Dürfen Macher Kritiker kritisieren?

  • Da ich Rezensionen auch für andere als meine eigene Seite schreibe und mich dort verantworten muss und musste, denkte ich schon, dass ich sehr genau weiß, wie es geht. Und ich weiß auch, dass man bei sorgfältiger Arbeit nicht diese Anzahl durchknüppeln kann. Vor allem bei dieser Vielzahl an verschiedenen Themen.


    Überlass das doch mir, ich fahre damit gut und meine Rezensionen sind sicherlich nicht schlechter als die anderer Kritiker und schlecht sind die schon mal gar nicht. Davon mal ab, mir wird immer wieder nachgesagt, ich würde ja bewusst nach Fehlern suchen. Komisch, wie kann sowas sein, wenn ich die Hörspiele durchknüppeln?


    Zitat

    Du musst nicht ständig betonen, dass ich Verkaufstrainer bin, denn das hat hier gar nichts zu suchen. Ich bin auch im Erstberuf Krankenpfleger mit Erfahrung in Psychiatrie, bei der Ausbildung hatten wir viele Stunden Psychologie. Aber das hat hier auch nichts zu suchen.


    Stimmt, das machst Du eigentlich auch ganz gut selber. ;) Aber ich wollte es nur nochmal erwähnt haben, falls es jemand noch nicht mitbekommen oder es schon wieder vergessen haben sollte.


    Zitat

    Ich weiß nicht, wie ein Hörspiel gemacht wird, nein. Ich war bei keiner Produktion dabei. Aber das hat ja nichts mit den Rezensionen zu tun. Die Kunden, die Käufer, machen ja auch meist keine Hörspiele.
    Wenn du sagst, dass sich die Leser nach dir richten sollen, dann funktioniert das, so lange du deine eigene Seite betreibst. Sobald du aber für andere Magazine etc. schreibst, geht das nicht mehr, denn dann musst du in der Regel eine umfassende Rezension verfassen.
    Für eine nicht-umfassende Rezension einer einzelnen Seite würde ich aber keine einzige CD geben. Vielleicht einen mp3-Download, den kann man ja massenhaft verteilen, ohne dass er weniger wird.


    Grüße


    Nein, das funktioniert auch, wenn ich für Magazine schreibe, kam auch schon oft genug vor und da wurden meine Kritiken gekürzt. Huch, was denn nun?


    Gunter, lass es doch bitte einfach, Du tust dir mit deinem Geschreibsel hier absolut keinen Gefallen.

  • Hallo CB,


    du hast deine Meinung, und die ist dir unbenommen. Ich habe meine Meinung. Und da es hier darum geht, ob Macher die Kritiker kritisieren dürfen, sage ich: Ja - und mache es. Dir muss nicht gefallen, was ich schreibe. Mir gefällt ja auch nicht, was du schreibst.
    Aber das ist ja das schöne an Meinungsfreiheit - jeder darf den Quatsch schreiben, den er schreiben will. Ich schreibe meinen Quatsch und du deinen. Vielleicht können wir uns darauf einigen.


    Ob ich mir einen Gefallen tue oder nicht, werden wir sehen. Bislang habe ich jedenfalls keine negativen Reaktionen erfahren. Im Gegenteil … :-)


    Also, lassen wir es und gehen wir wieder auf das Thema ein, denn dazu hatte ich ganz schön viel geschrieben in diesem Thread. Wäre schade, wenn es unterginge, wo ich mir so viel Mühe damit gegeben habe. Ein ewig langes Posting auf einem iPad – ei-ei-ei …


    Grüße

  • Hallo CB,


    du hast deine Meinung, und die ist dir unbenommen. Ich habe meine Meinung. Und da es hier darum geht, ob Macher die Kritiker kritisieren dürfen, sage ich: Ja - und mache es. Dir muss nicht gefallen, was ich schreibe. Mir gefällt ja auch nicht, was du schreibst.
    Aber das ist ja das schöne an Meinungsfreiheit - jeder darf den Quatsch schreiben, den er schreiben will. Ich schreibe meinen Quatsch und du deinen. Vielleicht können wir uns darauf einigen.


