Preisvorstellungen für Hörspiele

  • Also ich finde auch, das Pidax in sofern einen guten Job machen, als das sie den Leuten uralte Klassiker (mal mehr, mal weniger) auf CD zugänglich machen, die sonst sicherlich in den Archiven der Sender verschimmelt wären. Ob einem das den jeweiligen Preis wert ist, muß jeder für sich entscheiden. Einzig ein wenig mehr Infos in den Covern wäre schön gewesen.


    Ansonsten kaufe ich (fast) immer gebraucht aus Überzeugung, da ist dann meist auch der Preis akzeptabel.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Ansonsten kaufe ich (fast) immer gebraucht aus Überzeugung, da ist dann meist auch der Preis akzeptabel.


    Für dich vielleicht, aber nicht für die, die dafür überhaupt erst sorgen, dass Du dir was Gebrauchtes kaufen darfst. Hörspiele sind eindeutig zu günstig. Das Problem ist aber, dass der Fan und Kunde an sich preislich versaut wurde, dazu haben auch die Lesungen und Audible beigetragen. "Wieso soll isch denn für son olles Hörspiel 10 Euro latzen? Dafüä krieg isch doch schon zich stundenlange Klamotten!" Dass da nur ein Sprecher ohne alles zu hören ist...scheißegal.


    Außerdem. "Hörspiele sind doch eh nur watt füä Kinder, odda?" Und deshalb muss das alles immer schön günstig sein, damit es noch vom Taschengeld bezahlt werden kann.

  • Das kommt noch hinzu. Aber das Gezeter, dass es ja unverschämt ist, dass Verlage Radioproduktionen gegen Geld auf CD bannen, das ging mir am meisten auf den Sack. Gepaart mit Unwissen, wie das nun mal bei den Verlagen und Sendern abläuft.


    Ich finde schon, dem Konsumenten sollte da die Wahl gelassen werden, ob er es lieber Kostenlos als Download vom Radiosender bekommt oder als CD von einem Verlag. Wurde ja schließlich von allen Bürgern per GEZ bezahlt.


    Trotzdem, bin ich immer gern bereit auch mehr als 10 Euro für ein Radiohörspiel auf CD aus zu geben.

  • Ich finde schon, dem Konsumenten sollte da die Wahl gelassen werden, ob er es lieber Kostenlos als Download vom Radiosender bekommt oder als CD von einem Verlag. Wurde ja schließlich von allen Bürgern per GEZ bezahlt.


    Trotzdem, bin ich immer gern bereit auch mehr als 10 Euro für ein Radiohörspiel auf CD aus zu geben.


    Hier geht es nicht um was als Download vom Radiosender zu bekommen, sondern um die ganze Tauscherei. Entweder schneidet man es selber legal mit, bekommt den Download vom Sender oder man hat Pech gehabt und legt es sich käuflich auf CD zu.

  • Letzten Endes ist es doch bei Produzent und Konsument jedem individuell überlassen, wie er Preisgrenzen für sich, bzw. die Hörspielprodukte festlegt.


    Ich persönlich finde etwas um die 10 Taler okay, kaufe auch gerne mal gebraucht, wenn ich mal reinhören will. Und wenn mir etwas zu teuer erscheint - dann bleibt es eben im Regal liegen.


    Und wenn man etwas kommerziell produziert und beklagt, das man nicht genug damit verdient, dann muss eben noch irgendwie dazu verdienen oder es bleiben lassen. Ist doch in anderen Branchen nicht anders.

  • Ich persänlich, bzw. mein persönliches Bankkonto findet um 10 Euro in Ordnung. Gerne mal weniger, aber auch mal etwas mehr. Ganz objektiv müsste ich wohl sagen, sollte der Preis etwas höher sein. Grade in Branchen wo "klein und Kleinstauflagen" keine Seltenheit sind, ist die Relation von Produktionskosten, Auflage und zu erwartendem Gewinn bei so mini Preisen natürlich eine schwere Sache.


