Geht die Hörspiel Rezensionsszene vor die Hunde?

  • Mit Vergleiche die hinken kann man natürlich auch mühsam einen Thread am Leben erhalten. Der Spiegel-Journalist wird für seine Arbeit bezahlt.


    Ich habe teilweise auch den Eindruck, dass im laufe der letzten Jahre Hörspiel-Rezensionen qualitativ schwächer geworden sind. Als "vor die Hunde gehen" kann man dies jedoch (noch) nicht bezeichnen.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Das stimmt natürlich auffallend. Allerdings hat Kreativität bzw. die Fähigkeit treffsichere Texte zu verfassen ja nicht direkt damit zu tun, ob man Geld dafür bekommt oder nicht.


    Habe die Kritik auch sehr genossen. Muss man eigentlich JEDE Kreativität abgeben, wenn man für RTL produzieren will?


    Und um wieder zum Thema zu kommen: ja, bitte mehr solcher bissiger Texte, dort, wo sie verdient sind. Eben z.B. gerade dort, wo immer die gleiche Suppe nochmal geköchelt wird.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Habe die Kritik auch sehr genossen. Muss man eigentlich JEDE Kreativität abgeben, wenn man für RTL produzieren will?


    Und um wieder zum Thema zu kommen: ja, bitte mehr solcher bissiger Texte, dort, wo sie verdient sind. Eben z.B. gerade dort, wo immer die gleiche Suppe nochmal geköchelt wird.


    Ach Kinners........... Das kann der Spiegel halt am besten: Den Finger in Scheiße stecken und dann wortgedrechselt verkünden: "Das stinkt ja!". Naja, das bildungsbeflissene Spiegellesertum freut sich dann, dass man lieber die arte-Doku zur gleichen Zeit angeschaut hat.
    Um mit Herbert Grönemeyer zu sprechen: "Was soll das?".
    Das ist nichts, selbstgefällige Provokationen, die man schon 1985 im Spiegel lesen konnte (da hatte man dann die "Schwarzwaldklinik" vor der Flinte). Medienpädagogik für selbsternannte Bildungsbürger. :wand:

  • Es spricht ja nichts gegen gute Unterhaltung. Leider machen die deutschen TV-Sender ihre Großproduktionen fast immer nach dem Motto "das hat in US-Produktionen im Kino funktioniert, und deswegen klappt auch ein lauwarmer Aufguss davon immer noch besser als irgend was mit Esprit". Dass man auf die Attitüde auch mal in Kritiken draufhaut, finde ich nur legitim. Sonst wird das ja immer schlimmer!

  • Naja klar. Aber das wissen wir auch vorher, dass RTL ein Drecksender mit Doofproduktionen ist.
    Was hat man denn erwartet?
    Wer erwartet denn heute von einer neuen TKKG-Folge tatsächlich einen schönen Krimi?


    So ist es, es wird nur das geliefert, was sowieso erwartet wird. Hirntot-Kino vom Allergemeinsten. Stating the Obvious.

  • Es wird von denen gelesen und goutiert, die (zu Recht) sowieso einen Bogen um den RTL-Schrott machen.

    ... und genau andersrum soll es bei Hörspiel-Rezensionen ja sein: Da möchte ich durch die Rezi erfahren, ob RTL oder HBO in der Hülle steckt ;) .

  • ... und genau andersrum soll es bei Hörspiel-Rezensionen ja sein: Da möchte ich durch die Rezi erfahren, ob RTL oder HBO in der Hülle steckt ;) .


    Das mag sicherlich nicht falsch sein, was du da sagst. Aber letzten Endes wissen wir doch schon instinktiv, dass TKKG eher wieder Murks wird und das MindNapping durchgeklügelten Thriller bietet (okay, plakatives Beispiel!).


    Was ich an der Spiegel-Rezi doof finde, ist, dass man TKKG gehört hat und die Sinclair-Fans darüber kichern. Wenn ich jetzt mal richtig die Pfeffermühle nach unten drehen will, dann nehme ich eben TKKG, die bieten am meisten Angriffsfläche, was bei "End of Time" schon deutlich schwieriger würde.
    Ich finds halt nicht gut, wenn man sich auf Sachen stürzt, die von vornherein Scheiße sind. Da hat das Etikett "RTL" doch schon völlig gereicht.

  • Dann kommen wir wieder zu der Frage, was Rezensionen überhaupt bringen. Fans von Serien/Reihen kaufen sie sowieso, egal wie die Rezensionen jeweils ausfallen. Und Serien/Reihen dominieren nunmal den Hörspielmarkt.

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    TKKG-site.de

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  • Dann kommen wir wieder zu der Frage, was Rezensionen überhaupt bringen. Fans von Serien/Reihen kaufen sie sowieso, egal wie die Rezensionen jeweils ausfallen. Und Serien/Reihen dominieren nunmal den Hörspielmarkt.

    Als Rezensent schreibe ich bei Serien mit fortlaufender Handlung (z.B. »Die Elfen«) meine Rezis für zwei Arten von Leser.


    1. Diejenigen, die die bisherigen Folgen schon kennen, aber überlegen, ob es sich noch lohnt dranzubleiben; inklusive Spoiler (wer die Serien noch nicht kennt, soll die Rezi zu Folge 1 lesen.


    2. Diejenigen, die die rezensierte Folge auch schon kennen und neugierig auf andere Meinungen zur Folge sind. Das mache ich eigentlich immer, wenn ich eine Folge einer Serie (TV oder Hörspiel) beendet habe.


    Bei Reihen ohne fortlaufende Handlung (z.B. »Point Whitmark) schreibe ich für Leute, die vielleicht zufällig über die Rezi gestolpert sind und die Reihe noch nicht kennen. Es gibt erstaunlich viele Hörer, die mit höheren Folgennummern einsteigen, und nicht chronologisch.
    Und für Typ 2 von oben.


    Bei den ??? kaufe ich z. B. nicht mehr blindlings jede neue Folge. Sonnleitner überhaupt nicht mehr, bei den anderen mache ich es ein wenig von den Bewertungen abhängig.

  • Ich finde Rezensionen, besonders im Hörspiel-Bereich und im Bereich der Musik unheimlich gut und wichtig.
    Ohne "Ohrcast" oder das Forum hier sähe es ganz schön doof aus für meine Hörspiel-Leidenschaft.
    Dasselbe gilt für das "eclipsed!"-Magazin im Bereich Musik, ohne die würden mir viele tolle CDs fehlen.


    Ich finde es bloß blöd, wenn man "rezensiert", nur um seiner selbst willen.