Kann/soll man sich Hörspiele "schönhören"?

Man sollte Hörspiele oder auch andere Medien, weder schön noch schlecht reden, dies sollte allegemein gelten.

nun geht es hier aber nicht ums schön- bzw. schlechtreden, sondern um die frage, ob man sich ein hörspiel, welches einem beim 1-3 durchgang nicht gefallen hat, so lange anhören sollte, bis es gefällt, weil man unter umständen nicht richtig zugehört hat etc. (so in etwa).

und du, lieber thomas, tust in anderen foren eigentlich nichts anderes als viele andere, nämlich eine andere person, dessen label bzw dessen produkte schlechtzureden, und sich gegenseitig immerfort auf die schulter zu klopfen, wie gut man eigentlich ist. und niiieee wieder ein böses forum zu besuchen, weil da nicht nur böse admins, sondern auch viele böswillige user sind, die mit absicht alles schlecht finden, was man macht. aber das ist wahrscheinlich was anderes...

ich hätte das schönhören spontan eigentlich verneint, aber der verweis auf die musik hat mich nochmal nachdenken lassen. bei musik ist es mir schon häufiger passiert, dass lieder erst nach einer gewissen zeit oder in einer gewissen stimmung zünden. allerdings hatte das wenig bis nichts mit einem bewussten schönhören zu tun, also dass ich mir gesagt habe: das muss mir jetzt gefallen, also höre ichs so lange, bis es klappt. allerdings gebe ich dem lied durchaus mal ein wenig zeit bzw ein paar durchläufe. manchmal lasse ich den song/die platte auch liegen und versuchs später nochmal.

das ist bei hörspielen aber wohl etwas anders. da gehts nicht darum, ob die melodie in den 3 minuten hängen bleibt oder ins ohr geht. wenn mir ein hörspiel nicht gefällt, dann weil mir die story nicht gefällt (die kann ich nicht schönhören), weils schlecht gemacht/produziert ist (das macht mir entweder gar nix oder lässt sich nicht schönhören) oder weil mir die machart nicht gefällt. hier sehe ich wenn überhaupt potential, weil sich da vielleicht je nach stimmung oder geschmack die herangehensweise ändern könnte. was mir heute zu dialoglastig ist, kann in anderer stimmung vielleicht gerade richtig sein. das merke ich als mündiger hörer aber selber und entscheide daher, ob ich etwas eine zweite chance gebe und wenn ja, wann.

insgesamt ist es daher eher unangebracht, mangelnden erfolg oder schlechte kritiken nur darauf zu schieben, dass nicht richtig zugehört wurde oder man das hörspiel eben häufiger hören müsste. da fehlt etwas die kritikfähigkeit beim macher und hörer. der macher schiebts auf den hörer, der zwar immerhin das werk gekauft hat (was sonst auch zu kritik führt), aber die qualität nicht sehen will/kann, der hörer macht es sich aus persönlichen gründen zu einfach und beklatscht alles (was wiederum den macher bestärkt, alles richtig zu machen und nur am "schlechten" hörer gescheitert zu sein). grundsätzlich sollte man es jedem überlassen, ob er sich, gerade dann, wenn zeit ohnehin knapp ist, mehrmals für 60 minuten (oder mehr, zb bei hörbüchern) mit etwas befassen will, was ihm nicht gefallen hat. dafür gibts genug, was mir auch spontan gefällt oder wo ich mic nicht zum erfolg (=mögen) quälen muss