Unterstützer für Amadeus

  • Auch, wenn ich hier ansonsten fast nur der "lesende" Typ bin (meist reicht mir das, weil zu einem Thema oftmals schon alles gesagt wurde und ich mich in der Regel mit einer der Ansichten identifizieren kann), muss ich zu diesem speziellen Thema doch mal etwas schreiben.


    Achtung: Outing!


    Also, ich bin einer der (von einigen hier so vermuteten) "Deppen", der sich an der Unterstützer-Aktion des Hörplaneten beteiligt hat (jetzt ist es raus).


    Deshalb muss ich jetzt mal aus meiner Sicht etwas dazu sagen und ich denke, dies gilt auch für einige der übrigen Unterstützer.


    Klar ist, wir sind Fans der Reihe "Amadeus".
    Das kann ein Dritter verstehen oder nicht - uns gefällt diese Hörspielreihe eben. Es gibt auch genug Hörspielserien, die mir persönlich nicht gefallen - na und, wenn es einem anderen gefällt, dann freut mich das für ihn.
    Es ist doch ähnlich, wie bei der Fußball-Bundesliga: Alle sind Fußball-Fans - der eine halt für München, der nächste für Dortmund und der übernächste ... (nein, ich zähle jetzt nicht alle Bundesligaclubs auf). Die Mehrzahl der Fans respektiert das und kann auch gut damit leben (oftmals geht die Grenze ja sogar quer durch Familien).


    Zurück zu Thema: Nachdem das Aus für unsere Lieblingsserie drohte, haben wir Fans von Amadeus den Hörplaneten dazu gedrängt, eine Lösung aufzuzeigen, wie wir - obwohl der Hörplanet von sich aus ein vernünftiges Ende zugesagt hatte und dies weitere Verluste für die Firma bedeutet hätte - noch möglichst viele weitere Folgen erhalten könnten.
    Der Hörplanet zeigte uns daraufhin eine Lösungsmöglichkeit, indem wir als Unterstützer tätig werden konnten. Möglicherweise war dieses Konzept nicht so ausgereift, wie es sich manche hätten vorstellen können. Doch wir Fans waren daran Schuld, da wir auf eine schnelle Lösung drängten, um nicht unser Lieblingshörspiel zu verlieren.
    Dabei handelte es sich eben nicht um einen von langer Hand geplanten Coup des Hörplaneten, sondern um eine schnelle (und wie heißt es immer so schön) "unbürokratische "Lösung.
    Dies haben die Unterstützer auch begriffen und trotzdem oder auch gerade deshalb zugegriffen.


    Die Tatsache, dass manche Zeitgenossen unseren finanziellen Beitrag als "dumm" oder ähnliches einstufen, mag aus ihrer ganz persönlichen Sicht verständlich sein. Das sind die Typen, die auch Raucher als dumm bezeichnen, weil sie ihr Geld in blauen Dunst investieren, oder Tierschützer, weil sie ihre wertvolle Freizeit und ihr Geld für "blöde Viecher" hergeben, oder sozial engagierte Menschen, weil diese sich persönlich und mit eigenen finanziellen Mitteln um sozial benachteiligte Menschen kümmern... Diese Liste würde sich noch unendlich fortsetzen lassen, z. B. wie "dumm" müssen Leute sein, die für einen horrenden Jahresbeitrag in ein Fitness-Studio gehen, die sich teure Karten für ein klasssiches Konzert oder Rockkonzert kaufen, etc.
    Diese Leute halten es für "dumm", weil sie die Gründe für dieses Engagement nicht verstehen oder weil es ihnen im Grunde egal ist.


    Was ich damit sagen will: Lasst doch jeden mit seinem Geld machen was er/sie will. Was der eine gut findet, findet der andere schlecht - tja, wir sind ja nun mal zum Glück verschieden.


    ... und ich habe mich gefreut, dass ich mit meinem finanziellen Beitrag bei einer Sache, die ich ganz persönlich gut finde, erreichen konnte, dass es weiter geht.
    Ich habe nämlich bislang noch nicht erlebt, dass ein Kundenwunsch, der in einer solchen Situation ausgesprochen wurde, so schnell zu einem positiven Ergebnis geführt hat, wie hier beim Hörplaneten. Normalerweise scheren sich Produktionsfirmen, sobald sie Verluste einfahren, einen Dreck um die treuen Kunden.


    Ich fühle mich weder abgezockt, weil ich mein Geld ja freiwillig ausgeben habe, noch möchte ich in einer Gesellschaft leben wo mir irgendein beliebiger XY-Schreiberling meinen gesunden Menschenverstand abspricht, weil ich eine bestimmte Sache finanziell unterstütze.


