Die Fragebox mit Sven Stricker

  • Liebe Hörspiel-Freunde,


    an dieser Stelle besteht die Möglichkeit Fragen an Sven Stricker zu stellen.


    Bitte beachtet für die Fragebox folgende Hinweise:




    • Die Fragebox ist moderiert. Das bedeutet, dass Fragen im Vorfeld von uns freigeschalten werden müssen. Im Normalfall kommen alle vernünftig gestellten Fragen auch durch.

    • Bitte lest euch vor dem Stellen einer Frage, die bisherigen durch. Vielleicht findet sich bereits eine Antwort.

    • Dieser Forumsbereich dient allein einer Fragebox. Das bedeutet, dass Diskussionen aller Art hier nicht erwünscht sind. Dazu stehen eigene Bereiche zur Verfügung.

    • Sven Stricker beantwortet die Fragen in seiner Freizeit. Habt daher bitte Verständnis, wenn zwischen dem Zeitpunkt eurer Fragestellung und einer Antwort ein gewisser Zeitraum liegt.


    Zur leichteren Orientierung sind Fragen numeriert, so dass ihr die Antworten dazu schneller finden könnt.


    Fragen sind farblich wie folgt gekennzeichnet
    Frage an Sven Stricker
    Antworten so:
    Antwort von Sven Stricker



    Und nun viel Vergnügen beim Lesen und Fragen stellen.

  • Frage 1: Auf wie viele Folgen ist die Wallander-Serie ausgelegt? Oder wird die Serie sogar unbegrenzt laufen, wenn die Verkaufszahlen stimmen?


    Frage 2: Wird es mal wieder das eine oder andere Abenteuerhörspiel geben, basierend auf einem Literaturklassiker? (Robinson Crusoe, die drei Musketiere etc.)


    Frage 3: Wie ist der Stand der Dinge bei Regeners "Der kleine Bruder"?


    Frage 4: Wird es "Neue Vahr Süd" auch als Hörspiel geben?


    Frage 5: Gibt es eine Sprecherin oder einen Sprecher, mit dem Du noch nicht zusammengearbeitet hast, aber unbedingt mal möchtest?

  • Frage 1: Die Serie kann theoretisch so lange laufen, wie es Vorlagen gibt und wir alle Lust dazu haben. Im Moment sind die ersten zwölf Folgen eingekauft. Da die Verkaufszahlen sehr gut sind, bemüht sich der Hörverlag aber bereits um die nächsten dreizehn... insofern: es geht weiter!


    Frage 2: Ausgeschlossen ist das nicht, Lust hätte ich. Aber nachdem zuletzt die Rechte an der "Meuterei auf der Bounty" nicht zu kriegen waren, ist die Sache ein wenig im Sande verlaufen und bislang auch aus Zeitgründen nicht wieder aufgegriffen worden. Aber schauen wir mal, ausgeschlossen ist das wie gesagt nicht.


    Frage 3: "Der kleine Bruder" ist fertig und abgeliefert, kann also pünktlich im August erscheinen!


    Frage 4: Ich habe dem Hörverlag jedenfalls vor kurzem signalisiert, dass ich die "Neue Vahr Süd" nächstes Jahr gerne machen würde und man schien nicht abgeneigt. Das wird letztlich wohl auch von den Verkaufszahlen des "Kleinen Bruders" abhängen, ob das zustande kommt, aber es wäre dann doch eine runde Sache, die komplette Trilogie zu erzählen.


    Frage 5: Nein, das kann ich eigentlich nicht sagen. Grundsätzlich ist es ja mittlerweile auch meistens möglich, die Leute zu kriegen, die man gerne hätte. Vor allem bei Rundfunkarbeiten scheitert das eigentlich höchstens an Terminproblemen. Obwohl, zwei kann ich nennen. Mit Bastian Pastewka würde ich gerne mal arbeiten, und zwar völlig unkomisch in einer ernsten Charakterrolle. Das stelle ich mir reizvoll vor. Und außerdem mit Barbara Auer, die ich bislang nur für Lesungen besetzen konnte, weil wir Hörspiel zeitlich nicht hingekriegt haben.


