Bericht über den "Hörspiel-Roundtable" im Lauschermagazin

  • ich fands interessant. werbung für die ll habe ich nicht finden können, so dass ich keine bedenken habe, das zu lesen. wo hätte es denn eigentlich sonst veröffentlicht werden sollen? hier haben sich hörspielmacher ausgetauscht, so what? man muss nun wirklich nicht immer alles kaputt reden, sondern vielleicht wirklich mal inhaltlich da ran gehen und vielleicht (!!!!!!!) etwas aus der sache mitnehmen.


    als madiger so-gar-nicht-branchen-insider finde ich viele von meinen und auch von vielen hier und in anderen foren geäußerten gedanken da wieder. und einige ideen und gedanken sind es wert, mal zumindest drüber nachzudenken, auch wenn sie am ende nicht funktionieren oder man es anders sieht. schließlich habe ich noch niemanden getroffen, wer die weisheit mit löffeln frisst, auch wenn das immer wieder suggeriert werden soll. aber wie gesagt, leider bin ich nicht aus der scene, daher kann ich nix dazu sagen. ich weiß ja nicht mal mehr, ob wir noch krise oder schon wieder boom haben, wo doch der letzte pop-newsletter 67 hörbücher für november gelistet hat.

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Ich finde es schon bezeichnend, dass man die anscheinend nicht eingeladen hat, denen man eins vor den Latz knallt, Stichwort Indies.


    Ich glaube, du bist da etwas zu empfindlich. Bist du dir denn so sicher, dass es da explizit gegen dich ging? Das kann man doch eigentlich nicht herauslesen, oder?


    Ich wurde nicht eingeladen, ganz einfach. Ich bin anscheinend nicht relevant genug.


    Ist doch nicht schlimm, du kannst dich ja hier über die angesprochenen Sachverhalte äußern und deinen Standpunkt vertreten. Warum lässt du denn solche Rückschlüsse auf deine eigene, Bedeutsamkeit (als Mensch oder Hörspielmacher) zu? Du machst doch nun für die Szene wirklich wichtige und teilweise auch wegweisende Sachen? Warum fühlst du dich da so zurückgesetzt? Hast du doch gar nicht nötig.


    Finde da jetzt aber nicht die großen Stolpersteine. Sicherlich mag das ein "Geschmäckle" haben, dass so etwas von einem Label selbst initiiert wird, aber ich sehe da jetzt nicht, dass man da sonderlich große versteckte Werbung für sich und Gestänker für alle anderen betrieben hätte.


    Sehe ich auch so. Im Rahmen dieses Heftchens kann man ja seine Befindlichkeiten austauschen. Ändern wird sich sicherlich nicht viel. Warum auch? Es gibt viele gute Hörspiele am Markt und die Grütze wird sich schon noch absondern. Beispielsweise durch die hervorragenden Tipps der "Ohr-Cast"-Menschen!


    Das ist kein Manko, wenn es denn gut gemacht ist, tatsächlich bekommt man da aber auch viele mangelhafte Produktionen, die tatsächlich - so wie Sven es schildert - neue Hörer eher abschrecken, als ans Medium heranführen.


    Naja, da sind Hörspiele vielleicht wie Sex. Das muss öfters versucht werden, bis es richtig Spaß macht. :]


  • Genau, einfach immer alles abnicken, gut finden und keine Kritik äußern, dann ist man der Böse und sowieso...was erlaubt man sich. Sobald man Kritik äußert, dann ist es ein "Zerreden". :rolleyes:

    Das gilt in die andere Richtung genauso. Man kann genauso an allem rummäkeln und anderen das unreflektierte Abnicken vorwerfen. Dein Vorwurf klingt ja so, als gäbe es eine deutschlandweit organisierte Indieszene, die man vergessen hat, auf den einzig legitimierten Hörspielgipfel einzuladen. Aber da sitzen nur ein paar Hörspielmacher, die alle im Dunstkreis der LL wirken plus einem u. a. ÖR Hörspielregisseur, den man vor der Haustür wohnen hat und einem Organisator eines Hörspielfestivals - und tauschen ihre Meinung übers Genre aus.