    Ich sage vielmehr: Danke Hörplanet, dass Du uns die Möglichkeit eröffnet hast - entschieden habe ich ganz alleine, dass ich diese Hörspielserie unterstützen möchte - und schade, dass ihr für Euer Entgegenkommen uns Fans gegenüber von einigen wenigen Leuten (die Mehrheit hier sieht die Angelegenheit wohl eher so wie ich), die wahrscheinlich gegen alles sind, was nicht ihrer persönlichen Lebenseinstellung entspricht, dermaßen dafür geprügelt worden seid.
    Dies hatten wir mit unseren fordernden und dringlichen Bitten auf ein Weiterleben der Hörspielserie "Amadeus" nicht beabsichtig oder ahnen können.


    Abschließend frage ich mich, warum diejenigen, die ohnehin nichts von dieser Serie halten, nicht einfach mit den Achseln gezuckt haben und fertig - so würde ich es machen, wenn mich etwas nicht interessiert, anstatt mich seitenlang über Nichtigkeiten von Musicalbesuchen, Geschäftsmodellen, etc. auszulassen.


    ... oder ich bin einfach zu alt für ein derartiges pubertäres Verhalten.


    Sorry, wenn ich Euch dammit gelangweilt haben sollte, aber dies musste von einem "Betroffenen" einfach mal richtig gestellt werden.


    ... und nein, ich gedenke nicht, hier zu diesem Thema weitere Ausführungen zu machen, weil aus meiner Sicht alles gesagt ist. Meinen Ansichten kann man zustimmen oder auch nicht - mir ist das egal. :D

  • Wieso hat es sich eigentlich hier so hochgeschaukelt? CF-Aktionen gibts doch etliche. Was ist hier so besonders anders, dass es in krasse Beschimpfungen ausartet?

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • ...stecken da weniger knallharte Geschäftsleute hinter dem Label, sondern Künstler, denen es selbst in der Seele weh tut...wenn sie eine geliebte Serie zu Grabe tragen müssen.

    Und das ist das hüpfende Komma: Es fehlen Geschäftsleute in Form von Investoren. Ich bin mir sicher: Ein Investitionsprofi könnte aus einem kleinen Hörspiellabel ein Großes machen. Garantiert. Denn wir sprechen da nicht von Millionenbeträgen, sondern von vielleicht 30.000 € damit man mit dem Vertrieb gelungene Deals machen kann, oder bessere Vermarktungskampagnen bei amazon.de starten, oder was auch immer. Meinetwegen das aktuelle Hörspiel komplett installiert auf dem Phone-Speicher des kommenden SAMSUNG GALAXY S6...
    O.k., letztere Idee kaum realisierbar, aber dann meinetwegen mit Motivation und Risiko des Investors.


    Kam auch gestern in den Nachrichten: Angela Merkel hat eine Rede gehalten, dass die deutschen Firmen risikofreudiger sein sollen in aktuelle Startups, auch wenn die floppen sollten und Geld verbraten. Aber es gibt auch die Erfolge nachzuweisen.
    Im TV sagte gestern der Chef eines jungen Startup-Unternehmens, dass in Silicon Valley zehn mal mehr Investoren sich für Deine Geschäftsidee interessieren und finanziell einbringen, als in Deutschland. O.k., der Vergleich hinkt, da wir von "digitalen Ideen" sprechen. Aber ich bin trotzdem der Meinung und wiederhole mich: Ein professioneller Investor mit Risikofreude könnte aus einem 2-Mann Hörspielunternehmen bestimmt einen großen Mittelständler mit Angestellten machen.


    Ich hatte mal einen Lehrgang bei einem Profiverkäufer. Seine Geschichte: Er war mal als Verkaufstrainer in einem Autohaus zu Gast. In der Pause schlenderte er durch die Ausstellungshalle. Er wurde versehentlich als Autoverkäufer gehalten, hat in seinem Leben aber noch nie ein Auto geschweige denn was technisches verkauft (er kam aus dem Lebensmittel-Vertrieb). Ende der Geschichte: Er hat ein Auto an den Kunden verkauft! Ohne Produktkenntnisse. Einfach gelabert, überzeugt, Fragen gestellt, überzeugt, Infos eingesogen, überzeugt, 1 und 1 zusammen gezählt, überzeugt, den Nutzen des Fahrzeugs hervorgehoben, Kunden letztlich überzeugt.


    Klingt wie ein Märchen und ist ein doofes Beispiel wie man das auf Hörspiele anwenden soll, aber ich denke möglich wäre es aus einer desolaten Minifirma einen Arbeitgeber in der Gewinnzone zu machen. Auch wenn Geld verpulvert wird.