Die derzeitige Lage des Hörspielmarktes

  • Spaß. Und das ist für mich immer noch die Hauptsache!


    Sehe ich auch so. Persönlich habe ich allein die Gruselreihe verfolgt und fühlte mich hier in der Regel gut unterhalten. Wirklich schade, dass es vorerst nicht weiter geht. Aber wenn da Existenzen dranhängen und nicht nur schnöde Absatzzahlen, dann sollte man so früh wie möglich die Reißleine ziehen ...

  • Wenn man Dein Argument auf die Filmwelt überträgt, dann hätten nur Spielberg oder Bruckheimer Filme eine Daseinsberechtigung, aber kleine Filme wie z.B. Raimis Evil Dead nicht. Das fände ich schade.

    Das hat Detlef nicht gemeint (nehme ich hier mal an). Er meinte, "eine gute Produktion gemessen am Genre". Dass man für einen Sommerblockbuster halt 200 Mio. US-$ braucht, mag sein, aber ein fantastisch erfolgreicher und guter Film wie Bella (für 3,3, Mio. US-$) versucht nicht, "Transformers 3" zu sein. Das Geheimnis ist, sich nicht zu überheben.


    Genau hier sind wieder beim Punkt Qualität. Natürlich würde ein Gelegenheitshörer nicht eine Produktion für 8,- von Dreamland kaufen, wenn er von z. B. Folgenreich einen extrem gut gemachten Mark Brandis für das gleiche Geld bekommt. Der Qualitätsunterschied ist astronomisch...

    Da glaube ich, irrt sich der Weise. Das Genre entscheidet. Man könnte mir weiß der Himmel was erzählen von der Qualität der "Drei !!!", ich würde die Serie trotzdem nicht kaufen. Drei halbwüchsige Mädchen interessieren mich nicht. Und Gruselhörer gucken halt auf das Label SF und sagen "nee, nicht heftig genug". Meiner Erfahrung nach sind gerade Gelegenheitshörer noch fixierter auf ihre Genres als die Hardcorefans.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • EUROPA und Universal machen immer noch 90% des HSP-Marktes mit ihren Kinder/Jugend- Hörspielen. Ich habe mehrfach darüber geschrieben. Alle anderen machen 10% aus. Marktanteil versteht sich. Und diese 10% brechen nun weg. So schade es ist, aber die Krise wird bestimmt noch weitere Opfer fordern. Die Rückbesinnung zur Qualität sollte wieder kommen. Es ist falsch ellenlange Zyklen zu produzieren, die erst nach Monaten fortgesetzt werden. Das will keiner haben (siehe Perry Rhodan). Es will auch niemand künstlich in die Länge gezogene Heftromanserien, die sind nämlich lang genug. (Sorry, aber bei Dorian Hunter macht man diese Fehler und das macht mir Sorgen um die sonst gute Serie). Auch Edgar Allan Poe und Gabriel Burns hat man gestreckt und gestreckt. Man hat eine Serie voller Fragen geliefert aber keine Antworten. Da steigt irgendwann einmal jeder aus, denn so dumm ist keiner.

    Sorry aber welchen Bezug hat Dorian Hunter zu GB EAP oder Rhodan? Das ist totaler Quatsch! Bisher wurden da 15 hervorragende Hörspiele veröffentlicht, die sich weder in tausenden Storysplittern verfranst haben, noch hat man irgendwas gestreckt (jedenfalls nicht die Romane, die hat man eher umgestrickt bis ignoriert). Von Rückbesinnung zur Qualität zu schreiben und dann eine der momentan besten Serien an zu pinkeln wirkt schräg. Mag schon sein das "die Krise" in der Zukunft weitere Opfer fordern wird, aber dann jedes mal hinterher zu treten mit dem Argument das es wohl an der Qualität gelegen hat, finde ich gelinde gesagt unverschämt. Ganz abgesehen davon das die Qualität eines Hörspiels auch immer ein wenig im Auge des Betrachters liegt, wird ja wohl niemand behaupten können das z.B. ein Günter Merlau ne Pflaume oder ein Feierabendproduzent war der für wahre Qualität kein Öhrchen hatte.

