Sprecher und Sprecherinnen, die sich selbst syncronisieren (können)

  • Nachdem ich am Sonntag mal wieder "Das Böse unter der Sonne" gesehen und mich dabei auch an der Synchronisation ergötzt habe, habe ich recherchiert und festgestellt, dass sich der grandiose Sir Peter Ustinov in diesem Film auch selbst synchronisiert - und das vortrefflich. Das ist ja leider nicht immer der Fall. Sibel Kekilli macht das (durchaus zu meiner Überraschung) für meine Begriffe in GoT richtig gut, Franka Potente hingegen klingt in den ersten beiden Filmen der "Bourne"-Reihe als Synchronstimme ihrer selbst grauenhaft (was gut und gern an den Umständen liegen kann, unter denen die Synchro zustande kam, und nicht an ihr). Daniel Brühl wird in "Rush" dadurch gerettet, dass der österreichische Akzent ablenkt, Christoph Walz hingegen synchronisiert sich ganz hervorragend selbst. Von Hannes Jaenicke meine ich auch schon Filme gesehen zu haben, in denen seine Eigensynchronisation aber mal so richtig Scheiße klang, bin mir aber nich sicher. Kurz und gut: Wer synchronisiert sich eigentlich noch selbst und wie machen sich die Betreffenden eurer Meinung nach dabei?

  • Ustinov konnte sowieso sehr gut deutsch.


    Schauspieler, die sich selbst synchronisieren könnten (!):


    - Christopher Lee hätte es auch können. Vielleicht mit starkem britischen Akzent, aber deutsch konnte er auch.
    - Sandra Bullock könnte es auch wunderbar, da sie ja fließend deutsch spricht: https://www.youtube.com/watch?v=ZQlm29I5GVE
    - Und Arnold Schwarzenegger könnte es ja auch, selbst wenn er gnadenlos den Österreicher raushängen lassen würde.

  • Ustinov konnte sowieso sehr gut deutsch.


    Schauspieler, die sich selbst synchronisieren könnten (!):


    - Christopher Lee hätte es auch können. Vielleicht mit starkem britischen Akzent, aber deutsch konnte er auch.


    Hat er auch. In "Das letzte EInhorn" spricht er König Hagard sowohl in der englischen als auch der deutschen Fassung.
    Zazie Beetz (Domino) hätte sich in "Deadpool 2" auch selbst synchronisieren können, da sie fließend und aktzentfrei Deutsch spricht.

  • Christopher Lee hat sich häufiger selber synchronisiert, sein Akzent ist aber doch wesentlich auffälliger als etwa der von Ustinov.


    Deutsche Schauspieler, die sich idR sehr gut selber synchronisieren, sind etwa Armin Müller-Stahl oder Jürgen Prochnow.
    Dass jüngere Kollegen das nicht so gut können (die erwähnte Franka Potente, Til Schweiger etc) könnte daran liegen, dass die Schauspielausbildung heute eine andere ist als noch vor 50 Jahren.
    Vielleicht täusche ich mich aber auch und es gibt gar keinen allgemeinen "Generationsunterschied?!?
    .

  • Stimmt, Mueller-Stahl und Prochnow beherrschen diese Kunst auch.
    Wer es ob grundsätzlich vorhandener deutscher Sprachkenntnisse potenziell könnte, war indes nicht meine Frage. Mich interessiert, wer es tatsächlich macht und wie das Ergebnis ist.
    Über Franka Potente will ich nicht den Stab brechen, auch wenn mich persönlich bei ihr immer partielle Blindheit befällt und ich die Frau nicht sehen kann. Was da in den "Bourne"-Filmen auch immer passiert ist, mag ohne weiteres mit dem von David Nathan mal kritisierten Umstand zu tun haben, dass gerade bei Blockbustern alle Tonaufnahmen für sämtliche Sprachen zentral nach London (oder sonstwohin) gehen und dort von Tontechnikern ohne Sprachkenntnisse zusammengepanscht werden.

  • @ marc50: Dass die Schauspielausbildung heute eine andere ist als noch vor 50 Jahren, macht sich auch im Medium Hörspiel bemerkbar. Beispiel Europa: Oft heißt es von Fans, dass bei den bekannten Kinderserien, die schon min. 35 Jahre laufen, früher bessere Gaststars zu hören waren, als heute. Sie hatten markantere Stimmen und sie konnten überzeugender die jeweiligen Rollen spielen. (Ausnahmen bestätigen die "Regel"...) Ich denke, man kann durchaus von einer Art Generationenunterschied sprechen, der sich auch auf das Feld "eigene Stimme synchronisieren" auswirkt.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Es gibt kein Land, in dem man nicht stolz auf seine jeweilige(n) Sprache(n) ist. Eine solche Synchronisationsbranche wie in Deutschland ist meines Wissens weltweit einmalig. In den meisten anderen Länden wird allein schon aus Kostengründen untertitelt. Wenn synchronisiert wird, dann meist richtig schlecht bzw. mehr als Voiceover.

  • Die Franzosen nehmen es schon sehr ernst mit der Synchronisation. Die würden garantiert ganz schnell gelbe Westen anhaben, wenn man aufhörte, in der gewohnten Art und Weise zu synchronisieren. Ich bin zwar kein Muttersprachler, aber das ist schon qualitativ mit deutschen Synchros vergleichbar. Ursprünglich englische oder deutsche Filme klingen aber oft gehetzt, weil der gleiche Inhalt mit mehr Worten wiedergegeben werden muss (mein Eindruck).
    Zu Jodie Foster sagt die französische Wikipedia-Seite in der Tat, dass sie sich bei einem guten Teil der dort aufgelisteten Filme selbst gesprochen hat (hier mal die mit Selbst-Synchro):


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