    Wo ist denn formal der Unterschied zwischen dir und der Lauscherlounge? Die sind im Grunde soviel und so wenig "Indie", wie du!


    P. S.. Danke @Sonny fürs OhrCast-Lob!

  • Das gilt in die andere Richtung genauso. Man kann genauso an allem rummäkeln und anderen das unreflektierte Abnicken vorwerfen. Dein Vorwurf klingt ja so, als gäbe es eine deutschlandweit organisierte Indieszene, die man vergessen hat, auf den einzig legitimierten Hörspielgipfel einzuladen. Aber da sitzen nur ein paar Hörspielmacher, die alle im Dunstkreis der LL wirken plus einem u. a. ÖR Hörspielregisseur, den man vor der Haustür wohnen hat und einem Organisator eines Hörspielfestivals - und tauschen ihre Meinung übers Genre aus.


    Wo ist denn formal der Unterschied zwischen dir und der Lauscherlounge? Die sind im Grunde soviel und so wenig "Indie", wie du!


    P. S.. Danke @Sonny fürs OhrCast-Lob!


    So habe ich es aber gar nicht gemeint und das weißt Du auch, jedenfalls gehe ich mal davon aus.


    Ich rede auch gar nicht vom Hörspielgipfel, aber wenn man was bewegen möchte, dann geht das nicht auf diese Art und Weise. Ich habe aber nun mal das Gefühl, dass das alles unter diesem Deckmantel läuft. "Du, wir hatten die Leute hier, wir haben geredet, tja, ist halt alles so!"

  • Nein, ich wußte nicht, dass du es anders meinst, deine Postings kommen jedenfalls so rüber.


    Aber wie hätte man es denn anders machen sollen? Dieses Gespräch hat doch gar nicht den Anspruch, die allwissende Müllhalde zu sein. Es geht um den Austausch und die Darstellung von ein paar Meinungen, das schließt doch keine weiteren aus. Wenn in einer Fernsehtalkshow fünf Leute ein Thema bequatschen heißt das ja auch nicht, dass damit alle Meinungen abgedeckt sind.


    Das Gefühl, das du hast, schleicht sich aber doch nur aufgrund der Form ein, oder? Ich, als Außenstehender, habe zumidest diesen Eindruck nicht.

  • Schon, das habe ich auch nicht behauptet, aber was möchte Fader dann mit dem Hinweis erreichen? Klar, Diskussion.


    Aber welchen Nährwert hat die ganze Runde?


    Naja, zumindest wärest du ja gern dabei gewesen.


    Dadurch, dass du dich nicht beteiligt siehst, hat das ganze für dich eben keinen Nährwert, bzw. ein "Geschmäckle".
    Ich denke aber, dass es auch mit deinen Ausführungen hier einfach ein Austausch von Sichtweisen und Befindlichkeiten ist. Und den kann man eben folgen oder eben nicht. Ich möchte dich nicht kränken, ich konzediere dir auch deinen Standpunkt, aber ich glaube, die würden dich jetzt auch nicht mehr einladen wollen. Mir persönlich wären deine Einlassungen hier an dieser Stelle nämlich zu offensiv.

  • Sagen wir so, mehr Vielfalt hätte nicht geschadet. Dass ich unbedingt dabei sein wollte, habe ich nicht gesagt.


    Ob man mich noch einladen möchte oder nicht ist hier nicht das Thema.


    Davon mal ab, bei Facebook sagte Sven Stricker dann auch, dass es gar nicht darum ging, dass Kassettenkinder nicht auch Macher sein sollten, was auf mich aber durch den einen oder anderen Einwurf so wirkte.


    Man verteufelt also auch nicht generell "Fans gone Producer".

  • Sagen wir so, mehr Vielfalt hätte nicht geschadet. Dass ich unbedingt dabei sein wollte, habe ich nicht gesagt.