    Bei dem aktuellen Beispiel.. also diesem Pidax Hörspiel. Knapp 13 Euro INKLUSIVE Versand finde ich eigentlich in Ordnung.. Versand 1,45, Verpackung auch nicht nicht umsonst, entspricht am Ende doch einem Ladenpreis von 10 Euro. ODer anders, Pidax hält da nicht nochmal extra die Tasche auf würde ich sagen.

  • Ich persänlich, bzw. mein persönliches Bankkonto findet um 10 Euro in Ordnung. Gerne mal weniger, aber auch mal etwas mehr. Ganz objektiv müsste ich wohl sagen, sollte der Preis etwas höher sein. Grade in Branchen wo "klein und Kleinstauflagen" keine Seltenheit sind, ist die Relation von Produktionskosten, Auflage und zu erwartendem Gewinn bei so mini Preisen natürlich eine schwere Sache.


    Bei dem aktuellen Beispiel.. also diesem Pidax Hörspiel. Knapp 13 Euro INKLUSIVE Versand finde ich eigentlich in Ordnung.. Versand 1,45, Verpackung auch nicht nicht umsonst, entspricht am Ende doch einem Ladenpreis von 10 Euro. ODer anders, Pidax hält da nicht nochmal extra die Tasche auf würde ich sagen.

  • Mit 5 bis 7 € je CD wirst du nicht viele Hörspiele finden, dafür ist der Hörspielmarkt an Käufern einfach zu schlecht besetzt. Bei den Downloads könntest du in der Preiskategorie vielleicht was finden. Ansonsten finde ich die Preisvorstellung arg überzogen. im Endeffekt muss der Verlag/Label von den Einnahmen leben und kann er das nicht, wird die Produktion eingestellt. Ganz hart ausgedrückt heißt das, das sonst irgendwann die Anzahl der Hörspielproduktionen gewaltig zurückgeht und der Markt bietet jetzt schon aus meiner Sicht immer weniger gute Produktionen.


    Welcher Download kostet denn mehr als 7 Euro? Und auch CDs gibts reichlich für 6,99 Euro, also das wäre mir bisher nicht aufgefallen, dass man da nicht viel findet. Außerdem kaufe ich kaum direkt zum Erscheinungstermin, nur bei den drei genannten Sachen, die ich persönlich unterstützen will. Und natürlich greife ich oft zu den Boxen und da liegen wir dann auch locker in der Range. Weiß gar nicht, was die Maritim-Holmse einzeln gekostet hätten, deutlich mehr als 6,99? Das wäre mir dann bei dieser Produktion trotz Rode und Groeger zu viel gewesen.


    Aber ich gehe ja eh bis zehn Euro hoch, im Einzelfall auch drüber, aber nur für ein Original-Hörspiel mit Original-Skript. Wenn vom Label ne sauteure Lizenz erworben werden musste, dann muss man die natürlich auch mitzahlen, schon klar. Aber in dem Bereich gab es eh noch nie was, das mich interessiert.


    Paul Temple ist super gelaufen, aber das war auch die Spitze der Radioklassiker. Dickie Dick Dickens hat es nicht mit allen Folgen auf CD gebracht, Die Dame auch nicht und bei den kommerziellen Hörspielen sieht es in Sachen Klassikern auch nicht gut aus. Es erscheint immer weniger und das liegt wohl daran, dass sich das Ganze für die Verlage/Labels nicht mehr rechnet. Was sich nicht rechnet oder sogar Verluste einfährt, wird eingestellt oder gar nicht erst umgesetzt. Highscore Music veröffentlicht seine Klassiker nur als Download, da sich CD Auflagen nicht mehr rechnen, das ist wohl mehr als eindeutig das es für Klassiker schlecht aussieht. Radiohörspiele erscheinen genrell seltener auf CD, irgendwie läuft es wohl nicht so gut, oder?
    Komissar Dobranski wird noch mal auf CD erscheinen, aber für 9,99 € je CD. Wenn solche Preise aufgerufen werden, weiß man wohl wie schwer es ist Klassiker auf CD zu bringen.


    Der Dobranski-Re-release wird garantiert floppen, sag ich mal. Aber das ist ja ganz anderes Thema.


