Ich greife die letzte Debatte aus dem Thread "Die Gefahr des Illegalen" (http://www.hoerspiel-freunde.de/thread.php?threadid=5159) mal nochmals auf, da es dort in der Tat etwas Off-Topic geworden ist und es in einem eigenen Thread mutmaßlich besser aufgehoben ist. Manch einer mag vielleicht jetzt schon mit den Augen rollen, weil damit die Debatte von neuem losgeht, aber irgendwie muss ich doch noch ein wenig Senf zu dem Thema loswerden. Und immerhin sind wir ja hier um zu diskutieren, egal ob nun einer Meinung/Ansicht oder nicht.
Da ja zum Teil Schlagworte "wie optisch fixiert" oder "entgangene Details" gefallen sind, zum Einstieg mal der Link zu einer aktuellen TV-Werbung: http://www.youtube.com/watch?v=a_s8rY7HYiw
Als Produzent weiß ich natürlich ganz genau, was ich, wie, wo, warum genau dort einsetze (zumindest sollte man das wohl wissen). Beim Hörer kommt aber in erster Linie ein Gesamtprodukt an, wo der Fokus zuallererst nicht auf den ganzen Details liegt. Vieles dürfte man unterbewusst wahrnehmen ohne das nachher alles ganz konkret benennen zu können. Wenn sich aber ein rundes Gesamtbild ergibt, ist das allerdings durchaus ein Zeichen, dass da sauber gearbeitet wurde und dem Hörer eben nichts negatives, störendes, fehlendes explizit aufgefallen ist.
Ich denke mal, die wenigsten, die Hörspiele einfach als Hobby, Zeitvertreib und Unterhaltung hören, tun dies, um das Ding möglichst weit zu zerlegen und analysieren. Bei vielen Hörspielen lohnt sich das auch nur bedingt, da Effekte und ähnliches nicht das entscheidende Stilmittel sind, sondern andere Qualitäten im Vordergrund stehen.
Von Kritikern erwartet man natürlich eine intensivere Auseinandersetzung - ganz klar. Da kann ich mich durchaus auch mr. wong anschließen, dass es manchmal enttäuschend ist, was man in den Rezensionen so zu lesen bekommt. Da kann ich mich aber auch nicht unbedingt immer ausnehmen. Ich handle den Aspekt Effekte/Musik durchaus auch gerne mal schnell ab, wenn er mir nicht als so bedeutsam in einem Hörspiel erscheint, oder sich große Worte aus meiner Sicht eher erübrigen. Für manche, die den Fokus eher auf diesen Bereich legen, vielleicht etwas enttäuschend, für mich zählt der inhaltliche Teil, sowie das Gesamtbild aber einfach deutlich mehr. Ein Hörspiel das gut unterhält, muss nicht unbedingt in allen Punkten mit der perfektesten Akkustik aufwarten. Das ist zumindest meine Meinung. Sehe ich auch ganz ähnlich im Filmbereich. Ein tolles Effektfeuerwerk auf der Leinwand macht noch lange keinen guten Film.
In diesem Zusammenhang: andernorts ist mir die Meinung entgegengeschlagen, dass man ein Hörspiel erst so richtig beurteilen kann, wenn man es mehr als einmal hört. Jetzt würde mich schon interessieren, wie die Statements dazu hier so ausfallen.