Macher vs. Macher - ist Kritik an den Kollegen erlaubt?

  • :applaus: das Statement von Dennis (Zaubermond) spricht einem einfach aus der Seele,


    vorallem "wie wenig kritisch manche Kritiker sind". Ich könnte regelmäßig :kotz: wenn ich sehe was alles als "gut" oder "perfekt" durchgewunken wird.


    Und gerade DAS finde ich kontraproduktiv, da viele "Kritiken" nicht mal mehr den Hauch von Interesse bei mir erwecken.



    Gruß


    FF

  • wenn das so weitergeht mit den Outings bezüglich der blassen Wirkung von Hörspielkritiken, sollten da nicht die Macher den Verteiler ihrer Rezensionsexemplare besser nochmal überdenken? Wäre doch eine logische Konsequenz. Hehehe.


    Dennis Forderung nach einem Hörspiel-Script-Preis ist interessant, setzt aber auch beim ´Hörer/Kritiker tiefere Einsichten in die Materie/Produktion voraus. Es tummeln sich aber auf dem weiten Feld der Hörspielkritik (wie übrigens in allen Bereichen der Kritik - nehmen wir mal Popmusik) ne Masse Menschen, die einfach nur aus dem Bauch entscheiden, ohne tiefes Wissen über ein schlecht programmiertes Schlagzeug oder etwa einen Sänger, der das hohe Fos oder Zus nicht trifft. Man mag dies bedauern, ändern können - wird man es wohl nicht.


    Hier reibe ich mich auch an der Forderung, dass nur eine ausgewiesene Expertenriege (in weissen Forscherkitteln) im Stande sei, ein verkaufsfähiges Hörspiel zu zimmern. Das hieße erstmal zu definieren, was ein verkaufsfähiges Hörspiel so alles aufbieten / beinhalten muss. Denn: fettes Sounddesign in allen Ehren, Hollywoodstimmen: immer gern gehört, Geisterjäger-Vorlage: I love it! - Aber es gibt m E auch andere Wege nach Winzenbutzhausen, um ein schönes Hörspiel zu machen. Im Thread wurde zurecht mehrfach auf die Vielfalt der Geschmäcker verwiesen - wie im Kino und in der Musik ja auch nicht immer das polierte, shiny Hollywood-Produkt - per se - das Beste ist.


    Man spanne für eine Aufnahmesession alle Musik-Pros und Instrumenten-Assen dieses Landes zusammen - deswegen kommt da noch lange keine coole Qualitäts-Musik unterm Strich bei raus,die jedermann aus den Latschen kickt. Die liefert aber vielleicht - je nach Geschmackslage - die kleine schmutzige Punkbank ums Eck, die einfach die Stecker reinzischt und auf drei zählt, weil sie bis vier gar nicht zählen kann. .


    ich bin als www.ohrenkneifer.info nur ein kleines Licht unter den großen Machern hier, aber ich empfinde für die Allermeisten größten Respekt, und den fordere auch ich im Gegenzug ein.(Soviel zum Umgang untereinander). Mag sein, daß ich nicht alles mag, was da so feilgeboten wird,aber wir doktorn doch alle an der gleichen interessanten faszinierenden Sache herum. Und hey... wir sind doch alle wie wir hier sind--- die allerbesten Hörspiel-Freunde. Hua hua hua.


    Hough. Dickes Mann aus Fulda haben gesprochen.


    El Dirkorontino!

    www.ohrenkneifer.info[font='Chicago, Impact, Compacta, sans-serif'] - packende Hörspiele
    CD/Download
    Road to Hell
    Willkür in Wyoming
    Nightlife
    Download:
    Shorties (die Frühchen vom Hardegen)
    Noir

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  • Gerade bei den Mitteln die einer Produktion zur Verfügung stehen sollte man meiner Meinung nach unterschieden können. Das Privatmann und Kleinlabel xy nicht unbedingt mit den dicksten Namen auffahren kann kann ich da gerne verschmerzen. Bisher sind sich aber wohl alle einige, dass ein gutes Hörspiel mit dem Script steht und fällt. Und da ist auch egal ob das Hörspiel einen höheren Anspruch an den Hörer stellt oder einfach nur unterhalten will. Also mit dem eigentlichen Inhalt hat es nach meiner Meinung weniger zu tun, ob dieser durch ein gutes Script auch entsprechend dargestellt und präsentiert wird. Inhalt ist Geschmacksfrage, aber er sollte doch gut und vor allen Dingen möglichst fehlerfrei, sowohl was Grammatik als auch Logiklücken und Co. angeht, im Script umgesetzt werden.

