Macher vs. Macher - ist Kritik an den Kollegen erlaubt?

  • Zitat

    Marco Göllner
    In diesem Wust an Veröffentlichungen kommt es ganz sicherlich auch auf die Kritiker an, die sich vielen Veröffentlichungen stellen und diese bewerten. (Ich wünschte mir übrigens so manches Mal etwas mehr Mut bei den Kritikern, und zwar Mut zur negativen Kritik. Vieles rangiert zwischen 3 und 5 Sternen, wo ist denn dann die ganze Scheiße dieser Welt?)


    http://www.literra.info/interviews/interview.php?id=159


  • Wow, über die deutlichen Worte direkt unter o.e. Zitat wird sich ein gewisser Autor/Produzent aber nicht so freuen.


    Ein klasse Interview! Hut ab, Herr Göllner!

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Nein. Ich nehme das ganze sehr gelassen. Aus mehreren Gründen. Kritik wird es immer geben. Und auch von Menschen die in der gleichen Industrie arbeiten. Liest man zwischen den Zeilen kann sich ein Bild machen. Ich denke einfach das die Zeit und die Verkaufszahlen das ausweisen werden.


    Es ist ähnlich als über Thomas Birker von Kalkoffe im Hörbücher Magazin hergezogen wurde. Das fand ich sehr negativ. Habe mir dazu ganz einfach eine Meinung gebildet. Habe mich auch mit Thomas darüber unterhalten und das war es.


    Es ist wird oft als Marketingtrick angewandt ein erfolgreiches Produkt oder gut aufgenommenes Produkt zu diffamieren in Form von übertriebenen rhetorischen Massnahmen. Hier ist das sogar unter einem anonymen Account passiert. Hat man das nötig? Vor allem wenn man auch ein Produzent ist? Das muss jeder selbst wissen.


    Aus meiner Sicht sollten solche Menschen, dass nicht nötig haben. Andernfalls wirft das auf Betreffende Personen kein gutes Bild. Vor allem wenn die Verkaufszahlen der anderen Serie weitaus schlechter sind, als das "vermeintlich" schlechte Produkt. Persönlich finde es auch anmaßend den Rezensenten vorzuschreiben, dass Sie nicht ehrlich mit sich selbst oder dem Produkt angegangen sind. Eine klare Beleidigung und sehr arrogante Einstellung.


    Persönlich habe ich das so quittiert, dass wir zwar die Intension hatten Betreffenden mit einer Produktionsarbeit auszustatten und wir das einfach jetzt lassen.


    Ehre wem Ehre gebührt. Respekt jenem der in sich verdient. Ich selbst habe an manchen Produktionen Kritik auszusetzen: Nur diese teile ich dem geschätzten "Kollegen" direkt mit. Ich möchte mich auch nicht mehr Zeit, als es das ganze Wert ist mit dieser Aussage vergeuden. Deswegen bitte ich um Verständnis für mein Fernbleiben in dieser Diskussion.


    Jedes Verhalten in dieser Form nennt man sogenannte Antiwerbung. Die Zeit hätte man lieber in die eigene Vermarktung des Produktes gesteckt.


    Wichtiger ist der zügige Release der nächsten Episode, an der wir gerade noch feilen. In diesem Sinne:


    Ein schönes Wochenende!

  • Es ist ähnlich als über Thomas Birker von Kalkoffe im Hörbücher Magazin hergezogen wurde. Das fand ich sehr negativ. Habe mir dazu ganz einfach eine Meinung gebildet. Habe mich auch mit Thomas darüber unterhalten und das war es.


    Da muss ich mich mal kurz einhaken und gebe einigen Machern mal zu denken. Kalkofe hat NICHT über Thomas Birker hergezogen, er hat nur gesagt, dass er Tony Ballard in allen Belangen für schlecht hält und nicht gegen Dorian Hunter anstinken kann. Das ist seine Meinung und sein gutes Recht, sowas zu sagen. Wo ist jetzt das Problem?