    Na, nicht unbedingt, aber doch ganz gern, oder?

    Ob man mich noch einladen möchte oder nicht ist hier nicht das Thema.


    Nee, wahrlich nicht mehr.

    Davon mal ab, bei Facebook sagte Sven Stricker dann auch, dass es gar nicht darum ging, dass Kassettenkinder nicht auch Macher sein sollten, was auf mich aber durch den einen oder anderen Einwurf so wirkte.


    Das wirkt auf mich tatsächlich auch so und ich würde es in seiner Gültigkeit an sich auch unterschreiben wollen.

    Man verteufelt also auch nicht generell "Fans gone Producer".


    Aber da finden sich dann ja leider doch viele Graupen dazwischen.

  • Ich fand, bei der Runde kam es doch zu einer interessanten Bestandsaufnahme - gerade der von Fader zitierte Vergleich mit den Musik-Indies hat doch schon viel Wahres, außerdem hat es einige interessante Ansatzpunkte für eine mögliche Zukunft des Genres.


    Ich kann in diesem Vergleich keinen Sinn erkennen, mal davon abgesehen, dass "Indie" im Musikgeschäft ähnlich unscharf ausdefiniert ist wie bei "uns".


    Stricker spricht erst die Wichtigkeit des "Avantgarde"-Hörspiels im ÖRR an und stellt dann fest, dass die "freie Szene" im Gegensatz zu Independent in der Musik keine unverbrauchten, neuen Ideen hat.


    Nun ist es ja nichts Neues, dass die kommerzielle Szene, die er wohl meint, extrem konservativ ist. Allerdings frage ich mich, was das für Innovationen und unverbrauchte Ideen das sein sollen, technische gibt es im Rahmen der Möglichkeiten, wenn er 3D für die Ohren hören will, soll er sich Tom Shark kaufen. Und inhaltliche, tja, welche kamen denn da in den letzten 20 Jahren in der Literatur? Es ist bereits alles gesagt und erzählt worden.


    Die Diskussion hätte interessant werden können, wenn der Moderator an dieser Stelle nachgehakt und für etwas Tiefgang statt Abarbeitung einiger Schlagworte gesorgt hätte.

  • Die Diskussion hätte interessant werden können, wenn der Moderator an dieser Stelle nachgehakt und für etwas Tiefgang statt Abarbeitung einiger Schlagworte gesorgt hätte.


    Das meine ich ja, was anderes war wohl gar nicht das Anliegen dieser Runde. Aufhänger gesucht, gefunden und bedient, ab ins Hausmagazinchen damit, ins Netz damit, fertig.

  • Zitat von »Usernamenvergesser«



    Die Diskussion hätte interessant werden können, wenn der Moderator an dieser Stelle nachgehakt und für etwas Tiefgang statt Abarbeitung einiger Schlagworte gesorgt hätte.


    Das meine ich ja, was anderes war wohl gar nicht das Anliegen dieser Runde. Aufhänger gesucht, gefunden und bedient, ab ins Hausmagazinchen damit, ins Netz damit, fertig.



    Ja, und wenn sie es mit "mehr Tiefgang" gemacht hätten, hätte es an dieser Stelle oder in dieser Runde auch geheißen: "Nicht repräsentativ, weil nur nur Berliner Nasen am Tisch!".
    Zudem möchte ich da pups, äh, pops (hihihi!) beipflichten, wenn er da sagt, dass ja nicht ein "Hörspielgenreausführungsgesetz" erlassen wurde.
    Da haben ein paar Szenegrößen ein nettes Heftchen gemacht und es ist doch ein schöner Anlass, einige wichtige Diskussionsansätze aus diesem Heft hier aufzugreifen, zu präzisieren und weiter zu diskutieren. Weder muss sich hier jemand angegriffen fühlen, noch diese Berliner Diskussionsrunde da angreifen.
    Und ich meine, mal ehrlich: Wenn es totaler Käse und schnell runtergerotzter Schmarrn wäre, was die da gemacht haben, dann wäre es auch keine Diskussion wert.