  • Herr Göllner,


    sehr schönes Statement.:applaus:


    Was Macabros angeht, war ich auch sehr verblüfft, wieviele Chancen dieses "Remake" bekommen hat. Es ist genauso wie Sie beschrieben haben. Das Hörspiel hat -leider- an Wert verloren durch die Möglichkeit, dass JEDERMANN befähigt ist am PC seine Werke zu produzieren UND die Medienvertriebe irgendwann auch wirklich JEDEN in ihrem Programm aufgenommen haben.


    Dieser Trend ist rückläufig, da schon längst die "Kannibalisierung" des Marktes eingesetzt hat. Aber das Thema hatten wir ja schon öfters und ich habe in den letzten Tagen eigentlich in diversen Foren zuviel gepostet, und solte mich wieder in meine Höhle zurückziehen.


    Es ist genauso, wie Herr Göllner geschrieben hat, das Medium Hörspiel ist Handwerk und Kunst zugleich und nicht :pieks:


    Also sollte man möglichst versuchen, dass Beste aus seinen Fähigkeiten zu machen (wenn annähernd vorhanden) und den Markt nicht mit minderwertigen Produktionen zu überschwemmen.



    Ich denke jeder ambitionierte Hörspielmacher / Autor kann damit leben, wenn sein Produkt nicht gefällt, da es denn Geschmack der Masse nicht trifft, aber ich persönlich könnte nicht damit leben ein absolut liebloses und minderwertiges Produkt abgeliefert zu haben nur um vermeintlich den schnellen Umsatz zu erzielen...der nicht kommen wird.



    Hörspiel ist eine besondere Kunstform, aber auch Handwerk.Leider hat sich der Trend zum schlechten Handwerk in den letzten Jahren entwickelt.


    Aber nun ist genug.



    Liebe grüße


    Euer


    Simeon Hrissomallis

  • Ich denke jeder Hörer (egal ob Macher, Kritiker oder was auch immer) darf Kritik an Hörspielen äußern - auch öffentlich. Es kommt aber auf die Form an. Es sollte sachlich bleiben und Angriffe auf Personen dahinter sollten unterbleiben.


    Kritken oder Rezis, das Thema hatten wir doch schon mehrmals hier. Bei Rezis spielt immer ein wenig der persönliche Geschmack des Rezensenten rein. Der Leser kann halt mit der einen Meinung mehr anfangen und mit einer anderen weniger. Das liegt immer daran, ob der Geschmack des Lesers und des Rezensenten ähnlich sind. Bei mir ist das so, dass ich meine Seiten habe, wo ich reinschaue. Da weiß ich, dass mein Geschmack mit dem des Rezensenten ähnlich ist und dann passt die Rezi für mich.

  • recht passend zum thema "kritik" gibts eine kontroverse auf der hp vom hörbücherMagazin. da gehts um den action-verlag (ich zitiere diese seite: "den verrücktesten verlag deutschlands" - hui sind die crazy...) und sein - offensichtlich - umstrittenes werk defcon, dass ein kritiker famos fand - aber wohl kein hörer....


    und: marco hat schön geschrieben. hab sehr gelacht.


    :-))


  • Hörspiel ist eine besondere Kunstform, aber auch Handwerk.Leider hat sich der Trend zum schlechten Handwerk in den letzten Jahren entwickelt.


    Zur Hälfte stimme ich zu. Es gibt immer mehr handwerklich schlecht gemachte Hörspiele, das ist definitiv der Entwicklung geschuldet, dass der Standard Home-PC das Hörspiel-Machen ermöglicht.
    Ich sehe aber auf der anderen Seite nicht, dass weniger hochwertige Hörspiele in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Auch da sehe ich eher ein Wachstum was die reine Zahl an veröffentlichten Produktionen angeht.

  • Wow, SO gefallen mir die Diskussionen hier!


    Es stimmt schon, ich habe durchaus meinen kleinen Zirkel von Rezensenten, deren Urteil ich gelernt habe, zu vertrauen; bei denen ich "reinschaue" vor einem neuen Kauf. Dieses Vertrauen hat sich nicht nur an den positiven Rezis orientiert, sondern gerade auch daran, wie eine ernste Kritik und auch ein Verriss aufgebaut und begründet waren und sind. Auch nicht unwichtig: hat der Rezensent Scheuklappen, gibt es Genres, die immer gut oder immer schlecht wegkommen?


