Kampagne

Hallo!

Wie bereits andernorts angesprochen, haben Michael und ich uns Gedanken gemacht, wie wir den Hörplanet-Kunden auf das Thema "Raubkopien" (weiterhin) sensibilisieren können, ohne uns in diese penetranten "Nicht klauen, ihr müsst lieb sein"-Orgien einzureihen.

Wir haben uns entschieden, uns nicht an die Sauger, sondern an unsere ehrlichen Kundn zu wenden. Darum steht ab der Produktion von "Holger in Ägypten" folgender Text in jedem Hörplanet-Booklet:

"Vielen Dank, dass Sie unser Produkt legal erworben haben. Sie ermöglichen uns dadurch, die Serie rasch und in der von Ihnen geschätzten Qualität fortsetzen zu können.
Leider kommt es in der heutigen Zeit immer öfter vor, dass Hörspiele illegal im Internet und im Bekanntenkreis besorgt/verbreitet werden.
Auf mittelfristige Sicht kann ein kleines Unternehmen wie der Hörplanet aber nur am Markt überleben, wenn legale Verkäufe stattfinden.
Lassen Sie nicht zu, dass Kopien von Hörspielen unsere kreative Arbeit vernichten. Sagen Sie weiterhin „Nein“ zu Raubkopien und „Ja“ zum Original."

Wir hoffen, dass sich kein Hörplanet-Kunde dadurch gestört fühlt. Wir sind der Meinung, dass wir uns schon irgendwie dazu äußern müssen. Und da ist es auf jeden Fall sinnvoller, den richtig Handelnden zu ermutigen, statt den falsch Handelnden blöd anzumaulen. Denn wie bereits auf den DVDs wäre es ja auch hier: Die illegalen Fredies interessiert das Gemaule eh nicht und den Ehrlichen nervt es, dass er da quasi auch noch halb mit angeschnauzt wird.

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Original von Captain Blitz
Ich denke da auch an Simeon, der ja momentan gerne die Foren mit seinem "Gejammer" unsicher macht und ich kann es auch irgendwie nicht mehr hören oder lesen.

Muss denn so eine Ansage sein? Gerade im Fall Simeon sind da noch Frau und Kind, die ernährt werden müssen.
Und meines Wissensstandes nach wurde in keinster Weise gejammert, es wurde lediglich (und sicher auch nicht gerade voller Leidenschaft oder Freude) geäußert, dass man sich aufgrund der illegalen Entwicklungen genau überlegen muss, ob man überhaupt noch weiterproduzieren kann. Das ist doch kein Fall für "Ich kann das Gejammer nicht mehre hören". Wenn dich die Tatsache an sich frustet, dann entwickel doch bitte lieber eine "Diese scheiß Sauger"-Menthalität, statt - wie soeben geschehen - die Opfer dieser illegalen Massendiebstähle der Nerverei zu bezichtigen, weil sie nicht im stillen Kämmerlein vor sich hinleiden (was sie aber im Übrigen dennoch lange genug getan haben.

Zitat

Sicher ist das beschissen und ich verstehe euch, dass illegale Downloads nicht gerade verkaufsfördernd sind, aber das Gejammer ändert auch nichts.

Finde ich auch nicht gerade sensibel von dir und gerade jemand, der sich in der Öffentlichkeit präsentiert als jemand, der ein bisschen mehr Ahnung hat und weiter hinter die Fassaden des Geschäfts der Label blickt, sollte eine größere Sensibilisierung diesem Thema gegenüber haben. Denn es geht hier nicht um Sandkastenförmchen, sondern um Kapital, dass gestohlen wird. Und da sollte man dann wenigstens kein Gejammer in etwas reininterpretieren, was keines war. Denn solche falschen Bewertungen einer Sachelage sorgen insgesamt doch für wesentlich merh Abneigung ddr ganzen Sache gegenüber als ein Simeon, der auf Anfrage sehr betroffen mitteilt, dass er aktuell nicht mal weiß, ob man sich Fortsetzungen überhaupt leisten kann.

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Original von TimN
denke nicht, dass es irgendwas nutzen wird.

Das heißt, du würdest es als ehrlicher Kunde nicht gerne lesen, dass wir zur anerkennend dein Handeln als sehr gut und lobenswert hinstellen?
Ich glaube, dass das viele Leute nochmal erst recht in ihrem ehrlichen Handeln bestärkt. Es geht ja nicht um Rückführung der Schmarotzersauger. Es geht um die Stabilisierung und Sensibilisierung des ehrlichen Kundenstammes. Und der hat doch schonmal ein grundrichtiges Verhaltensmuster. Welches er sicher nicht ablegen wird, wenn er bestätigt kriegt, dass wir das toll finden!

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Original von TimN
Wer es ließt hat die CD original gekauft und für Ihn ist es von der Sicht aus gesehen irrelevant.

