Erkennt man eine erfolgreiche Schmiede daran ...

  • Du ziehst halt nicht alle Faktoren in Betracht. Freud dürfte auch deutlich teurer in der Produktion gewesen sein als so manch andere Serie/Reihe. Man hatte aber auch noch einen Radiosender mit im Boot, man war im Tonträgerhandel zu finden usw.

    Das mag richtig sein, ändert ja aber nichts an meiner simplen Grundbehauptung, das kein Hörspielschaffender böse darüber wäre, wenn sich seine Serie/Reihe/etc. besser verkaufen würde. Und Freud hat, wie manch andere Nischen-Produktionen auch, das Problem : Thematisch keine Massenkompatibilität.


    Ich glaube, man könnte sogar die simple Formel aufstellen : Kleinere Produktionen, die scheitern oder vom Scheitern bedroht sind, haben eine von den beiden folgenden Anforderungen nicht erfüllt : Thematik nicht Massenkompatibel genug und/oder Qualität nicht gut. Es mag Ausnahmen geben, aber ich glaube diese Schablone würde auf die meisten Fälle passen.


    Frage Nebenbei : Ich kenne Freud inhaltlich nicht, ich weiß das es die Serie gab und das sie Thematisch etwas "exotisch" war. Warum war sie in der Produktion denn deutlich teurer ?


    Was MN betrifft, so ist die Reihe bedroht, doch, aber wieso "nicht zum ersten Mal"? Entweder ist eine Reihe es oder sie ist es nicht. MN ist es jetzt.

    Ich meinte in der Vergangeheit schon mehrfach davon gelesen zu haben, das es fraglich ist, ob MN weiter läuft, wenn die Verkäufe so schlecht sind wie zum jeweiligen Zeitpunkt. Aber irgendwie finde ich die passenden Threads nicht mehr wieder.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Frage Nebenbei : Ich kenne Freud inhaltlich nicht, ich weiß das es die Serie gab und das sie Thematisch etwas "exotisch" war. Warum war sie in der Produktion denn deutlich teurer ?


    Sprecher, Produktionsweise etc., da kommt einiges zusammen. Vielleicht nicht ganz so teuer wie Edgar Allan Poe, aber in diese Regionen dürfte man wohl ungefähr kommen. Teuer genug also und teurer als die Produktionen, die wir alle so machen.


    Warum und weshalb irgendwas nicht so erfolgreich ist, wie man es gerne hätte bzw. was man ändern muss, das ist alles Spekulation. Wenn ich die Lösung gefunden habe, dann werde ich sie natürlich für mich behalten und die Gelddruckmaschine anwerfen. ;)

  • Zitat

    Jeder, der Hörspiele macht und erzählt, das er bewußt gar nicht so viel wirtschaftlichen Erfolg haben will wie Serie X, ist diesbezüglich entweder unglaubwürdig oder Millionär, etc. und macht Hörspiele nur als Hobby.



    Genau das ist der Punkt. Mache ich es als Passion, bin ich bereit selber zu investieren, geht es um Wirtschaflichkeit muß das Geld aus einer anderen Quelle kommen.

  • Frage Nebenbei : Ich kenne Freud inhaltlich nicht, ich weiß das es die Serie gab und das sie Thematisch etwas "exotisch" war. Warum war sie in der Produktion denn deutlich teurer ?

    Das sind viele Faktoren, das fängt bei der Auswahl der Sprecher an und endet bei der Musik, die extra für die Serie von einem _echten_ Orchester eingespielt wird, was sonst - wenn ich das richtig sehe - keiner in der Szene macht. Warum eine Serie nicht läuft kann ebenso 25252354 Ursachen haben. Mal ist es der Vertrieb, mal die Regie, mal die Grundhandlung, die - auch wenn eine Serie/Reihe gut gemacht ist, vielleicht nicht genug Befürworter findet. Ich glaube, das Leute keine depressive Hörkost wollen, sondern eher etwas was leicht unterhält ggf. sogar etwas Humor und Spannung bietet...

  • Die Erfolgreichen da draußen, DDF, BB, nochmal BB und JS, verkaufen nicht nur an uns "Spezialisten". Ja, das ist überhaupt nicht neu, aber wenn die Label, die sich eine wirkliche Existenz mit der Produktion von Hörspielen aufbauen wollen, nicht aktiv sind, um AUSSERHALB EINGESCHLIFFENER METHODEN Kunden zu gewinnen, sollen sie sich nicht beklagen, dass ihr Echo nur innerhalb unseres Kreises bleibt. Der Hörplanet rätselt, warum nur die Lady Bedfort inzwischen 70+ Folgen hat. Wäre wieder mal eine interessante Diskussion. Aber die Antwort dazu liegt nicht im Forum, sie liegt bei den Käufern außerhalb. Den Laufkundschaften, den DDF-Käufern, den HörBUCHkäufern und den Eltern, die für ihre Kinder einkaufen.


