Bericht über den "Hörspiel-Roundtable" im Lauschermagazin

  • Da haben ein paar Szenegrößen ein nettes Heftchen gemacht und es ist doch ein schöner Anlass, einige wichtige Diskussionsansätze aus diesem Heft hier aufzugreifen, zu präzisieren und weiter zu diskutieren. Weder muss sich hier jemand angegriffen fühlen, noch diese Berliner Diskussionsrunde da angreifen.
    Und ich meine, mal ehrlich: Wenn es totaler Käse und schnell runtergerotzter Schmarrn wäre, was die da gemacht haben, dann wäre es auch keine Diskussion wert.

    genau so sehe ich das auch. stattdessen wird, ohne grund, schlicht jede relevanz abgestritten...


    interessant ist für mich, dass es scheinbar ja doch einen größeren pool hörspielinteressierter geben muss. wenn von den wallandern 5stellige stückzahlen verkauft worden sind, ist das doch erst mal ne gute nachricht. ich habe damals auch keine große werbung wahrgenommen, gabs da was in funk/tv/zeitung? die teile waren zudem ja auch nicht billig, entgegen dem trend. und auch wenns für nen bigplayer zu wenig war, sind die zahlen doch für ein kleinlabel gigantisch.


    also stellt sich doch die frage, warum trotzdem die abverkäufe nicht stimmen. lassen wir doch mal filesharing etc ganz außen vor. liegt es also schlicht am stoff? warum kann man die millionen fragezeichenhörer nicht anfixen? auch die viel gescholtenen audiblehörspiele zeigen doch auch schön auf, dass es auch bei hörbuchhörern genügend gibt, die auch ein hörspiel hören. genügend unterstelle ich jetzt mal, denn nein, ich kenne keine zahlen. es gibt aber scheinbar genügend erwachsene, die sich auch hörspiele kaufen, wenn man den (erwachsenen)geschmack trifft. zudem scheint ein zusammenhang zum buchgeschmack zu bestehen, und damit meine ich nicht gruselhefte.


    ich finde auch den punkt kommerz/innovation diskussionswürdig. es wird doch deutlich, dass die brandismacher von den hörspielen alleine nicht leben könnten, aber aufgrund eines anderen finanziellen standbeins etwas anders an die reihe rangehen können. und gerade ohne finanziellen druck und dadurch vorhandene zwänge entstehen doch tolle hörspiele, man schaue sich nur push my belly an...hier finden


    und ich verstehe den hinweis auf die indieszene weniger als anspielung auf die freie szene. aber es ist nun mal tatsache, dass gefühlte 2/3 aller (neuen) fanlabel grusel machen. rühmliche ausnahmen sind sicherlich zb die audionarchie und der ohrenkneifer (ohne anspruch auf vollständigkeit). hier werden eben, neben dem eigentlich zu erwartenden technischen niveau, mal andere geschichten versucht, vielleicht mal ein anderer erzählansatz verfolgt, werden mal kurzgeschichten vertont, anstatt zu versuchen, den ultimativen grusel durch sensationelle geräusche, orchester und hollywoodsprecher zu erzeugen. innovation muss und kann das rad des hörspiels nicht neu erfinden, aber man muss sich auch nicht damit begnügen, das bestehende zu wiederholen und bestenfalls zu verfeinern.


    mutig auch die idee eines abos, aus oben genanntem fände ich es seeeehr spannend, was denn produziert würde, wenn man nicht auf die verkäufe schielen muss

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Ich fand die Antwort von Johanna Steiner seltsam, also das man in den 80er Jahren nicht im eignen Haus hätte Hörspiele aufnehmen können. Hmmm? Also ich konnte das...
    .....das war damals auch nicht sonderlich schwieriger...hat nur halt länger gedauert, als heute mit der digitalen Technik... // Die Aussage, dass Indies, oder eben Leute, die wenig (kein?) Talent haben, den Markt - unbewusst - kaputt machen, hab ich aber auch schon länger.... --- Der 0815-Hörer muß nur mal ein schlechtes Hörspiel, aus Neugier kaufen, und rührt dann nie wieder eins an. Alles okay...und evtl. auch ein Grund, warum der Markt sich kaputtgemacht hat.....und nicht nur die Downloader ...


