hinter der Produktion haben sich allein die Verantwortlichen zu scheren. Davon will ich in einer Rezension nichts wissen. Wichtig ist allein der Gesamteindruck. Der ist zwangsläufig immer subjektiv und kann sich auch nicht durch mehrmaliges Hören und ausgiebiges Sezieren objektivieren lassen. Letztlich bleibt aber mein eigenes Ohr das Maß aller Dinge. Und wenn ich mit einem Urteil mal nicht überein stimme, sag ich mir eben: Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent ... :lolz:

  • Tja, dieses leidige Thema...


    An Phrasen wie "wissenschaftlichen Analysen" oder "Doktorarbeiten" kann man gut erkennen, wie ernsthaft sich mancher mit diesem Thema wirklich auseinander setzt.
    Was Cherusker da teilweise schreibt, ist Spot für jeden der sich Mühe mit seinen Produktionen (Rezensionen) gibt.


    Die Einstellung "ist mir doch egal was ich da höre, Hauptsache am Ende hats mir gefallen" ist ja durchaus legitim, wenn auch nicht wünschenswert. Sie ist jedoch für eine objektive Bewertung keine Grundlage. Ja, es gibt objektive Bewertungen von Produkten, auch von Hörspielen.
    Wenn ich Rezensionen lese zu Hörspielen, bei denen Sprecher unterschiedliche Sprachsounds haben, sich in Szenen die draussen spielen Raum auf der Stimme befindet oder mehfach hintereinander die gleiche Tür auf und zu geht obwohl es sich um verschiedene Räume handelt, und dann da steht: "Musik und Effekte sind wie immer super", muß ich mich doch fragen was da los ist.
    Niemand spricht vom Erkennen von Aufnahmetechniken, aber als Rezensent sollte ich schon in der Lage sein Produktionsfehler zu erkennen. Wenn der Sprecher in der Stereomitte zu hören ist, während man seine Schritte aber von rechts in Raum kommend hört, ist das ein Fehler und zwar objektiv.


    Nur wer soll das hören, wenn man sich dieses Hörspiel im Auto oder beim Bügeln über den Mono Kassettenrekorder genehmigt?
    Und wer jetzt meint wieder schreien zu müssen, ist doch alles nur Hobby oder ich will keine Doktorarbeit schreiben, den verweise ich mal auf so manche ermüdend lang geführte Diskussion über Cover, VÖ Rythmen oder welche drei Fragezeichen Folge nun die schlechteste ist.
    Wir alle setzten uns mit diesem Medium intensiver auseinander als der Rest der Welt. Da kann man doch (vor allem von Rezensenten) ein bisschen mehr Sensibilität im akustischen Bereich erwarten. Es ist ja fast schon absurd, wo es sich ja um ein rein akustisches Medium handelt.


    Doch während mancher die Sprecher aller Hörspiele der letzten zwanzig Jahre auswendig kennt und mit allen Produzenten "per Du" ist, spielt die Qualität des eigentlichen Produkts nur eine untergeordnete Rolle und man wird selbst von den Freaks zum Nerd gekührt, wenn man darauf Wert legt... :grins:


    Sämtliche maßlosen Übertreibungen sind bitte als solche zu verstehen und nicht böse gemeint!

  • Ich denke mal, es gibt für jede Rezension den passenden Leser und umgekehrt. Es gibt mit Sicherheit Leute, für die sich eine Rezension auf dem detaillierten fachmännischen Niveau von Mr. Wong befinden muss, und es gibt eben Leute wie Cherusker, Freiwild & Co. für die es auch ein bisschen weniger sein darf. Ich sehe da kein Problem. Und im Grunde genommen müsste man halt auch mal definieren, was eigentlich eine Rezension ist. Wie gesagt, auch bei amazon finden sich "Kundenrezensionen", aber die haben ihre Namen meiner Meinung nach nur selten wirklich verdient. Es kommt halt immer auch darauf an, wo eine Rezension publiziert wird. Wenn's eine Verkaufsplattform ist, muss man meiner Meinung nach immer eher vorsichtig sein, da eine Verkaufsplattform eben verkaufen will, und da ist Kritik eben nicht so gewünscht ...