    Hat jemand Simeon seiner Serie FAITH schon mal gefragt, auf wie groß er den Anteil der Käufer einschätzt, die überhaupt nicht forumsaffin sind, also vollkommen unabhängig von uns Foristen sich informieren und kaufen? Alles Abonnenten? Oder welches Publikum erreicht er da?


    Über die Serie wird hier und anderswo in Foren schon lange nicht mehr diskutiert oder (mit wahrnehmbaren Reaktionen) informiert, aber man ist inzwischen auch schon bei Folge 46.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Mal kurz OT: Die Beurmann-Kompositionen für die "Drei ???" werden dann wohl von einem "falschen" Orchester eingespielt, oder was?


    Da hört man hier und da ja auch anderslautende Aussagen, dass sie einfach nur eingekauft worden sind.


  • Selbst wenn - nach Kammermusikbesetzung oder gar Synthesizer klingt es ja nun nicht. Ein Orchester dürfte da doch schon am Werk (gewesen) sein.


    Sicher, das ist schon ein echtes Orchester, aber es macht ja nochmal einen Unterschied, ob man etwas nur einkauft oder selber komplett alles aufnehmen muss usw.

  • Selbst wenn - nach Kammermusikbesetzung oder gar Synthesizer klingt es ja nun nicht. Ein Orchester dürfte da doch schon am Werk (gewesen) sein.

    "Gewesen sein" bringt es auf den Punkt. Die Stücke wurden in einer Zeit produziert, wo die Hörspiele ganz andere Absätze hatten. Um so mehr Absatz, desto mehr kann natürlich auch auf Qualität geachtet werden. Das sich das nicht lohnt, würde ich jetzt nicht unbedingt unterstreichen. So etwas geht auch heute noch (siehe Gabriel Burns)...

  • "Gewesen sein" bringt es auf den Punkt. Die Stücke wurden in einer Zeit produziert, wo die Hörspiele ganz andere Absätze hatten. Um so mehr Absatz, desto mehr kann natürlich auch auf Qualität geachtet werden. Das sich das nicht lohnt, würde ich jetzt nicht unbedingt unterstreichen. So etwas geht auch heute noch (siehe Gabriel Burns)...


    Bei den Verkaufszahlen lohnt sich das nicht, es sei denn, man ist ein großes Label und kann es sich leisten. Es ist im Endeffekt auch wurscht, weil die Mehrzahl der Hörer es eh nicht raus hört.

  • Bei den Verkaufszahlen lohnt sich das nicht, es sei denn, man ist ein großes Label und kann es sich leisten. Es ist im Endeffekt auch wurscht, weil die Mehrzahl der Hörer es eh nicht raus hört.


    Lustig ist, das Herr Prof. Dr. Beurmann laut Interview auch diese Meinung mit dir teilt, damals aber trotzdem auf Qualität gesetzt hat. Es ist halt auch eine Frage der persönlichen Einstellung und natürlich des Budgets. Es ist ja auch nicht so, dass ständig neue Melodien gemacht werden müssen. Wenn man vorplant kann eine Session gemacht werden und man hat für seine Serie seinen _eigenen_ Sound, der nirgends sonst zu hören ist. Das ist durchaus etwas, was ein Produkt noch weiter abheben kann und es kann auch für mehr Abverkäufe sorgen, wenn es sehr gute Musik ist, die die Serie richtig gut unterstreicht....
    ....das ein ganz ganz kleines Label keine Lust hat einen 4stelligen Betrag für Musik auszugeben, der schon fast das Budget vom halben Hörspiel ist, kann ich verstehen.

  • Musiken sorgen leider kein Stück für höhere Abverkäufe, wer hat dir das denn erzählt? "Oh ja, da steht drauf "Mit neu eingespielter Orchestermusik!" Muss ich haben!", das glaube ich kaum. Danach kauft niemand.

    Du den Spieß kann ich umdrehen, wer hat dir gesagt, das es nicht so ist?!
    Natürlich fällt es auf und ich glaube schon, das jeder Punkt, der zur höheren Qualität seinen Beitrag leistet, für mehr Absatz sorgen kann...
    ....wenn dem nicht so ist...und alles total unwichtig, kannst du ja mal deine Hörspiele ohne Geräusche und Musik rausbringen....ist ja egal, fällt ja nicht auf ;)

  • Du den Spieß kann ich umdrehen, wer hat dir gesagt, das es nicht so ist?!


    Markt und Verkaufszahlen.


    Zitat

    Natürlich fällt es auf und ich glaube schon, das jeder Punkt, der zur höheren Qualität seinen Beitrag leistet, für mehr Absatz sorgen kann...
    ....wenn dem nicht so ist...und alles total unwichtig, kannst du ja mal deine Hörspiele ohne Geräusche und Musik rausbringen....ist ja egal, fällt ja nicht auf ;)


    Glauben ist nicht wissen. Ich weiß es, Du glaubst es nur. Und es sprach keiner von "ohne Musiken und Geräusche", also bitte sachlich bleiben. Es fällt der Hörerschaft nur selten bis gar nicht auf, ob die Musik am Computer entstanden oder von einem echten Orchester ist.