    Klar können wir das.


    Zitat

    Ob ich mir einen Gefallen tue oder nicht, werden wir sehen. Bislang habe ich jedenfalls keine negativen Reaktionen erfahren. Im Gegenteil … :-)


    Die landen ja auch seit Tagen bei mir.


    Aber gut, lassen wir das.

  • Ich wollte nur mal sagen, dass ich stark anzweifel, dass kommerzielle Kritiker'/Rezensenten nur 4 Rezis pro Monat bei ihren Magazinen abliefern. Da kann man nämlich nicht von Leben und eine Zeitschrift bräuchte eine viel zu große Zahl an festen Redakteuren. Und als freelancer geht das erst recht nicht, denn die sind in den meisten Zeiten eh extrem unterbezahlt, wenn man pro Wort, Zeichen oder pro gelierften Artikel bezahlt wird.


    So viel mal aus der Praxis für die Praxis...


    (es mag natürlich auch den ein oder anderen populären Kritiker geben, die mit einer so niederen Frequenz und Artikel-'Output leben kann.. aber ich kenne keinen einzigen der Hörspiel-Rezensionen schreibt und für eine solche soviel Geld verdienen würde, dass das zum leben reicht. Dafür sind die potenziellen Zeitschriften einfach nicht gut genug betucht.

  • Zitat

    Ich wollte nur mal sagen, dass ich stark anzweifel, dass kommerzielle Kritiker'/Rezensenten nur 4 Rezis pro Monat bei ihren Magazinen abliefern. Da kann man nämlich nicht von Leben und eine Zeitschrift bräuchte eine viel zu große Zahl an festen Redakteuren. Und als freelancer geht das erst recht nicht, denn die sind in den meisten Zeiten eh extrem unterbezahlt, wenn man pro Wort, Zeichen oder pro gelierften Artikel bezahlt wird.


    So viel mal aus der Praxis für die Praxis...

    Zweifellos muss man als Kritiker, der seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Rezensionen (zumindest zum Teil) bestreitet, einen gewissen Durchsatz haben, vielleicht gerade deshalb tut aber eine gewisse "Spezialisierung" Not. Wenn man sich mit den Objekten seiner kritischen Betrachtung ständig auf Neuland begibt, muss man sich, um als Kritiker für voll genommen zu werden, zumindest so viel von dem jeweiligen Genre raufschaffen, dass man nicht völlig ahnungslos klingt. Daran wird gerade einen Profi natürlich gelegen sein, andererseit kostet dieses Kundigmachen aber auch immer zusätzliche zeit, die wiederum den o. g. Durchsatz einschränken dürfte. Aus diesem Grund finde ich es absolut plausibel, wenn man sich als Rezensent auch Lücken leistet und vorab eine bewusste Entscheidung darüber fällt, was man sich "vornimmt" und was nicht.


    Daher denke ich auch, dass einem wirklich professionell arbeitenden Rezensenten eher selten ein Lapsus unterläuft, der dann seitens eines Machers wirklich kritisiert werden kann. Und sollte es doch einmal dazu kommen, ist es gewiss sinnvoller, den Kritiker zunächst einmal im direkten, nicht öffentlichen Dialog auf einen Fehler bzw. eine missverständliche Darstellung etc. pp. hinzuweisen. Im Idealfall (was bedeutet, dass der monierte Fehler tatsächlich auch vom Kritiker als solcher nachvollzogen werden kann) kann so ohne großartigen Lärm eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung gefunden werden - der Macher hat eine korrekte (wie auch immer geartete) Rezension zu seinem Produkt, während der Rezensent einen schwarzen Fleck auf der weißen Kritiker-Weste auslöschen konnte, ohne dass davon nennenswert Notiz genommen wird.


