Über die 50 -- was haben Dauerläuferserien gemeinsam?

  • Bei DDF und JS kennen wir dass ja schon länger, aber es haben sich seit 2000 inzwischen weitere Hörspielserien an oder über die magische 50er Folgenzahl geschlichen. Genannt seien hier beispielsweise FAITH und LADY BEDFORT. Es gibt bestimmt weitere, wie das GRUSELKABINETT (die aber anthologisch ist und andere Herausforderungen zu überwinden hat).


    Wenn eine hohe Folgenzahl ein Erfolgsindikator sind ... was könnten Gemeinsamkeiten dieser Serien sein?

    Wäre GABRIEL BURNS nicht, wür ich konstatieren, dass Erfolgsserien zwingend eine zirkuläre Dramaturgie brauchen, d.h. am Ende der Geschichte ist eigentlich alles wie vorher. Man kann die Folgen in egal welcher Reihenfolge hören. Ist Burns dann die Ausnahme von der Regel?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Mit der Zeit gewöhnt man sich vermutlich so an die einzelnen Charaktere, selbst wenn die Stories nicht mehr gut sind. Es schimpfen ja auch viele über die Drei ???, aber gekauft wird trotzdem. Und so ist es auch bei Sinclair. Selbst wenn die Machart schlechter geworden ist (da gehen die Meinungen ja auseinander), bleibt man trotzdem dabei, weil es sich um "alte Bekannte" handelt.

  • Ich glaube nicht, dass die Folgenzahl der Erfolgsindikator ist, sondern eher die Zeit, in der sie gestartet sind. Damals waren die Fans hungrig auf neue Serien, da war die Qualität an sich schon fast egal, Hauptsache neuer Stoff. Das war vermutlich alles durch Sinclair 2000 ausgelöst worden. Alles was dann kam, wurde konsumiert und dabei blieben die Fans dann auch. Richtige Zeit, richtiger Ort, sozusagen.


    Daraus resultierten dann wiederum die Folgenzahlen, da die Fanbase damals aufgebaut werden konnte und genug Fans dabei blieben, um den langfristigen Erfolg und das Fortbestehen einer Serie zu sichern.

  • Wenn eine hohe Folgenzahl ein Erfolgsindikator sind ... was könnten Gemeinsamkeiten dieser Serien sein?


    Na der Erfolg eben ;) Und das sie beliebte Themenbereiche abdecken. Bei fast allen genanntes Serien geht es entweder um Grusel oder um ein klassisches Krimisetting. Oder bei DDF halt die Jugend&Jungedetektivgruppen.


    "Fader" schrieb:

    Wäre GABRIEL BURNS nicht, wür ich konstatieren, dass Erfolgsserien zwingend eine zirkuläre Dramaturgie brauchen, d.h. am Ende der Geschichte ist eigentlich alles wie vorher. Man kann die Folgen in egal welcher Reihenfolge hören. Ist Burns dann die Ausnahme von der Regel?

    Die "zirkuläre Dramaturgie" gibt es bei den anderen Serien ja auch nur zum Teil. Zwar ist dort die richtige Reihenfolge nicht so wichtig, aber es gibt auch hier chronologische Ereignisse, wichtige Figuren sterben oder kommen dazu, etc. Unabhängig davon stimmt ich dir aber vom Grundprinzip her zu. Ich hatte ja an anderer Stelle (Amadeus) schon mal die Theorie aufgestellt, das eine nicht zu eng zusammenhängende Reihenfolge eher förderlich für den Erfolg zu sein scheint.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."


  • Na der Erfolg eben ;) Und das sie beliebte Themenbereiche abdecken. Bei fast allen genanntes Serien geht es entweder um Grusel oder um ein klassisches Krimisetting. Oder bei DDF halt die Jugend&Jungedetektivgruppen.


    Dann wären automatisch alle Jugendserien erfolgreich.

  • Ich denke auch wie Blitz: Das richtige Produkt zur richtigen Zeit, nämlich der neuen Hörspielwelle Anfang der 2000er.