    Dass Marco Göllner sich jetzt auch ohne Pseudonym zu Wort meldet, finde ich erstens mutig und zweitens gut. David Holy ist ja auch ohne Visier da, und dass er seine Arbeit verteidigt, ist gut so, auch wenn die durchaus nachvollziehbare Kritik an der Wortwahl im Skript der zweiten Folge bisher nur mit einem (vereinfacht) "das war alles genau so beabsichtigt, das kriegt Ihr dann in Folge X schon mit" beantwortet wurde. Ein Teil von mir sagt, "hey, cut the man some slack, es ist das erste Projekt, und gleich in ganz großem Stil, aber trotzdem können ja Fahler passieren". Auf der anderen Seite ist es, wie MG sagt: "gehste mit dem Zeug vors Hoftor und verkaufst du es, dann musst du damit leben, dass jemand die Ware -- und ggf. auch das Rezept der Ware -- nicht mag und das auch sagt".


    Generell denke ich auch, dass man den Geruch vermeiden sollte, der einer kritischen Äußerung eines Produzenten an der Ware eines anderen immer anhaftet (Konkurrenten wegbeißen). So war es sicher nicht gemeint, da ja die Arbeit des einen (Grusel/Horror bzw. Krimi) mit der des anderen (Fantasy) genresegmentmäßig sich nicht in die Quere kommt. Trotzdem -- vielleicht ist das dann doch eher eine Diskussion, die in dem "members only"-Macherforum hier bei den Freunden besser aufgehoben wäre. Nur meine Meinung.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • schönes und richtiges statement!

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Und da schließt sich der Kreis zu den Hörspielkritisierenden: Wie kann man ernsthaft einer Produktion mit Simon Gosejohann in der Hauptrolle „noch eine Chance“ in der nächsten Folge geben? (So musste ich es lesen) „Du, aber wenn´s in Folge acht jetzt nicht besser wird…“


    :applaus: :kaese:
    Musste mal gesagt werden ... aber ich bin ja auch kein "unparteiischer Rezensent" :whistling:


    Räusper ... und nun zurück zur ernsthaften Diskussion.

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    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Fader : Wer sagt denn, dass das Marco Göllner unter Pseudonym war? Hast Du Beweise dafür? ;)


    Zur Hälfte stimme ich zu. Es gibt immer mehr handwerklich schlecht gemachte Hörspiele, das ist definitiv der Entwicklung geschuldet, dass der Standard Home-PC das Hörspiel-Machen ermöglicht.
    Ich sehe aber auf der anderen Seite nicht, dass weniger hochwertige Hörspiele in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Auch da sehe ich eher ein Wachstum was die reine Zahl an veröffentlichten Produktionen angeht.


    Ich würde auch sagen, dass das qualitative Niveau in den letzten Jahren angestigen ist, was die "Kleinen" betrifft. Was vor 5-10 Jahren noch deutlich nach "Hobbykeller" und "Amateur" klang, hört sich heutzutage schon deutlich besser an, die Profis und bekannten Label müssen aber wiederum auch eine Schüppe drauflegen. Wobei ich da durchaus das Gefühl habe, dass bei den "Großen" in letzter Zeit mehr gespart wird. Ich kann mich irren, werde das Gefühl aber nicht los.

  • Hallo Patrick, hallo Fans,


    Natürlich wird gespart. Frag mal nach den Umsatzzahlen. Das was Herr Göllner oben weiter erwähnte, ist ja noch...räusper...ordentlich... Also, ich meine die 675 Expl.


    Und nochmals eine Aussage von mir, die ja gewisse Herrschaften nicht hören mögen oder wahrhaben wollen: Zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich der Hörspielmarkt im rasanten Sturzflug! Die Umsatzzahlen sind auf dem absoluten Amateurniveau. Wir sprechen hier von Zahlen im dreistelligen Bereich.


    Also, liebe Fans, wundert euch nicht, wenn es in 2011 heißt: Goodbye Serie XY und Serie OU und Serie GR und so weiter. Leider wird es, und ich denke zuerst, die qualitativ hochwertig produzierten Hörspiele treffen.