  • Es wird mir sowieso viel zu viel in einen Topf geworfen und es gibt zu viele Experten, die hinterher alle schlauer sind und wissen woran es liegt. ;)


    Von daher doch bitte beim Thema bleiben, nämlich Dreamland. Wir haben hier bereits genug Krisenthreads, danke.

  • Bisher wurden da 15 hervorragende Hörspiele veröffentlicht, die sich weder in tausenden Storysplittern verfranst haben, noch hat man irgendwas gestreckt (jedenfalls nicht die Romane, die hat man eher umgestrickt bis ignoriert).

    Da pflichte ich Marz voll und ganz bei. Dorian Hunter ist ein Lehrbeispiel dafür, wie man qulitativ fragwürdige Vorlagen clever und modern in ein anderes Medium portiert. Davon können sich andere, die Heftchen sklavisch Seite für Seite vertonen, eine Scheibe abschneiden. Aber die Qualität von DH gefällt den Leuten ja auch, wie der Erfolg der Serie zeigt, auch wenn ihnen - wie manchen Kritikern - der fachliche Hintergrund fehlt um sowas direkt zu erkennen.


    Klaus

  • Es wird mir sowieso viel zu viel in einen Topf geworfen und es gibt zu viele Experten, die hinterher alle schlauer sind und wissen woran es liegt. ;)


    Von daher doch bitte beim Thema bleiben, nämlich Dreamland. Wir haben hier bereits genug Krisenthreads, danke.


    Siehe oben.


    Wenn über Dorian Hunter diskutiert werden soll, dann bitte in dem passenden Thread dazu, danke. Da kann dann auch geklärt werden, welche Kritiker das sein sollen.

  • Sorry aber welchen Bezug hat Dorian Hunter zu GB EAP oder Rhodan? Das ist totaler Quatsch! Bisher wurden da 15 hervorragende Hörspiele veröffentlicht, die sich weder in tausenden Storysplittern verfranst haben, noch hat man irgendwas gestreckt (jedenfalls nicht die Romane, die hat man eher umgestrickt bis ignoriert). Von Rückbesinnung zur Qualität zu schreiben und dann eine der momentan besten Serien an zu pinkeln wirkt schräg. Mag schon sein das "die Krise" in der Zukunft weitere Opfer fordern wird, aber dann jedes mal hinterher zu treten mit dem Argument das es wohl an der Qualität gelegen hat, finde ich gelinde gesagt unverschämt. Ganz abgesehen davon das die Qualität eines Hörspiels auch immer ein wenig im Auge des Betrachters liegt, wird ja wohl niemand behaupten können das z.B. ein Günter Merlau ne Pflaume oder ein Feierabendproduzent war der für wahre Qualität kein Öhrchen hatte.


    Ich habe nur meine Ansicht zum Thema offenbart. Die muß man nicht teilen. Zwischen GB, EAP und Dh besteht natürlich kein Zusammenhang, das wurde falsch verstanden.Sorry. Es geht natürlich um Dreamland.

  • Da glaube ich, irrt sich der Weise. Das Genre entscheidet.


    Keine Panik, ich nenne Brandis nur immer wegen der Qualität, nicht wegen dem Genre. Ich kann Dorian Hunter nicht nennen, weil die Serie mir nicht liegt...wäre natürlich der passendere Vergleich! Ich behaupte nicht, das ich alle Ursachen kenne, sondern das die Qualität immer noch ein starkes Wörtchen mitzureden hat, ob eine Serie - besonders in schweren Zeiten - sich durchsetzen kann....und zwar auf Dauer. Gerade bei Dreamland sehe ich in erster Linie nicht den bösen, schlechten Markt, sondern das sie bei der Folgenanzahl angekommen sind, wo die Abverkäufe runtergehen... / Die Langzeithörer scheinen nur am Ball zu bleiben, wenn alles stimmt. Wenn es nur der Markt allein wäre, warum läuft dann Sherlock Holmes zu Ende, oder Lady Bedfort?! Es liegt nicht allein am schlechten Markt, soviel ist klar!