  • Ja, und wenn sie es mit "mehr Tiefgang" gemacht hätten, hätte es an dieser Stelle oder in dieser Runde auch geheißen: "Nicht repräsentativ, weil nur Berliner Nasen am Tisch!".
    Zudem möchte ich da pups, äh, pops (hihihi!) beipflichten, wenn er da sagt, dass ja nicht ein "Hörspielgenreausführungsgesetz" erlassen wurde.
    Da haben ein paar Szenegrößen ein nettes Heftchen gemacht und es ist doch ein schöner Anlass, einige wichtige Diskussionsansätze aus diesem Heft hier aufzugreifen, zu präzisieren und weiter zu diskutieren. Weder muss sich hier jemand angegriffen fühlen, noch diese Berliner Diskussionsrunde da angreifen.
    Und ich meine, mal ehrlich: Wenn es totaler Käse und schnell runtergerotzter Schmarrn wäre, was die da gemacht haben, dann wäre es auch keine Diskussion wert.


    Wie gesagt, es wäre ja schön, wenn eine ergänzende inhaltliche Diskussion mit eigenen Gedanken in Gang käme. So im Sinne von "Auf Sven Strickers Einlassung auf S.4 würde ich erwidern ...".


    Steht da "der Aufwand nicht für"?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Ich fand die Antwort von Johanna Steiner seltsam, also das man in den 80er Jahren nicht im eignen Haus hätte Hörspiele aufnehmen können. Hmmm? Also ich konnte das... .


    Wow, das finde ich jetzt doch irgendwie seltsam. Wirklkich billig war der Kram wohl nicht, oder? Im Vergleich zu heute wohl um einiges teurer, oder? Was man heute neben dem Rechner, den man eh zu Hause hat noch braucht ist ein Mikro. Feritg. Und wie hast Du das mit Geräuschen und Musik angestellt? Alles selbst eingespielt? Heute gibts CC-Lizenz Titel für alle lebenslagen mit ein paar Mausklicks, das ist wohl nicht damit vergleichbat, dass man sich eine Geräuchplatte auf den Teller schraubt oder Papas Beatles-Platte im Hintergrnd trällern lässt. Sprecher? Übers Netz kein Problem. Damals wohl hauptsächlich über den Bekanntenkreis zu suchen und ob die Talent haben?
    Veröffentlichung? Hast Du Platten pressen lassen? Wäre wohl auch etwas schwierig mit der Beatles-Musik drauf, das könnte Rechtsprobleme geben. Und wer will so einein hausgemachten Krempel überhaupt kaufen, denn das man ein Hörspiel theoretisch aufgenommen bekommt, heisst ja noch nicht, dass es auch gut ist. Heute stellst DUs ins Netz und fertig ist die Laube. Ghet schon ein kleines bisschen einfacher oder?


    So, genug Polemik. Wie Du vielleicht siehst, halte ich die Aussage "in den 80er konnte man nicht im eigenen Haus Hörspiele aufnehmen" für durchaus sinnvoll und wenn Dir das wirklich möglich war auf einem annehmbaren Niveau was aufzunehmen....GLÜCKWUNSCH! Theoretisch war das sicher möglich, praktisch aber wohl in den meisten Fällen nicht ausführbar.

  • So, genug Polemik. Wie Du vielleicht siehst, halte ich die Aussage "in den 80er konnte man nicht im eigenen Haus Hörspiele aufnehmen" für durchaus sinnvoll und wenn Dir das wirklich möglich war auf einem annehmbaren Niveau was aufzunehmen....GLÜCKWUNSCH! Theoretisch war das sicher möglich, praktisch aber wohl in den meisten Fällen nicht ausführbar.


    Jau, sehe ich genauso.
    Habe Detlefs Einwand auch nicht ganz verstanden.

  • Naja, wie wäre es mit Recherche? Wie auch immer....das war möglich. Ich hatte die Geräusche MC von Photoporst (=Heikedine Körting-Geräuschearchiv von Europa) + 2 MC-Decks + 1 Mischpult.....das war vielleicht zeitaufwendiger, aber - zur damaligen Zeit - schon normale Qualität... - Also wer _wollte_ und es als echtes Hobby hatte, hätte auch produzieren können. Dabei streite ich natürlich nicht ab, das es jetzt um einiges einfacher ist!! Wobei der Vertrieb solcher "Werke" wohl damals unmöglich (?) gewesen wäre...

  • Geh bitte, Detlef, das kannst Du doch nicht ernst meinen.


    Natürlich ging es auch damals irgendwie, aber wir reden hier über zwei völlig unterschiedliche Welten.

