Lausch am Ende?

  • Der Weg allen Fleisches... Viel Erfolg für die Zukunft, auch wenn ich bezweifle, dass sie das hier lesen.


    Die Produktionen waren gut, der Inhalt viel zu sehr in die Nische gedrückt, um kommerziell richtig abzusahnen, aber das wollte man nie hören.


    @Blitz über mir: Ganz ehrlich, wenn Audionarchie so weitermacht, kann Zaubermond einpacken, wenn ich wählen sollte, wer mein Geld bekommt. Mehr Weber, dann klappt das.

  • Die fast genauso schnell wieder verschwinden. Man schaue nur mal nach Butler Parker...Folge 3 kommt und kommt nicht...


    Sicher, aber das gilt ja nicht für jedes Label so, oder? Und ich glaube auch nicht, dass das für die Mehrzahl gilt.

  • Die Produktionen waren gut, der Inhalt viel zu sehr in die Nische gedrückt, um kommerziell richtig abzusahnen...

    Mr Hatch, da bin ich zu 100% Deiner Meinung. Ach was, 1000% Prozent!!!


    Ich glaube auch, daß so manche Serien "abgestempelt" werden. Egal ob es sich um Independent-Label oder die Großen handelt. PERRY RHODAN Sternenozean war für viele Leute einfaches Science Fiction und haben die Serie nicht gekauft. Bei BUTLER PARKER glauben Nichthörer sicherlich, "Krimi mit einem Butler?...laaaaangweilig!" (Info: Serie vom Label definitiv noch nicht abgeschrieben) Oder auch: "EDGAR ALLAN POE?....crazy, zu verrückt!"


    Bestimmt denken viele über MINDNAPPING: "Psychothriller?" (weils so geschrieben steht) "Was´n det?" "Naja, Grusel halt!"


    Gerade dieses Schubladen-Denken kann der Fehler bei potenziellen Neukunden sein, die sich nicht im Hörspiel-Internet tummeln.


    Sprich das Nischengedrücke gegen welches es kein Rezept gibt kann auch ein Faktor sein, daß der ein oder andere potenzielle Käufer das Hörspiel nicht kauft.

  • Bestimmt denken viele über MINDNAPPING: "Psychothriller?" (weils so geschrieben steht) "Was´n det?" "Naja, Grusel halt!"


    Ganz bestimmt nicht, aber trotzdem danke für deine Einschätzung. ;) Wer direkt von Psychothriller auf Grusel schließt...


    Und wer denkt bei EAP bitte an crazy und zu verrückt? Da denken einige eher "Oh, das ist bestimmt sehr literarisch!"


    Wie dem auch sei, dem Erwachsenenhörspiel den Rücken zuzukehren halte ich für falsch, man muss sich lediglich von der Stoffwahl her anpassen.

  • Hui, "noch nicht abgeschrieben" klingt aber nicht dolle... aber wirklich überraschen kann es mich auch nicht.


    Es gibt aber noch ein Element, das mich davon abhält, mir viele Neuproduktionen überhaupt noch anzutun; die Technik. Zu viele Kompressoren, zu viel Dynamik, das stresst (mich) und dann fliegt das Hörspiel sofort in die Ecke. Ist wie beim Fernsehen. Du schaust dir was an, nickst dabei ein und "bumm" schlägt die Werbung mit voller Dynamik zu. Sind Effekte zu laut, kann ich damit nichts mehr anfangen und lege mir lieber zum x-ten mal Paul Temple oder Philip Odell ein.


    Einfacher wird die Zukunft sicherlich nicht... die Käufer haben keine Kohle mehr über, weil sie für 1000,-€/netto arbeiten müssen. Wen wundert dann noch irgendwas?

  • Also wer jetzt noch immer ungläubig ist von den Äußerungen diverser Produzenten, daß der Markt für Hörspiele am Boden ist und das Labelsterben weiter gehen wird, der möge nun endlich davon überzeugt sein.

    :schnarch: es ist doch gar nicht das eigentliche thema, ob nun die verkaufszahlen schlecht sind oder nicht, sondern ob man das in jedem satz den konsumenten erzählen muss. aber das ist eine andere baustelle. und ohne konkreten fakten langweilen mich solche andeutungen nur...


    btt: wirklich schade um lausch, ich hoffe inständig, dass die schwarze sonne zu ende gebracht wird

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Schade, schade, schade. Mir tut es sowohl für die Lauscher, die Ihren Job ohrenscheinlich mit Leidenschaft betrieben haben, als auch für uns Hörer leid. Vielen Dank an Günter Merlau & Co. für viele (aber leider auch viel zu wenige) Stunden toller Hörspielunterhaltung.


