Weltbild meldet Isolvenz an

  • Meine Trauer darüber hält sich in Grenzen (da ich auch mal Mitarbeiter war und ziemlich unschön mit einigen fiesen Tricks nach 11 Jahren entlassen worden bin). Mir tun nur die Mitarbeiter leid, denen es jetzt ähnlich ergehen dürfte. Noch heißt es ja, daß die Filialen nicht betroffen sind, woran ich aber nicht so recht glauben mag. Mal abwarten!

  • Der Hörspielwelt wird es nicht schaden, für die Mitarbeiter ist es natürlich weniger schön.

    Naja, zumindest für ein Label ist das wohl katastrophal und für einige andere, bei denen Weltbild noch Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung hat, auch verdammt bitter. Den die warten jetzt Jahre auf ihr Geld und sehen dann einen Bruchtteil davon, wenn es überhaupt eine Quote gibt.



    Von salbungsvollen Worten wie dass das Filialgeschäft noch nicht betroffen sei, etc., davon sollte man sich nicht blenden lassen, kein Euro wird da mehr an die Gläubiger überwiesen.

  • Naja, zumindest für ein Label ist das wohl katastrophal und für einige andere, bei denen Weltbild noch Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung hat, auch verdammt bitter. Den die warten jetzt Jahre auf ihr Geld und sehen dann einen Bruchtteil davon, wenn es überhaupt eine Quote gibt.


    Tja, wenn man sich nur so aufstellt, dass man primär über Weltbild verkauft...


    Zitat

    Von salbungsvollen Worten wie dass das Filialgeschäft noch nicht betroffen sei, etc., davon sollte man sich nicht blenden lassen, kein Euro wird da mehr an die Gläubiger überwiesen.


    Genau, so wie Max Bahr auch nicht von der Praktiker-Pleite betroffen war, schon klar.

  • Ist das dein Ernst?
    Nach dieser Logik kann man dann wohl bei jedem argumentieren: "Tja, selbst schuld, denn ………….".


    Wenn man sich nicht breiter aufstellt und der Hauptkunde wegbricht, dann gute Nacht.


    Zumal Maritim sich selber und ganz bewusst in diese Lage gebracht hat.

  • Bei der Tageschau-Webseite hieß es seit gestern Nachmittag, es seien nicht die Filialen IN ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ betroffen.

    Exakt wie bei Schlecker neulich und da waren dann die Österreich-Filialen eine Woche später fällig.



    Niemand liefert Weltbild doch jetzt noch irgendwelche Ware auf Rechnung, egal welche Tochter, Beteiligung oder sonstwas.


    Ich wünsche dem Hörplaneten wie allen anderen Hörspielschmieden, dass die Außenstände so gering wie möglich sind.

  • Wenn man sich nicht breiter aufstellt und der Hauptkunde wegbricht, dann gute Nacht.


    Zumal Maritim sich selber und ganz bewusst in diese Lage gebracht hat.


    Sehr kollegial deine Einstellung …………
    Wusste gar nicht. dass man bei Maritim seinen Wahrsager ignoriert hat und ungeachtet der drohenden Pleite auf Weltbild gesetzt hatte.


    Sorry, aber wir sind bei ähnlichem Sachverhalt schon mal aneinander geraten.
    Ich lese aus deinen Postings immer so ein bißchen: "Ja, wenn man mich mal gefragt hätte!" heraus.
    Das finde ich nicht so wirklich okay.

  • Was hat das mit kollegialer Einstellung zu tun, das ist schlicht und ergreifend Fakt!


    Und was Du mir da zu unterstellen versuchst ist Blödsinn, mich muss niemand fragen. Außerdem habe ich schon immer gesagt, dass dieser Boxenwahn früher oder später für Probleme sorgen wird. Sei es, indem sie dem Markt an sich schaden und den Hörer und Käufer falsch erziehen oder halt durch sowas, dass Weltbild den Abgang macht.


    Warum hätte man mich auch fragen sollen? Bin ich Maritim? Nein. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Ich finde es schade für die Marke und für die Leute, die dahinter stehen. Egal, ob Maritim, Weltbild oder sonstwer. Aber von einem professionellen und beruflichen Standpunkt aus gesehen, war das etwas mit Ansage.