    Das Problem einiger Macher ist doch, dass sie nicht mal ansatzweise trennen können. "Wäh, Du greifst meine Babys an, also greifst Du auch mich an!", wenn ich so einen Stuss lese und höre, dann kommt mir die Galle hoch. Lernt einfach zu trennen, nehmt die Kritik an und fertig. Es will eigentlich niemand, ich zumindest nicht, euch etwas persönlich. Das interessiert mich auch gar nicht, sondern nur das Produkt an sich, der Rest ist mir wurscht, für mich interessiert sich doch auch niemand.


    Und was das Wort Marketingtrick betrifft, so sind einige Macher mit ihren ganz eigenen Tricks unterwegs und von denen schmeckt mir kaum einer. Fakeaccounts einrichten und die eigenen Produkte in den Himmel loben oder die von den Kollegen niedermachen, über den angeblich ach so kaputten Markt rumjammern und so mittels Mitleid die Fans zum Kaufen animieren, Foren mit mal mehr, mal weniger sinnvollen Infos überschwemmen etc.


    Da sage ich mir: Bevor hier über Kritiker, Rezensenten etc. gejammert, gemault und geheult wird -> eigene Nase!

  • Schönes Interview, in der Tat. Allerdings finde ich das Serien-Bashing aus dem Munde eines Produzenten nicht gut. Das sollte er den Kritigern vielleicht überlassen. Dorian Hunter ist eine meiner Lieblingsserien und gehört sicherlich mit zu den an besten produzierten auf dem Markt, aber ich mag eben auch Die Letzten Helden sehr gerne und wie Herr Göllner über diese Serie gesprochen hat klang schon ein wenig arrogant.

  • @ Blitz: Da du der Admin bist dürfest du wissen, dass wir nicht mit solchen "Tricks" arbeiten. Ich halte von dieser Form der Werbung und des Handelns weniger. Viel interessanter wäre zu wissen, wer nutzt den Fakeaccounts? Ich denke das Anrecht haben User. Wir selbst dürften ja feststellen, dass ein "Kollege" per Fakeaccount gegen uns gewettert hat.


    zu Kalkofe: Du hast Recht. Natürlich hat er das Produkt mit seiner eigenen Meinung bedacht. Das steht jedem und jedermann jederzeit zu. Man darf aber nicht vergessen, dass man sich eigentlich vorher auf eine Zusammenarbeit verständigte. Sprich der Mann kannte den Produzenten. So etwas wirft für mich, der diese Information hat immer noch ein anderes Licht auf die ganze Sache.


    @ phillip: Die Serie muss für dich ja nicht der Innovationsflieger sein: Dein Geschmack sei dir gegönnt. Und da akzeptiere ich wirklich auch jedes Meinungsbild. Meinungen und Geschmäcker sind unterschiedlich. Ich nehme jede Kritik wirklich zum Anlass an mir selbst zu schrauben. Ohne diese Entwicklung sehe ich keine Zukunft. So lange keine Kritik von Missgunst, Hass oder negativen Elementen gegen eine Person gepärgt ist, sachlich vorgetragen und nicht zur Denudation oder Hervorhebung der eigenen Person dient.


    Ich selbst bin Euch wirklich dankbar. Zum Beispiel: FarCry... Ihr habt es kritisiert. Ich gebe Euch hier Recht. Ich habe darauf reagiert.Ihr habt ein Recht Eure Meinung kundzutun. Und ich bin der letzte der das nicht wahrnimmt. Bei der dir angekreideten Serie war in einer Laufzeit von einigen Jahren soviel Entwicklung dabei, dass kann man sich gar nicht vorstelen. Bei dem Schreiben von über 2000 Seiten bleibt einem nichts anderes übrig. Es wird Passagen geben die werden einem Gefallen und es wid Passagen geben die werden es nicht. Es werden sich Fehler einschleichen (selbst bei dem aktuellen Brown gibts da einige Patzer)