    Meine Meinung, und...ich lag leider selten daneben.


    Noch einmal: Das ist keine Panikmache, kein Gejammere, keine Augenwischerei. Es ist absoluter Realismus. FAKTEN:


    Viele Grüße


    Simeon Hrissomallis

  • Aktuell gibt es auch eine Krise im Bereich Filmmusik-Veröffentlichungen: Da liegen weltweit auf 1500 Exemplare limitierte CDs eines Titels wie Blei im Lager des Labels, obwohl es sich um recht solide Musiken sehr bekannter Künstler handelt.


    Andere Titel sind auf 3000 limitiert und bereits nach 48 Stunden ausverkauft, obwohl der Titel ein 80er Jahre Synthiescore ist und nicht mit 100-Mann Orchester und 150-köpfigem Chor eingespielt wurde!


    Und viele Label die ein paar mal hintereinander das erste Beispiel als Situation hatten stellen sich die Frage: Was machen wir falsch?


    Mein Beitrag hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, jedoch wollte ich mitteilen, daß nicht nur die Hörspielbranche in der Krise ist.


    Gruß,
    Parker

  • Also, liebe Fans, wundert euch nicht, wenn es in * 2011 heißt: Goodbye Serie XY und Serie OU und Serie GR und so weiter. Leider wird es, und ich denke zuerst, die qualitativ hochwertig produzierten Hörspiele treffen.


    Das glaube ich leider auch. Ich sehe es insbesondere daran, dass die div. Raubkopierforen immer offener werben. Entweder kommt ihnen seitens Macher und Label kein Gegenwind mehr entgegen, oder der Traffic ist so hoch, dass keiner mehr hinterherkommt.


    Aber ganz ehrlich. Es wird kein Katzenjammer kommen, weil die Leute, die sich dort bedienen, erstens kein Unrechtsbewußtsein haben und zweitens den Zusammenhang nie herstellen werden (ich bin mitschuld). Dann gibt es halt nur noch wenige Hörspielserien. Egal. Dann gibt es halt die teuren Serien nicht mehr. Den Unterschied hört doch eh keiner. Das hat doch bestimmt andere Gründe. Hauptsache, ich hab's für umme gehabt und kann mir für das gesparte Geld etwas holen, was es nicht zu Kopieren gibt.


    Aber das gehört in einen anderen Thread. Können wir bitte zum Thema zurück? Es ging doch eigentlich um die Frage, ob die Kritik von Machern an Machern öffentlich ok ist. Oder haben wir das jetzt durch?
    (*) = Bitte bitte, nicht "in" 2011 ... das ist fast der schlimmste Import aus dem Englischen, "wo gibt". Nennt mich frickelig, aber bitte bitte "im Jahr 2011" oder einfach nur "2011". Sorry.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Meine persönliche Meinung: Hörspielemachen ist ja kein Krieg, es ist also (anders als bspw. beim Boxen) kein Blumenkorb damit zu gewinnen, die Konkurrenz öffentlich zu kritisieren. Der Hörer trifft seine Auswahl schon alleine, vielen Dank, "was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall". Dies vorausgesetzt kann ich Marcos Äußerungen *im Kontext* dennoch sehr gut nachvollziehen. Der Hauptteil des Interviews dreht sich schließlich um die lange Odyssee, die er zu durchlaufen hatte, als es um "Goldagengården" ging -- wieviele gerade auch widersprüchliche Ablehnungen er von Verlagen und Redakteuren beim Rundfunk bekam, und dass der eine genau das kritisierte, was der andere gelobt hatte. Trotzdem lief die Kritik wohl immer auf eins raus "wollen wir nicht, und zwar weil wir dich nicht kennen, oder weil wir gerne auf Nummer Sicher gehen". Interessanterweise hält das die gleichen Personen nicht davon ab, es "immer schon tollgefunden zu haben", wenn es denn doch irgendwo mal rauskommt.