    "Klassiker" sind ja jetzt schon alle durchgenudelt, mittlerweile erscheinen ja auch viele ganz normale Einzel-Hörspiele und das nicht in einer Anzahl, dass ich sagen würde, "es läuft wohl nicht so gut". Dass DDD nicht komplett erschienen ist, das wundert mich etwas, liegt vielleicht daran, dass es eh grad wieder im Radio läuft.


    Wie Süß! :D
    Bleib besser beim Wein, du hast echt keine Ahnung was ein Hörspiel eigendlich kosten müsste damit die Produzenten auch was verdienen. :]


    Wie süß :D
    Was "ein Hörspiel eigentlich kosten müsste", regelt der Markt und nicht das Wunschdenken der Produzenten. Und wie in jedem anderen Markt auch, wer höhere Qualität produziert, kann auch höhere Preise nehmen.


    Hörspiele sind eindeutig zu günstig. Das Problem ist aber, dass der Fan und Kunde an sich preislich versaut wurde, dazu haben auch die Lesungen und Audible beigetragen.


    Wohl kaum, die Preise sind ja noch nie gefallen, sondern all die Jahre immer nur - wenngleich in bescheidenem Ausmaß - gestiegen. Wenn Hörspiel-Produzenten CD-Stückpreise wie die Deutsche Grammophon aufrufen wollen, dann müssen sie halt auch ein entsprechendes High End-Produkt für eine kleine, feine und vor allem sehr zahlungskräftige Nische produzieren. Den echte Fan locken Lesungen sicherlich nicht hinter dem Ofen hervor, der sieht selbst "inszenierte Lesungen" sehr kritisch.


    Hier geht es nicht um was als Download vom Radiosender zu bekommen, sondern um die ganze Tauscherei. Entweder schneidet man es selber legal mit, bekommt den Download vom Sender oder man hat Pech gehabt und legt es sich käuflich auf CD zu.


    Du hast ja nun oft genug betont, dass Deine Meinung hier Gesetz ist und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland das zwar anders sehen, aber hier eben wie gesagt nicht gelten. Ich besitze viel, viel mehr an Radiohörspielen als ich selbst mitgeschnitten habe und das völlig legal. Das war schon Ende der 80 Jahren so, als ich erstmals Tonbandspulen von meinem Onkel auf Kassette kopiert habe (nein, der Fall Gregory war hier leider auch nicht dabei :D) und ist heute im Digitalen Zeitalter nicht anders.


    Letzten Endes ist es doch bei Produzent und Konsument jedem individuell überlassen, wie er Preisgrenzen für sich, bzw. die Hörspielprodukte festlegt.
    Ich persönlich finde etwas um die 10 Taler okay, kaufe auch gerne mal gebraucht, wenn ich mal reinhören will. Und wenn mir etwas zu teuer erscheint - dann bleibt es eben im Regal liegen.
    Und wenn man etwas kommerziell produziert und beklagt, das man nicht genug damit verdient, dann muss eben noch irgendwie dazu verdienen oder es bleiben lassen. Ist doch in anderen Branchen nicht anders.


    Eine absolut realistische und logische Sicht der Dinge, die ich teile. Auch wenn uns da jetzt wohl Nähe zum Wahlprogramm der F.D.P. unterstellt wird 8o


    Ganz objektiv müsste ich wohl sagen, sollte der Preis etwas höher sein. Grade in Branchen wo "klein und Kleinstauflagen" keine Seltenheit sind, ist die Relation von Produktionskosten, Auflage und zu erwartendem Gewinn bei so mini Preisen natürlich eine schwere Sache.


    Klar, mit 1000 verkauften CDs selbst für 10 Euro das Stück ist das kein gutes Verhältnis. Zudem sind die Label ja keine Konzerne, die auch mal Durststrecken überstehen können und einem Produkt Zeit geben, seinen Markt zu finden. Sondern völlig unterkapitalisierte Kleinstunternehmen, häufig sogar Einzelkämpfer wie neulich am Beispiel Audioton sehr schön zu sehen war.