  • Ich meinte ja auch nicht das DH schlechte Qaulität ist. Ich meinte nur, dass Dorian seine Brüder auch schon nach 7 Folgen alle hätte los sein können, als nach 14. Ich denke nämlich auch nicht, dass sich bei Folge 29 noch einer an die vielen Querverbindungen Dorians und Cocos zur Zamis-Familie erinnert. Das meinte ich mit strecken. Und ich glaube auch nicht das Zaubermond alle 156 DK-Romane veröffentlichen wird.


    Bei EAP und GB hat man nur gestreckt indem man Fragen und Rätsel geschaffen hat, ohne Antworten zu liefern. Man hat also keinen Abschluss gefunden. Noch viel schlimmer. Ich denke hier muss man ansetzen. Aber ich bin auch kein Experte, dass ist nur meine persönliche Meinung.

  • Ich meinte ja auch nicht das DH schlechte Qaulität ist. Ich meinte nur, dass Dorian seine Brüder auch schon nach 7 Folgen alle hätte los sein können, als nach 14. Ich denke nämlich auch nicht, dass sich bei Folge 29 noch einer an die vielen Querverbindungen Dorians und Cocos zur Zamis-Familie erinnert. Das meinte ich mit strecken. Und ich glaube auch nicht das Zaubermond alle 156 DK-Romane veröffentlichen wird.


    Man streckt ja nicht, man vertont Heft für Heft. Strecken wäre, wenn man noch zwischendurch Geschichten schreiben würde, die es gar nicht als Hefte gibt.


    Zitat

    Bei EAP und GB hat man nur gestreckt indem man Fragen und Rätsel geschaffen hat, ohne Antworten zu liefern. Man hat also keinen Abschluss gefunden. Noch viel schlimmer. Ich denke hier muss man ansetzen. Aber ich bin auch kein Experte, dass ist nur meine persönliche Meinung.


    Bei Poe kann man gar nicht wissen, ob gestreckt worden ist. Der Autor hat gesagt, dass er fünf Handlungsbögen bringen will und jeder hat 25 Folgen, das sagt er auch jetzt noch.


    Bei GB ist definitiv gestreckt worden und es hat der Serie geschadet.


    Wie dem auch sei, hier geht es um die Lage des Marktes und da sehe ich einfach keine Serien mit großen Handlungsbögen, es sei denn, dass schnell und regelmäßig Nachschub kommt.

  • Man streckt ja nicht, man vertont Heft für Heft. Strecken wäre, wenn man noch zwischendurch Geschichten schreiben würde, die es gar nicht als Hefte gibt.


    So sehe ich das auch. Es sind halt Zyklen oder Abschnitte in der Serie. Ist ja bei John Sinclair nicht anders. Erst der Schwarze Tod, dann die Mordliga (die sich langsam auflöst) und jetzt kommt noch Wikka dazu. Das ist die gleiche Situation wie bei Dorian Hunter.

  • Man streckt ja nicht, man vertont Heft für Heft. Strecken wäre, wenn man noch zwischendurch Geschichten schreiben würde, die es gar nicht als Hefte gibt.

    Folge 10 war ein Zweiteiler. Mußte das sein? Und man muss nicht jedes Heft vertonen. Das meinte ich.


    Bei Poe kann man gar nicht wissen, ob gestreckt worden ist. Der Autor hat gesagt, dass er fünf Handlungsbögen bringen will und jeder hat 25 Folgen, das sagt er auch jetzt noch.

    Bei Folge 25 hätte Schluß sein sollen. Der Rest war gestreckt, ob nun geplant oder nicht.