  • Klar gibt es verschiedene Ansprüche an eine Rezension, wie auch an das Produkt selber. Was wir unterschiedlich sehen ist das sogenannte "fachmännische".
    Ich empfinde es nicht als fachmännisch, die oben genannten Fehler zu hören. Wenn man so lange und so viele Hörspiele hört, wie so mancher hier im Forum und es für notwendig hält über Sprecher, Cover und beliebteste Folgen zu diskutieren, kann man doch nicht wirklich auf dem Standpunkt stehen: "Oooch, die Details hör ich doch eh nicht raus und eigentlich ist mir es auch egal, weil zu wissenschaftlich".
    Eine Rezension ist doch ein Mustern der Sache. Neben der Inhaltlichen Beschreibung und dem Äußern einer Meinung (die natürlich subjektiv ist), gehört auch das Mustern der (technischen) Ausführung und der Sorgfalt dazu (das wiederum kann durchaus objektiv geschehen).
    Unterm Strich braucht sowas keine seitenlange Abhandlung zu werden, doch die technische Seite stets mit "Musik und Effekten" abzuhandeln finde ich etwas dürftig.

  • Es kommt aber doch auch darauf an, welchen persönlichen Stellenwert man dem beimisst. Wenn der Sound für die Glaubwürdigkeit der Geschichte wichtig ist, keine Frage - aber wenn ich was über bspw. Sherlock Holmes höre, erwarte ich einen gewissen Standard, und nur wenn dieser nicht vorhanden ist (im positiven, wie negativen Sinn), dann würde ich was dazu schreiben bzw. lesen wollen.

  • Ausserdem scheinst du, Herr Wong, auch immer wieder einfach den zeitlichen Aspekt ausser betracht zu lassen!


    Wenn sich ein Rezensent Hörspiele so anhört, wie du es für erstrebenswert hälst, dann bekommt man von diesem Rezensenten eben nur 3-4 Hörspiele im Monat besprochen. Und nicht (wie bei Vielen) 30-40!


    Und ein Rezensent, der dies in seiner Freizeit tut ist für mich zunächst ersteinmal ein Hörer, der gerne seie Erfahrungen teilen udn mitteilen möchte, um anderen damit Tipps zu geben. Ich bin auch jemand, der nur wenige Hörspiele mehrmals hört, weil ichs einfach langweilig finde, wenn ichs schon kenne. Das ist bei Filmen oder serien genauso. Klar gibts immer Knaller (Herr der Ringe bei Filmen oder Paul Temple bei Hörspielen), die man sich immer mal wieder vornimmt...aber doch nicht gleich hintereinander, nur um besser auf Details eingehen zu könne...


    Solche "Stereofehler" die du zum Beispiel ansprichst, fallen mir auch auf meiner "recht" guten Heimanlage sicher nicht auf, wenn ich ruhig auf der Couch sitze und höre! Dass Timmis Bellen bei den 5 Freunden seit 400 Jahren das gleiche (ach neee, das selbe) ist dann wieder schon!


    Aber solche Maßstäbe, wie du sie ansetzt, sind völlig übertrieben was den Durchschnitt-Konsumenten angeht. Und wenn das nicht übereinkommt, muss man halt sagen, dass es der Produzemt nicht kapiert...denn der lebt von den Konumenten und nicht umgekehrt!


    *den übertreibungsfloskel-Satz übernehme ich mal* :molwania:

  • Ich kann Mr. Wong schon verstehen.
    Als Beispiel:
    Wenn ich selbst Musik mache, kann ich eher beurteilen ob eine Platte handwerklich gut gemacht ist! Da stört es mich schon, wenn die Snare zu laut, die Gitarre unpräzise oder das Mastering schlecht ist. Das mag jemand der Musik anders hört, anders empfinden (klingt soooo toll nach "Garage"... neeee, klingt MIES!).
    Letztlich ist es mir bei Hörspielen auch wichtig, dass der technische Aspekt korrekt beurteilt wird. Ob es dann in meine Kaufentscheidung einfließt, kann ich ja immer noch selbst entscheiden. Und es gibt (leider) viele gute Hörspiele, bei denen der musikalisch-technische Aspekt in Teilen katastrophal ausfällt.