  • @ Blitz: Da du der Admin bist dürfest du wissen, dass wir nicht mit solchen "Tricks" arbeiten. Ich halte von dieser Form der Werbung und des Handelns weniger. Viel interessanter wäre zu wissen, wer nutzt den Fakeaccounts? Ich denke das Anrecht haben User. Wir selbst dürften ja feststellen, dass ein "Kollege" per Fakeaccount gegen uns gewettert hat.


    zu Kalkofe: Du hast Recht. Natürlich hat er das Produkt mit seiner eigenen Meinung bedacht. Das steht jedem und jedermann jederzeit zu. Man darf aber nicht vergessen, dass man sich eigentlich vorher auf eine Zusammenarbeit verständigte. Sprich der Mann kannte den Produzenten. So etwas wirft für mich, der diese Information hat immer noch ein anderes Licht auf die ganze Sache.


    Wo wirft das ein anderes Licht auf die Sache? Weiß der 08/15-User das? Das weiß ja nicht mal ich und es interessiert mich ehrlich gesagt auch gar nicht. Es ist und bleibt Kritik an Tony Ballard, nicht mehr und nicht weniger.

  • @ Holy: Ja, Serien-/Produktionsbashing finde ich immer heikel, wenn es aus Produzentenmund kommt. Ich selber finde, als Produzent kann man sich im privaten Bereich frei unterhalten und zu Serien äußern, aber in der Öffentlichkeit (Foren, Interviews etc.) sollte man es sich verkneifen, das wirft kein gutes Licht auf einen selbst. Denn da kommen immer direkt Neid und ähnliche Motive auf, die dazu bewegt haben könnten. Auch, wenn das vielleicht nicht der Fall ist, weil man dies oder jenes als Produzent einfach aus diesem oder jenen Grund schlecht findet.
    Da ich weder Goldagengarden, noch die Helden gehört habe, beziehe ich zur Qualitätsfrage auch keine Stellung. :)


    Zur Kritikerfrage: Geschmäcker sind verschieden, nicht anders lässt es sich erklären, dass etwas von vielen verrissen, von ein paar aber auch hochgelobt wird. Ich selber bin im Rückblick zwar nicht für jede einzelne Kritik an Folge 1 und 2 von TU dankbar, aber im Grunde genommen haben sie (mit) dafür gesorgt, dass wir wir uns seit Folge 3 so steigern konnten.

  • Ich denke auch, dass man hier ganz klar die Grenze ziehen muss zwischen "Produkt" und "Produzent". Wo ich jetzt hier so oft Dreamland lese... Dreamland Action 2 hat mir gar nicht gefallen, aus verschiedensten Gründen. Das hab ich seinerzeit auch geschrieben und trotzdem versteh ich mich mit Thomas nach wie vor fantastisch. Ich glaube, dass Thomas auch schon vor meiner Kritik beschlossen hatte, vorerst kein weiteres Abenteuer von Reverend Pain zu produzieren.
    Andersrum habe ich neulich eine Produktion gehört, die mir so super gefallen hat, dass es mich extrem wurmt keine Nachfolgeepisode hören zu können. Mit dem entsprechenden Produzenten scheints aber eine Meinungsverschiedenheit zu geben, aber das kann auch nur mein persönlicher Eindruck sein. Daher werd ich hier überhaupt keine Namen nennen, um nicht ungewollt noch böses Blut zu schüren. Vielleicht klärt sich die Sache ja ganz automatisch.


    Um jetzt noch mal den Bogen zu schlagen... Sätze wie "gefühlter Wortschatz von 300 (oder 800, je nach Aussage)" greifen meiner Meinung nach in erster Linie den Produzenten und nicht das Produkt an. Und sowas mag ich persönlich nicht so gern. Die Kritik kann man durchaus weniger angreifend, dafür aber sachlich und konstruktiv formulieren. Dann hats auch keinen bitteren Beigeschmack.