    Kritisch wird es natürlich, wenn Macher und Kritiker in einem solchen Konflikt nicht auf einen Nenner kommen können, weil beide sich mit ihrer Perspektive im Recht fühlen. Als Macher muss man mit negativer Kritik leben und sollte aus fundierter und gerechtfertigter Kritik auch lernen können. Natürlich muss man für sich selbst definieren, welche Kritik (nicht wessen, sondern welche) man sich zu Herzen nimmt, um seine eigene Performance zu verbessern. Natürlich weiß jeder Macher, was er mit einer Produktion erreichen möchte und natürlich bewertet jeder Macher daher das, was am Ende herauskommt für sich selbst gemessen an dem, was herauskommen sollte. Und schon da ist man mit der einen Sache sehr zufrieden und mit einer anderen kann man leben, weiß aber selbst, dass sie hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt. Wenn ein Kritiker in eine solche "Wunde" den salzigen Finger legt, tut das natürlich weh, aber kein Macher wird sich dann brüllend auf den Kritiker werfen, um wie ein Wolf seine Welpen zu beschützen, er wird sich denken: Ja, ich weiß.


    Wenn nun aber Dinge kritisiert werden, die aus Sicht des Machers überhaupt keine Angriffsfläche bieten oder die von ihm vollkommen anders bewertet werden, kann ein Dialog hinter den Kulissen gründlich in die Hose gehen, wenn der Rezensent darauf pocht, dass er mit seiner Kritik eines Nebenkriegsschauplatzes oder missverstandenen Sachverhalts des Pudels Kern bespricht. Dann ist die Frage in der Tat die, ob ein Macher sich einen Gefallen tut, wenn er nun öffentlich gegen die verfemte Kritik zu Felde zieht, weil natürlich die andernorts bereits angeführten "Die können keine Kritik vertragen"-Reflexe stimuliert werden können. Dass man als Macher eine (aus eigener Sicht) fehlgeleitete Rezension und deren Urheber kritisieren darf, steht vollkommen außer Frage, nur ist die Parallelfrage die, ob man sich selbst damit einen Gefallen tut, von diesem Recht Gebrauch zu machen.


    So gesehen haben Rezensenten in mancherlei Hinsicht Narrenfreiheit, zumindest wenn sie ernstzunehmende Rezensenten sind, deren kritische Stimme gehört wird. Und wenn sie das sind, bleibt zu hoffen, dass sie ihr Handwerk gut genug verstehen und ernst genug nehmen, dass sie von dieser Narrenfreiheit keinen Gebrauch zu machen glauben müssen. Dann klappt's auch mit dem Macher ... ;)

  • Zur Narrenfreiheit.


    Es ist natürlich auch so, dass Rezensenten die für bestimmte Medien schreiben und damit ihr Geld verdienen, diese Narrenfreiheit teilweise durch ihre eigenen Vorgesetzten nicht mehr haben. Denn in Zeiten in denen solche Medien nicht durch luft und liebe finanziert werden, kann es natürlich auch immer mal wieder Druck aus der finanzabteilung geben.. besonders wenn irgendwelche Werbeeinnahmen mit Themen verbunden sind die vieleicht auch zur selben Zeit in diesem Medium rezensiert werden sollen und die Rezension nicht so ist, wie der Publisher sich das wünscht und deswegen mit Anzeigenrückzug droht etc.

  • Zitat

    Es ist natürlich auch so, dass Rezensenten die für bestimmte Medien schreiben und damit ihr Geld verdienen, diese Narrenfreiheit teilweise durch ihre eigenen Vorgesetzten nicht mehr haben.

    Das ist wiederum ein unerfreulicher Punkt, der wohl eher unter das Thema "Mutlosigkeit von Kritik" und "Durchwinken von Mittelmäßigem" fällt.


    Natürlich sind auch Kritiker nicht nur durch die eigene kritische Vernunft bedingt, sondern stecken zweifellos in einem komplexen Netzwerk von Erwartungen und Rahmenbedingungen. Dass sie aber frei sein sollten in ihrer Meinung und insbesondere ihrer Kritik, steht außer Frage, und somit auch, dass die von dir geschilderten wirtschaftlichen Interessen einer Rezension nicht dazwischenfunken sollten - dass von "Macher"-Seite aber sicherlich der von dir beschriebene Druck aufgebaut werden kann (und womöglich wird), will ich auch nicht abstreiten. Das dürfte dann aber eher bei den Big Playern der Fall sein, die überhaupt die Finanzkraft haben, um diese auch entziehen zu können.