    Und auch ich hoffe inständig, dass Die Schwarze Sonne noch beendet wird. Ein derart ambitioniertes Projekt darf so kurz vor seinem Abschluss doch nicht einfach eingestellt werden. Das sage ich natürlich vor allem aus Eigeninteresse. :D


    In Zukunft werde aber auch ich mir 3 mal überlegen, ob ich eine Serie mit großem Handlungsbogen anfange, bevor sie komplett erschienen ist. Der Sternenozean wäre beinahe unvollendet geblieben, wir werden nie erfahren wie es EAP ergeht, Abseits der Wege ist im ewigen Herbst stecken geblieben und von Gabriel Burns hat man schon viel zu lange nichts mehr gehört. Die Schwarze Sonne ist also leider in bester Gesellschaft.

  • Ich habe mir das Interview angehört und ich muss mich für die offenen Worte der beiden Lauscher bedanken. So offen über die Situation zu sprechen, verdient Respekt. Die Lage war ganz schön prekär und ich hoffe, dass Lausch die Kurve kriegt.
    Ich denke mal, dass Lausch mit etwas Abstand auch wieder was Eigenes (in welchem Genre auch immer) produzieren wird, denn Günther Merlau hat ja schon gesagt, dass er künstlerisch tätig sein möchte und das geht bei Auftragsproduktionen nur sehr begrenzt.
    Vielleicht lässt sich die Schwarze Sonne mit Vorabfinanzierung zu Ende bringen. Bei Richard Diamond hat das funktioniert und die Schwarze Sonne ist ein spezieller Fall, wo das vielleicht auch klappen könnte.

  • Ich denke schon, dass das fuer die Mehrzahl gilt. Es gibt sicherlich ein paar, die es schaffen, und die Masse des (kleinen Marktes) ansprechen und als Kunden gewinnen koennen. Aber die meisten neuen Serien erreichen die 10. Folge nicht.


    Wenn man aber zögerlich zu Werke geht und nicht überzeugt von seinen Produktionen ist, dann ist das auch kein Wunder. "Huch, soll ich denn mal...könnte ich eventuell...", dann wird das auch nichts und man sollte sich im Vorfeld schon ein gewisses Konzept überlegen.

  • Die Kernfrage die sich am Ende für mich immer wieder stellt, dürfte eher die sein ist das Prizip Serie im Hörspielbereich tot.


    Hierbei verweise ich ebenfalls einmal hierher Statement


    Ist es so das man sich mitlerweile lieber gelungene Einzelfolgen in die Regalen stellt und schlechte Ausreißer aus diesen "Serienreihen" wieder zum Verkauf stellt, statt sich darbende Serien in die Regale zu stellen, die irgendwann einfach abbrechen oder deren schlechte Folgen wegen der Serienreihenfolge einen faden Beigeschmack hinterlassen? Denn Einzelserienfolgen aus dem Kontext gerissen verkaufen sich nicht/ und kauf man nicht.

  • Also ich habe schon noch Bock auf ne richtige Mammutserie. Gabriel Burns krankt halt auch daran das die gesamte Hörerschaft schon seit 20 Episoden nicht erkennen kann wo die Reise hingeht und wie man da mal zu nem befriedigenden Ende kommen will. Beim Sternenozean war einfach zuviel heiße Luft drin in der Mitte und Sinclair läuft ja noch passabel. Mehr gaaaanz große Serien außer vielleicht noch EAP wollen mir gar nicht einfallen. Captain Blitz hat wohl schon recht wenn er meint das im Erwachsenenbereich die Stoffe eben besser an den Markt angepasst werden müssen. Die Zukunft liegt wohl darin das sich epische Serien nur noch Verlage leisten können die sie mit anderen Produktionen auch gegenfinanzieren können während der Rest Konzepte verfolgen muß die in einem abgeschlossenen Rahmen von 5 bis 15 Folgen zum Punkt kommen. Ist jetzt nicht dramatisch hoch zehn. Schlimmer ist wohl die Tatsache das jenseits der Kasettenkinder kaum Neukunden kreiert werden können und wenn wir mal weg sind ist Schicht.