    Und sind wir mal ehrlich wer es einst mitverfolgte: War es nicht spannend als man wusste, dass MARITIM unter anderer Leitung startet? Und man so gar nicht wusste was einen nun erwartet? War es nicht schon regelrecht ein Nervenkitzel auf das erste Hören der MARITIM-NEXT GENERATION Eigenproduktion "DER MAGIER" zu warten? Cool war auch der Titel der anderen Serie namens "DIE SCHWARZE SERIE"...
    War es nicht so, dass man ultimativ sehnsüchtig auf das nächste John Sinclair Hörspiel gewartet hat und es wenn möglich noch am VÖ-Tag haben wollte? Und dann diese unheimlich neue Produktion mit Namen GABRIEL BURNS, deren neue Folgen vorab nur bei Karstadt exclusiv erhältlich waren.


    Wenn ich so nachdenke haben es neue Serien wahrlich schwer heutzutage (bei mir zumindest), da einen kaum noch was vom Hocker reißt, so sensationell und aufwändig es auch in Szene gesetzt ist. Daher ist es traurig, dass teure Produktionen schon nach wenigen Folgen eingestellt werden. Obwohl vielleicht Interessenten zwar da sind, diese sich aber so viel Zeit mit dem Kauf lassen, dass die Serie sich mangels zahlender Kunden schon wieder verabschieden muss.

  • Die "über 50" hatten in der Tat das Glück in Zeiten zu starten, wo eine Art Aufbruchstimmung vorhanden war. Nicht nur bei vielen Hörern, die das Hörspiel wiederentdeckten, auch die Verkäufer als solches hatten Spaß Hörspiele zu unterstützen.


    Das heute Serien kaum noch richtig durchstarten können liegt u. a. auch am Einzelhandel. Der hat schlicht kein Bock mehr viel Platz für Hörspiele bereitzustellen. Nach wie vor war das aber eben das beste Mittel um entdeckt zu werden. Wie will heute eine neue Serie entdeckt werden? Wer sucht nach einer Serie im Onlineshop, wenn er nicht weiß das es sie gibt?! Das klassische "Schmöckern", wie im Geschäft , ist halt nicht möglich. Die Einstellung der Hörer hat sich auch verschoben. Lieber etwas auf YouTube - oder sonstwo - umsonst hören, statt zu kaufen: "Das werden schon die anderen genug kaufen, warum sollte ich es also auch kaufen?" (Originalzitat eines Arbeitskollegen!)...


  • Dann wären automatisch alle Jugendserien erfolgreich.


    Ist richtig, da habe ich mich doof ausgedrückt. DDF ist zwar so ein Jugenddingens, damit meinte ich aber nicht das dieses Themengebiet automatisch ein Erfolgsgarant ist. Bei DDF ist es eher der Nostalgiebonus, der diese Serie so erfolgreich hält. Das es sich dabei zusätzlich um eine Jugenddetektivbanden-Serie handelt, ist da wohl heutzutage eher Zufall. DDF sticht diesbezüglich aus den anderen erfolgreichen Formaten heraus.


    Ich glaube übrigens im Gegensatz zu meinen Vorrednern nicht, das der Erfolg der großen und größeren Serien vor allem am richtigen Zeitpunkt gelegen hat, sonder in erster Linie an den Faktoren Themengebiet (Grusel / klassischer Krimi) + weiterer Faktor wie z.B. Fanbase (Sinclair), vertonung bekannter Klassiker (Gruselkabinett), etc. Diese Serien würden deshalb vermutlich auch ziehen, wenn sie erst jetzt starten würden. Ein Beispiel dafür ist Larry Brent - lange nach den anderen gestartet, kommt aber zum einen aus der Grusel-Ecke und kann sich zum anderen auch auf eine breite Fanbase stützen.
    Lady Bedfort sticht da allerdings ein wenig als Sonderfall heraus, da die Dame bekanntlich eine neue Kreation war. Hier vermute ich den Erfolgsfaktor im Themenbreich klassischer Krimi plus Miss Marple-Image.

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  • Bring doch einfach mal Argumente, anstatt einfach nur zu sagen "Nee, glaube ich nicht und Grusel ist geil, verkauft sich immer!"


    Siehe Maritim-Neustart. Magier und Schwarze Serie liefen anscheinend ja nicht, sonst hätte es mehr Folgen gegeben. Das war aber vor dem großen Hörspielboom Anfang der 2000er. Da prangte aber z.B. Dan Shocker drauf, trotzdem ging es nicht weg wie sonstnochwas. War aber Grusel. Tja, was nun?