    Wie dem auch sei, hier geht es um die Lage des Marktes und da sehe ich einfach keine Serien mit großen Handlungsbögen, es sei denn, dass schnell und regelmäßig Nachschub kommt.

    Das ist ja der springende Punkt. Nachschub sollte schnell nachkommen. Aber das ist eben sehr schwierig.

  • Wie gesagt, wenn etwas von Anfang so geplant ist, dann ist es nicht gestreckt, da gibt es wohl klare Definitionen.


    Wenn man aber mittendrin sagt "Komm, machen wir doch ein paar mehr Folgen!", so wie bei Burns, dann ist es klar gestreckt.


    Hat aber alles nur bedingt bis gar nichts mit der Marktlage zu tun. Es ging hier wohl auch eher um die Qualität.


    Ich bin der Meinung, dass einige Label minderwertige Produkte auf den Markt werfen und sich nicht wundern sollten, wenn ihr mittelprächtiger Krams dann plötzlich nicht mehr gekauft wird.

  • Ich bin der Meinung, dass einige Label minderwertige Produkte auf den Markt werfen und sich nicht wundern sollten, wenn ihr mittelprächtiger Krams dann plötzlich nicht mehr gekauft wird.

    ...bekanntlich auch meine Theorie. Natürlich hängen auch andere Faktoren mit dem Scheitern von Serien zusammen. Aber ich denke schon, das ein mittelprächtiger Krams schneller von der Bildfläche verschwindet, als hochwertiger. Nach einem angenehmen eMail-Ausstausch eines Product-Ms muß ich sagen, dass man auch an die "Vorteile" denken muß. Ja, es gibt sie. Denn wenn alle Serien gut laufen würden, dann wäre kein Platz mehr für neue! Ein Argument das in der Tat auch seinen Reiz hat. Denn eins ist klar: Die Plätze in den Kaufhäusern sind begrenzt. Wenn wir jetzt durchspielen das wirklich ALLE erfolgreich wären, dann würde der Markt so langweilig sein, wie in den 80ern. Mit immer den gleichen Serien. Wollen wir das? Das Sterben, so traurig es auch ist, kann auch eine Option/Chance für neuere, vielleicht sogar bessere, Hörspiele sein.

  • Wie gesagt, wenn etwas von Anfang so geplant ist, dann ist es nicht gestreckt, da gibt es wohl klare Definitionen.


    Wenn man aber mittendrin sagt "Komm, machen wir doch ein paar mehr Folgen!", so wie bei Burns, dann ist es klar gestreckt.


    Hat aber alles nur bedingt bis gar nichts mit der Marktlage zu tun. Es ging hier wohl auch eher um die Qualität.

    Klar. Wenn man die Marktlage diskutiert müssen wir auch den Faktor Qualität mit einbeziehen.

  • So sehe ich das auch. Es sind halt Zyklen oder Abschnitte in der Serie. Ist ja bei John Sinclair nicht anders. Erst der Schwarze Tod, dann die Mordliga (die sich langsam auflöst) und jetzt kommt noch Wikka dazu. Das ist die gleiche Situation wie bei Dorian Hunter.


    Gestreckt werden kann ja schon in der der Romanserie. Ich hab nie eine gelesen, aber wenn DH auch schon in Romanform schnell vorangeht, warum also nicht jeden Roman vertonen. Wenn aber schon die Romanserie mit Einzelfolgen aufgefüllt wurde, wie bei JS, sollte man die ruhig weglassen wenn sie die Handlung nicht voranbringen und auch sonst kaum interessant sind.


