Q&A: "Mark Brandis"

  • Science Fiction verkauft sich ja nie besonders gut, von daher bin ich so frech und sage mal: Nach den Vertonungen der Bücher ist schluss...aber ich irre mich gerne.


    Wäre Folgenreich mit den Verkaufszahlen der Serie nicht zufrieden, hätte das Label die "Raumkadett"-Serie wohl eher nicht bestellt.


    Die Hauptserie endet, weil die Geschichten, die wir aus der Buchreihe vertonen wollten, 2015 vertont sein werden. Die Option, selbst weitere Geschichten der Hauptserie zu entwickeln, bestand nie. Siehe oben; dass wir "Mark Brandis" zu einem Ende führen können (und nicht abbrechen mussten), freut mich sehr.


    Wer Michael Lott (als Mark Brandis) weiter hören will, hat ja mit dem "Raumkadett" die Chance dazu. Wenn die Serie angenommen wird, kann es dann auch mehr als die bisher angekündigten sechs Folgen geben.


  • Da stellt sich angesichts dessen irgendwie die Frage, ob das wirklich am GENRE liegt, oder nicht viel mehr daran, was und wie unter diesem Genre so veröffentlicht wird und wurde.


    Vielleicht ist das Publikum, dass zu SF-Hörspielen greift, ja nicht so schnell zufriedenzustellen wie viele der Gruselfans?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Aber die haben meiner Meinung nach hochwertigere Produkte bekommen als die Gruselfans oder sehe ich das falsch? Das kann man dann wiederum auch so interpretieren, dass die SFler den Hals nicht vollkriegen und nicht zufrieden zu stellen sind. Dann brauchen die wohl nur was Visuelles oder Bücher.

  • @Captain: ein Fall von Henne und Ei, möglicherweise ...


    Es gab in Deutschland nie eine so starke SF-Heftromanszene (jenseits von Perry), und zu der Zeit, als die meisten der klassischen Fans auf Hörspiele sozialisiert wurden, gab's halt (korrigiert mich) Commander Perkins und Jan Tenner -- beides Hörspielserien, die das Genre nicht unbedingt ausgelotet haben (sorry, ist halt so, und ich mag zumindest die erstere sehr).


    Ich glaube, dass die SF-Fans heute in der Regel gar nicht wahrnehmen, dass es auch Hörspiele gibt. Die Programmpunkte der SF-Cons drehen sich meiner Erfahrung nach eigentlich nur um Filme, TV-Serien und Bücher. Und die Hörspielfans kennen halt eher Krimi, Grusel und Horror.

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  • Ich glaube, dass die SF-Fans heute in der Regel gar nicht wahrnehmen, dass es auch Hörspiele gibt. Die Programmpunkte der SF-Cons drehen sich meiner Erfahrung nach eigentlich nur um Filme, TV-Serien und Bücher. Und die Hörspielfans kennen halt eher Krimi, Grusel und Horror.


    Das halte ich für möglich. Wobei ich den letzten Satz wie folgt ergänzen würde; "Und die Hörspielfans, die in Internetforen aktiv sind, kennen und goutieren halt eher Krimi, Grusel und Horror."


    Was den ersten Satz angeht ... ja, da ist viel Wahres dran.

  • Ich glaube, dass die SF-Fans heute in der Regel gar nicht wahrnehmen, dass es auch Hörspiele gibt. Die Programmpunkte der SF-Cons drehen sich meiner Erfahrung nach eigentlich nur um Filme, TV-Serien und Bücher. Und die Hörspielfans kennen halt eher Krimi, Grusel und Horror.

    Das sehe ich ähnlich. Ich bin jetzt seit etwa 10 Jahren im SF-Fandom unterwegs, aber Hörspiele finden da wenig Beachtung. Es gibt schon eine kleine Minderheit, die Hörspiele und SF-Hörspiele hört, aber das ist wirklich nur eine Minderheit. Wenn man mal auf einen SF-Con geht (klassicher Con, nicht eine Mediacon wie die Fedcon), dann sieht man fast nur Menschen jenseits der 50. Ich glaube an vielen von denen ist die Hörspielzeit der 80er einfach vorbeigegangen.

  • Das ist doch auch eine Frage von Henne und Ei.