    Es ist aber halt trotzdem in der Regel keine elitäre Hochkultur, sondern ein gängiges Unterhaltungsprodukt für den Massengeschmack. Höhere Preise sind da schlichtweg nicht durchsetzbar. Es geht ja auch keiner für einen tollen Independent-Film ins Kino, wenn die Karte 20 Euro kosten würde. Und nun schließe ich den Bogen zu Snows folgender Aussage:


    Zitat

    im Endeffekt muss der Verlag/Label von den Einnahmen leben und kann er das nicht, wird die Produktion eingestellt. Ganz hart ausgedrückt heißt das, das sonst irgendwann die Anzahl der Hörspielproduktionen gewaltig zurückgeht und der Markt bietet jetzt schon aus meiner Sicht immer weniger gute Produktionen.


    Ich glaube nicht, dass die Anzahl der Produktionen zurückgeht, aber die Art der Produktionen sich verschiebt, in eine Richtung, die mir persönlich nicht gefällt, aber den Geschmack anderer Leute trifft.


    Viele Label haben mittlerweile eine Nische gefunden, in der es man offensichtlich durchaus brotbringend produzieren kann. Dazu gehören bei den Großen der Branche (Klein-)Kinderhörspiele und der alte Nostalgiekram wie ??? und TKKG (Europa). Geht immer. Dann Gruselhörspiele für die Fanszene (Lübbe), da schwimmen auch paar kleine mit. Die alten Radiohörspiele, die den Vorteil haben, dass man den Markt ziemlich genau durchkalkulieren kann und somit weiß, wie viel man an die Sender abdrücken kann, ohne dass man in den Roten Bereich rutscht. Bzw. die die Sender ja selbst über den eigenen Verlag auflegen können. Das wird auch weiter super klappen, solange es Weihnachten gibt und die Temple-, Kult-, etc. Boxen ihre Ehrenplätze auf den Gabentischen haben. Nicht zu vergessen die Domäne der kleinen Label, Autoren, die lange genug tot sind, so dass nix bezahlt werden muss. Holmes und Co. gehen immer (auch hier gilt wohl, so lange es Weihnachten und Geburtstage gibt) und warum nicht den Hund von Baskerville, diesmal mit einem schöneren Cover als zuletzt (Weihnachten, Gabentisch, sie wissen schon).


    Mein Interesse an all diesen Produkten ist bis auf vereinzelte Ausnahmefälle null. Auch aus meiner Sicht gibt es immer weniger gute Produktionen. Bei denen ein Autor ein Original-Skript geschrieben hat, ein Produzent tolle Sprecher verpflichtet hat und eine Regie das Ganze schwungvoll inszeniert. Und das bitte nicht als One Hit Wonder, sondern als Serie. Dafür gebe ich dann auch gerne Geld aus, ist auch kein Problem, kommt eh selten genug vor. Nun stelle ich aber fest, dass bei allen meinen Lieblingen die CD nie mehr als maximal 10 Euro gekostet hat (einige Romantruhe-Holmes und Sonderberg sind ja Doppel-CDs). Und so kam ich auch zu dem Schluss, das die Diskussion auslösende 50 Jahre alte GEZ-Hörspiel als "Abzocke" zu bezeichnen. Wer da letztlich abzockt, der Sender, das Label, Amazon, sonstwer, das ist nicht mein Bier.


  • Eine absolut realistische und logische Sicht der Dinge, die ich teile. Auch wenn uns da jetzt wohl Nähe zum Wahlprogramm der F.D.P. unterstellt wird


    Da sei Gott vor. Aber was ich oft nicht nachvollziehen kann, ist die Klage: "Ich verdiene damit ja nichts".
    Auf der einen Seite finde ich es natürlich schade, dass die Macher von so Perlen wie MindNapping, Larry Brent oder Tony Ballard nicht anständig von ihren Hörspielen leben können.
    Auf der anderen Seite ist es eben so, dann muss man es bleiben lassen. Oder seine Pfründe in anderer Arbeit sichern. Und eigentlich kann sich ja jeder denken, dass sich Hörspiele allein nicht tragen - leider!