  • Sätze wie "gefühlter Wortschatz von 300 (oder 800, je nach Aussage)" greifen meiner Meinung nach in erster Linie den Produzenten und nicht das Produkt an.

    das ist doch genau das, was der captain (zu recht) meint. wieos soll das ein angriff auf den produzenten sein? da immer ein produzent hinter einem werk steckt sieht jeder immer sofort einen angriff auf sich selbst. dort steht nirgendwo, dass er euch persönlich schlecht findet, sondern nur das werk.


    im übrigen kann man sicher streiten, ob eine solche namensnennung sinn macht, aber die antwort von herrn h. soft finde ich fast schlimmer. da schreibt er 10x, er wolle sich nicht äußern und das sei egal und dann lamentiert er doch rum. dazu diese öden verkaufszahlen-schläge, die die nichtproduzenten eh nicht nachprüfen können.


    auch wenn ihr die besten absichten habt, meine ich, dass manchmal schweigen gold ist. wurde an anderer stelle mal erwähnt und war auch meine einschätzung, dass ihr mal nicht jede kritik kommentieren müsst...


    just my 2 cents

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.


  • :applaus: Zustimmung in allen Punkten!


    Ich wünsche mir einfach etwas mehr Ehrlichkeit in der Szene, nicht nur von den Machern, auch von den Rezensenten. Danke!


    Ich verstehe zwar die Lage, dass es akut ist und man mehr verkaufen muss, um über die Runden zu kommen, aber das geht dennoch auf ehrliche Art und Weise, ohne sich gegenseitig an die Karre zu pissen!

  • Moment! Mein Benutzername ist Björn, nicht das Label. Ich bin nicht das Label und erdreiste es mir auch nicht, für das Label zu sprechen, sondern für mich ganz privat.
    Es ist Samstag. Ich schreibe während meiner Freizeit und daher völlig in eigener Sache und als eigene Person. Nicht als Teil des Labels, sondern privat. Und als Privatmensch darf ich doch genau so eine Meinung haben und vertreten wie jeder andere auch, oder nicht?
    Nachdem der Punkt jetzt hoffentlich erstmal geklärt ist und hier nicht plötzlich Individuen unter einem Sammelbegriff bewertet werden... :-D
    ...können wir zum Kernstück der Diskussion kommen. Es steht ganz klar "Und ich muss zuhören, wie jemand mit einem geschätzten aktiven Wortschatz von ungefähr dreihundert Wörtern versucht eine ganz Welt zu erschaffen"

    Hier wird durch die Wortwahl definitiv der Autor angekreidet und nur in zweiter Instanz das Produkt selbst. Die Wortwahl machts halt. Eben genau das, was dem Autor/dem Produkt/Whatever angelastet wird. Auch wenn die Kritik noch so sehr berechtigt wäre, schiesst der Kritiker in genau dem gleichen Punkt, den er ankreidet, etwas am Ziel vorbei.


    Zu den anderen angesprochenen Punkten möchte ich mich weder privat noch als Angestellter äussern. Lediglich nochmals auf meinen ersten Absatz hinweisen.

  • Moment! Mein Benutzername ist Björn, nicht das Label. Ich bin nicht das Label und erdreiste es mir auch nicht, für das Label zu sprechen, sondern für mich ganz privat.
    Es ist Samstag. Ich schreibe während meiner Freizeit und daher völlig in eigener Sache und als eigene Person. Nicht als Teil des Labels, sondern privat. Und als Privatmensch darf ich doch genau so eine Meinung haben und vertreten wie jeder andere auch, oder nicht?
    Nachdem der Punkt jetzt hoffentlich erstmal geklärt ist und hier nicht plötzlich Individuen unter einem Sammelbegriff bewertet werden... :-D

    aha, na dann. vielleicht hat herr göllner das interview an allerheiligen gegeben, dann wars auch nur seine persönliche meinung, oder? davon ab: kritisiert habe ich deutlichst das statement unter dem namen des labels, wer auch immer sich dahinter verbirgt. das war ja wohl offiziell, zumal ja auch herrn göllner mitgeteilt wurde, dass er nicht mehr beschäftigt wird. daher verstehe ich die aufregung nicht so ganz...