    Und woher weißt Du, dass Larry Brent so super läuft? Es scheint zu reichen, klar, aber wie die Zahlen an sich sind, weißt Du nicht. Das liegt sicherlich primär an der Marke an sich. Davon mal, Larry Brent reichte Europa von den Zahlen her nicht, auch eher ein Argument gegen deine "Theorie", die ja nicht mal eine solche ist.

  • Bring doch einfach mal Argumente, anstatt einfach nur zu sagen "Nee, glaube ich nicht und Grusel ist geil, verkauft sich immer!"

    Meine Argumente kannst du aus meinem Beitrag Lesen, Stichwort "Faktoren".


    Siehe Maritim-Neustart. Magier und Schwarze Serie liefen anscheinend ja nicht, sonst hätte es mehr Folgen gegeben. Das war aber vor dem großen Hörspielboom Anfang der 2000er. Da prangte aber z.B. Dan Shocker drauf, trotzdem ging es nicht weg wie sonstnochwas. War aber Grusel. Tja, was nun?

    Vieleicht war es Inhaltlich einfach Müll ? Ich kenne nur wenige Folgen von "Der Magier", aber die habe ich auch kopfschüttelnd wieder vertickt. Wundert mich persönlich überhaupt nicht, das die kein Erfolg geworden sind.


    Vieleicht hätte ich bei den von mir erwähnten Erfolgs-Eckpunkten noch erwähnen sollen, das die Geschichten an sich natürlich auch eine gewisse Mindestqualität in der Machart haben müßten, das habe ich mal stillschweigend vorausgesetzt. Eine CD voll mit rauschen oder akustischem Müll verkauft sich natürlich nicht, egal welche Hammernamen da vorne draufstehen.


    Und woher weißt Du, dass Larry Brent so super läuft? Es scheint zu reichen, klar, aber wie die Zahlen an sich sind, weißt Du nicht. Das liegt sicherlich primär an der Marke an sich.

    Ich weiß, das es läuft (und scheinbar recht beständig), mehr nicht. Aber da alle anderen (mit Ausnahme der Macher natürlich) auch nicht mehr wissen, haben wir die selben Diskussionsgrundlagen. Ich schrieb auch nie, das es ein super Erfolg ist. Aber es ist halt wieder die Kombination : Grusel + bekannte Marke (Fanbase)


    Davon mal, Larry Brent reichte Europa von den Zahlen her nicht, auch eher ein Argument gegen deine "Theorie", die ja nicht mal eine solche ist.

    Nee. R&B ist nicht Europa bzw. jetzt BMG (Oder Sony ? Weiß ich grad nicht, jedenfalls ein Major-Label). Nur weil die Zahlen einem Mega-Konzern nicht reichen, muß das nicht auch für ein Kleinlabel gelten. Europa würde vermutlich auch Gruselkabinett oder Lady Bedfort nicht machen, weil die Margen dort nicht akzeptabel wären.

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  • Die Geschichten beim Magier waren nicht schlechter als bei Sinclair, Brent, Zamorra und Co., das "Argument" zieht nicht. Das ist mir dann auch deutlich zu einfach, nur zu sagen "Ja, war halt Müll!" Für mich ist Magier 2 immer noch deutlich besser als so mancher Schrott heutzutage.

  • Die Geschichten beim Magier waren nicht schlechter als bei Sinclair, Brent, Zamorra und Co., das "Argument" zieht nicht. Das ist mir dann auch deutlich zu einfach, nur zu sagen "Ja, war halt Müll!"

    Ich kann dir auch nicht verbindlich sagen, warum irgendwelche Serien _nicht_ funktionierten. Die Frage hier war "was haben Dauerläuferserien gemeinsam?", und da habe ich _meine_ Meinung kund getan, mehr nicht.


    Aber die Ansicht : "Die Erfolgreichen waren halt einfach zur richtigen Zeit am Start, und die richtige Zeit war zufällig um 2000 rum", das ist mir dann wiederum zu einfach. Dann hätte ja alles, was zu der Zeit rauskam gut laufen müssen. Irgendwas anderes als der Startzeitpunkt muß also schon noch dabei sein. Das Einzelhandels-Argument von Detlef scheint da auch einleuchtend.