  • Das ist auch eine sehr oberflächliche und nicht unbedingt richtige Aussage, die nur von jemandem kommen, der nur von außen zuschaut. Larry Brent und Tony Ballard scheinend doch gut zu laufen, aber das ist ja auch Grusel. MN ist es nicht.


    Aber hast Du mal darüber nachgedacht, dass ich durch Auftragsarbeiten überlebe? Das ist trotzdem keine Einladung, MN jetzt flächendecken runter zu laden, was leider sowieso schon in großem Stil gemacht wird. Sehr viele kennen die Reihe, kaum einer kauft sie, widerlich.


    Ich mache MN, auch wenn es aktuell nicht unbedingt rentabel ist, aus Liebe zum Medium und weil es meine erste Reihe ist. Ich glaube weiterhin an sie und hoffe, dass sie sich eines Tages tragen wird.


    Muss man nicht verstehen, aber man muss auch weiterhin nicht dafür sorgen, dass die Klage größer wird.

  • Wichtig für die Bewertung eines Kaufpreises einer Ware ist natürlich - neben dem hier ebenfalls sehr relevanten Sammlerwert - auch der Wiederverkaufswert.


    Auf den Hinweis zweier User habe ich in den letzten Tagen mal den Markt bei eBay etwas genauer beobachtet und es hat sich gezeigt, dass die Hinweise berechtigt waren. Während ich bisher bei meinen Auktionen meistens entweder 1 Euro oder kein Gebot bekam (Ausnahme: ???), sind für relativ neue Hörspiele Preise drin, die ich nicht verstehe.


    Hier ein paar Beispiele anhand von Lady Bedfort ("Das Hörspiel wurde nur 1x gehört. Die CD und die Hülle sind technisch undoptisch in einwandfreiem Zustand und wie neu!!!"):


    LB 58 EUR 5,66 (+1,50 Versand)
    LB 59 EUR 6,05 (+1,50 Versand)
    LB 60 EUR 6,00 (+1,50 Versand)
    LB 61 EUR 6,00 (+1,50 Versand)
    LB 61 EUR 6,00 (+1,50 Versand)
    LB 64 EUR 5,50 (+1,50 Versand)
    LB 65 EUR 6,22 (+1,50 Versand)
    LB 66 EUR 6,85 (+2,00 Versand)
    LB 67 EUR 5,01 (+2,00 Versand)


    Die Hörspiele kosten beim Hörplanet selbst 6,99 Euro bzw. 7,99 (die beiden aktuellsten). Keine Versandkosten ab 20.00 EUR Bestellwert!


    Zwei weitere Beispiel:
    GeisterSchocker 16 EUR 4,69
    Offenbarung 23 46 EUR 6,58 (!!!)


    Selbst wenn die Käufer nur die höheren Amazon-Preise heranziehen, dass man für knapp ein Jahr alte Hörspiele wie LB 59 noch sechs Euro bekommt, Wahnsinn!

  • Selbst wenn die Käufer nur die höheren Amazon-Preise heranziehen, dass man für knapp ein Jahr alte Hörspiele wie LB 59 noch sechs Euro bekommt, Wahnsinn!


    Sag' ich ja. Man muß allerdings bedenken, das das ganz stark vom jeweiligen Hörspiel und seinem VÖ-Datum abhängt. Hammer-Produktionen wie z.B. John Sinclair oder Gruselkabinett bekommt man spätestens wenige Monate nach Erstveröffentlichung schon sehr günstig (zwischen zwei und vier Euro), und die alten Folgen regelmäßig für einen Euro. Trash-Werke wie Geisterschocker ebenso. Lady Bedfort hingegen oder auch Amadeus, also gute Hörspiele, die aber nicht so die Mainstreamverbreitung haben, kosten tlw. auch nach Jahren noch viele Euro pro Stück.


    "Sonny elmquist" schrieb:

    Auf der einen Seite finde ich es natürlich schade, dass die Macher von so Perlen wie MindNapping, Larry Brent oder Tony Ballard nicht anständig von ihren Hörspielen leben können.