    Hier wird durch die Wortwahl definitiv der Autor angekreidet und nur in zweiter Instanz das Produkt selbst. Die Wortwahl machts halt. Eben genau das, was dem Autor/dem Produkt/Whatever angelastet wird. Auch wenn die Kritik noch so sehr berechtigt wäre, schiesst der Kritiker in genau dem gleichen Punkt, den er ankreidet, etwas am Ziel vorbei.

    ob die wortwahl gut ist, mag geschmackssache sein. kritisiert wird aber nach wie vor die handwerkliche seite der arbeit. und natürlich trifft das auch den autor als person, wie auch nicht. da steht auch nicht, dass der autor nur einen solchen wortschatz hat, sondern dass jemand die helden mit einem solchen wortschatz erzählt.


    wenn mir der stil von stephen king nicht zusagt, weil er zu wenige wörter nutzt, sein stil mir nicht gefällt oder seine metaphern komisch vorkommen, hat das doch mit king persönlich nix zu tun...

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • aha, na dann. vielleicht hat herr göllner das interview an allerheiligen gegeben, dann wars auch nur seine persönliche meinung, oder? davon ab: kritisiert habe ich deutlichst das statement unter dem namen des labels, wer auch immer sich dahinter verbirgt. das war ja wohl offiziell, zumal ja auch herrn göllner mitgeteilt wurde, dass er nicht mehr beschäftigt wird. daher verstehe ich die aufregung nicht so ganz...

    Na weil du halt MICH angesprochen hast, obwohl ich mit dem, WAS du angesprochen hast, gar nichts zu tun hatte. Das wollt ich eigentlich nur klarstellen, bevor die Missverständnisse noch größer werden als sie eh schon zu sein scheinen.




    Vielleicht interpretiere ich zu viel in den Satz hinein. Aber für mich liest er sich nach wie vor, als würde der Wortschatz des Autors angegriffen und nicht der Wortschatz der Erzählung.
    Naja, wie gesagt. Vielleicht seh ich das wirklich zu eng und es war gar nicht so angreifend und beleidigt gemeint, wie es sich liest. Von daher zieh ich mich an dieser Stelle aus der Diskussion zurück und überlasse das Feld lieber den Personen, die die Thematik auch angeht.

  • Zitat: Wer will sich anhören, wie jemand versucht mit einem geschätzten
    aktiven Wortschatz von vielleicht 800 Wörtern eine ganze Welt zu
    erschaffen?


    Für mich liest es sich auch, als würde er den Autoren damit meinen und nicht das Produkt. Aber vielleicht hat sich Herr Göllner auch nur unglücklich ausgedrückt und meint es nicht so. Da wäre nun ein klärendes Gespräch der beiden am besten.

  • Sehr interessantes Interview. Vor allem die Vorgeschichte von Dorian Hunter und von Goldagengarden ist sehr interessant. Gerade bei der neuen Serie muessen sich die "etablierten" Verantwortlichen fragen, ob deren Geschaeftsmodel richtig ist, da so viele diese geniale Serie abgelehnt haben, weil sie nicht in deren Konzept passt. Ich wuensche Zaubermond, dass die Serie sich fuer sie finanziell sehr lohnt und das Risiko auszahlt. Hoffentlich wird es hier eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Markus und Zaubermond geben die viele Folgen von Dorian Hunter aber auch noch viele andere Sachen hervorbringen werden (wie jetzt gerade Goldagengarden).


    Bzgl. der Kritik von Marco: Diese Kritik hat etwas surreales. Da schwimmen zwei Labels ganz oben an der Spitze der Qualitaetsskala und der eine Produzent wirft den anderen vor, dass sie banale Wortbildung betreiben. Dabei sind meiner Meinung nach die Produkte vom Zaubermond und Die letzten Helden top in der Qualitaet und in dem Unterhaltungswert. Wie gesagt: surreal.