    Um sowas heute unter den Fans bekannt zu machen, müsste sich doch einer auf einen SF-Con mit 3000 Besuchern mit einem Stand hinstellen und jedem Interessenten erst mal zusammen mit einem Katalog eine CD schenken. Damit die Leute, die zwar SF mögen, aber nicht die Hörspiel-80er durchlebt haben, überhaupt erst mal auf die Idee kommen, dass da was Tolles existiert.


    Dazu müsste es dann auch schon eine 1a-Produktion sein, die die Neulinge da auf die Ohren kriegen. Aber wer macht sowas Teures ohne Versprechen eines Erfolgs?

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  • Stimmt schon, da ist die FedCon allein auf weiter Flur.

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  • Das sehe ich ähnlich. Ich bin jetzt seit etwa 10 Jahren im SF-Fandom unterwegs, aber Hörspiele finden da wenig Beachtung. Es gibt schon eine kleine Minderheit, die Hörspiele und SF-Hörspiele hört, aber das ist wirklich nur eine Minderheit. Wenn man mal auf einen SF-Con geht (klassicher Con, nicht eine Mediacon wie die Fedcon), dann sieht man fast nur Menschen jenseits der 50. Ich glaube an vielen von denen ist die Hörspielzeit der 80er einfach vorbeigegangen.


    Wir waren in der Vergangenheit -- allerdings ohne eigenen Stand -- mit Mark Brandis auf dem DortCon (2x), dem BuCon (3x) und den Weltraumtagen Garching (1x); alles eher "kleinere" Cons. Das Problem des Bewusstwerdens, dass es da neben Büchern, Rollenspielen, Kino und TV auch noch Hörspiele gibt, die nicht für Kinder oder Horrorfreunde konzipiert sind, war uns bekannt.


    Einmal haben wir über 150 CDs von "Bordbuch Delta VII" für die Contaschen gestiftet. Ob das erfolgreich war ... mal hören: jemand hier, der durch dieses Giveaway auf die Serie aufmerksam geworden ist (Bucon 2010)?


  • Noch fünf, klasse, das hätte ich nicht zu hoffen gewagt. :thumbsup:


    Was geschieht denn nun dann? Die #32 ist ja dann wohl die fünfte der angekündigten CDs.

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  • Das Label seid doch ihr selbst und wenn man fest genug an etwas glaubt, zieht man es dann nicht alleine durch?


    Nein, Brandis war nie im Selbstverlag. Das Label war zuerst steinbach sprechende bücher und dann UMGI. Bei Heliosphere sind es auch nicht wir.


    Ob Mark Brandis den Markt aufgerüttelt hat...kommt wiederum drauf an, was man darunter versteht.


    Das Wort "aufgerüttelt" würde ich auch nicht gebrauchen. Aber auf jeden Fall waren die Unkenrufe,

    • dass das nicht funktionieren würde, weil Helden mit moralischem Rückgrat out seien, Kids wollen Ironie und Brechung,
    • dass es sich nicht verkaufen würde, weil SF und deutsche Hauptfigur und Buchserie seit 20 Jahren nicht mehr im Druck
    • dass ein deutscher Titelheld doch automatisch bedeutet, dass die Serie früher oder später Naziterritorien berührt (so wegen Nationalstolz und so)

    irgendwann verstummt. Ab dann hieß es, Brandis sei die Ausnahme, die aber die Regel bestätigt.

  • Dass man einen Bandübernahmevertrag (das ist was anderes als ein Produktionsvertrag) hat, heisst nicht, dass man kostenmäßig abgesichert ist. Das erste Hörspiel haben wir komplett auf eigenes Risiko produziert, der Betrag war immerhin fünfstellig (wir waren noch nicht so geschickt im Verhandeln), und das aus eigener Tasche. Erst nach dieser Vorleistung hatten wir Glück, ein Label zu finden, das uns dann aus den Gewinnen bezahlt hat. Hätten sie keine Gewinne gehabt, hätten wir Pech gehabt.


    Jedenfalls haben wir eigenes Geld ausgegeben und mit der Wahl des Stoffes nicht auf Nummer Sicher gesetzt.
    Fader und Captain Blitz : Ob man das Mut nennt oder nicht, ist dem Einzelnen überlassen.