    Für mich ist Magier 2 immer noch deutlich besser als so mancher Schrott heutzutage.


    Schlimmer geht immer, aber was sagt das aus ? Wenn du zu wissen meinst, warum diese Serie nicht lieft, kannst du es gerne äußern. Für mich waren die 2-3 Magier-Folgen, die ich von Maritim gehört haben grausig (und das bestimmt nicht im grusel-positiven Sinne), daher wundert es mich persönlich nicht, das dieses Schiff unterging. Vermutlich ist diese Serie auch bei weitem nicht so bekannt wie die "großen" von Dan Schocker, ich kenne die Serie auch weiter nicht.
    Anderes Beispiel aus einer ähnlichen Richtung ist Macabros von Olaf Seider, da waren eigentlich alle Voraussetzungen perfekt, aber das Ergebnis war dann so müllig (neben anderen Problemen), das auch das bekannter maßen nichts wurde.

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  • Ich denke auch wie Blitz: Das richtige Produkt zur richtigen Zeit, nämlich der neuen Hörspielwelle Anfang der 2000er.


    Auf jeden Fall ein wichtiger Faktor. Ende der 90er/Anfang 2000 gab es eine richtige Aufbruchstimmung. Die Leute waren gierig nach neuem Zeugs, da kam Europa auch mir RdK nicht hinterher.

    Und sind wir mal ehrlich wer es einst mitverfolgte: War es nicht spannend als man wusste, dass MARITIM unter anderer Leitung startet? Und man so gar nicht wusste was einen nun erwartet? War es nicht schon regelrecht ein Nervenkitzel auf das erste Hören der MARITIM-NEXT GENERATION Eigenproduktion "DER MAGIER" zu warten? Cool war auch der Titel der anderen Serie namens "DIE SCHWARZE SERIE"...
    War es nicht so, dass man ultimativ sehnsüchtig auf das nächste John Sinclair Hörspiel gewartet hat und es wenn möglich noch am VÖ-Tag haben wollte? Und dann diese unheimlich neue Produktion mit Namen GABRIEL BURNS, deren neue Folgen vorab nur bei Karstadt exclusiv erhältlich waren.


    Nachdem Sinclair von Lübbe da war, war das für mich richtig neu. Dieses "Hörkino"-Gefühl stand nun im Mittelpunkt. Neben Gabriel Burns kann ich mich noch an den Applaus für Point Whitmark erinnern. Das war schon cool damals, gab vieles neu zu entdecken. Und der ???-Hype wurde ja dann richtig fett.
    "Magier" und die "Schwarze Serie" habe ich eher in mittelmäßiger Erinnerung. War aber auch oft besoffen in der Zeit. :D


    Wenn ich so nachdenke haben es neue Serien wahrlich schwer heutzutage (bei mir zumindest), da einen kaum noch was vom Hocker reißt, so sensationell und aufwändig es auch in Szene gesetzt ist. Daher ist es traurig, dass teure Produktionen schon nach wenigen Folgen eingestellt werden. Obwohl vielleicht Interessenten zwar da sind, diese sich aber so viel Zeit mit dem Kauf lassen, dass die Serie sich mangels zahlender Kunden schon wieder verabschieden muss.


    Die Szene ist übersättigt. Das muss sich eben alles gesundschrumpfen. Auch wenn´s weh tut.

  • Die "zirkuläre Dramaturgie" gibt es bei den anderen Serien ja auch nur zum Teil. Zwar ist dort die richtige Reihenfolge nicht so wichtig, aber es gibt auch hier chronologische Ereignisse, wichtige Figuren sterben oder kommen dazu, etc. Unabhängig davon stimmt ich dir aber vom Grundprinzip her zu. Ich hatte ja an anderer Stelle (Amadeus) schon mal die Theorie aufgestellt, das eine nicht zu eng zusammenhängende Reihenfolge eher förderlich für den Erfolg zu sein scheint.


    Muss mit dem Level an Aufmerksamkeit und dem "sich merken können" zu tun haben. Wenn man kein Vorwissen braucht, ist so 'ne Folge schneller gekauft, als wenn man überlegen muss, ob man denn die drei Folgen davor auch schon im Einkaufskorb hatte.