    Zum Teil können sie das wohl schon, wie Captain Blitz schon schrieb. Larry Brent, also R&B sind zwei Leute, und die können vom ihrem Job leben, soweit ich weiß. Wie gut, kann ich nicht beurteilen. Thomas Birker macht das Hörspielemachen wohl auch Hauptberuflich und alleinig. Die haben allerdings auch alle mehr als eine Serie am laufen.


    Hörspiele-Macher zu sein ist sicherlich keine Lizenz zum Gelddrucken, aber wenn man es richtig macht kann man wohl damit über die Runden kommen. Allerdings machen die Leute das ja verständlicher Weise primär aus Leidenschaft, nicht weil sie vom großen Geld träumen.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Nein, Thomas Birker macht das nicht hauptberuflich, sondern nebenbei.


    Und ich komme gerade so eben über die Runden, aber hier klingt das "über die Runden komm" eher schon so, als wenn man gut leben kann, große Wohnung, dickes Auto etc., aber dem ist nicht so. Wenn ihr wüsstet, wie ich 2012 gelebt habe und was ich für Opfer dafür gebracht habe.


    Das ist schon fast nicht mehr mit Leidenschaft zu erklären. Ich will nicht von Martyrium reden, aber es geht schon in diese Richtung, weil ich das halt unbedingt machen wollte.


    Deshalb finde ich es umso befremdlicher, dass den Machern kein Cent gegönnt wird, damit die Fans ihren Hörstoff kriegen, den man schon so günstig wie möglich anbietet. Bei MN müsste ich die Preise normalerweise anziehen, aber dann wäre das Geschrei noch größer. Andere bieten ihre mehr schlechten als rechten Hörspiele für über 10 Euro an, da sagt keiner was.

  • Das sehe ich auch so. Gutes Geld für gute Arbeit. Ich habe für mich selbst entschieden, dass ich durchaus kein Problem habe 12,90 für eine Folge Takimo hinzulegen. Weil sie mir gefallen. Das gleiche würde bspw. auch für MindNapping, Mark Brandis und Amadeus gelten; um nur einige zu nennen. Gabriel Burns ist zwar relativ gut gemacht, aber da hier kein Ende abzusehen ist und nur auf Menge gespielt wird (ich bin mir nicht mal sicher, was ich die letzten 38 Folgen überhaupt gehört habe), hätte ich ein Problem mehr als 8-9 Euro zu zahlen. Bei John Sinclair und den ??? bin ich nicht bereit mir diese Titel neu zu kaufen; weil die zu uninteressant/zu vorhersehbar sind. Wenn die gebraucht für bis 4 Euro nicht zu haben sind, kann ich auch gut ohne sie leben. Wenn die Qualität stimmt, sollte auch der Preis stimmen.

  • Nur kurz vorweg und darueber kann man (leider) nicht diskutieren: Wir leben in einer Marktwirtschaft und in dieser wird der Preis einzig und allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt.


    Ich habe allerhoechsten Respekt davor, mit welcher Leidenschaft einige Hoerspielmacher an ihren Produkten arbeiten und goenne jedem gutes Geld fuer gute Arbeit. Ich persoenlich bin auch bereit (mal) ein wenig tiefer fuer ne Produktion in die Tasche zu greifen, die ich unbedingt haben will.
    Ich wage aber mal eine Prognose: Wuerden alle ihre Produktionen ploetzlich (auch wenn es aufgrund der Kosten und des benoetigten Gewinnes zum Leben gerechtfertigt waere) fuer 13 Euronen verkaufen, dann wuerden auf Dauer nicht mehr viele ueberleben, denn (leider) koennten viele nicht mehr kaufen, weil die Kaufkraft fehlt...
    Es ist ein Teufelskreislauf: Die Sprecher wollen Geld verdienen (denn auch sie wollen ueberleben), die Produzenten muessen diese und weitere Kosten bezahlen und am Ende das Produkt auf den Markt bringen. Und das zu einem Preis, zu dem es auch gekauft wird...

