Bericht über den "Hörspiel-Roundtable" im Lauschermagazin

  • Aus dem Newsletter der LL:


    Was sagt Ihr zu dem Roundtable? Da saßen verschiedene Macher wohl einen Tag lang zusammen und haben über Gegenwart und Zukunft diskutiert (neben J. Steiner und O. Rohrbeck u.a. auch S. Stricker).


    Hat das jemand gelesen? Teilweise ziemlich kontroverses Zeug, oder?


    "Im Musikbereich ist die Independent-Szene im Prinzip dazu da, um Entwicklungen voranzutreiben, im Hörspielsektor ist die Independent-Szene oft eher rückwärts gewandt."

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Wie groß isser denn? Nur damit hier keine Pauschalbeurteilung Leute vom Lesen abhält?

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  • Bin zwar nicht Fader, aber primär dürfte dieses Zitat im Eröffnungspost gemeint sein:

    Zitat

    "Im Musikbereich ist die Independent-Szene im Prinzip dazu da, um Entwicklungen voranzutreiben, im Hörspielsektor ist die Independent-Szene oft eher rückwärts gewandt."


    Sonderlich kontrovers find ich die Aussage aber nicht. Zumal diese, oder zumindest ähnliche, teilweise schon vor Jahren (!) von Leuten wie Marco Göllner oder Dennis Erhardt getätigt wurde(n).

  • Weil Sven Stricker einer der bedeutendsten Hörspielregisseure ist, und somit seine Aussage mehr Gewicht hat? Oder weil sich jetzt wichtige Leute dieser Tatsache bewusst werden? Weil man das Problem endlich erkennt und man somit daran arbeiten kann, ihm entgegenzuwirken?


    Von dieser Aussage Strickers abgesehen, finde ich die restlichen Äußerungen nicht sonderlich kontrovers. Interessant durchaus, aber nicht kontrovers. Wobei in der Branche ja eigentlich alles abseits von Gutfinden und Abfeiern kontrovers ist... :lolz: ;)

  • Weil Sven Stricker einer der bedeutendsten Hörspielregisseure ist, und somit seine Aussage mehr Gewicht hat? Oder weil sich jetzt wichtige Leute dieser Tatsache bewusst werden? Weil man das Problem endlich erkennt und man somit daran arbeiten kann, ihm entgegenzuwirken?


    Sicher hat Strickers Aussage "Gewicht", aber ob jemand auf ihn hört?


    Ich meine eher kontrovers im Sinne, dass das, was man bei den Indies in der Musik und beim Film regelmässig zu hören oder zu sehen bekommt, im Hörspielsektor so Mangelware ist: die Weiterentwicklung des Hörspiels. Das, was nächste Generationen überhaupt am Medium interessieren könnte. In Bezug auf das Erzählen heißt das für mich, dass das, was z.B. dem TV durch Serien wie Sherlock oder Breaking bad derzeit geschieht, nämlich eine Infusion mit frischem Blut, dem Hörspiel in der Hauptsache fehlt.


    Arbeitet jemand daran, oder hat die allg. Resignation unter den Labeln und Produzenten überhand genommen, die da sagt, dass es eine retrofixierte Hörspielhörerschaft zu befriedigen gilt, und keiner sonst kauft? Welche interessanten neuen Stilmittel im Hörspiel sind denn aufgetaucht, und wird irgendwo auch mal ein wichtiger Inhalt erzählt, oder bleibt es beim reinen Entertainment?


    Was wäre es denn, was beim Hörspiel die Leute am Morgen im Büro oder in der Schule dazu bringen könnte, allen zu erzählen "ich habe etwas unfaßbar Geiles gehört, hier!" und sich dabei nicht zu blamieren?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

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  • Im Vollbildmodus gibts oben in der Mitte noch ein Tool, da kann man es dann nochmal vergrößern.


    Ah okay, danke.


    Wobei PDF immer noch schöner gewesen wäre. Dann hätte ich es auf dem IPad unterwegs in der Bahn lesen können.
    Naja, wie auch immer. Lasst euch von mir mal nicht bei der Diskussion stören ;)

  • Ich habe es auch gestern Abend auf dem Pad gelesen und es war ein Akt.


    Also was für ein Roundtable das sein soll. Entweder stehen dort alle der Lauscherlounge nahe oder sie stellen keine "Gefahr" da und man es ist und bleibt das Magazin der Lauscherlounge, also was wird hier erwartet? Sorry, ich finde diese Roundtable nicht repräsentativ für die Branche.

  • Wie Du anderswo gerne immer wieder sagst, man kann es nicht jedem rechtmachen.