    Frage 6: Ich würde mir gerne irgendwann einen "Jungentraum" erfüllen und den "Schatz im Silbersee" von Karl May machen. Aber anders als gewohnt, nämlich völlig ohne Pathos und Kitsch, sondern modern, dreckig und düster. Das ginge nämlich mit dem Text. Kann sein, dass ich das noch mal irgendwann mache.


    Frage 7: Ich höre nur noch wenige Hörspiele. Ehrlich gesagt, wenn man den ganzen Tag mit Sprache beschäftigt ist, dann hört man abends gerne mal Musik oder schaut einen Film oder liest. Wenn Hörspiel, dann eher zu Studienzwecken, also um mich weiterzubilden in Punkto Raumgestaltung, Schnitt und Montage, und dann meistens Stücke von Norbert Schaeffer, Irene Schuck oder Walter Adler. Den Inhalt kriege ich dann in der Regel gar nicht so mit ...

  • Frage 8: Nein, das habe ich noch nicht. Betonung liegt aber auf "noch". Ohne jetzt irgendwelchen Termindruck bei mir selbst auslösen zu wollen, ist das jedoch angedacht. Für die Zukunft. Sobald es die Zeit erlaubt und ich eine Geschichte entwickelt habe, die denen stand halten kann, die ich sonst so bearbeiten darf. Das kann also noch etwas dauern ...


    Frage 9: Bei "Poirot" habe ich ja schon ein paar Mal bei Lesungen Regie geführt und ich meine mich zu erinnern, dass damals bis heute auch deshalb ausschließlich Lesungen produziert wurden, weil die Hörspielrechte nicht zu erringen sind. Ich bin mir auch sicher, dass es schon etliche Poirot- und Marple-Hörspiele gäbe, wären die Rechte verfügbar. Eine Hörspielfassung fände ich aber auch toll.

  • Sven Stricker auf Frage 9: Naja, die Hörbücher sind ja durchaus gut. Allerdings wären Hörspiele halt besser. Aber es existieren tatsächlich nicht wenige Agatha Christie Hörspiele, meißt basierend auf Kurzgeschichten, aber u.a. auch auf dem Miss Marple Roman "Mord im Pfarrhaus". Diese wurden aber alle von verschiedenen Radiosendern wie SWR und BR produziert.


    Frage 10: Also besteht leider keine Chance, dass es vom hörverlag auch mal Hörspiele geben wird? Oder vielleicht mal in Zukunft?

  • Frage 12: Da die Wallander-Serie ja gut läuft die Frage: gäbe es die Möglichkeit, den als inszenierte Lesung vergurkten Roman "Die falsche Fährte", den irgend ein Rundfunksender mal produziert hat, als modernisiertes Hörspiel herauszubringen oder billigt der Hörverlag eine Neuvertonung dieses Stoffes nicht, da es ja schon in ihrem Programm drinnen ist? - Wenn es diese Möglichkeit gäbe, den Roman noch einmal zu vertonen, würdest du dich dessen annehmen?

  • Frage 10: Ich bin ja kein Angestellter des Verlags und weiß daher nur so viel, wie man mir erzählt, aber der aktuelle Stand ist auf jeden Fall, dass da nichts geplant ist. Es gibt demnächst eine neue Lesung namens "Hercule Poirots Weihnachten", vermutlich mit Klaus Dittmann, aber Hörspiele sind im Moment offenbar kein Thema. Was die Zukunft bringt? Da weiß ich so viel wie Du ...


    Frage 11: Ich würde "Pompeji" von Robert Harris eigentlich schon als großes Historiendrama bezeichnen, auch wenn es "nur" über 2 CDs ging statt über 9 oder 10. Insofern hab ich sowas ja schon mal gemacht. Was weitere oder ähnliche Produktionen dieser Art betrifft: Es hinge sicherlich vom Stoff ab, ob ich zu so etwas Lust hätte. Wenn das 10 Teile oder CDs werden sollen, ist man inklusive der Bearbeitung damit insgesamt mindestens ein Jahr beschäftigt, und da das Lebenszeit ist, will so etwas gut überlegt sein. Grundsätzlich ausschließen möchte ich das aber nicht (obwohl ich irgendwann mal im Spaß gesagt habe, ich mache nur noch Hörspiele ohne Kutschenverdacht ...)