    Ich habe hohen Respekt vor Marco und vor seiner Arbeit. Ich denke Dorin Hunter ist die beste Geisterjaegerserie auf dem Markt und voller innovativer Ideen und Marco ist einer der besten Hoerspielmacher die es gibt. RESPEKT!! Und ich habe aber auch sehr hohen Respekt vor der Leistung den die Macher von "Die letzten Helden" gezeigt haben (und immer noch zeigen). Wenn Marco sich nun ueber die Qualitaet anderer Hoerspiele aufregt, dann haette ich eher eine allgemeine Kritik ohne Namensnennung erwartet. Oder vielleicht eine Kritik an einer anderen Hoerspielserie die eher am unteren Ende der Skala angesiedelt ist, und nicht "Die letzten Helden", die sehr viel Zuspruch und viel oeffentliches Lob bekommen (was moralisch nicht besser gewesen waere, aber inhaltlich leichter nachvollziehbar). Da er nun aber gerade dieses Konkurrenzprodukt herausgepickt hat, hat das ganze fuer mich einen kleinen Anteil von arrogantem Neid, dass ein anderes Produkt, dass er fuer weniger gut als seine eigenen haelt, soviel positive Aufmerksamkeit bekommt. Das hat er sicherlich anders gemeint, aber so hoert sich das fuer mich an. Als Medienprofi sollte man sich bewusst sein, was die eigenen Worte und Aussagen anrichten koennen.


    Fuer mich ist es egal, ob er das Produkt oder die Macher gemeint hat (das waere fuer Rezensenten wichtig aber nicht fuer Konkurrenten). Ich denke, dass es generell unprofessionell ist und keine Stil hat, wenn man die Konkurrenz in der Presse direkt angreit. Wenn einem da etwas nicht gefaellt, dann kann man so etwas auch eleganter and geschickter ausdruecken, z.B. ohne ein besonderes Produkt zu nennen. Damit haette er weniger Porzelan zerschlagen. Ich verweise mal auf das Interview mit Guenter Merlau von Lausch, der auch Kritik an einigem geaeussert hat, aber das sehr elegant gemacht hat ohne gleich zuviel Porzelan zu zertruemmern.


    Generell kritisiert kaum jemand Konkurrenten in der Presse, selbst vor einem Kunden wird das sehr selten gemacht, da dies erstens unserioeus ist (da man selber befangen ist) und zweitens zu einer Spirale des gegenseitigen vergiftens fuehren kann, dem keiner etwas gutes abgewinnen kann. Man kann allgemeine Zustaende kritisieren oder seine eigenen Staerken hervorheben, aber andere Konkurrenten direkt zu kritisieren ist so unserioes wie Rezensionen fuer eigene Produkte bei Amazon zu listen. Das ist unserioes und die Motivation ist zweifelhaft (egal wie begruendet die Kritik auch sein mag), da man als Produzent selber befangen ist. Kritik an anderen Produkten sollte man lieber den unabhaengigen Rezensenten lassen. Die letzten Helden Verantwortlichen haben den Fehdehandschuh gluecklicherweise nicht aufgenommen und haben sich meiner Meinung nach professionell verhalten und sich hoeflich dazu geaeussert ohne selber auf dieses Niveau runterzugehen und haben damit zur Deeskalation beigetragen.


    Insgesamt handelt es sich um zwei der innovativtesten und besten Macher der Hoerspielbranche. Meiner Meinung nach sind die Produkte von beiden hervorragend und jeden Euro Wert. Ich hoffe, dass Marco sich mit den letzten Helden hinter den Kulissen aussprechen wird und klaeren wird, was er wirklich gemeint hat und dass sie stattdessen lieber zusammen (mit anderen Hoerspielproduzenten) ueberlegen wie man der gesammten Branche zu mehr Impulsen verhelfen kann, damit wieder mehr Personen Hoerspiele hoeren (egal welches).


    Der Kampf um die Kunden wird letztendlich an den Kassen geschlagen und nicht in der Presse. So eine Kritik an Konkurrenten kann sich auch negativ auf die eigenen Verkaeufe auswirken, da Kunden so etwas nicht gerne sehen.


    Insgesamt hat mein Respekt fuer Marco ein wenig gelitten, aber als Lipper stehe ich natuerlich fuer einen anderen Lipper ein und Dorian Hunter ist auch weiterhin in meiner Top 3 meiner Lieblingsserien (neben den Letzten Helden).