  • Das ist wiederum ein unerfreulicher Punkt, der wohl eher unter das Thema "Mutlosigkeit von Kritik" und "Durchwinken von Mittelmäßigem" fällt.


    Natürlich sind auch Kritiker nicht nur durch die eigene kritische Vernunft bedingt, sondern stecken zweifellos in einem komplexen Netzwerk von Erwartungen und Rahmenbedingungen. Dass sie aber frei sein sollten in ihrer Meinung und insbesondere ihrer Kritik, steht außer Frage, und somit auch, dass die von dir geschilderten wirtschaftlichen Interessen einer Rezension nicht dazwischenfunken sollte - dass von "Macher"-Seite aber sicherlich der von dir beschriebene Druck aufgebaut werden kann (und womöglich wird), will ich auch nicht abstreiten. Das dürfte dann aber eher bei den Big Playern der Fall sein, die überhaupt die Finanzkraft haben, um diese auch entziehen zu können.


    Das sollte aber nicht auf die Webseitenbetreiber zutreffen, die in der Regel keine Anzeigenkunden haben. ;)

  • Ich glaube allgemein nicht, dass so etwas im Hörspiel-Hörbuchmarkt ein wirkliches Problem gibt. Aber es gibt diese Probleme, dass weiß ich. Und diese finden nicht nur im Rahmen des Printmediums statt. Auch Online-Portale sehen sich zusehends Druck ausgesetzt. Ich weiß nicht wie es in der Film-Branche läuft, aber ich weiß dass dieser Druck gerade in der Gaming-Branche oftmals stattfindet da es gerade in diesem Bereich viele Websiten gibt die aufgrund ihrer Größe Fulltime-Redaktionen sind und heutzutage nicht wenige Websiten existieren, die mehr Werbeeinnahmen haben als ähnlich agierende Print-Medien.


    Da baut ein Publisher Druck auf seine Entwickler auf, sollten diese keine guten Kritiken einheimsen, gibt es weniger Kohle oder keine ausehanelten Provisionen.
    Da baut der Publisher Druck auf Websiten und Printmagazine auf wenn es um Anzeigenbuchung geht und dann eintreffender negativer Berichterstattung.


    Im Idealfall versuchen die Medien dann natürlich diesem Druck stand zuhalten. Aber es gibt natürlich auch Medien die einknicken und dementsprechend ihren Mitarbeitern Druck machen, dass sie vielleicht Dinge anders schildern müssen als sie es ursprünglich vor hatten.


    Es kommt dieser Tage dann auch schonmal vor, dass bekannte Kritiker von bekannten Websiten gefeuert werden, weil sie einen Verriß dann doch veröffentlichten.. Oder es kommt gerne mal vor, dass bestimmte Publisher mit richterlicher Gewalt versuchen Rezensionen zu verhindern. Besonders dann, wenn der Anzeigen-Entzug als Maßnahme nicht geholfen hat.




    Wie gesagt ich denke mal, dass dies in der Hörspiel-Branche eher selten vorkommen dürfte, da geht es an der Anzeigenfront um zu wenig Geld, und der großteil der Presse wird von Leuten betrieben, die eben nicht ihr Geld damit verdienen. (was mich wieder zu dem Punkt bringt, dass auch das der Grund ist, warum ich es verstehen kann, dass Leute die quasi ehrenamtlich 80% der Pressearbeit betreiben auch unentgeldlich mit ihrem Arbeitsmitteln versorgt werden.


    Man stelle sich vor, ALLE Rezi-Seiten, NEWS-Seiten und Co. würden von heute auf morgen ihre Arbeit einstellen.. Die Hörspiel-Labels dürften eine ganze Menge zu tun bekommen um ihre Produkte in die Welt zu tragen.