    Frage 12 (Patrick der Hörer): Soweit ich weiß, hat der Sender damals gar keine Hörspielrechte für "Die falsche Fährte" bekommen, sondern nur Lesungsrechte, und sich in der Inszenierung so weit wie möglich aus dem Fenster gelehnt, um zumindest hörspiel-ähnlich zu sein. Ob das vergurkt ist, weiß ich nicht, aber vielleicht entschuldigt das ein wenig die Form. Wenn der Roman noch mal neu vertont werden dürfte, wäre ich natürlich mit Feuer und Flamme dabei. Die Chancen stehen aber vermutlich nicht gut - unabhängig von der Qualität hat der Hörverlag den Titel ja schon seit Jahren im Programm (er scheint also ganz gut zu laufen), warum sollten sie ihn also noch mal machen? Ich hoffe auch zunächst mal., dass wir die Hörspielrechte an dem finalen Wallander-Roman kriegen, den Henning Mankell jüngst geschrieben hat. Wenn es da eine Möglichkeit gibt, den außerhalb der regulären Wallander-Reihe zu vertonen, würde ich das sehr gerne machen.

  • Frage 13: Also wenn's nach Florian Lukas und mir ginge: sofort. Geht es aber leider nicht. Der Hörverlag will verständlicherweise erst mal die Verkäufe des "Kleinen Bruders" übers Weihnachtsgeschäft abwarten, um zu schauen, ob sich das überhaupt lohnen könnte. Ich sag's mal so: Nach den bisherigen Eindrücken wäre ich nicht zu optimistisch, was die "Neue Vahr Süd" betrifft.

  • Frage 14: Also, ein bisschen Resthoffnung gibt es vielleicht. Darren Shan gibt es ja demnächst unter dem Titel "Mitternachtszirkus" als Kinofilm. Zu diesem Ereignis erscheinen alle drei von uns aufgenommen Teile noch mal in einer Box. Und wenn die sich gut verkaufen ... wer weiß?

  • Frage 15: Nun ist es ja so, dass der finale Wallander ja als Lesung kommt. Wurde eine Hörspiel-Vertonung angeregt oder kommt in der Richtung noch etwas? Immerhin wurden ja alle anderen Wallander-Romane auch als Hörspiel herausgebracht. Finde es schade, dass man gerade bei diesem Roman auf eine "gekürzte Lesung" (wenn ich das schon höre, kommt mir die Galle hoch) wert gelegt hat und dass die Romanvertonungs-Qualität a la "Vor dem Frost" nicht fortgesetzt wird (abgesehen von der Wallander-Subserie).

  • Frage 15: Hallo PatrickderHörer, diesen Wallander-Roman wird es erst mal nicht als Hörspiel geben, leider. Das ist im Moment ganz klar eine Kostenfrage. Und zunächst gibt es ja mal die Lesung, da macht sich der Hörverlag mit einem zusätzlichen Hörspiel nicht selbst Konkurrenz.
    Auch für die Zukunft sieht es eher mau aus: Da die Tendenz dahin geht, dass Hörspielvertonungen eines Romans zu einem Zeitpunkt, in dem sich die besagten Romane bereits in der Backlist befinden, kein breites Interesse mehr bei Publikum und Handel erzeugen, wird es wohl auch zukünftig zu keinem Hörspiel im Hörverlag kommen. Es sei denn, ein Sender der ARD erbarmt sich und produziert.

  • Frage 16: Ist es schon spruchreif, dass 2011 die zweite Wallander-Staffel auch weiterhin als Hörspiele kommen?


    Frage 17: Fällt es dir schwer, passende Stimmen für die Nebenrollen in der Serie zu finden, wenn du noch die Synchronsprecher der TV-Serie im Ohr hat?


    Frage 18: Könnstest du dir vorstellen, auch andere Hörspiele nach TV-Serien nach dem bewährten "Wallander-Muster" (also als Vorlage ein Film-Drehbuch) zu machen?


    Frage 19: Besteht die Möglichkeit nach dem sehr gelungenden "Beweise, dass es böse ist" auf weitere Donna Leon-Hörspiele von Dir?