    Dass für ein solches Gespräch nicht bundesweit eingeladen und die Kosten übernommen werden kann, erklärt sich bei einem Boutiquelabel wie der Lauscherlounge von selbst, also sind es Berliner Hörspielmacher, die hier in ihrer Freizeit am Wochenende zusammenkamen. Von den Eingeladenen hatten wiederum einige (sagte man mir und nannte sie auch namentlich) nie geantwortet oder abgesagt.


    Nun mag man die Idee eines solchen Treffens toll finden oder nicht, es repräsentativ finden oder nicht — die mMn adäquateste Art, darauf zu reagieren, ist doch die inhaltliche Auseinandersetzung, oder? Wenn es (wie ich es hier lesen kann) nicht gefällt, gibt es da doch Möglichkeiten: Sei es, dass man auf einzelne Argumente kritisierend eingeht ("das und das sehe ich anders, weil ...") oder gar einen eigenen Roundtable veranstaltet, der andere/bessere/vollständigere Einblicke gewährt.


    War es eine schlechte Idee, so etwas zu machen, statt beispielsweise sechs Seiten Hörspielwerbung der LL abzudrucken? Dass das im hauseigenen Magazin veröffentlicht wurde ... Ist das falsch? Ein Mainstreammagazin hätte das Thema doch nie aufgegriffen.


    Zensiert wurden wir nicht.

  • Ich sehe schon, Du wärst auf eigene Kosten nach Berlin gefahren, und hättest Sven, der sein Statement zu den Indies im Haus eines Indies getan hat, entsprechendes Kontra gegeben. Zumal das Retrostatement sich ja auf einen bestimmten Sektor der Indies bezog, den Du selbst sehr gerne kritisierst.


    Wer genau hat Dir hier wie auf den Fuß getreten mit der Existenz dieses Artikels?

  • Muss man mir auf den Fuß getreten haben, nur weil ich diesen Artikel hinterfrage, der nur im Haus-Magazin der Lauscherlounge stattfindet und ein paar Macher eingeladen hat, die der LL nahe stehen und/oder nur noch was fürs Radio machen?


    Ich finde die Runde einfach NULL repräsentativ und warum hat man nicht die Leute an den Tisch geholt, die man kritisiert? DAS wäre ein echter Austausch gewesen.


    Berlin ist von HH aus ein Katzensprung. Aber nett von dir, dass Du dir Gedanken über meine Geldbörse in Form von Reisekosten und Unterkunft machst. ;)


    Ich wurde nicht eingeladen, ganz einfach. Ich bin anscheinend nicht relevant genug.

  • Oh, ich glaube, ich habe da was missverstanden. Oder "ihr" habt es missverstanden.


    Ich habe das so gelesen, dass Stricker da beim Stichwort "Independent" der freien Szene, also http://www.hoerspielprojekt.de/ , eins vor den Latz geknallt haben. Weil die nix anderes machen als die kommerziellen Klein- und Großlabel.


    Die technische Umsetzung eines schöden PDF ist wirklich unpackbar, auch wenn ich in der Lage war, es lesbar zu machen. Gottseidank haben die Lauscher bei ihren Hörspiel-Produktionen andere Standards...


    Edith hat noch einmal draufgeschaut, Stricker spricht wortwörtlich von der "freien Szene".

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  • So, jetzt habt ihr's geschafft, ich hab's dann auch gelesen.


    Finde da jetzt aber nicht die großen Stolpersteine. Sicherlich mag das ein "Geschmäckle" haben, dass so etwas von einem Label selbst initiiert wird, aber ich sehe da jetzt nicht, dass man da sonderlich große versteckte Werbung für sich und Gestänker für alle anderen betrieben hätte.


    Problem ist die Abgrenzung von "freie Szene". Wenn ein Radiomacher davon spricht (ich unterstelle das einfach mal Sven Stricker), dann meint er, alles, was außerhalb des Radios läuft. Wenn bspw. ich davon spreche, dann meine ich nonkommerzielle Sachen, wie sie beim hörspielprojekt oder dem Hörspielsommer zu finden sind. Gerade bei Letzteren tauchen in der Tat Sachen auf, die ich als "Indie" bezeichnen würde. Bei den "Kleinkommerziellen" sehe ich es tatsächlich so, dass man sich im Regelfall (ES GIBT AUSNAHMEN!!!!) an irgendwelche Erfolge ranwanzt. Sei es Hörspiel"klassiker" aus den 80ern oder Format und Themen, die in Filmen und Fernsehserien funktionieren.


    Das ist kein Manko, wenn es denn gut gemacht ist, tatsächlich bekommt man da aber auch viele mangelhafte Produktionen, die tatsächlich - so wie Sven es schildert - neue Hörer eher abschrecken, als ans Medium heranführen.