  • Zumal Weltbild eine zu hundert Prozent der katholischen Kirche gehört - und die hat, wie wir spätestens seit den Diskussionen um das Limburger Bistum wissen (könnten), genug Geld, um den Weltbild-Verlag, wenn schon nicht zu retten, dann doch so insolvent gehen zu lassen, dass alle Außenstände beglichen sind.


  • Wenn man sich nicht breiter aufstellt und der Hauptkunde wegbricht, dann gute Nacht.


    Zumal Maritim sich selber und ganz bewusst in diese Lage gebracht hat.

    Prinzipiell schon richtig, aber bei Weltbild doch eher nicht zu ahnen. Das ist bzw. war ja keine kleine Hinterhofbude, sondern ein Geschäft der Kirche, die bekanntlich weit davon entfernt ist zu verarmen. Da ist ja fast jedes Label hundert mal kleiner.


    Das ist, als wenn man seinen innovativen Spezialkleinwagen über eine Daimler-Benz-Kooperation bauen läßt. Da ist es auch völlig unwahrscheinlich, das der Riese plötzlich Pleite geht.


    Vorwürfe a la "das hätte man auch ahnen können" halte ich in diesem Fall also für fehl am Platze.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Also sollte man sich dann immer schön darauf verlassen, nur einen großen Auftraggeber zu haben? ?(


    Nein, eine breite Aufstellung ist sicherlich nie verkehrt. Aber zumindest bei Weltbild war es nicht zu erwarten, das man auf das falsche Pferd setzt, wenn man dort den Schwerpunkt setzt. Von daher kann ich Leuten, die dies taten keinen Vorwurf machen.


    Bei den meisten derartigen Konstellationen dürfte Weltbild der Riese sein, und das Label der kleine Partner. Wäre es umgekehrt gewesen, wäre das Risiko weit höher, aber so ? Ich kann da keine nachvollziehbare Vorahnung für eine Bauchlandung sehen.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Es kann immer was passieren und jetzt ist es passiert, so what. Man sollte sich halt absichern, aber das hat man scheinbar nicht getan oder sehe ich das falsch?


    Die Größe eines Unternehmens hat rein gar nichts zu bedeuten. Hat das bei Praktiker jemand voraus gesehen? Wenn Maritim jetzt für Praktiker produziert hätte, hätte man das genauso sehen können.

  • Es kann immer was passieren und jetzt ist es passiert, so what. Man sollte sich halt absichern, aber das hat man scheinbar nicht getan oder sehe ich das falsch?

    Weiß ich nicht, die genaue Aufstellung von z.B. Maritim kenne ich nicht. Ich denke mir, das die auch noch über andere Wege vertreiben, wenn auch Weltbild sicherlich die größte Nummer gewesen sein dürfte.


    Die Größe eines Unternehmens hat rein gar nichts zu bedeuten. Hat das bei Praktiker jemand voraus gesehen? Wenn Maritim jetzt für Praktiker produziert hätte, hätte man das genauso sehen können.

    Ja, auch bei Praktiker hätte ich es für unwahrscheinlich gehalten. Natürlich kann auch sowas passieren, aber es ist eben weit weniger wahrscheinlich, als wenn man irgendeine kleine Bude als Partner hat.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Bei maritim hat man sich über die Jahre selbst in die Abhängigkeit von Weltbild manövriert indem man parallel zu den VÖs über das Label Maritim direkt schon Dumping-Boxen bei Weltbild angeboten hat und viele Kunden dahin abgewandert sind. Insoweit ist die Situation hausgemacht, trotzdem sehe ich das auch so, das man damit jetzt nicht wirklich hätte rechnen können und hätte erwarten müssen, dass da eine Insolvenz droht.
    Im übrigen, so kritisch ich auch der Kirche gegenüber stehe, aber ich denke da handelt man nicht weniger kalt berechnet als andere Unternehmen auch. Ich hab selbe bei Weltbild immer mal gerne die günstigen Boxen migenommen, nach der Pleite mit der ersten "Weltbild-only" Box der größten Fälle von Scotland Yard, trauere ich da aktuell nicht wirklich den vielleicht noch geplanten Hörspielen nach. So tragisch die Situation für die Belegschaft ist.