    Frage 20: Worin besteht der Unterschied bei der Realisation eines Hörspiels für eine Rundfunkanstalt und einen Verlag?


    Frage 21: Hast du unter deinen Hörspielen einen persönlichen Favoriten?

  • Hallo Alonzo!


    zu Frage 16: Nein, leider ist das Gegenteil spruchreif. Der Hörverlag hat zwar die Rechte an der zweiten Staffel gekauft, aber vorläufig wird die nicht produziert.


    zu Frage 17: Ich arbeite ja mit den Original-Drehbüchern und gar nicht anhand der deutschen Synchronfassung, insofern weiß ich meistens gar nicht, wer da die Figuren so spricht. Ich habe mir die Folge vorher auch höchstens einmal angeguckt, um nicht völlig "in Abhängigkeit" der visuellen Umsetzung zu geraten. Um Deine Frage also korrekt zu beantworten: Ich finde es schon manchmal schwer, passende Schauspieler zu finden, die für eine solche Nebenrolle in Frage kommen. Aber das hat nichts mit der Synchronfassung zu tun, sondern mit der Klasse der Hauptsprecher, da müssen die anderen Rollen standhalten können.


    zu Frage 18: Ja, das könnte ich mir vorstellen. Das macht nämlich mehr Spaß, als ich gedacht hätte.


    zu Frage 19: Man soll ja nie nie sagen, aber ich würde mal sagen, die Chancen liegen bei unter 10 Prozent.


    zu Frage 20: Puh, das würde jetzt dauern, wenn ich das in allen Einzelheiten darlegen würde ... ich versuch's mal mit der groben Richtung. Bei Rundfunkanstalten sind das Budget und die räumlichen und technischen Möglichkeiten größer. Man arbeitet in einem größeren Team (zu allerdings tariflich festgelegten, quasi behördlichen Arbeitszeiten), ist dadurch schneller in der Nachbearbeitung und hat mehr Zeit für die Sprachaufnahmen. Es gibt beim Rundfunk pro Sender jeweils einen Dramaturgen und ein Besetzungsbüro, die Dir bei den organisatorischen und inhaltlichen Dingen helfen, bzw. eine Produktion auf den Weg bringen. Der Apparat als solcher ist aber auch starrer und unbeweglicher, weil viel größer und schwerfälliger. Bei einer Verlagsproduktion ist alles etwas komprimierter und kleiner, dadurch manchmal aber auch flexibler. Der Hörverlag z.B. hat in den letzten Jahren aber wirklich einiges getan, um sich produktionstechnisch an den Rundfunk heranzutasten (was zum Beispiel das Bereitstellen eines großzügigen Zeitfensters für die Sprachaufnahmen angeht - das kostet ja richtig Geld, wenn man Axel Milberg und die anderen Hauptdarsteller für vier Tage bucht statt für einen). Und ich habe mit Kay Poppe einen Toningenieur gefunden, der (auch zu gänzlich unbehördlichen Arbeitszeiten) in technischer Hinsicht mit den sehr gut ausgebildeten Technikern eines Senders mithalten kann und der gleichzeitig noch Disponent und Besetzungsbüro in einem ist. Ich habe da aber keine Präferenzen, ich arbeite auf beide Weisen gerne.


    zu Frage 21: Ja, "Herr Lehmann" ist mein Favorit. Und ein Rundfunkhörspiel für den NDR von 2007, das heißt "Aus dem Leben eines unglücklichen Mannes", von Kari Hotakainen. Da hat Andreas Fröhlich die Hauptrolle gespielt. Das war tragisch und komisch, meine liebste Kombination.

  • Frage 22: Geht es bald mit Tony Hill & Carol Jordan weiter? (2 Bücher pro Jahr waren ja geplant)


    Frage 23: Mir ist aufgefallen, dass in dem DLR-Hörspiel "Tod einer roten Heldin" ein großer Anteil der Sprecher (Klaus Herm, Peter Schiff, Hans Peter Hallwachs etc.) zur Standard-Besetzung der Professor Van Dusen-Serie gehörte. War das Zufall oder beabsichtigt?


    Frage 24: Steht demnächst eigentlich wieder mal ein Klassiker zur Vertonung an?