    Das Hauptproblem bei einigen Serien und Reihen sehe ich wie andere hier schon in der Qualität. Einige Label haben, bewusst oder unbewusst, die Hörspiele klingen lassen wie in den 80ern oder sehr ähnlich. Moderne Konzepte für Sounddesign, Storytelling und nicht zuletzt auch Produktdesign wurden kaum umgesetzt. Das man da gegenüber "modernen" Medien wie Filmen & Serien sowie Videospielen im Geschäft nicht besteht ist kaum verwunderlich. Wer kauft schon spontan Produkte, die aussehen, als würden sie seit 20 Jahren da stehen? Aber Diskussionen über Cover, immer die gleichen Gruselroman-Adaptionen und blasse Sounds wurden von den Machern ja oftmals beiseite geschoben oder als Nostalgie bezeichnet. Sicher hat es auch Lausch und bis auf JS alles von Lübbe erwischt aber da spielen auch andere Gründe eine Rolle, manchmal auch einfach Pech. Aber das jetzt alle Label alles richtig gemacht haben und nur der ominöse Markt der Böse ist, kann ja irgendwie nicht der Weisheit letzter Schluss sein.


    ... just my 2 cents ... :O

  • Hallo zusammen!


    Also, meines Erachtens nach wird tatsächlich viel zu wenig auf Hörspielserien aufmerksam gemacht. Dabei ist es nicht nur so, dass sich diese Aussage auf Werbung bezieht, es wird über Hörspiele gar nicht gesprochen. Sie kommen nirgendwo vor. Also zumindest nicht in einer Form, als dass es mir auffiele und nur von meiner persönlichen Wahrnehmung kann ich ausgehen.


    Und ja, auch die Qualität spielt eine große Rolle. Das fängt bei den Covern an, die oft eher an Groschenromane oder Comics aus den 50er Jahren erinnern, und reicht bis hin zu den eigentlichen Produktionen. Alles in allem mag der Situation am Hörspielmarkt eine anhaltende Kettenreaktion vorausgegangen sein. Auch gute und ansprechend vermarktete Produkte leiden unter der großen Menge an nicht so guten Produktionen.
    Hinzu kommt, dass es eigentlich Aufgabe der gesamten Branche sein muss, den Bedarf an Hörspielen zu wecken. Wenn ich einen Bedarf nach etwas habe, dann setze ich mich damit auseinander und lerne, das gute von dem weniger guten zu unterscheiden. Ist aber kein bewusster Bedarf vorhanden, besteht beim Konsumenten auch keine Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit den Produkten.


    Meiner Einschätzung nach, die, zugegeben, die eines Laien ist, werden einzelne Label an diesem Umstand nicht viel ändern können. Eine Interessengemeinschaft oder ein Verband der Hörspielschaffenden könnte ein Mittel sein, die Branche als Ganzes zu stärken. Auf diese Weise ließen sich Aktionen und Kampagnen umsetzen, die einzelne Label alleine nicht finanzieren könnten.


    Einige Label sollten auch darüber nachdenken, sich weitere Standbeine aufzubauen. Ganz unabhängig davon, dass das die klammen Finanzen aufbessern kann, steigert ein breiteres Portfolio den Bekanntheitsgrad und somit auch die Bekanntheit von Hörspielen allgemein.
    Auch die Zusammenarbeit mit anderen Medien sollte evtl. forciert werden:


    - Beispiel Computerspiele: Computer- und Videospiele leiden häufig unter einem relativ schnellen Preisverfall. Darum sind die Publisher stets bemüht, nicht mehr ganz aktuelle Titel für den Konsumenten interessant zu machen. Oft geschieht dies durch Sondereditionen mit Soundtrack oder als Bundle mit dem Nachfolgetitel usw. Warum sollte das Medium Hörspiel außen vor bleiben? Eventuell ließe sich auf diese Weise auf das eine oder andere gute Brand aufspringen.
    Als Alternative könnte man auch einen anderen Distributionsweg gehen: Die Angebote "Kaufe 3, bezahle 2" sind bekannt. Warum macht man nicht bspw. "Kaufe zwei Kriminaladventures und Du erhältst ein Kriminalhörspiel gratis dazu"?