  • Glauben ist nicht wissen. Ich weiß es, Du glaubst es nur. Und es sprach keiner von "ohne Musiken und Geräusche", also bitte sachlich bleiben. Es fällt der Hörerschaft nur selten bis gar nicht auf, ob die Musik am Computer entstanden oder von einem echten Orchester ist.


    Sorry, aber das gilt auch für dich. Das kannst du nicht wissen. Es gibt schließlich keinerlei Erhebung, die zeigt, ob sich etwas wegen der hohen Qualität besser/schlechter verkauft.
    ...und ich behaupte nicht zu wissen, sondern schreibe nur, das ein gut gemachtes Sounddesign für einen weiteren Kauf einer Reihe/Serie sorgen _kann_ (nicht muß!!).


    Neuerdings postest du häufig, das Qualität nicht auffällt, wen dem so ist, warum gibt es Maritim nicht mehr?! Qualität wird sehr wohl bemerkt nur leider gibt es kein Rezept dafür, wann es wirklich auch funktioniert und positiv Auswirkungen auf die VK-Zahlen hat. Ein Holmes-Hörspiel braucht nicht das Design von "Gabriel Burns" ....von daher _kann_ gute Musik auch positiv und fördernd sein, sie muß es aber nicht.


    Für beides gibt es Beispiele:


    John Sinclair (hochwertige Musik im Einsatz)
    Gabriel Burns (hochwertige - eigens Komponierte - Musik im Einsatz)
    Sherlock Holmes: Die neuen Fälle (grottenschlechter Theme, aber keinen störts....aber thematisiert wird es durchaus!)
    Dreamland (Amateurniveau, aber trotzdem beliebt)


    Es kommt halt auch ein wenig darauf an, was genau ich präsentiere. Für Projekt a) brauch ich evtl. einen sehr guten Soundtrack, für Projekt b vielleicht nicht.
    Wer erwartet z. B. bei Holmes einen hochwertigen dunklen Soundrack wie bei Burns?!

  • "Gewesen sein" bringt es auf den Punkt. Die Stücke wurden in einer Zeit produziert, wo die Hörspiele ganz andere Absätze hatten. Um so mehr Absatz, desto mehr kann natürlich auch auf Qualität geachtet werden. Das sich das nicht lohnt, würde ich jetzt nicht unbedingt unterstreichen. So etwas geht auch heute noch (siehe Gabriel Burns)...


    Ich glaube auch nicht, das es sich lohnt, da man mit der heutigen Technik im Studio schon ziemlich nah an orchestrale Klänge ran kommt, wenn man das möchte. Es ist ja nicht so, das es aus dem Studio pauschal "billiger" klingt. Ich würde mal forsch vermuten : 90 % der Hörer (mich eingeschlossen) hören den Unterschied eh' nicht, 5 % ist es egal, und die restlichen 5 % fallen statistisch nicht in's Gewicht. Den Aufwand für originäre Orchestermusik sollte ein Hörspielproduzent lieber anderweitig einsätzen.


    ...und ich behaupte nicht zu wissen, sondern schreibe nur, das ein gut gemachtes Sounddesign für einen weiteren Kauf einer Reihe/Serie sorgen _kann_ (nicht muß!!).

    Das glaube ich weniger. Ich vermute, das ein gut gemachtes Sounddesign bezüglich des Erfolges eines Hörspiels eine ziemlich kleine Stellschraube ist, die irgendwo unter "ferner liefen" rangiert.
    Man könnte sagen, das ein gut gemachtes Sounddesign dem Erfolg einer Reihe/Serie sicherlich nicht abträglich ist (solange es nicht wirtschaftliche Ressourcen vernichtet, die dann an anderer Stelle fehlen), aber mehr auch nicht.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Nur so ganz nebenher. Es ist ja nicht so: Eingespieltes Orchester = gutes Sounddesign // Digital komponierte Musik = schlechtes Sounddesign.
    Das klingt nämlich grad so, als ob ein gutes Sounddesign nur mit einem Orchester möglich wären.


    Ich denke auch, dass das der Captain sagen will.. (oder?). Und ich denke auch, dass es für die Abverkäufe dann auch nicht sooo viel besser ist. Klar, dass unterstreicht (eventuell die Qualität). Aber wenn das Produkt einen komplett digitalen Score hat, dann kann dass ja eben auch ein richtig richtig guter sein, als dass dann der Unterschied eben zumindest nicht mehr ins gewicht fällt.


    Ist ja nicht so, dass wir bei digitaler Musik heutzutage nur noch Midi-Gedudel erhalten.