Na also, dann sagst du doch genau das, was wir anstreben: Wir erreichen zu 100 Prozent den ehrlichen Kunden. Und diesen bestärken wir darin, dieses Verhalten auch bei der nächsten Folge wieder durchzuziehen.
Ob das nun was bringt oder nicht, ist ja soweiso erstmal zweitrangig. Uns ist ja die Aussage den Kunden gegenüber wichtig. Und diese haben wir nun getroffen.

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Original von freiwild
Erkläre mir bitte jmd. wieso ich für z.B. Schwarze Sonne knapp 10 € latzen muss??

Das sollten dir die Macher des Hörspiels erklären, aber ich habe eine Vermutung:
Weil das Produkt in der Erstellung sehr viel kostet und die Macher kein Interesse daran haben, auf ihren Kosten sitzen zu bleiben.

Und dass Hörspiele früher 4 Euro gekostet haben und heute mehr, liegt sicher auch daran, dass es den Hörspielmacher in der Produktion auch nur 2000 Euro gekostet hat und nicht 4000 Euro. Sicher sind Preissteigerungen doof, aber es ist doch wie mit dem Benzin: Der Tankstellenpächter kann doch nichts dafür, wenn der Zulieferer so horrende Preise aufruft.
Wir müssen TOPSPRECHER (diesesmal sinds ca. 14!!!) bezahlen, Studiomiete (die weiß Gott mal in ein paar Tagen mehr ist als ne Monatsmiete eurer Wohnungen, und das ist wirklich nicht aus der Portokasse zu zahlen), Übernachtungskosten während der Aufnahmetage, Verpflegung, Bahnreisen, Buskarten, Druckkosten (für die Aufnahmen Ende August habe ich über 2.000 DinA4-Seiten mit den Texten für die Sprecher drucken müssen) und dann noch das Presswerk inklusive Versandkosten von 1000 CDs, die sich auch icht gerade bei 1,45 € belaufen. Dann investieren wir für die Entstehung eines Hörspiels sicher einige hundert Stunden Arbeitszeit und dann haben wir reelle Ausgaben von mehreren Tausend Euro, bei denen der Arbeitslohn des Machers meist gar nicht drin ist, weil man eh umsonst arbeitet. Und dann kommt der Handel und nimmt in einem Jahr vielleicht 1000 Stück (wenn es GUT läuft!). Davon will der Handel sein Kuchenstück, davon will der Vertrieb sein Kuchenstück und teilweise wollen pro Verkauf natürlich auch die Autoren ihr Kuchenstück. VOn einem durchschnittlichen Verkauf bleiben nach Abzug des Steuer-Kuchenstücks für Vater Staat bei einem Laden-Verkaufspreis von 8 Euro gerade mal ca. 2,50 Euro für den Macher dieses Werks. Also den, der wochenlang geackert hat wie ein Besessener, um diese eine CD, die da vor dir liegt zu machen. Und der hat vielleicht keinen Bock, ZWEI Jahre lang mit diesem Produkt in den Miesen zu sein, darum nimmt er 10 Euro, um nach einem Jahr Dauerverkauf auf schwarze Zahlen zu kommen.

Der Kunde soll auch klar gesagt kriegen, dass diese Serie auch dann wesentlich schneller weitergehen kann, wenn sein Bekanntenkreis sich diese Folge kauft, statt sie zu kopieren.
Es geht hier echt um jeden Euro, auch wenn einigen das nicht klar oder egal ist. Aber so ist es leider. Und wir möchten dies zumindest ansprechen.
Vielleicht machen sich ja auch viele keine Gedanken darum, wenn sie drei Kopien für ihre Freunde machen. Jetzt können sie sich Gedanken machen. Das Ergebnis dieser Gedanken überlasse ich dem Denker, aber ich freue mich über jeden, der dann sagt "Stimmt, Freund XY kann eigentlich auch ein paar Euro dafür zahlen, denn auch ICH will ja eine Fortsetzung".

Und auch, wenn es gesetzmäßig vielleicht anders aussieht, sehe ich einen Unterschied zwischen "Privatkopie" und "Kopien für den Freundeskreis machen". Das eine sehe ich als Sicherung, falls das Originalmedium kaputt geht, das andere ist für uns als Produzenten das Vorenthalten von Gehalt bei Nutzung unserer Ware. So ist es, egal wie man es offiziell dreht und wendet. Jeder nicht bezahlte Konsum, egal ob über eMule oder durch den Freund, verwehrt uns Einnahmen. Und nein, wir sind nicht Sony, und nein, wir haben kein Festgehalt. Wir sind auf jeden Cent angewiesen. Auch auf die, die die Bekannten sparen, wenn "du" kopierst.

Zitat

Original von Quitos
Einige Käufer könnten darauf u. U. allergisch reagieren.

Okay, darauf willst du hinaus. Alles klar. Da "einige" aber in jeder Angelegenheit irgendetwas nicht gut finden werden, ist der Indikator "einige" unseres Erachtens nicht sonderlich maßgeblich bei einem friedfertigen Text. Wer nun später beim Lesen im Booklet böse Formulierungen auslegen will, den kann man eh nicht abhalten.