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    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Nehmen wir doch mal als Beispiel eine Besprechung einer Bibi-Folge durch die Reziratte:


    Zitat

    Aber wenn das alles schon sein muss, dann packt das doch bitte wenigstens in eine griffige und spannende Geschichte, die nicht wie Fastfood klingt: schnell verschlungen, aber ohne Nachwirkungen im Sinne von “es ist aus irgendetwas davon hängengeblieben”.


    112 Folgen. Anscheinend weit über den Zeitpunkt hinaus, an dem man sich noch Gedanken macht, ob sich die Serie irgendwohin entwickeln soll. Hauptsache "hex hex" und am Schluss hat sie wieder gewonnen und das vollständig konstruierte Abenteuer(chen) ist überstanden. Hier gleicht die Serie den DDF und JS, den beiden "main players".


    Interessante Frage, wirklich: muss es eine solche Dramaturgie sein, damit es "läuft" im Hörspielgeschäft?

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  • Interessante Frage, wirklich: muss es eine solche Dramaturgie sein, damit es "läuft" im Hörspielgeschäft?


    Nein, man braucht "nur" eine Fanbase, die man 30-40 Jahre heranzüchten kann, damit sie einem jeden Dreck abnimmt, Nostalgie und so.

  • 112 Folgen. Anscheinend weit über den Zeitpunkt hinaus, an dem man sich noch Gedanken macht, ob sich die Serie irgendwohin entwickeln soll. Hauptsache "hex hex" und am Schluss hat sie wieder gewonnen und das vollständig konstruierte Abenteuer(chen) ist überstanden.

    Dazu möchte ich aber noch anmerken, das Bibi Blocksberg weit mehr als z.B. DDF ganz klar eine reine Kinderserie ist. Daher muß man sich hier fragen, welche großartigen Entwicklungsfortschritte hier überhaupt erwartet werden bzw. erwartet werden können.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Dazu möchte ich aber noch anmerken, das Bibi Blocksberg weit mehr als z.B. DDF ganz klar eine reine Kinderserie ist. Daher muß man sich hier fragen, welche großartigen Entwicklungsfortschritte hier überhaupt erwartet werden bzw. erwartet werden können.


    Da stimme ich dir zu. Kiddinx-Produktionen waren nie der Ausbruch an Komplexität oder dafür gedacht, den Hörer zum Nachdenken anzuregen, ganz gewiss nicht. Reine Kinderserien, Jan Tenner mal ausgenommen, aber auch da funktionierte alles nach einem bestimmten Schema (Bösewicht taucht auf, sorgt für Probleme, Lage aussichtslos, Formel wird herbei gezaubert, Happy End).


    In dem Fall kann man also niemanden anprangern, dann schon eher Produktionen, die früher nicht so waren und jetzt konsequent "verweichwurstet" worden sind, weil man ja vermeintlich neue Kunden gewinnen will. Ich befürchte eher, dass man nach und nach treue Kunden vergrätzt.

  • Wieso sollte ein "Macher" auch seine Produktionen verändern?


    Wenn ich jetzt KIDDINX wäre (salopp gesagt) und meinen kindlichen Hörern gefällt das was "ich" mache und das über viele Jahre hinweg: Wieso sollte ich was verändern, selbst wenn es mir als Erwachsenen nicht gefallen würde?


    Ich glaube manchmal schüttelt sich die Chefin von RTL den Kopf über ihr Senderprogramm (Dschungelcamp & Co.). Aber wenn es nun mal die Hammerquote bringt...


    Als ich noch aktiv im Orchester Musik machte gab es viele Diskussionen mit Sätzen wie "das Stück ist quatsch, kitschig, grauslig", "das kann man den Zuhörern doch nicht vorsetzen", usw.
    Und am Ende des Konzertes bekamen gerade diese "kitschigen" Stücke den größten Beifall und das Publikum wollte aus den Stücken die Zugabe.


    Ich gönne Kiddinx ihren Erfolg. Ihre Marken sind seit Jahrzehnten etabliert, der Sprecherwechsel von Benjamin Blümchen ging hervorragend vonstatten, das Konzept hält sich die Treue, man verdient gutes Geld um seine Marken sogar ins Kino zu bringen (jetzt aktuell BIBI & TINA Teil 2). Ich finds toll.