    Ganz ehrlich ... die meisten Feinheiten einer Hörspielbearbietung fallen beim ersten Hörspielhören kaum (und wenn, dann "subkutan") auf. Viele hören es nebenbei, oder sie sind total auf die Handlung fixiert und achten nicht auf das "wie". Statistisch kann ich es nicht belegen, aber meinem Eindruck nach legen doch überraschend wenige Hörer insgesamt ein Hörspiel ein zweites Mal ein. Aber erst dann treten bestimmte Fragen deutlicher hervor: sind die Dialoge nur Informationsträger? Gibt es noch eine zweite Ebene? Wie sieht es mit der Glaubwürdigkeit der Figuren als eigenständige Charaktere aus? Wenn man die Geschichte kennt, konzentriert man sich auf der Suche nach dem Neuen im Bekannten auch auf solche Aspekte. MG sind diese beim ersten, zweiten oder dritten Hören der Folge "Die Letzten Helden" aufgefallen, und weil es wohl das zeitlich neueste Beispiel war, hat er halt darüber geredet. Er hätte genausogut vielleicht über gewisse TB-Produktionen reden oder die Sache anonymisieren können ("eine neuere groß aufgezogene Fantasyreihe"), aber hätte dann nicht auch jeder gewußt, wovon die Rede ist?


    Der Wunsch nach Austausch zwischen den Produzenten ist m.E. nicht besonders hoch, wenn sie nicht ohnehin befreundet sind. Schade, aber das kann man nicht einfordern. In vielen Punkten sind sie eigentlich schon in einem Boot, und gerade auf dem Feld der besprochenen Lektorate ist auch noch Raum zur Kooperation. Aber das führt woanders hin. Kritik von Kollegen würde ich durchaus begrüßen, und wenn sie mir in der Form eines Verrisses bei Literra entgegenkäme, wäre ich wahrscheinlich auch erst einmal etwas verschnupft. Meine Reaktion darauf wäre denke ich abhängig davon, ob ich fühlte, dass man mir und/oder der Produktion Unrecht tut oder ob es einen Kern trifft.


  • Wow, über die deutlichen Worte direkt unter o.e. Zitat wird sich ein gewisser Autor/Produzent aber nicht so freuen.


    Ein klasse Interview! Hut ab, Herr Göllner!


    Was für ein Glück, dass ich dieses Interview doch noch entdeckt habe. Goldengarden ist somit von meiner Einkaufsliste gestrichen. Ich denke, dass man zwar gerne Kritik äußern kann, aber es gibt doch nicht-aufgeschriebene Verhaltensregeln. 8o

  • Hört sich an als würdest Du Dich persönlich angegriffen fühlen, weil Herrn Göllner "Die Letzten Helden" nicht gefallen ? Gut, an seiner Stelle hätte ich in dem Interview auch kein Beispiel gebracht, aber selbst wenn ers nicht laut gesagt hätte wäre man eventuell drauf gekommen, wenn ers halt umschrieben hätte (Wurde hier auch schon erwähnt). Seine Meinung bleibts dann aber trotzdem und über Geschmack kann man streiten oder auch nicht.


    Goldagengarden is trotzdem gut gemacht und allein der Sprecher wegen lohnt es sich allemal. Ob man den Autor nun knuddeln will oder lieber vors Schienbein treten würde.


    Deswegen muss man Hörspiele nicht Boykottieren

  • Es hängt davon ab, ob ich eine Person respektiere oder nicht. Mit David als Macher von den letzten Helden tausche ich mich gerne aus. Es gibt mit Sicherheit Aspekte, die man verbessern kann - aber ich erkenne sehr stark, dass sich diese Serie von Folge zu Folge steigert. Die sechste Folge gefällt mir sehr gut. Das aber nur am Rande, denn es hat mit dem Boykott nur bedingt zu tun:


    Ich kenne Herrn Göllner nicht. Ich habe seinen Namen wohl schon hunderte Mal in den letzten Jahren gehört, aber ich habe mit seinen Produkten nie (s)eine Person direkt ins Spiel gebracht. Das hat sich jetzt geändert. Ich finde, dass sein Statement, das heißt im Grunde genommen nur die besagten Zeilen, zeigt, wie er respektlos er sein kann. Das mag er revidieren. Das mag er aus dem Kontext heraus verstanden wissen. Es ändert aber nichts an meiner gefühlten Antipathie. Daher brauche ich seine Produkte nicht mehr. Man mag mir verzeihen, dass ich an einem Freitagabend nach einer langen Arbeitswoche impulsiv agiere, aber so bin ich nun einmal. Ich unterstütze gerne Hörspielmacher, habe selbst schon positive Rezis/Feedbacks zu Dorian Hunter veröffentlicht, aber ich denke, man muss sich Anerkennung und Respekt verdienen. Verlieren kann man diese dagegen schnell.