  • Die Zukunft liegt wohl darin das sich epische Serien nur noch Verlage leisten können die sie mit anderen Produktionen auch gegenfinanzieren können während der Rest Konzepte verfolgen muß die in einem abgeschlossenen Rahmen von 5 bis 15 Folgen zum Punkt kommen. Ist jetzt nicht dramatisch hoch zehn. Schlimmer ist wohl die Tatsache das jenseits der Kasettenkinder kaum Neukunden kreiert werden können und wenn wir mal weg sind ist Schicht.


    Da geht es nicht ums Finanzieren können, sondern ums wollen!

  • Ja ja ist ja gut. Gemeint war auch speziell das es ok sein darf wenn man bei +/- Null und schlechter raus kommt. Kleine Labels finden das unter Umständen nicht ganz so ok, weil ja weiter Rechnungen gezahlt werden müssen und man auch einen Lohn für die geleistet Arbeit haben will. Universal und Co. verrechnen das im Gesamtergebnis und haben dann auch schöne Zahlen. ;) Eine Serie wie z.B. Gabriel Burns ist dann eher sowas wie eine Aufhübschung des Portfolios denn ein Ernährer.

  • Ja ja ist ja gut. Gemeint war auch speziell das es ok sein darf wenn man bei +/- Null und schlechter raus kommt. Kleine Labels finden das unter Umständen nicht ganz so ok, weil ja weiter Rechnungen gezahlt werden müssen und man auch einen Lohn für die geleistet Arbeit haben will. Universal und Co. verrechnen das im Gesamtergebnis und haben dann auch schöne Zahlen. ;) Eine Serie wie z.B. Gabriel Burns ist dann eher sowas wie eine Aufhübschung des Portfolios denn ein Ernährer.


    Wenn Du dich da mal nicht irrst, denn die Zeiten sind mittlerweile auch vorbei und jede Serie hat sich selbre zu tragen.


    Zumal die meisten Serien auch verschiedene Macher haben. Da wird man wohl kaum sagen "Gut, Burns verkauft sich zwar nicht, aber Hunter zieht ja den Karren aus dem Dreck!" oder umgekehrt, das läuft so garantiert nicht.

  • Ist natürlich immer schade, wenn ein Label zumacht. Aber Lausch macht ja mit Auftragsarbeiten weiter.


    Ich hab das 50 minütige Interview mittlerweile auch angehört. Sehr interessant und es wirkte sehr ehrlich. Es gab da ungewöhnlichen Galgenhumor, so wurde während des Interviews mehrmals gelacht. Janet möchte sich dafür einsetzten, dass DSS auf alle Fälle noch zuende geführt wird (vermutlich mit einer Kooperation) Was wohl mit der Kinderserie gemeint ist? Weiß da jemand was?


    Zum Glück zählt bis auf "Caine" keine Lausch-Serie zu meinen Favoriten. Bis auf "Caine" kenne ich nur DSS 1. Und die gute "Caine"-Serie ist ja abgeschlossen. Mit der DSS-Serie bin ich nie warm geworden. Die erste Folge ist zwar nicht schlecht, hat mich aber nicht zumsammeln animiert.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Hallo,


    ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Satz richtig verstanden habe:


    Gerade dieses Schubladen-Denken kann der Fehler bei potenziellen Neukunden sein, die sich nicht im Hörspiel-Internet tummeln.

    Ich verstehe das so, dass Neukunden einen "Fehler" machen. Wenn das so gemeint ist, dann halte ich den Satz für absolut falsch, denn Neukunden machen keine Fehler. Wenn Neukunden denken, etwas ist so oder so, dann liegt der Fehler stets beim Anbieter, der es dem Neukunden nicht besser erklärt und gezeigt hat. Kunden und Nichtkunden sind nicht Schiuld an Erfolg oder Misserfolg einer Serie. Schuld ist der Anbieter, der es nicht geschafft hat, X Kunden zu gewinnen, um ein Produkt rentabel zu machen. Wir können bei jeder Serie darüber klagen, warum ncit mehr Käufer … und wieso der Erfolg nicht größer … Aber am Ende ist es ganz einfach - es gelang dem Anbieter nicht, die Kunden für sich zu gewinnen. Warum das so ist, ob die Ausgangslage schlecht war oder man am Markt vorbei produziert hat, ist Analyse-Sache. Aber der Kunde, der im Laden oder im Web nach Unterhaltung sucht, ist nicht Schuld.


    Grüße