  • Zitat

    Original von mr.wong
    Klar gibt es verschiedene Ansprüche an eine Rezension, wie auch an das Produkt selber. Was wir unterschiedlich sehen ist das sogenannte "fachmännische".
    Ich empfinde es nicht als fachmännisch, die oben genannten Fehler zu hören. Wenn man so lange und so viele Hörspiele hört, wie so mancher hier im Forum und es für notwendig hält über Sprecher, Cover und beliebteste Folgen zu diskutieren, kann man doch nicht wirklich auf dem Standpunkt stehen: "Oooch, die Details hör ich doch eh nicht raus und eigentlich ist mir es auch egal, weil zu wissenschaftlich".
    Eine Rezension ist doch ein Mustern der Sache. Neben der Inhaltlichen Beschreibung und dem Äußern einer Meinung (die natürlich subjektiv ist), gehört auch das Mustern der (technischen) Ausführung und der Sorgfalt dazu (das wiederum kann durchaus objektiv geschehen).
    Unterm Strich braucht sowas keine seitenlange Abhandlung zu werden, doch die technische Seite stets mit "Musik und Effekten" abzuhandeln finde ich etwas dürftig.


    Schonmal ne Rezi von Panaray gelesen?
    Dürfte dann was für dich sein...

  • Zitat

    Original von Der kleine Muck
    Wenn sich ein Rezensent Hörspiele so anhört, wie du es für erstrebenswert hälst, dann bekommt man von diesem Rezensenten eben nur 3-4 Hörspiele im Monat besprochen. Und nicht (wie bei Vielen) 30-40!


    Das halte ich für nicht zutreffend. Der zeitliche Rahmen würde sich nur minimal verändern. Entweder man hört es oder nicht und zwar beim ersten Mal. Wenn ich Rezensent bin hab ich einfach Papier und Stift daneben liegen und notiere mir einige Punkte. Klar geht sowas nur mit einem geschulten Ohr, bei 30-40 Hörspielen im Monat ist das aber längst überfällig. Mal abgesehen davon, daß die Zahl der "weggearbeiteten" Rezensionen wohl kein Argument sein kann.


    Zitat

    Original von Der kleine Muck
    Solche "Stereofehler" die du zum Beispiel ansprichst, fallen mir auch auf meiner "recht" guten Heimanlage sicher nicht auf, wenn ich ruhig auf der Couch sitze und höre! Dass Timmis Bellen bei den 5 Freunden seit 400 Jahren das gleiche (ach neee, das selbe) ist dann wieder schon!!


    Okay, was soll ich dazu sagen. Soll ich Dir mangelnde Konzentration vorwerfen? Bestimmt nicht. Es ist Deine Sache, wie Du zuhörst. Da drehen wir uns immer im Kreis. Jeder muß wissen, wieviel Hörgenuss ihm genügt.
    Bei einem Rezensenten sehe ich das nun mal anders. Dem sollte sowas nicht entgehen.


    Zitat

    Original von Der kleine Muck
    Aber solche Maßstäbe, wie du sie ansetzt, sind völlig übertrieben was den Durchschnitt-Konsumenten angeht. Und wenn das nicht übereinkommt, muss man halt sagen, dass es der Produzemt nicht kapiert...denn der lebt von den Konumenten und nicht umgekehrt!


    Rezensent, nicht Durchschnittskonsument.
    Und ja, der Konsument möchte auch gute und anspruchsvolle Hörspiele geboten bekommen.

    Dynamik in Hörspielen? Wie soll man denn dabei einschlafen...

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  • Zitat

    Original von K Soze
    Ich kann Mr. Wong schon verstehen.
    Als Beispiel:
    Wenn ich selbst Musik mache, kann ich eher beurteilen ob eine Platte handwerklich gut gemacht ist! Da stört es mich schon, wenn die Snare zu laut, die Gitarre unpräzise oder das Mastering schlecht ist. Das mag jemand der Musik anders hört, anders empfinden (klingt soooo toll nach "Garage"... neeee, klingt MIES!).
    Letztlich ist es mir bei Hörspielen auch wichtig, dass der technische Aspekt korrekt beurteilt wird. Ob es dann in meine Kaufentscheidung einfließt, kann ich ja immer noch selbst entscheiden. Und es gibt (leider) viele gute Hörspiele, bei denen der musikalisch-technische Aspekt in Teilen katastrophal ausfällt.


    Bingo...