    - Beispiel Comics: Bücher werden meistens als Hörbücher vertont. Warum sollten nicht populäre Comic-Reihen als Hörspiel vertont werden (ich weiß, wird gemacht, aber doch nur vereinzelt, soweit ich weiß)? Dabei meine ich natürlich in der Regel abgeschlossene Comic-Reihen, keine fortlaufenden. Wenn man denn will, kann man sowas auch noch als "barrierefreien Comic-Spaß" verlaufen.


    - Beispiel Brettspiele: Viele Brettspiel-Verlage haben das Problem, zugunsten der Kosten den Materialaufwand niedrig zu halten. Dadurch wird oft vieles der Phantasie der Spieler überlassen (was ja nicht schlecht ist). Themenbezogene Hörspiele würden auch hier eine gute Ergänzung zum Spiel abgeben und für viele Spieler ein stimmiges Gesamtpaket ergeben. Vielleicht kann man auch hier eigene Brands entwickeln. So, wie es Monopoly in verschiedenen Städte-Editionen gibt, könnte es dann ja auch so Sachen geben wie Cluedo "Lady Bedfort"-Edition oder von mir aus auch die "NYPDead"-Edition.


    Ich hoffe, es wird einigermaßen klar, womit ich mit meinen spontan zusammengeschriebenen Ideen hinaus will: Viele potentielle Komsumenten müssen erstmal angefixt werden und das erreicht man meines Erachtens nach am besten, wenn man auf andere, erfolgreiche Medien aufspringt. Auch attraktive und in sich stimmige Gesamtpakete bieten Kaufanreize. Hauptsache, man findet einen Weg, sich der Abhängigkeit von Saturn und Co. zu entziehen.


    So oder so, auch ich bin der Meinung, dass die Label etwas tun müssen. Oder ist das Medium Hörspiel am Ende gescheitert und nur dazu gut, Kinder und Jugendliche zu unterhalten? Fest steht, dass die meisten anderen Medien präsent sind und erfolgreich zu sein scheinen. Das bleibt ja auch der Fall, wenn Hörspiel-Label sich zurückziehen und den Markt "entschlacken".


    Naja, wir werden sehen, wohin die Reise geht. Allen direkt Betroffenen wünsche ich alles Gute, Durchhaltevermögen und viel Erfolg.


    Bis dann!


    Frank

  • Ganz interessantes Statement FRANK F. Ich glaube aber eher, dass wir nicht in so einer günstigen Zeit für Hörspiele leben. Leider. Früher in den 80ern habe ich Hörspiele gehört, weil es kaum Alternativen gab. Also nur zwei Fernsehsender und ein Regionalprogramm, evt. noch DDR 1 und DDR 2. Es gab auch viel weniger Werbung als heute, Stichwort: Massenbesudelung. Und Computer und Internet gab es schon gar nicht. Ich erinnere mich noch gut als wir unser ersten tastentelefon bekamen, welches die letzte Rufnummer speichert. Ein Novum damals. Bücher waren damals auch nicht in der Masse wie heute vertreten - jedenfalls in meiner Wahrnehmung. Und da gab es eben Hörspiele. Eine sehr schöne sache. Aber heute, wo es alles das gibt. welche Rolle könnten da noch Hörspiele spielen?


    Die Altfans wurden mit Hörspielen aus den 80ern und 70ern mobilisiert, und ein paar neue Fans kamen sicher hinzu. Doch das Ganze wirkte wie ein Strohfeuer. Ich hoffe es lodert bald wieder ein bissel.
    Als Initiativen gibt es ja wenigstens die Hörspielgemeinschaft.

  • Als Initiativen gibt es ja wenigstens die Hörspielgemeinschaft.


    Da muss meiner Meinung nach aber auch noch mehr kommen, da ist es doch etwas ruhig geworden.


    Eine weitere Initiative ist NeueHoerspiele.de von Ivar Leon Menger, die Seite geht ja bald auch richtig an den Start.


    Und ich muss natürlich auch den Ohrkanus e.V. erwähnen, da wird bald auch noch mehr Gas gegeben.