  • Naja...die Qualität der Studios war in den 80ern aber auch nicht so wie heute...aber egal...jedem seine Meinung. :rolleyes: - Ich sag nur das es möglich war...man mußte nur genug Neugier haben. Und ob ich mir heute einen 700,- PC hole, oder damals ein Mischpult..wo ist da der Unterschied?! Also was ihr meint, verstehe ich nicht... - Egal...ich ziehe meine Zweifel zurück, denn klar stimmt es, das es heute sehr viel einfacher ist, als früher! 8)

  • Naja...die Qualität der Studios war in den 80ern aber auch nicht so wie heute...aber egal...jedem seine Meinung. :rolleyes: - Ich sag nur das es möglich war...man mußte nur genug Neugier haben. Und ob ich mir heute einen 700,- PC hole, oder damals ein Mischpult..wo ist da der Unterschied?! Also was ihr meint, verstehe ich nicht... - Egal...ich ziehe meine Zweifel zurück, denn klar stimmt es, das es heute sehr viel einfacher ist, als früher! 8)


    Definitiv weiter als Homequipment und ja, auch weiter als dein Equipment damals. Oder willst Du mir ernsthaft erzählen, dass Du ebenbürtiges Equipment hattest? :lolz:


    Und man merkt ja auch, Du redest nur von Mischpult und fertig. Wäre mir neu, dass die alle baugleich sind und Europa oder sonst wer in den 80ern auch alles aus dem Laden geholt hat, in dem Du auch shoppen warst. :lolz:

  • Und man merkt ja auch, Du redest nur von Mischpult und fertig. Wäre mir neu, dass die alle baugleich sind und Europa oder sonst wer in den 80ern auch alles aus dem Laden geholt hat, in dem Du auch shoppen warst


    Mehr als Polemik hast du nie zu bieten, nichts neues.... schade...
    ...und ich hab keine Minute behauptet das ICH das hätte besser machen können, ich sagte nur, dass es auch möglich gewesen wäre...


  • Mehr als Polemik hast du nie zu bieten, nichts neues.... schade...
    ...und ich hab keine Minute behauptet das ICH das hätte besser machen können, ich sagte nur, dass es auch möglich gewesen wäre...


    Wie gesagt, ich habe auch als Kind Hörspiele gemacht, aber die hatten nie so eine Qualität und auch ein x-beliebiger Fan hätte das nicht hinbekommen.


    Möglich ist alles, klar, wenn man Geld hat. Hattest Du aber nicht.


    Es liest sich bei dir halt alles immer so, als hättest Du das auch alles so gekonnt oder sogar besser. Hast Du aber nicht und das ist Fakt. So wie Du ja schon zig Produktionen gemacht haben wolltest, Skript geschriebe hättest und und und. Es kam aber...NIX!

  • Es liest sich bei dir halt alles immer so, als hättest Du das auch alles so gekonnt oder sogar besser. Hast Du aber nicht und das ist Fakt. So wie Du ja schon zig Produktionen gemacht haben wolltest, Skript geschriebe hättest und und und. Es kam aber...NIX!


    Dreh nicht immer alles so hin, wie du es brauchst, um mich als Idiot hinzustellen, danke!!
    Fakt ist, das jeder Fan, der den Willen hat, gute Hörspiele zu machen, es auch umsetzen kann, sofern er die nötige Disziplin und das Talent hat.
    Wenn dem nicht so wäre, könntest du keinerlei Hörspiele produzieren...denn vor deinem Label warst du auch "nur" ein Fan...


    Es wird sehr gern immer so hingestellt, als wäre es eine große Kunst Hörspiele machen zu können. Ist es nicht.....es ist nur eine Kunst GUTE Hörspiele zu machen!! :D

  • Nein, ich war nicht nur Fan und widerlege auch erst mal das was ich gesagt habe. Es ist doch auch so oder kam schon was von dir?


    Und deine Auflistung ist auch putzig. Das kann JEDER! Man braucht dann nur das, das, das und das. :lolz: Also kann es nicht jeder.


    Sicher, ich kann auch an Herzen operieren, aber ob die Patienten danach noch leben...


    Heißt das im Umkehrschluss, dass Du nicht die Disziplin und das Talent hast?

  • Detlef, was soll da möglich gewesen sein?


    Man brauchte viel mehr Geld, es war viel komplizierter und falls das trotzdem jemand gewuppt hat, dann gab es keinen Verbreitungskanal. Just forget it!

  • "We would now ask you to return to your seats to the topic of the thread, thank you."
    :klugscheiss:

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Das stimmt, aber der Pfad der Sachlichkeit war schnell verlassen, und zumindest ich hatte den Eindruck, ich würde einen PM-Austausch zwischen CB und Detlef mitlesen.


    Just my 2c.

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    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.