RadioTipp Faustinchen Einszweidrei

  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde

    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.

    Die Empfehlung für
    Samstag, 15. April 2017


    Ab 14:05 Uhr sendet

    SWR 2

    Faustinchen Einszweidrei Teil 1/3

    von Thilo Reffert nach Johann Wolfgang von Goethe

    Produktion: SWR 2017
    Regie: Robert Schoen
    Spieldauer: ca. 55 Min.

    Mit: Lou Tillmanns, Christian Kuchenbuch, Ernst Konarek, Svenja Liesau, Robert Schoen, u. v.a.

    »Faust« ist – eigentlich – nichts für Kinder. Wo bei ihm Verzweiflung aus Überdruss und Weltekel quillt, sprudeln bei Kindern Neugier und Lebensfreude. Während er – halb ohnmächtig und unbeteiligt – durch eine Welt von Allegorien, Verweisen und Bezügen geschleift wird, wollen Kinder ihre Welt, ihr eigenes Leben begreifen und für sich erobern. Warum also »Faustinchen«? Und warum für Kinder? Es ist das ewig Unzufriedene, das immer Hinaus- und Fortwollende, das ständig Strebende der Faustfigur, das als im besten Sinne kindisch erscheint, als ein kindliches, ganz kindgemäßes Herantreten an die Welt. Erwachsene wollen ihren Platz in der Welt finden und ausfüllen. Kinder wollen die Welt entdecken und ergründen, ja man könnte sagen: sie sich schaffen. Sie erkennen dabei keine Schranken an und keine Begrenztheit. Und diese grundsätzlich ähnliche Haltung zur Welt ist es, die eine Kinderfassung des »Faust« möglich – und verlockend – erscheinen lässt. Ähnlich kindsmäßig wirkt die Stofflichkeit, die Sprachlust und die Sprunghaftigkeit des Spiels. Die beiden Goethes, die sich das ausdachten, der junge und der alte, folgten ihren Launen – Genies, die sie waren, und Kindsköpfe. Der »Kinder-Faust« muss natürlich ein Kind zur Hauptfigur haben und eine konkrete Zeit, von der aus erzählt wird: die Gegenwart. Faust hat nun also eine Tochter, die er sehr liebt, Johanna. Und die hat es faustdick hinter den Ohren. Johanna treibt nicht nur Mephisto zur Raserei, sie ist auch eine Herausforderung für den Regisseur des Stücks. Denn dauernd will sie in Goethes Geschehen eingreifen und alles besser machen als er. Sie versucht sogar ein Happy-End. Ob ihr das wirklich gelingt? Drei Stunden lang geht es um ungeheuerliche Begebenheiten und spannende Abenteuer. Erzählt wird von der Kraft der Phantasie, vom Sieg des Spintisierens, vom Triumph der Kindheit.

    Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, studierte einige Semester Medizin, gründete eine Theatergruppe, studierte Theaterwissenschaften und Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete anschließend als Dramaturg und Theaterpädagoge. Ab 2001 begann Thilo Reffert Theaterstücke zu schreiben, parallel arbeitete er als Hörspielautor für Kinder und Erwachsene. Seit 2009 schreibt er für den ARD Radio Tatort in der Produktion des MDR. Er ist einer der bekanntesten deutschen Hörspiel-Autoren. Sein größter Erfolg war bislang das Originalton-Hörspiel »Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle« (MDR 2009), die mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet wurde. Sein Kinderhörspiel »Nina und Paul« (DLR 2011, als Buch: Little Tiger 2010) gewann 2011 den Deutschen Kinderhörspielpreis.
  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde

    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.

    Die Empfehlung für
    Sonntag, 16. April 2017


    Ab 14:05 Uhr sendet

    SWR 2

    Faustinchen Einszweidrei Teil 2/3

    von Thilo Reffert nach Johann Wolfgang von Goethe

    Produktion: SWR 2017
    Regie: Robert Schoen
    Spieldauer: ca. 55 Min.

    Mit: Lou Tillmanns, Christian Kuchenbuch, Ernst Konarek, Svenja Liesau, Robert Schoen, u. v.a.

    »Faust« ist – eigentlich – nichts für Kinder. Wo bei ihm Verzweiflung aus Überdruss und Weltekel quillt, sprudeln bei Kindern Neugier und Lebensfreude. Während er – halb ohnmächtig und unbeteiligt – durch eine Welt von Allegorien, Verweisen und Bezügen geschleift wird, wollen Kinder ihre Welt, ihr eigenes Leben begreifen und für sich erobern. Warum also »Faustinchen«? Und warum für Kinder? Es ist das ewig Unzufriedene, das immer Hinaus- und Fortwollende, das ständig Strebende der Faustfigur, das als im besten Sinne kindisch erscheint, als ein kindliches, ganz kindgemäßes Herantreten an die Welt. Erwachsene wollen ihren Platz in der Welt finden und ausfüllen. Kinder wollen die Welt entdecken und ergründen, ja man könnte sagen: sie sich schaffen. Sie erkennen dabei keine Schranken an und keine Begrenztheit. Und diese grundsätzlich ähnliche Haltung zur Welt ist es, die eine Kinderfassung des »Faust« möglich – und verlockend – erscheinen lässt. Ähnlich kindsmäßig wirkt die Stofflichkeit, die Sprachlust und die Sprunghaftigkeit des Spiels. Die beiden Goethes, die sich das ausdachten, der junge und der alte, folgten ihren Launen – Genies, die sie waren, und Kindsköpfe. Der »Kinder-Faust« muss natürlich ein Kind zur Hauptfigur haben und eine konkrete Zeit, von der aus erzählt wird: die Gegenwart. Faust hat nun also eine Tochter, die er sehr liebt, Johanna. Und die hat es faustdick hinter den Ohren. Johanna treibt nicht nur Mephisto zur Raserei, sie ist auch eine Herausforderung für den Regisseur des Stücks. Denn dauernd will sie in Goethes Geschehen eingreifen und alles besser machen als er. Sie versucht sogar ein Happy-End. Ob ihr das wirklich gelingt? Drei Stunden lang geht es um ungeheuerliche Begebenheiten und spannende Abenteuer. Erzählt wird von der Kraft der Phantasie, vom Sieg des Spintisierens, vom Triumph der Kindheit.

    Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, studierte einige Semester Medizin, gründete eine Theatergruppe, studierte Theaterwissenschaften und Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete anschließend als Dramaturg und Theaterpädagoge. Ab 2001 begann Thilo Reffert Theaterstücke zu schreiben, parallel arbeitete er als Hörspielautor für Kinder und Erwachsene. Seit 2009 schreibt er für den ARD Radio Tatort in der Produktion des MDR. Er ist einer der bekanntesten deutschen Hörspiel-Autoren. Sein größter Erfolg war bislang das Originalton-Hörspiel »Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle« (MDR 2009), die mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet wurde. Sein Kinderhörspiel »Nina und Paul« (DLR 2011, als Buch: Little Tiger 2010) gewann 2011 den Deutschen Kinderhörspielpreis.
  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde

    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.

    Die Empfehlung für
    Montag, 17. April 2017


    Ab 14:05 Uhr sendet

    SWR 2

    Faustinchen Einszweidrei Teil 3/3

    von Thilo Reffert nach Johann Wolfgang von Goethe

    Produktion: SWR 2017
    Regie: Robert Schoen
    Spieldauer: ca. 55 Min.

    Mit: Lou Tillmanns, Christian Kuchenbuch, Ernst Konarek, Svenja Liesau, Robert Schoen, u. v.a.

    »Faust« ist – eigentlich – nichts für Kinder. Wo bei ihm Verzweiflung aus Überdruss und Weltekel quillt, sprudeln bei Kindern Neugier und Lebensfreude. Während er – halb ohnmächtig und unbeteiligt – durch eine Welt von Allegorien, Verweisen und Bezügen geschleift wird, wollen Kinder ihre Welt, ihr eigenes Leben begreifen und für sich erobern. Warum also »Faustinchen«? Und warum für Kinder? Es ist das ewig Unzufriedene, das immer Hinaus- und Fortwollende, das ständig Strebende der Faustfigur, das als im besten Sinne kindisch erscheint, als ein kindliches, ganz kindgemäßes Herantreten an die Welt. Erwachsene wollen ihren Platz in der Welt finden und ausfüllen. Kinder wollen die Welt entdecken und ergründen, ja man könnte sagen: sie sich schaffen. Sie erkennen dabei keine Schranken an und keine Begrenztheit. Und diese grundsätzlich ähnliche Haltung zur Welt ist es, die eine Kinderfassung des »Faust« möglich – und verlockend – erscheinen lässt. Ähnlich kindsmäßig wirkt die Stofflichkeit, die Sprachlust und die Sprunghaftigkeit des Spiels. Die beiden Goethes, die sich das ausdachten, der junge und der alte, folgten ihren Launen – Genies, die sie waren, und Kindsköpfe. Der »Kinder-Faust« muss natürlich ein Kind zur Hauptfigur haben und eine konkrete Zeit, von der aus erzählt wird: die Gegenwart. Faust hat nun also eine Tochter, die er sehr liebt, Johanna. Und die hat es faustdick hinter den Ohren. Johanna treibt nicht nur Mephisto zur Raserei, sie ist auch eine Herausforderung für den Regisseur des Stücks. Denn dauernd will sie in Goethes Geschehen eingreifen und alles besser machen als er. Sie versucht sogar ein Happy-End. Ob ihr das wirklich gelingt? Drei Stunden lang geht es um ungeheuerliche Begebenheiten und spannende Abenteuer. Erzählt wird von der Kraft der Phantasie, vom Sieg des Spintisierens, vom Triumph der Kindheit.

    Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, studierte einige Semester Medizin, gründete eine Theatergruppe, studierte Theaterwissenschaften und Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete anschließend als Dramaturg und Theaterpädagoge. Ab 2001 begann Thilo Reffert Theaterstücke zu schreiben, parallel arbeitete er als Hörspielautor für Kinder und Erwachsene. Seit 2009 schreibt er für den ARD Radio Tatort in der Produktion des MDR. Er ist einer der bekanntesten deutschen Hörspiel-Autoren. Sein größter Erfolg war bislang das Originalton-Hörspiel »Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle« (MDR 2009), die mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet wurde. Sein Kinderhörspiel »Nina und Paul« (DLR 2011, als Buch: Little Tiger 2010) gewann 2011 den Deutschen Kinderhörspielpreis.