  • Das ist auch eine sehr oberflächliche und nicht unbedingt richtige Aussage, die nur von jemandem kommen, der nur von außen zuschaut. Larry Brent und Tony Ballard scheinend doch gut zu laufen, aber das ist ja auch Grusel. MN ist es nicht.


    Ob man nun mit Grusel, Psychothrillern, Kindergeschichten, Gummibärchen, Auspuffrohren etc. KEIN oder NICHT GENUG Geld verdient ist dann am Schluss der Rechnung wohl egal.

    Aber hast Du mal darüber nachgedacht, dass ich durch Auftragsarbeiten überlebe? Das ist trotzdem keine Einladung, MN jetzt flächendecken runter zu laden, was leider sowieso schon in großem Stil gemacht wird. Sehr viele kennen die Reihe, kaum einer kauft sie, widerlich.


    Nee, du musst halt zubuttern. Und Runterladen finde ich sowieso asozial.

    Ich mache MN, auch wenn es aktuell nicht unbedingt rentabel ist, aus Liebe zum Medium und weil es meine erste Reihe ist. Ich glaube weiterhin an sie und hoffe, dass sie sich eines Tages tragen wird.


    Ich darf da einen Philosophen zitieren: "Hoffnung ist die schändlichste Droge!". Zu gönnen wäre es dir ja.


    Und ich komme gerade so eben über die Runden, aber hier klingt das "über die Runden komm" eher schon so, als wenn man gut leben kann, große Wohnung, dickes Auto etc., aber dem ist nicht so. Wenn ihr wüsstet, wie ich 2012 gelebt habe und was ich für Opfer dafür gebracht habe.


    Das ist schon fast nicht mehr mit Leidenschaft zu erklären. Ich will nicht von Martyrium reden, aber es geht schon in diese Richtung, weil ich das halt unbedingt machen wollte.


    Letzten Endes dein Bier, du bist für dich verantwortlich. Aber man kann ja gerade an so etwas auch wachsen und viel Kräfte sammeln.

    Deshalb finde ich es umso befremdlicher, dass den Machern kein Cent gegönnt wird, damit die Fans ihren Hörstoff kriegen, den man schon so günstig wie möglich anbietet. Bei MN müsste ich die Preise normalerweise anziehen, aber dann wäre das Geschrei noch größer. Andere bieten ihre mehr schlechten als rechten Hörspiele für über 10 Euro an, da sagt keiner was.


    Ich schreie nicht, die meisten Hörspiele/Hörbücher, die ich für einen Zehner kaufe, gefallen mir sehr gut.


    Vielleicht sollte man "Fair-Trade"-Hörspiele anbieten, wie diese "Ein Herz für Erzeuger"-Milch.
    Auf jeder CD ein Button: "Ein Euro pro Hörspiel geht an den Macher!".

  • Bei Grusel kommt aber nun mal genug rum, das wollte ich damit sagen.


    Sicher ist es mein Bier, aber anderen Machern wird nachgeweint, die nicht mal ansatzweise das erlebt haben, was ich erlebt habe. Dieses Messen mit zweierlei Maß geht mir in dieser Szene auch auf den Senkel.


    So, genug gejammert, bevor es nachher als...äh...Gejammer ausgelegt wird. ;)

  • Vielleicht sollte man "Fair-Trade"-Hörspiele anbieten, wie diese "Ein Herz für Erzeuger"-Milch.
    Auf jeder CD ein Button: "Ein Euro pro Hörspiel geht an den Macher!".


    Grundsaetzlich eine sehr schoene Idee, die ich auch unterstuetzen wuerde. Allerdings denke ich, dass der Kreis derer, die sowas gut finden wuerden, doch sehr begrenzt ist.
    Und wie du schon sagtest, es muss jeder ueber die Runden kommen und die Lebenshaltungskosten sind sehr hoch.

  • Sowas dürfte wohl auch nur sehr schwer durchführbar sein und ganz ehrlich, ich möchte keine Almosen, es sollte einfach nur vernünftig gekauft werden, nicht illegal gezogen oder geliehen. Und auf Boxen oder Gebrauchtware lauern ist auch nicht wirklich schön.